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Die Burg Haltenberg ist die Ruine einer Hohenburg auf dem Steilufer des Lech zwischen Scheuring und Kaufering im Landkreis Landsberg am Lech in Oberbayern Die Anlage ist heute die einzige Burgruine am gesamten Lechrain zwischen Donauworth und Fussen Die Anlage ist unter der Aktennummer D 1 81 138 7 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Haltenberg verzeichnet Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 1 7831 0048 im Bayernatlas als untertagige mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde im Bereich von Burgruine Haltenberg mit zugehorigem Wirtschaftshof im Vorburgbereich und barocken Gartenanlagen gefuhrt Burg HaltenbergStaat DeutschlandOrt Scheuring HaltenbergEntstehungszeit vor 1260Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Bergfried Mauerreste GrabenStandische Stellung MinisterialeBauweise NagelfluhquaderGeographische Lage 48 8 N 10 52 O 48 139 10 8676 Koordinaten 48 8 20 4 N 10 52 3 4 OBurg Haltenberg Bayern p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lageplan von Schloss Greifenberg Landsberg auf dem Urkataster von Bayern nbsp Burg Haltenberg um ca 1695 1700 nach einem Kupferstich von Michael Wening Am Horizont ist rechts im Bild die Lage des Dorfs Schwabmuhlhausen angedeutet nbsp Infotafel am BurgeingangErst 1260 erscheint ein Konrad von Haltenberg als Dienstmann des letzten Staufers Konradin in einer Urkunde Spater dienten Angehorige dieser Familie auch den Herzogen von Bayern Anfang des 15 Jahrhunderts erwarb der Herzog eine Burghalfte die er 1425 an den Augsburger Patrizier Peter Rehlinger weiterverkaufte Die Rehlinger erwarben in der Folge die ganze Burg die bis ins fruhe 17 Jahrhundert im Besitz des Geschlechtes blieb 1612 kaufte schliesslich der spatere Kurfurst Maximilian I die Anlage die danach zum Jagdschloss umgebaut wurde Die nahen Lechauen waren besonders fur die Reiherbeize also die Falkenjagd auf Fischreiher geeignet Auch das nahe Westerholz bot ergiebige Jagdgrunde fur die Munchner Hofgesellschaft die auf dem Kurfurstenweg hierher gelangte Die Zeit der grossen Hofjagden ging allerdings mit dem 18 Jahrhundert zu Ende Das nun entbehrlich gewordene Jagdschloss wurde weitgehend abgerissen Bis heute erhalten und bewirtschaftet ist allerdings der ehemalige Wirtschaftshof in der Vorburg Das Burggelande war seit dem 19 Jahrhundert im Besitz der Herren von Thyssen 1982 konnte der Landkreis Landsberg am Lech die Hauptburg von den Eigentumern erwerben und begann mit der Sanierung der Anlage Die verbliebene Substanz wurde gesichert und der Bergfried als Aussichtsturm zuganglich gemacht Hierbei wurde auch der Turmabschluss aufgemauert und uberdacht Bis zur Sanierung befand sich die Ruine in einem vollig verwahrlosten Zustand In den grossen Bergfried war ein undichtes Wasserreservoir eingebaut dessen auslaufender Inhalt im Winter betrachtliche Frostschaden verursachte Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Die Ruine der Burgkapelle mit dem Bergfried nbsp Die Reste des Herrenhauses nach Norden nbsp Der Bergfried von WestenDie Burg liegt uber dem Lech am Rand der Hochflache Die rechteckige Hauptburg wird im Norden und Osten durch ein eindrucksvolles doppeltes Grabensystem geschutzt Im Suden trennt ein einfacher Halsgraben Haupt und Vorburg Die Vorburg wird durch einen weiteren Aussengraben vom Gelande abgesondert Heute betritt man die Burgruine auf der Nordseite uber einen aufgeschutteten Damm der gute Einblicke in das Grabensystem gewahrt Das Plateau der Hauptburg wird von den Aussenmauern des ehemaligen Schlosses umlaufen Uber dem Sockel aus Nagelfluh hat sich noch ein Obergeschoss aus Backstein erhalten Der Innenhof ist mit Lechkieseln gepflastert die aber weitgehend unter einer dunnen grasbewachsenen Erdschicht verborgen liegen Im Osten fuhren Treppenstufen in die ehemaligen Kellerraume die aber aus konservatorischen Grunden verfullt werden mussten Im Sudosteck erhebt sich der machtige romanische Bergfried Der Rundturm aus grossen Nagelfluhquadern wurde in den letzten Jahrzehnten vom Schutt befreit und teilweise erganzt Er wird wie andere Bergfriede im sudbayerischen Raum auch als Romerturm 1 bezeichnet und hat bei einem Durchmesser von 9 Metern eine Hohe von etwa 18 Meter Die rundbogige Einstiegsoffnung in etwa 8 Meter Hohe ist heute uber ein Stahlgerust erreichbar Der Turm kann nach vorheriger Anmeldung in Landsberg als Aussichtsturm bestiegen werden Die Aussicht auf die Lechebene und die Alpenkette ist allerdings weitgehend durch hohe Baume beeintrachtigt Das ursprungliche Haupttor der mittelalterlichen Burg lag sicherlich auf dieser Seite und war durch die grosse Vorburg und den Bergfried gesichert Zur Nutzung als Jagdschloss wurde der Eingang auf die andere Seite verlegt An Stelle des heutigen Dammes fuhrte damals offenbar Wening eine Holzbrucke uber den Graben Das Herrenhaus stand im Westen direkt uber dem Steilabfall Im Osten war das Gesindehaus direkt an den Bergfried angebaut Giebelansatz erkennbar Zwischen der Haupt und der Vorburg liegen die Ruinen der romanisch gotischen Burgkapelle die erst nach dem Zweiten Weltkrieg zerstort wurde Das Jagdschloss des 18 Jahrhunderts ist durch eine Ansicht Michael Wenings 1726 gut dokumentiert Der Kupferstich zeigt das Schloss aus Nordosten in der Vogelschau Um die Hauptburg zog sich ein schmaler Zwinger mit einigen rechteckigen Turmen Die lang gestreckten Gebaude trugen einfache Satteldacher der Bergfried einen hohen Helm Gut erkennbar sind die doppelte Grabenanlage und der Chor der Kapelle Diese Kapelle war noch bis in die Nachkriegszeit gut erhalten Der ursprunglich romanische dem Heiligen Erasmus geweihte Bau wurde in gotischer Zeit aufgestockt und erweitert Spater barockisierte und stuckierte man das kleine Gotteshaus Wessobrunner Meister Um 1960 loste sich ein Nagelfluhquader aus dem Mauerverband des nebenstehenden Bergfriedes und durchschlug das Dach der Kapelle In der Bevolkerung halten sich allerdings bis heute Geruchte einige Burschen aus der Umgebung hatten hier gegen Bezahlung etwas nachgeholfen Dem Eigentumer soll der Bauunterhalt lastig geworden sein Spater sturzte das Gewolbe vollstandig ein Anlasslich der Instandsetzung der Burg wurden die Ruine durch ein Notdach geschutzt und die Reste der Stuckaturen aus dem Schutt geborgen Die Ruine ist heute Eigentum des Landkreises Landsberg am Lech und frei zuganglich Die Vorburg ist in Privatbesitz und dient als landwirtschaftlicher Gutsbetrieb Etwa zwei Kilometer sudlich der Burg sind auf dem Lechhofufer die Erdwerke von zwei vor bis hochmittelalterlichen Befestigungsanlagen erkennbar Schanzen im Westerholz Ein weiterer Burgstall nordlich von Haltenberg wurde grosstenteils mit dem Gutsbetrieb Lichtenberg uberbaut Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern bearb Ernst Gotz Heinrich Habel u a 3 aktualisierte Auflage Munchen 2006 ISBN 3 422 03115 4 Werner Meyer Burgen in Oberbayern Ein Handbuch Verlag Weidlich Wurzburg 1986 ISBN 3 8035 1279 4 S 142 144 Christof Metzger Ulrich Heiss Annette Kranz Landsitze Augsburger Patrizier Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 06574 1 Michael W Weithmann Inventar der Burgen Oberbayerns 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Herausgegeben vom Bezirk Oberbayern Munchen 1995 S 170 172 Michael Weithmann Ritter und Burgen in Oberbayern Streifzuge ins mittelalterliche Land zwischen Alpen Donau Lech und Salzach Verlagsanstalt Bayerland Dachau 1999 ISBN 3 89251 276 0 S 32 34 Joachim Dellinger Geschichtliche Notizen uber das Schloss und die Hofmark Haltenberg am Lech In Oberbayerisches Archiv fur vaterlandische Geschichte Historischen Verein von Oberbayern Hrsg Band 4 Munchen 1843 S S 271 382 online Siehe auch BearbeitenSchanzen im WesterholzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Haltenberg Sammlung von Bildern Burg Haltenberg beim Haus der Bayerischen Geschichte Abbildungen Plane Geschichte Baugeschichte Baubestand Burgruine Haltenberg auf burgenseite de Burg Haltenberg auf burgenwelt de Eintrag zu Burgruine Haltenberg Haltenburg Haldenberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Foto der Gedenktafel am Turm auf commons wikimedia orgBurgen und Schlosser im Landkreis Landsberg am Lech Schlosser Schloss Greifenberg Schloss Hurlach Schloss Igling Schloss Kaltenberg Schloss Martinsbrunn abgegangen Schloss Poring Schloss Unterdiessen Schloss WindachBurgen und Ruinen Burg Eresing abgegangen Burgruine Haltenberg Burg Lichtenberg abgegangen Burg Landsberg abgegangen Burg Rauenlechsberg abgegangen Turmhugelburgen alle abgegangen Burg Sandau Burgstall WalleshausenBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Auf der Burg Burgstall Denklingen Burgstall Lachen Burgstall Lechsberg Burgstall Odenburg Burgstall Rott Burgstall Scheuring Burgstall Schonenberg Schatzberg Burgstall Stoffen Burgstall Stoffersberg Burgstall Wengen Burgstall WindachWehrkirchen Wehrkirche Prittriching Wehrkirche Walleshausen Abgerufen von https 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