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Die Burgruine Fragenstein bisweilen auch als Burg Weineck bezeichnet ist die teilweise renovierte Ruine einer Hohenburg in der Gemeinde Zirl im Bezirk Innsbruck Land von Tirol Die Burgruine Fragenstein steht unter Denkmalschutz Burgruine FragensteinBurgruine FragensteinBurgruine FragensteinAlternativname n WeineckStaat OsterreichOrt Gemeinde ZirlEntstehungszeit 1227 erste urk Erwahnung Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Ruine teilweise renoviert bzw gesichertStandische Stellung MinisterialeBauweise Buckelquader BruchsteineGeographische Lage 47 17 N 11 14 O 47 278333333333 11 239166666667 Koordinaten 47 16 42 N 11 14 21 OBurgruine Fragenstein Tirol p3 Burgruine Fragenstein BergfriedBurgruine Fragenstein nach einer Darstellung in der Gartenlaube von 1887 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Burgruine Fragenstein heute 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Burg Fragenstein ist eine Grundung der Grafen von Andechs vermutlich schon am Anfang des 12 Jahrhunderts Sie sollte den fur den Salzhandel wichtigen Weg uber den Seefelder Sattel sichern und durch Wegzoll finanzieren Die Burg war 1227 Sitz der Herren von Fragenstein die Ministerialen der Andechser waren Ein Hageno de Fragenstain scheint 1232 hier urkundlich auf Vor 1248 gelangte die Burg an die Grafen von Tirol Die Feste war im 13 Jahrhundert auch Gerichtssitz worauf auch der Name hinweisen durfte Unter Frag verstand man damals ein Verhor und mit der peinlichen Frag war die Folter gemeint Ein Lehensnehmer war 1254 Gebhard von Hirschberg sein gleichnamiger Sohn verkaufte dann die Burg 1284 an Meinhard II von Tirol Dieser vergab die Burg als Lehen an die Otto Charlinger Salzmeier zu Hall und der Gerichtssitz wurde nach Hortenberg verlegt Im Jahr 1345 bestimmte Markgraf Ludwig dass zum Bestreiten der Burghut die Zolleinnahmen von Zirl verwendet werden sollten 1 1355 verzichtete Ruprecht Karlinger Charlinger zu Gunsten des Berthold von Ebenhausen auf die Herrschaft Bis 1365 ist Berchtold von Ebenhausen Lehenstrager 1365 erwarb Parzival I von Weineck die Burg unter ihm wird der westlich der Kernburg gelegene Bergfried gebaut 1419 und 1426 besuchte der Minnesanger Oswald von Wolkenstein und Schwager des Parzivals II von Weineck die Burg Parzival gehorte zu der Adelsgruppe die sich im Tiroler Adelsbund gegen den Landesfursten erhoben hatte 1426 hort Fragenstein auf ein Lehen zu sein da Herzog Friedrich IV mit der leeren Tasche den aufstandischen Parzival zum Zwangsverkauf der Burg notigte Die Burg fallt durch ein Gerichtsurteil allerdings erst 1446 an den Landesfursten zuruck der seinerseits Pfleger zur Verwaltung der Burg bestellte Unter Sigmund den Munzreichen und seinem Nachfolger Kaiser Maximilian I wurde die Burg ausgebaut und als Ausgangspunkt fur die beliebten Gams und Hirschjagden genutzt 1469 wird eine Burgkapelle im Palas eingeweiht Auf Grund ihrer weithin sichtbaren Lage war die Burg als Kreidfeuerstation pradestiniert 1647 hatte sie die Verbindung zwischen Flaurling und Vellenberg herzustellen Im 17 Jahrhundert wurde die Strasse uber den Zirlerberg weiter nach Westen verlagert wodurch Fragenstein an Bedeutung verlor und zu verfallen begann Ab 1662 kam die Burg in der Pfandschaft an den Hofbaumeister Johann Martin Gumpp der sich sodann Gumpp von Fragenstein nannte Am 23 Juli 1703 kommt es wahrend des spanischen Erbfolgekrieges zu einem Einfall der Bayern in Tirol Wahrend des sogenannten Bayrischen Rummels ziehen sich tirolische Truppen auf die Burg zuruck und als sie der druckenden Ubermacht nicht mehr standhalten konnten sprengen sie schliesslich die Burg Auch der Meierhof unterhalb der Burg brannte nieder Allerdings liess ihn Johann Martin Gumpp wieder aufbauen die zerstorte Burg wurde aber dem Verfall uberlassen Bereits 1777 wurde die Burg als Ruine bezeichnet Bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts gehorte Fragenstein als Pfandbesitz der Familie Gumpp 1843 wurden sie und die dazugehorenden Liegenschaften an die Zirler Peter Fuhrmann Andra Maizger und Jakob Kuen verpfandet letzterer kaufte die Ruine 1843 und die Familie Kuen ist heute noch Besitzer des Hauptteiles der Anlage Im Baedeker Reisefuhrer von 1855 wird sie kurz erwahnt Auf dem letzten Vorsprung der Seefelder Strasse ein viereckiger Thurm Trummer der Burg Fragenstein einst Liebingsaufenthalt Maximilian I 2 1877 sturzte das nordostliche Viertel des Ostturmes mit dem Palas ein Erste Sicherungsarbeiten begannen durch den Osterreichischen Burgenverein 1933 Zwischen 1974 und 1978 konnte die Ruine endgultig saniert werden Burgruine Fragenstein heute BearbeitenVon der einst ausgedehnten Burganlage stehen noch zwei weithin sichtbare quadratische Turme Der mit Verputz versehene Bergfried stammt aus dem 13 Jahrhundert der besser erhaltene obere Weinecker Turm wurde 1483 erbaut und besitzt noch Reste einer Ringmauer 3 Die Burgruine liegt auf einem schmalen Felsgrat der nach Suden steil zum Inntal und gegen Osten fast senkrecht zur Schlossbergklamm hin abfallt Der Zugang von der Westseite wird von dem Bergfried beherrscht der noch in voller Hohe erhalten ist Seine Nordostecke sturzte zwar Ende des 19 Jahrhunderts in die Schlucht wurde jedoch um 1960 wieder aufgerichtet Der Turm hat etwa 11 Meter Seitenlange und zeigt alle Anzeichen von Bewohnbarkeit Innen misst er etwa 6 5 7 0 Meter d h es standen also uber 50 m Wohnflache pro Stockwerk zur Verfugung Die Ecken sind durch Buckelquader betont Im Erdgeschoss findet sich das sogenannte Verlies dieses hat nur einen nach Suden gerichteten Lichtschlitz und war nur vom 1 Obergeschoss uber eine Treppe oder Leiter erreichbar Das 1 Obergeschoss enthielt zugleich den Eingang zum Turm der vermutlich uber eine Zugbrucke erreichbar war Ein rundbogiger Hocheinstieg lag in der Mitte der Sudseite die von der Angriffsseite aus nicht einsehbar war Eine zweite Ture befand sich an der Ostseite diese wurde aber durch den Einsturz der NO Ecke fast vollig zerstort In der SO Ecke des Wohnturms befindet sich ein Kamin bei dem die Feuerstelle vertieft in der Mauerstarke lag Die Rander der langlichen Nische sind zur Ganze gequadert Knapp unterhalb der Holzdecke geht der Rauchfang zur Ganze in der Mauerstarke ein und verlauft hinter einer weiteren Kaminnische im daruber liegenden Geschoss Die gegen die Angriffsseite liegenden Nord und Westseiten sind fensterlos In der Spatgotik oder danach wurden an der Westseite Scharniere fur Klappladen angebracht hinter denen aber keine Fenster lagen sog Blindfenster An den Turm lehnte sich sudlich der Palas an Umrisse seines hohen Spitzdaches sind am Verputz noch sichtbar Von der romanischen Burg hat sich teilweise die westliche Ringmauer erhalten An der Talseite knickt diese das naturliche Gelande ausnutzend im rechten Winkel gegen Osten ab und schliesst die Burg gegen das Tal hin ab Die talseitige Ringmauer verlauft hier fast 30 Meter gegen Osten und umschliesst so auf drei Seiten eine fast senkrecht abfallende Felsrippe die etwa 15 Meter lang und nur etwa 5 Meter breit ist Eine weitere Ringmauer lauft vom Bergfried abwarts gegen die Feldseite In einer spateren Bauphase war hier noch ein Torturm von dem nur noch geringe Reste erhalten sind 100 Meter nordwestlich uber der Burg steht der sogenannte Weinecker Turm nach dem Bozener Geschlecht der Weineck Dieses aus der Gotik stammende Vorwerk hat eine Kuppe befestigt die einen idealen Ort fur einen Angriff auf die Burg darstellt Aufgrund der Eckquader mit Zangenlochern kann man diesen fruhestens in das fortgeschrittene 14 Jahrhundert datieren Das Pyramidendach wurde ihm erst im letzten Viertel des 20 Jahrhunderts aufgesetzt Er war funfgeschossig und ist ca 30 m hoch Seine Bruchsteinmauern sind zwischen 1 60 und 2 0 m dick die Seitenlange betragt 7 75 m Im obersten Geschoss findet sich eine rundbogige Offnung die leicht aus der Mittelachse verschoben ist und fast die gesamte Breite des Innenraums einnimmt Uber Sinn und Zweck dieser Ausnehmung ist nichts bekannt Der ursprungliche Eingang lag im zweiten Stock der Ostseite Literatur BearbeitenGeorg Clam Martinic Burgen und Schlosser in Osterreich Landesverlag im Veritas Verlag Linz 1991 ISBN 3 85214 559 7 Gerhard Stenzel Von Burg zu Burg in Osterreich 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kremayr amp Scheriau Wien 1973 ISBN 3 218 00278 8 Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Kuhtreiber Strasse und Burg Anmerkungen zu einem vielschichtigen Verhaltnis In Kornelia Holzner Tobisch Thomas Kuhtreiber Gertrud Blaschitz Hrsg Die Vielschichtigkeit der Strasse Kontinuitat und Wandel in Mittelalter und fruher Neuzeit Veroffentlichungen des Instituts fur Realienkunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit Band 22 Wien 2012 Kap Burg und Zollstatten Fallbeispiele im schrift und bauhistorischen Vergleich S 286 Text auf academia edu Karl Baedeker Handbuch fur Reisende in Deutschland und dem Oesterreichischen Kaiserstaat Koblenz 1855 S 331 online auf archive org Gerhard Stenzel Von Burg zu Burg in Osterreich 1973 S 174 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Fragenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fragenstein auf burgenseite com BURG FRAGENSTEIN auf dickemauern de Fragenstein auf tibs at Fragenstein auf Geschichte Tirol Burgruine Fragenstein Burgruine Fragenstein auf Austria Forum Burgruine Fragenstein In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Fragenstein amp oldid 235587899