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Brunward unbekannt 14 Januar 1238 war von 1178 bis 1191 Kanoniker im Schweriner Domkapitel und von 1191 bis 1238 Bischof in Schwerin Er ubernahm die Amtsgeschafte sofort nach dem Tod seines Vorgangers Berno Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siegel 3 Literatur und Quellen 3 1 Literatur 3 2 Gedruckte Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrunward stammte aus einer deutschen Familie die zu den Ministerialen gerechnet wurde vermutlich die nach Mecklenburg eingewanderte Ritterfamilie Negendank aus Niedersachsen 1 2 3 Brunward durfte relativ jung Kanonikus im Schweriner Domkapitel geworden sein denn bereits 1178 wurde er als Domherr genannt 4 Im Jahr 1191 war er inzwischen zur Wurde eines Domdekans aufgeruckt 5 6 7 Nach dem Tode Bischof Bernos 1191 gab es bei der Bestellung eines Nachfolgers Schwierigkeiten um die Vormacht im Diozesangebiet Denn Brunwards Amtsantritt wurde mit Hilfe der mecklenburgischen Fursten Heinrich Borwin I und Nikolaus I gegen den Hamburger Dompropst Hermann von Schwerin Sohn des ersten Schweriner Grafen Gunzelin von Hagen und Graf von Schwerin durchgesetzt 8 Seine Wahl wurde nach Beratung eines Schiedsgerichts am 18 Juni 1195 in Boizenburg vom Domkapitel als Kompromiss anerkannt aber erst nach einem Schiedsurteil durch den Lubecker Bischof Berthold am 15 Marz 1218 endgultig bestatigt 9 Dem Schiedsgericht gehorten der Bischof Isfried von Ratzeburg Abt Arnold von St Johannes zu Lubeck und der Lubecker Domherr Hermann an Auch Papst Coelestin III erkannte Brunward 1195 als Bischof endgultig an Ungeklart bleiben der Empfang der Bischofsweihe und die Ubernahme der bischoflichen Jurisdiktion 10 Grosse Verdienste erwarb sich Bischof Brunward in den Jahren nach 1218 bei Klostergrundungen und dem Ausbau der kirchliche Organisation in seinem Bistum mit der Grundung weiterer Kirchen Brunward grundete mehr Kloster als jeder andere Bischof im Schweriner Bistum Am 1 Oktober 1219 grundete Furst Heinrich Borwin I und bestatigte mit Bischof Brunward den kleinen Konvent von Ordensfrauen im Neuen Kloster St Maria im Sonnekamp 11 12 Bischof Brunward bestatigte 1219 die Grundung und Bewidmung des Klosters Sonnenkamp Neukloster und verlieh als Wohltater den Zehnten im Klostergebiet 13 Am 7 Juni 1222 folgte das Antoniterkloster Tempzin hart an der Grenze des Stiftslandes gelegen Das Antonius Hospital wurde zu einem wichtigen Stutzpunkt christlicher Krankenfursorge 14 Dem von Furst Heinrich Borwin I am 3 Juni 1229 gegrundeten Kollegiatkapitel Gustrow das damals noch zum Bistum Schwerin gehorte gab Bischof Brunward am 27 April 1226 die kirchliche Bestatigung 15 Papst Gregor IX nannte das Kollegiatkapitel bereits zu Cammin gehorig 16 Das Pontifikat Brunwards wurde von Kampfen um den Verlauf der Grenzen der Diozese gekennzeichnet und so es gab ofters Streit mit den Nachbarbistumern Cammin und Havelberg Selbst die papstliche Kurie hatte unklare Vorstellungen von den wirklichen Rechtsverhaltnissen den Grenzen der Kirchenprovinzen und den Bistumsgrenzen In diesen Zeiten geschehene Urkundenmanipulationen liessen keine objektiven Bewertungen zu 17 Das Kloster Doberan durfte sich mehrfach besonderer Zeichen bischoflichen Wohlwollens erfreuen 18 Die erste Kirche Doberans konnte Brunward am 3 Oktober 1232 im Beisein des papstlichen Legaten Bischof Balduin von Semgallen der Bischofe Johannes von Lubeck und Petrus von Ratzeburg sowie der Abte aus Dargun Dunamunde und Lubeck und weiterer Personlichkeiten darunter drei Mecklenburger Fursten weihen 19 Nach 1231 erfolgten Schenkungen von Zehnten an das Kloster Neuenkamp folgte 1232 die Grundung des Klosters zu Ruhn Am 14 Mai 1233 konnte Erzbischof Gerhard II von Bremen das neue Benediktinerinnenkloster bereits bestatigen das am 8 Juli 1233 durch Brunward bewidmet wurde 20 Beim Benediktinerkloster Dobbertin wirkte Brunward als Diozesanbischof mit Bestatigten am 28 August 1227 die Fursten Johann und Nikolaus den Guterbesitz noch dem Monchskloster so verlieh Bischof Brunward am 27 Oktober 1234 die freie Wahl des Propstes und der Priorin in das nun in ein Nonnenkloster umgewandelte Kloster 21 Bischof Brunward unterstutzte den Franziskanerkonvent in Schwerin Sie besassen 1236 zwar noch keine Kirche allerdings schon einen Friedhof in fratrum cimiterio Brunward erteilte der Grafin Audacia mit ihren vier Tochtern die Erlaubnis zum Sakramentenempfang und zum Begrabnis bei den Franziskanern 22 Erwahnenswert in der Amtsfuhrung Bischof Brunwards sind seine Bemuhungen um Konsolidierung des Stiftslandes um Butzow und Warin mit beiden bischoflichen Residenzen und die dort wahrend seiner Regierungszeit gegrundeten Stiftskirchen in Butzow und Warin Butzow erhielt am 24 Januar 1229 einen zweiten Priester und Warin wurde am 8 Juli 1229 dem Archidiakonat des Propstes vom Kloster Ruhn unterstellt Unter Brunward wurde der Sprengel nach und nach in Archidiakonatsbezirke gegliedert und den Archidiakonen zahlreiche bischofliche Aufgaben ubertragen Bischof Brunward gilt als ein tuchtiger und wurdiger Vertreter seines Standes der seiner Berufung trotz schwerer Belastungen in politisch unruhiger Zeit alle Ehre machte und zu den Grossen unter den Schweriner Bischofen gezahlt werden darf Er starb am 14 Januar 1238 wo er begraben wurde ist nicht uberliefert Siegel BearbeitenVon Bischof Brunward sind drei Siegel bekannt geworden Im ersten Siegel fuhrte Brunward das Bild eines thronenden Bischofs mit verzierten Seitenlehnen den Krummstab in der rechten und ein Buch in der linken Hand auf dem Knie 23 Im zweiten parabolischem Siegel sitzt der Bischof auf einem unverzierten Sessel in der rechten Hand den Bischofsstab in der ausgestreckten linken Hand ein Buch haltend Die Umschrift lautet BRUNWARDUS DI GRA ZWERINENSIS EPC 24 Das dritte Siegel ahnelt dem zweiten hatte aber eine feinere Ausfuhrung Der Bischof halt hier mit der Linken das Buch vor die linken Brust Die Umschrift lautet BRUNWARDUS DEI GRA ZWERINENSIS EPC 25 An den Urkunden Nr 406 und 429 hangt das Bischofssiegel an rot gelben Seidenfaden den Farben des spateren Bistumswappen Literatur und Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Adolf Grimm Die Mecklenburgische Kirche unter Bischof Brunward In Beitrage zur Geschichte Mecklenburgs Bd I 1872 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen Ludwigslust 1900 S 12 Gerhard Muller Alpermann Stand und Herkunft der Bischofe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinz im Mittelalter Prenzlau 1930 Karl Schmaltz Kirchengeschichte Mecklenburgs Bd I 1935 Karl Jordan Die Bistumsgrundungen Heinrich des Lowen Leipzig 1939 Wilhelm Biereye Bischof Brunward von Schwerin In Mecklenburgisches Jahrbuch MJB 98 1943 Digitalisat Hans Joachim Freytag Brunward In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 689 Digitalisat Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 Josef Traeger Die Bischofe des Bistums Schwerin In Das Stiftsland der Schweriner Bischofe um Butzow und Warin St Benno Verlag Leipzig 1984 Margit Kaluza Baumruker Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 Koln Wien 1987 S 59 179 Clemens Brodkorb Brunward In 1198 bis 1448 2001 S 700 707 Gedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Mecklenburgische Jahrbucher MJB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brunward Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien mittelalter genealogieEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Muller Alpermann Stand und Herkunft der Bischofe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinz im Mittelalter 1930 S 87 Karl Schmaltz Kirchengeschichte Mecklenburgs I 1935 S 92 vermutet in ihm einen Ordensbruder Bischof Bernos aus Amelungsborn MUB I 1863 Nr 421 440 MUB I 1863 Nr 125 MUB I 1863 Nr 158 MJB 98 1943 S 105 Margit Kaluza Baumruker Liste der Dekane In Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 S 59 179 genaue Angaben zu seiner Amtszeit als Dekan konnen nicht gemacht werden MUB I 1863 Nr 152 158 MUB I 1863 Nr 240 MUB I 1863 Nr 237 Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin 1984 S 34 Josef Traeger St Maria im Sonnenkamp Das Grundungsdatum des Frauenklosters In Cistercienserchronik 1970 MUB I 1863 Nr 254 255 MUB I 1863 Nr 282 MUB I 1863 Nr 323 331 368 MUB I 1863 Nr 378 Friedrich Salis Die Schweriner Falschungen I 1908 S 273 ff MUB I 1863 Nr 380 406 462 MUB I 1863 Nr 406 MUB I 1863 Nr 398 417 MUB I 1863 Nr 343 425 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg 1995 S 23 34 MJB VIII 1843 S 11 MUB I 1863 Nr 406 S 411 Original Landeshauptarchiv Schwerin LHAS 1 5 4 4 Urkunden Kloster Doberan Sign 11 MUB I 1863 Nr 429 Original Landeshauptarchiv Schwerin LHAS 1 5 4 13 Urkunden Neukloster Sign 6 VorgangerAmtNachfolgerBernoBischof von Schwerin 1191 1238Friedrich I von HagenNormdaten Person GND 135670136 lobid OGND AKS VIAF 57836120 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME BrunwardKURZBESCHREIBUNG Bischof von SchwerinGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 14 Januar 1238 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brunward amp oldid 237905665