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Gustav Wilhelm Hermann Bubi Scholz 12 April 1930 in Berlin 21 August 2000 1 war ein deutscher Boxer In den 1950er und fruhen 1960er Jahren war er mehrfach Deutscher Meister und Europameister verschiedener Gewichtsklassen Bubi ScholzScholz rechts siegt am 31 Marz 1954 uber den US Amerikaner Al AndrewsDatenGeburtsname Gustav ScholzGeburtstag 12 April 1930Geburtsort BerlinTodestag 21 August 2000Nationalitat DeutschGewichtsklasse MittelgewichtStil RechtsauslageKampfstatistik als Profiboxer inKampfe 96Siege 88K o Siege 46Niederlagen 2Unentschieden 6 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Karriere im Boxsport 1948 1964 1 3 Nach dem Rucktritt 1965 1984 1 4 Verurteilung wegen fahrlassiger Totung und letzte Jahre 1984 2000 1 5 Die Bubi Scholz Story 2 Werke 2 1 Autobiografie 2 2 Filmografie 2 3 Diskografie 3 Dokumentationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Die Familie Scholz wohnte in der Choriner Strasse 54 in Berlin Prenzlauer Berg Sein Vater war Schmied die Mutter war Hausfrau Sein erstes Geld verdiente sich der junge Scholz mit Zeitungsaustragen 1944 begann er eine Mechanikerlehre und liess sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs zunachst zum Koch ausbilden Karriere im Boxsport 1948 1964 Bearbeiten Ab 1947 besuchte Scholz eine Berliner Boxschule und machte bald als Rechtsausleger von sich reden 1948 gewann er seinen ersten Kampf als Berufsboxer ohne zuvor jemals als Amateur angetreten zu sein erst im Marz 1958 erlitt er in seinem 70 Profikampf seine erste Niederlage nach Punkten uberhaupt 1951 wurde Scholz durch einen Punktsieg gegen Titelverteidiger Walter Schneider erstmals Deutscher Meister im Weltergewicht und verteidigte diesen Titel 1952 zweimal erfolgreich gegen Karl Oechsle und Leo Starosch Im Herbst 1952 legte Scholz seinen Meistertitel im Weltergewicht nieder und trat fortan im Mittelgewicht an 1955 wurde bei ihm jedoch eine Tuberkuloseerkrankung diagnostiziert die ihn zu einer anderthalbjahrigen Auszeit zwang Nach erfolgreicher Ausheilung seiner Krankheit gewann er im Juni 1957 durch einen K O Sieg gegen Titelverteidiger Peter Muller erstmals die Deutsche Meisterschaft im Mittelgewicht die er im Mai 1958 gegen Max Resch mit einem erneuten K O Sieg verteidigte Im Oktober 1958 besiegte er Titelverteidiger Charles Humez durch Technischen K O in der 12 Runde und errang damit auch die Europameisterschaft im Mittelgewicht Beide Titel verteidigte er erfolgreich gegen Hans Werner Wohlers durch Punktsieg im Juli 1959 und gegen Peter Muller durch Technischen K O in der ersten Runde im November 1959 Seinen Europameistertitel verteidigte er im Dezember 1959 nochmals erfolgreich gegen Andre Drille Im selben Jahr veroffentlichte er das Buch Ring frei mit Erinnerungen an die Anfange seiner Karriere 1961 legte Scholz seine beiden Mittelgewichts Titel nieder und wechselte ins Halbschwergewicht In dieser Klasse verlor er im Juni 1962 den Kampf gegen Harold Johnson um die Weltmeisterschaft konnte jedoch am 4 April 1964 in der Dortmunder Westfalenhalle durch einen umstrittenen Disqualifikationssieg gegen Titelverteidiger Giulio Rinaldi die Europameisterschaft im Halbschwergewicht erringen Vorerst war Scholz in der 8 Runde ausgezahlt Minuten spater durch den spanischen Ringrichter Sanchez Vilar zum Sieger ausgerufen worden 2 Danach beendete Scholz seine Boxerkarriere Scholz bestritt zwischen 1948 und 1964 insgesamt 96 Kampfe von denen er 88 gewann davon 46 durch K O nur zwei Mal verlor er jeweils nach Punkten Seine Erfolgsserie als Boxer verschaffte ihm insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren in Deutschland grosse Popularitat wo er neben Max Schmeling als prominentester Box Star galt 3 Seine Erfolge im Boxen brachten Scholz auch eine kurzlebige Karriere in der Unterhaltungsindustrie So war er 1960 als Boxer Breitenbach in der Fernsehproduktion Der Meisterboxer des Kolner Millowitsch Theaters neben Willy Millowitsch zu sehen im selben Jahr spielte er die Rolle des Ralf Moebius in Paul Martins Musikkomodie Marina In dem Musikfilm Schlagerparade 1961 von Franz Marischka war er 1961 als Rolf Hegener erneut auf der Leinwand zu sehen 1959 und 1962 brachte Scholz mit dem Orchester Werner Muller und der Vokalgruppe Die 3 Travellers bei Telefunken und Metronome zudem insgesamt drei Musiksingles heraus Nach dem Rucktritt 1965 1984 Bearbeiten Nach dem Ende seiner Karriere als Profiboxer betrieb Scholz in Berlin die Werbeagentur Zuhlke und Scholz und versuchte an seine Popularitat als Sportler anzuknupfen 1971 war er in einer Nebenrolle als Polizist in Thomas Engels Fernsehspiel Gluckspilze zu sehen 1977 hatte er in der 20 Folge der Fernsehkomodienreihe Klimbim einen Gastauftritt als Boxtrainer 1980 veroffentlichte er unter dem Titel Der Weg aus dem Nichts eine umfassende Autobiografie in Buchform doch machte er in diesen Jahren zunehmend durch Alkoholexzesse von sich reden Verurteilung wegen fahrlassiger Totung und letzte Jahre 1984 2000 Bearbeiten Am Abend des 22 Juli 1984 erschoss Scholz in der gemeinsamen Berliner Villa im Rausch seine 49 jahrige Frau Helga die er 1955 geheiratet hatte und wurde am folgenden Tag festgenommen 4 Ende Juli 1984 versuchte Scholz sich in der Zelle im Untersuchungsgefangnis in Berlin Moabit selbst zu toten indem er sich die Pulsadern aufschnitt Er erlitt dabei leichte Verletzungen 5 Am 1 Februar 1985 wurde er nach einem aufsehenerregenden Prozess wegen fahrlassiger Totung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt nachdem ihm das Gericht keinen Totungsvorsatz hatte nachweisen konnen 6 Der Fall wurde im Jahr 2012 Gegenstand einer Folge der Dokumentarfilmreihe Die grossen Kriminalfalle 7 nbsp Scholz Grab auf dem Waldfriedhof Zehlendorf vor der UmbettungAm 28 August 1987 wurde er aus der Haft entlassen litt jedoch seither an Depression 3 und war alkoholkrank Im Dezember 1989 schnitt sich Scholz in seinem Haus die Pulsadern auf Die Mutter seiner Lebensgefahrtin Sabine Arndt rief nach einem Telefonat mit Scholz den Rettungsdienst Scholz wurde besinnungslos aufgefunden es bestand Lebensgefahr 8 1993 wirkte er neben Ingrid van Bergen die 1977 im Affekt ihren Geliebten erschossen hatte in dem Dokumentarfilm Mord aus Liebe von Georg Stefan Troller mit Seit Oktober 1993 war Scholz in zweiter Ehe mit Sabine Arndt verheiratet 1997 98 erlitt er mehrere Schlaganfalle in der Folge wurde bei ihm fortschreitende Altersdemenz diagnostiziert Nach seinem Tod am 21 August 2000 wurde er zunachst auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin beigesetzt Auf Veranlassung seiner Witwe die 2004 den Schauspieler Klausjurgen Wussow 2007 geheiratet hatte wurde Scholz Leichnam im August 2008 auf den Berliner Friedhof Heerstrasse umgebettet Die Bubi Scholz Story Bearbeiten 1997 98 also noch zu seinen Lebzeiten wurde Scholz Leben unter der Regie von Roland Suso Richter nach einem Drehbuch von Uwe Timm unter dem Titel Die Bubi Scholz Story fur das Fernsehen verfilmt mit Benno Furmann in der Rolle des jungen und Gotz George in der Rolle des alten Scholz Scholz selbst konnte wegen seines schlechten Gesundheitszustandes an der Premiere des Films im Mai 1998 nicht mehr teilnehmen Werke BearbeitenAutobiografie Bearbeiten Ring frei Der Weg eines Boxers Aufgezeichnet von Harvey T Rowe Copress Verlag Munchen 1959 Der Weg aus dem Nichts Kruger Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 8105 1802 6 Neuauflage unter dem Titel Der Weg aus dem Nichts Die Autobiographie Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 596 14291 1 Filmografie Bearbeiten 1960 Der Meisterboxer TV 1960 Marina 1961 Schlagerparade 1961 1971 Gluckspilze TV 1989 Chicago 6 6 Kurzfilm 1993 Mord aus Liebe Dokumentarfilm Diskografie Bearbeiten Singles 1959 Sie hat nur Blue Jeans Der starke Joe aus Mexiko Telefunken U 55176 1959 Susi Du bist einfach prima Zahl die Girls Telefunken U 55194 1962 Die Rita vom Sportverein Du bist mein Talisman Metronome M 309 1962 Boys das war eine Nacht Mister O K Erstveroffentlichung 1998 CD Sampler 2000 Sie hat nur Blue Jeans Bear Family Records BCD 16278 enthalt alle Singles und Ausschnitte der Live Reportage seines Europameisterschaftskampfes vom Oktober 1958 Dokumentationen Bearbeiten1993 Mord aus Liebe Dokumentarfilm von Georg Stefan Troller 85 Min 2012 Die grossen Kriminalfalle Folge 41 Der dramatische Abstieg des Bubi Scholz Dokumentarfilm von Rudiger Liedtke 45 Min Erstausstrahlung ARD 2 Juli 2012 Literatur BearbeitenOliver Marschalek Scholz Gustav In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 460 f Digitalisat Guido Neubert Der Kampf Die Bubi Scholz Story Die packende Lebensgeschichte des Boxidols Heyne Munchen 1998 ISBN 3 453 15485 1 Nachrufe und Presseartikel Scholz Kampfer des Jahres in DER SPIEGEL 5 1954 Bubi Scholz ist tot Eine Nation lag ihm zu Fussen Nachruf im Tagesspiegel vom 21 August 2000 abgerufen am 3 Juli 2012 Die Stationen des Bubi Scholz Nachruf in der Berliner Zeitung vom 22 August 2000 abgerufen am 3 Juli 2012 Peter Ehrenberg Siege Tranen Tod Die Tragodie des Bubi Scholz Artikel in Die Welt vom 22 August 2000 abgerufen am 3 Juli 2012 Wie es war Vor 25 Jahren erschoss Bubi Scholz seine Frau Artikel in der Berliner Morgenpost vom 22 Juli 2009 abgerufen am 3 Juli 2012 Das Sportidol das seine Frau mit dem Gewehr durch die Toilettentur erschoss Artikel in Die Welt vom 23 Juli 2021 abgerufen am 23 Juli 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bubi Scholz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Bubi Scholz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bubi Scholz in der Internet Movie Database englisch Bubi Scholz in der BoxRec Datenbank Gustav Bubi Scholz auf deutsches boxmuseum deEinzelnachweise Bearbeiten Bezuglich des Sterbeorts widersprechen sich die Quellen Zeitnahe Berliner Zeitungsberichte nennen teils unter Berufung auf eine Mitteilung seines Rechtsanwalts am Sterbetag als Sterbeort ein Pflegeheim in Hoppegarten bei Berlin so etwa Bubi Scholz ist tot Eine Nation lag ihm zu Fussen Artikel im Tagesspiegel vom 21 August 2000 abgerufen am 3 Juli 2012 Die Stationen des Bubi Scholz Artikel in der Berliner Zeitung vom 22 August 2000 abgerufen am 3 Juli 2012 Peter Ehrenberg Siege Tranen Tod Die Tragodie des Bubi Scholz Artikel in Die Welt vom 22 August 2000 abgerufen am 3 Juli 2012 Demgegenuber nennt die Retrospektive Wie es war Vor 25 Jahren erschoss Bubi Scholz seine Frau in der Berliner Morgenpost vom 22 Juli 2009 abgerufen am 3 Juli 2012 ein Pflegeheim in Neuenhagen bei Berlin als Sterbeort Beidem entgegen wird im Eintrag der Neuen Deutschen Biographie Berlin als Sterbeort angegeben vgl Oliver Marschalek Gustav Bubi Scholz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 460 f Digitalisat hier S 460 Zuerst ausgezahlt dann Boxeuropameister In Arbeiter Zeitung Wien 7 April 1964 S 11 a b Oliver Marschalek Scholz Gustav In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 460 f Digitalisat hier S 461 Stefan Nestler 23 Juli 1984 Bubi Scholz verhaftet In Kalenderblatt Deutsche Welle Bubi Scholz wollte auch sich umbringen PDF In Hamburger Abendblatt 28 Juli 1984 abgerufen am 23 November 2021 Gerhard Mauz Er lasst ja niemand an sich herankommen In DER SPIEGEL 4 Februar 1985 abgerufen am 16 Dezember 2020 Der dramatische Abstieg des Bubi Scholz Memento vom 31 Oktober 2016 im Internet Archive auf daserste de abgerufen am 3 Juli 2011 Bubi Scholz wollte sterben In Hamburger Abendblatt 15 Dezember 1989 abgerufen am 12 Oktober 2022 Normdaten Person GND 118610376 lobid OGND AKS LCCN n80159107 VIAF 54941204 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scholz BubiALTERNATIVNAMEN Scholz Gustav Wilhelm HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher BoxerGEBURTSDATUM 12 April 1930GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 21 August 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bubi Scholz amp oldid 232266826