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Die beiden Schanzen im Westerholz Auf der Burg liegen etwa zwei Kilometer sudlich der Burgruine Haltenberg auf dem Lechrain im Landkreis Landsberg am Lech Oberbayern Der Burgplatz wurde bereits in der Bronzezeit benutzt und im Fruh und Hochmittelalter ausgebaut Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenScherbenfunde im Bereich der kleinen Schanze wurden in die Bronze Latene und Romerzeit datiert Gegen Ende des Fruhmittelalters wurde die Grosse Schanze auf den heutigen Umfang erweitert Die Anlage tragt einige typische Merkmale einer kleineren Ungarnschutzburg konnte jedoch ein Herrensitz oder befestigter Hof gewesen sein Fur die Funktion als Ansitz sprechen das kleine Kernwerk an der Hangkante und die noch uberschaubare Grosse der Burg Ungarnzeitliche Merkmale sind die Annaherungshindernisse der geschuttete Vorburgwall und der spater durchbrochene vorletzte Wall vor dem Kernwerk Der Autor Michael Weithmann interpretierte 1999 deshalb die grosse Schanze als ungarnzeitliche Landesburg Die relative Kleinraumigkeit der Anlage im Vergleich zu anderen mutmasslichen Landesburgen spricht allerdings eher fur ein zweitrangiges Befestigungswerk dieser Zeitstellung Auf der westlichen Lechseite hat sich mit der Haldenburg bei Schwabmunchen eine der eindrucksvollsten fruhmittelalterlichen Grossburgen der Region erhalten Die grosse Schanze ist das sudlichste Glied einer fruhmittelalterlichen Burgenkette auf dem Lechrain zwischen Thierhaupten und Kaufering Diese Befestigungslinie konnte bereits vor den Ungarnkriegen als Grenzsicherung zwischen den Gebieten der Alamannen und Bajuwaren entstanden sein Im Hochmittelalter diente die Burg eindeutig als Ansitz Hierfur spricht vor allem der kleine Turmhugel der dem Hauptwall vorgelegt wurde Noch vor einigen Jahren lagen um den Hugel einige kleinere Tuffsteinquader die heute verschwunden sind In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde ein Jagdhaus mit einigen Nebengebauden in die Wallanlage eingebaut Die Einbauten sind heute bis auf einige Fussbodenbelage verschwunden Beide Schanzen sind Stationen des Vor und Fruhgeschichtspfades des Landkreises Landsberg am Lech Beschreibung Bearbeiten nbsp Plan auf der Infotafel vor dem Eingang zur Grossen Schanze Die Befestigungswerke werden durch eine tiefe Erosionsrinne getrennt die einen Aufstieg auf die Hochflache ermoglicht Nordlich dieses Einschnittes wird das Areal der Kleinen Schanze durch einen bogenformigen Wallgraben vom Vorgelande abgetrennt Der Wall ist nur noch maximal einen Meter hoch der Graben nur als flache Mulde erhalten Das Gelande ist dicht mit Dornengestrupp uberwuchert und nur im Winter begehbar Ein ahnlicher allerdings wesentlich umfangreicherer Wallgraben hat sich teilweise im Innern der grossen Schanze erhalten Die genaue Zeitstellung dieser beiden altesten Befestigungswerke ist unklar Die Grosse Schanze liegt sudlich der Erosionsrinne auf der Hangkante Ein bis zu vier Meter hoher Wall mit vorgelegtem Graben lauft vom Kopf der Rinne zum Steilhang Sudlich der Vorburg liegt ein zusatzliches Annaherungshindernis an der Abbruchkante Der kurze Wallgraben ist bis zu drei Meter hoch und etwa zehn Meter lang Der Plan auf der Tafel am Burgeingang zeigt davor noch ein weiteres Wallstuck das aber durch den Wegebau grosstenteils beseitigt wurde Ostlich der Grossen Schanze hat sich noch ein etwa 40 Meter langer Wallgraben erhalten der mit Jungwald bepflanzt wurde und deshalb nur schlecht zu erkennen ist Vor der alten Torlucke auf der Ostseite steht seit 1984 eine Tafel mit einem Ubersichtsplan und Erlauterungen zur Geschichte der Burg Hinter dem Vorburgwall liegt der niedrige Wallgraben der fruhgeschichtlichen Befestigungsanlage Es folgt der als Ungarnwall interpretierbare Hauptwall dem in hochmittelalterlicher Zeit ein Turmhugel vorgelegt wurde Hierfur wurde offensichtlich das Erdmaterial des Walles wieder verwendet so dass der Wall hinter dem Hugel unterbrochen ist Eine weitere Turmstelle liegt am sudlichen Wallende das Nordende ist leicht uberhoht und verbreitert Der Turmhugel vor dem Hauptwall ist etwa 4 5 Meter hoch Das Gipfelplateau kann hochstens einen bescheidenen Turm getragen haben Der Erdkegel ist einer der kleinsten seiner Art Als letztes Erdwerk folgen Graben und Wall des Kernwerkes Die bogenformige Wallkrone uberhoht den Innenraum um etwa einen Meter die Westseite ist durch die fortschreitende Bodenerosion bedroht Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet die beiden Bodendenkmaler als Befestigungsanlage mit Wall und Graben vermutlich der Bronzezeit der Hallstattzeit der Latenezeit der romischen Kaiserzeit und des Mittelalters unter der Denkmalnummer D 1 7831 0030 1 Literatur BearbeitenMichael Weithmann Ritter und Burgen in Oberbayern Streifzuge ins mittelalterliche Land zwischen Alpen Donau Lech und Salzach Dachau 1999 ISBN 3 89251 276 0 Fliehburgen und Ungarnrefugien des 10 Jahrhunderts S 40 46 Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung Memento vom 30 Januar 2016 im Internet Archive 48 1216 10 8598 Koordinaten 48 7 17 8 N 10 51 35 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schanzen im Westerholz amp oldid 225818499