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Die Acker Ringelblume 1 2 Calendula arvensis ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ringelblumen Calendula innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae 3 Acker RingelblumeAcker Ringelblume Calendula arvensis SystematikOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie AsteroideaeTribus CalenduleaeGattung Ringelblumen Calendula Art Acker RingelblumeWissenschaftlicher NameCalendula arvensis Vaill L Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Stangel und Blattunterseite mit Indument nbsp Blutenkorb von oben die Strahlenbluten enden mit drei Kronzahnen nbsp Achanen nbsp Korbschaft Blutenkorb von der Seite mit der Korbhulle und den Hullblattern nbsp Illustration aus Atti della Accademia di scienze lettere e arti di Palermo 1920 nbsp Habitus und BlutenkorbeVegetative Merkmale Bearbeiten Die Acker Ringelblume wachst als einjahrige krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 5 bis 30 2 selten bis zu 40 Zentimetern 1 4 Die oberirdischen Pflanzenteile sind spinnwebig borstig oder drusig behaart Indument 2 Die niederliegenden oder bogig aufsteigenden 2 gut vom Grund an verzweigten Stangel sind 5 gelblich grunlich und drusig flaumig behaart 4 Die Laubblatter sind vom Grund an bis zu den Blutenkorben wechselstandig am ganzen Stangel angeordnet 1 5 Die grundstandigen und unteren Laubblatter sind kurz gestielt sowie etwas stangelumfassend und ihre Blattspreite ist bei einer Lange von 3 bis 6 2 bis 8 Zentimetern sowie einer Breite von 0 5 bis 1 8 selten bis zu 2 2 Zentimetern langlich schmal elliptisch verkehrt lanzettlich bis verkehrt eiformig oder spatelformig mit stumpfer Spreitenbasis ganzrandig oder entfernt stumpf gezahnt 2 und ein Teil der Trichome sind drusig 4 5 Die oberen Laubblatter sind sitzend und lanzettlich mit seicht herzformiger stangelumfassender Spreitenbasis 5 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht in Mitteleuropa von April oder Juni bis Oktober 1 und im Mittelmeerraum meist von November bis Mai selten auch ganzjahrig 6 Der Blutenkorbschaft ist mit einer Lange von 5 Zentimetern 4 ziemlich lang 1 5 Die einzeln stehenden Korbchen weisen einen Durchmesser von meist 1 bis 1 5 selten 2 bis zu 3 5 Zentimetern auf 1 2 4 5 In der weit glockigen Korbhulle Involucrum sind die etwa gleich langen Hullblatter in zwei oder selten drei Reihen angeordnet Die grunen Hullblatter sind bei einer Lange von selten 6 bis meist 8 bis 10 Millimetern linealisch lanzettlich bid schmal eiformig oder eilanzettlich bis linealisch am oberen Ende oft rotlich bid purpurfarben uberlaufen dicht drusig behaart 4 und weisshautig berandet 5 Die Blutenkorbe enthalt in zwei oder drei Reihen 12 bis 22 Strahlenbluten Zungenbluten und Scheibenbluten Rohrenbluten 2 4 Die Zungenbluten sind mit einer Lange von 7 bis 12 selten bis zu 15 Millimetern 1 5 meist weniger als doppelt so lang wie die Hullblatter und die orange gelbe Zunge endet in drei Kronzahnen 4 Die Rohrenbluten sind meist zitronen gelb seltener gold gelb bis orangefarben 4 Der Korb ist zur Fruchtzeit nickend 1 Die stark einwarts gekrummten 2 am Rucken dornigen kahlen bis behaarten Achanen sind innerhalb eines Korbes meist von dreierlei Gestalt trimorph 4 Die ausseren Hakenfruchte genannt enden in einem zweischneidigen Schnabel und sind ungeflugelt und mit einer Lange von 8 bis 10 Millimeter doppelt so lang wie die Hulle die mittleren Kahnfruchte genannt sind bei einer Lange von 6 bis 8 Millimetern schwach kahnformig die inneren Larvenfruchte genannt sind bei einer Lange von 4 bis 5 Millimetern ringformig eingerollt 1 und am Rucken quer gerieft 4 5 Es ist kein Pappus vorhanden 1 2 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 7 es liegt Hexaploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 44 oder 42 vor 1 2 Okologie BearbeitenBei der Acker Ringelblume handelt es sich um einen mesomorphen annuellen Therophyten 1 2 Die Acker Ringelblume ist monozisch dabei befinden sich mannliche und weibliche Bluten auf einem Pflanzenexemplar 1 Die Bluten sind proterandrisch also sind zuerst mannlichen Blutenorgane fertil erst spater die weiblichen 1 Es erfolgt meist spontane Selbstbestaubung innerhalb einer Blute Bei ausbleibender Fremdbestaubung kommt es zu Geitonogamie dabei erfolgt Selbstbestaubung von einer benachbarten Blute 1 Aber die Bestaubung erfolgt oft durch Insekten 1 Die Acker Ringelblume ist fakultativ autogam dabei erfolgt meist Selbstbefruchtung und Fremdbefruchtung ist die Ausnahme 1 Die Achanen sind die Diasporen Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch Klett und Klebausbreitung auf der Oberflache von Tieren Epichorie oder durch den Wind Anemochorie 1 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDas Hauptverbreitungsgebiet von Calendula arvensis ist der Mittelmeerraum und Makaronesien 7 Es gibt Fundortangaben fur die Kanarischen Inseln Madeira Algerien Marokko Tunesien Libyen Agypten Zypern Israel Jordanien Libanon Syrien die Turkei Armenien Aserbaidschan Georgien Turkmenistan die Krim Deutschland die Schweiz Italien Sardinien Sizilien Korsika Frankreich Portugal Spanien Gibraltar Andorra die Balearen Serbien Slowenien Bosnien und Herzegowina Kroatien Albanien Bulgarien Montenegro Rumanien Nordmazedonien Griechenland Inseln in der Agais sowie Kreta 3 7 Es gibt eingeburgerte adventive Vorkommen im Libanon Tschechien die Slowakei Belgien und die Niederlande 7 Calendula arvensis ist im Vereinigten Konigreich in Ungarn Polen Estland in der Ukraine auf den Kapverden Azoren in der sudafrikanischen Provinz KwaZulu Natal Athiopien im Oman Jemen im indischen Bundesstaat Jammu in Kaschmir Argentinien Chile Uruguay selten in Kalifornien 8 lokal in Neuseeland 9 sowie Australien 4 ein Neophyt 7 10 In Deutschland und der Schweiz kommt die Acker Ringelblume als Archaophyt 2 in Weinbaugebieten vor und tritt daruber hinaus gelegentlich unbestandig auf Sie gilt in Mitteleuropa als warmeliebende Art und wachst in Weinbergen in Hackfrucht Ackern an Ackerrandern und Ruderalflachen auf nahrstoffreichen lockeren kalkhaltigen Lehmboden Sie ist in Mitteleuropa eine Kennart des Geranio Allietum aus dem Verband Fumario Euphorbion Die okologischen Zeigerwerte nach Ellenberg sind Lichtzahl 7 Halblichtpflanze Temperaturzahl 8 Warme bis Extremwarmezeiger Kontinentalitatszahl 3 See bis gemassigtes Seeklima zeigend Feuchtezahl 4 Trockenheits bis Frischezeiger Feuchtewechsel keinen Wechsel der Feuchte zeigend Reaktionszahl 8 Schwachbasen bis Basen Kalkzeiger Stickstoffzahl 6 massigen Stickstoffreichtum bis Stickstoffreichtum zeigend Salzzahl 0 nicht salzertragend Schwermetallresistenz nicht schwermetallresistent 1 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 1 trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 5 sehr warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 2 Die Acker Ringelblume ist in der Roten Liste der gefahrdeten Pflanzenarten Deutschlands nach Metzing et al 2018 in der Gefahrdungskategorie 1 vom Aussterben bedroht dies ist eine Verschlechterung der Einstufung im Vergleich zur Roten Liste von 1998 da ein starker Ruckgang zu verzeichnen ist und sie als selten gilt 1 Sie kommt in Deutschland regelmassig nur noch in Baden Wurttemberg als vom Aussterben bedroht vor und in Rheinland Pfalz als stark gefahrdet vor 1 In der Schweiz ist der Gefahrdungsstatus in der nationalen Rote Liste von 2016 VU Vulnerable Verletzlich und kommt in der Schweiz zerstreut vor 2 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1754 unter dem Namen Basionym Caltha arvensis Vaill in Konigl Akad Wiss Paris Phys Abh 5 S 558 3 Das Artepitheton arvensis bedeutet auf Ackern wachsend Die Neukombination zu Calendula arvensis Vaill L wurde 1763 durch Carl von Linne in Species Plantarum 2 Auflage Tomus II S 1303 veroffentlicht 11 3 Weitere Synonyme fur Calendula arvensis Vaill L sind Calendula aegyptiaca Pers Calendula alata Rech f Calendula bicolor Raf Calendula ceratosperma Viv Calendula crista galli Viv Calendula echinata DC Calendula gracilis DC Calendula macroptera Rouy H J Coste Calendula malacitana Boiss amp Reut Calendula micrantha Tineo amp Guss Calendula officinalis subsp arvensis Vaill Fiori Calendula officinalis var hydruntina Fiori Calendula parviflora Raf non Thunb Calendula persica C A Mey Calendula sancta L Calendula sancta subsp crista galli Viv Gallego amp Talavera Calendula sinuata Boiss amp Gaill Calendula sublanata Rchb f Calendula arvensis subsp aegyptiaca Pers Hayek Calendula arvensis subsp bicolor Raf Nyman Calendula arvensis subsp micrantha Tineo amp Guss Arcang Calendula arvensis subsp malacitana Boiss amp Reut Cout Calendula arvensis subsp sublanata Rchb f Nyman Calendula arvensis subsp macroptera Rouy Calendula arvensis subsp hydruntina Fiori Lanza 3 7 Literatur BearbeitenErich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Gerhard Wagenitz Hrsg Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta Begrundet von Gustav Hegi 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Band VI Teil 4 Angiospermae Dicotyledones 4 Compositae 2 Matricaria Hieracium Paul Parey Berlin Hamburg 1987 ISBN 3 489 86020 9 revidierter Nachdruck der 1 Auflage Band VI 2 von 1929 mit Nachtrag Robert Desmond Meikle Calendula L In T G Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Volume 4 Plantaginaceae to Compositae and Rubiaceae Cambridge University Press Cambridge 1976 ISBN 0 521 08717 1 S 206 207 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Calendula arvensis L Acker Ringelblume FloraWeb de a b c d e f g h i j k l m n Calendula arvensisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 18 April 2023 a b c d e Werner Greuter Compositae pro parte majore In Werner Greuter Eckhard von Raab Straube Hrsg Compositae Datenblatt Calendula arvensis bei Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Berlin 2006 2009 a b c d e f g h i j k l A Ghafoor 2020 Datenblatt Calendula arvensis In Flora of Australia Australian Biological Resources Study Department of Climate Change the Environment and Water Canberra a b c d e f g h i Gerhard Wagenitz et al Familie Compositae II S 804 806 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band VI Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1987 ISBN 3 489 86020 9 Sandro Pignatti Hrsg Flora d Italia Band 3 Edagricole Bologna 2003 ISBN 88 506 2449 2 S 139 Dritter unveranderter Nachdruck der 1 Auflage von 1982 a b c d e Calendula arvensisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 19 April 2023 Bruce G Baldwin Douglas H Goldman David J Keil Robert Patterson Thomas J Rosatti Hrsg The Jepson Manual Vascular Plants of California 2 uberarb u erweit Auflage University of California Press 2012 ISBN 978 0 520 25312 4 Calendula arvensis online C J Webb W R Sykes P J Garnock Jones Flora of New Zealand Volume IV Naturalised Pteridophytes Gymnosperms Dicotyledons 1988 ISBN 0 477 02529 3 online Datenblatt Calendula arvensis bei CABI Compendium Calendula arvensis bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 18 April 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Acker Ringelblume Calendula arvensis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Calendula arvensis bei Plants For A Future Acker Ringelblume In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und 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