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Julius Oscar Brefeld 19 August 1839 in Telgte 12 Januar 1925 in Berlin war ein deutscher Botaniker und Mykologe Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Bref Julius Oscar Brefeld ca 1877 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften 4 Von Brefeld beschriebene Gattungen und Arten 5 Ehrentaxon 6 Oscar Brefeld Preis 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seiner Ausbildung zum Apotheker studierte Oscar Brefeld in Berlin und Heidelberg Pharmazie und legte 1863 das pharmazeutische Staatsexamen ab Er wurde 1868 in Heidelberg mit einem chemischen Thema promoviert und ging als Assistent an die Universitat Halle zu Heinrich Anton de Bary den er zunachst hoch schatzte spater aber in vielen wissenschaftlichen Ansichten nicht mehr akzeptierte 1873 habilitierte Brefeld in Berlin und wurde 1878 als Dozent fur Botanik an die Forstakademie nach Eberswalde berufen 1882 erhielt er einen Ruf als Ordinarius fur Botanik an der Universitat Munster und ubernahm die Direktion des Botanischen Gartens daselbst 1898 folgte er an der Universitat Breslau Ferdinand Cohn nach und war dort bis 1907 ordentlicher Professor 1898 erkrankte Brefeld an einem Glaukom aufgrund dessen er mit den Jahren vollstandig erblindete 1909 zog er sich aus diesem Grund aus dem Universitatsdienst zuruck und verbrachte seine letzten Lebensjahre in einer Pflegeanstalt diktierte in dieser Zeit jedoch noch zahlreiche Veroffentlichungen Brefeld gehorte wie Heinrich Anton de Bary zu den Mykologen die sich im ausgehenden 19 Jahrhundert intensiv mit der Entwicklungsgeschichte und Phylogenie von Pilzen befassten und wesentliche Ansatze fur ein phylogenetisches System der Pilze schufen Im Gegensatz zu de Bary vertrat er die Ansicht dass hoheren Pilzen jegliche Sexualitat fehle Seine Verdienste liegen in der Aufklarung von Entwicklungsstadien im ontogenetischen Zyklus vieler Pilze So befasste er sich mit Dimorphismus Fruchtkorperentwicklung und Konidienbildung Seine Erkenntnisse publizierte er zwischen 1872 und 1912 in einer Buchserie von 15 Folgen Brefeld entwickelte ein Einzell Kulturverfahren durch Isolierung von in Nahrmedien ausgekeimten Sporen und legte die Bedingungen fur die Gewinnung von Reinkulturen fest u a sterilisiert er die Nahrboden Bekannt ist sein Satz dass beim Arbeiten ohne Reinkulturen nur Unsinn und Penicillium glaucum herauskomme Mit seinen Bemuhungen war es Brefeld erstmals moglich den Entwicklungsgang von Pilzen von der keimenden Spore an zu beobachten Familie BearbeitenOscar Brefelds alterer Bruder war der preussische Handelsminister Ludwig Brefeld 1837 1907 1 Schriften BearbeitenBotanische Untersuchungen uber Schimmelpilze 3 Bande Felix Leipzig 1871 1881 Digitalisat Band 1 Band 2 Band 3 1874 Botanische Untersuchungen uber Schimmelpilze Die Entwicklungsgeschichte von Penicillium 98 S 1877 Botanische Untersuchungen uber Schimmelpilze Basidiomyceten I 266 S 1881 Botanische Untersuchungen uber Hefenpilze Die Brandpilze I 191 S 1883 Botanische Untersuchungen uber Hefenpilze Fortsetzung der Schimmelpilze Heft 5 1884 1912 Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mykologie 15 Bande 1888 Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mykologie Basidiomyceten II Protobasidiomyceten 178 S 1889 Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mykologie Basidiomyceten III Autobasidiomyceten und die Begrundung des naturlichen Systemes der Pilze 305 S 1895 Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mykologie Hemibasidii Brandpilze III S 99 236 1895 Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mykologie Die Brandpilze II 98 S 1905 Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mykologie Brandpilze Hemibasidii IV 75 S 1912 Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mykologie Die Brandpilze V 151 S Von Brefeld beschriebene Gattungen und Arten BearbeitenBrefeld beschrieb folgende Gattungen Conidiobolus Brefeld Erreger von Mykosen Dictyostelium Brefeld Heterobasidion Brefeld Oligoporus Brefeld Saftporling Polysphondylium Brefeld Nacktamoben Pyxidiophora Brefeld amp von Tavel Insektenparasitische Schlauchpilze aus der Ordnung der LaboulbenialesDaneben beschrieb er unter anderem folgende Arten Dictyostelium mucoroides Brefeld Nacktamobe wird auch den Schleimpilzen zugeordnet Heterobasidion annosum Fries Brefeld Ein Porling und als Rotfaulepilz beruchtigter ForstschadlingEhrentaxon BearbeitenDie Schleimpilz Gattung Brefeldia Vertreter Brefeldia maxima Fr Rostaf aus der Familie der Stemonitaceae ist ihm zu Ehren benannt worden Oscar Brefeld Preis BearbeitenSeit 2004 verleiht die Die Deutsche Gesellschaft fur Mykologie e V alle 2 Jahre den mit 1 500 Stand 2014 dotierten Oscar Brefeld Preis 2 Literatur BearbeitenKarl Magdefrau Geschichte der Botanik Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1992 ISBN 3 437 20489 0 Heinrich Dorfelt Heike Heklau Die Geschichte der Mykologie Einhorn Verlag Dietenberger Schwabisch Gmund 1998 ISBN 3 927654 44 2 Ilse Jahn Hg Geschichte der Biologie Theorien Methoden Institutionen Kurzbiographien Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg und Berlin 3 neubearbeitete und erweiterte Aufl 2000 ISBN 3 8274 1023 1 Weblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Oscar Brefeld beim IPNIEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche Apotheker Zeitung Jg 22 1907 S 145 Preistrager 2018 Julia Kruse Oscar Brefeld Preis auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft fur Mykologie DGfM abgerufen am 28 Juni 2019 Normdaten Person GND 117630306 lobid OGND AKS LCCN n87137700 VIAF 39491697 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brefeld OscarALTERNATIVNAMEN Brefeld Julius Oscar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker und MykologeGEBURTSDATUM 19 August 1839GEBURTSORT Telgte bei MunsterSTERBEDATUM 12 Januar 1925STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oscar Brefeld amp oldid 238494559