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Die Brunonenburg ist eine abgegangene hochmittelalterliche Burg des sachsisches Adelsgeschlechts der Brunonen die am nordostlichen Rand des Stadtteils Altencelle der niedersachsischen Kreisstadt Celle liegt BrunonenburgInfotafel und Grundstuck mit dem fruheren Standort der BrunonenburgInfotafel und Grundstuck mit dem fruheren Standort der BrunonenburgStaat DeutschlandOrt AltencelleEntstehungszeit Um 1000Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall keine ResteStandische Stellung Grafen und HerzogeGeographische Lage 52 36 N 10 7 O 52 60428 10 1214 Koordinaten 52 36 15 4 N 10 7 17 OBrunonenburg Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort Altencelle erscheint ab 990 als Kellu oder Uuesterkiellu in den Grenzbeschreibungen des Bistums Hildesheim In einer Chronik aus der Zeit um 1500 wird als Grunder der Burg Celle ein Graf Bruno genannt Ist dies korrekt so durfte es sich dabei um den Grafen Brun I 1014 aus dem Geschlecht der Brunonen gehandelt haben Die bei den archaologischen Ausgrabungen getatigten Funde datieren die Entstehung der Anlage in das 10 11 Jahrhundert und bestatigen somit die Uberlieferung Uber die Erbtochter des letzten Brunonen gelangte der Besitz an Lothar von Supplingenburg und schliesslich an die Welfen 1024 wird die Burg erstmals in der historischen Uberlieferung erwahnt Ihre Bedeutung lag in der Nahe der Aller und ihrer Rolle als um 1150 erstmals erwahnte Zollstatte In der Teilung des Erbes Heinrichs des Lowen im Jahr 1203 wird Altencelle dem Pfalzgrafen Heinrich zugesprochen Dessen Frau Agnes diente die Burg als Witwengut sie wohnte aber im nahe gelegenen Kloster Wienhausen Celle war Teil des Herzogtums Braunschweig Luneburg das Herzog Otto das Kind nach der Aussohnung zwischen Staufern und Welfen erhielt Otto hielt mehrfach Hof in Altencelle was auf eine entwickelte Infrastruktur schliessen lasst Um die Burg entstand eine Siedlung von Bauern und Fischern 1249 wird Kellu oder Tsellis der Vorlaufer Celles erstmals als Stadt genannt 1292 wurden Burg und Stadt nach einer Brandkatastrophe aufgegeben Herzog Otto der Strenge verlegte Stadt und Burg zum heutigen Celle Otto uberliess den Burgplatz zunachst seinem Bruder Heinrich der Propst des Cyriakusstiftss zu Braunschweig war schenkte ihn aber schliesslich 1310 der Kalandsbruderschaft 1318 wurde die Kirche wieder als Kalandskapelle aufgebaut 1531 aber schliesslich abgebrochen Eine Amateurgrabung deren Resultate nicht uberliefert sind erfolgte 1914 Die ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen unternahm 1938 39 und 1947 Ernst Sprockhoff In seinem Bericht heisst es Diese Burganlage ist es offenbar die durch das grosse Feuer am Ende des 13 Jahrhunderts verbrannt ist Deutlich waren die Brandspuren uberall festzustellen und im Schutt des Turmes fand sich auch zerschmolzene Bronze 1 Seit 2008 wird Altencelle durch die Universitat Gottingen wieder erforscht Beschreibung Bearbeiten nbsp Die flache Erhohung in der Bildmitte ist ein Rest des ausseren WallgrabensDie Brunonenburg bestand aus einer rundlichen Wallanlage Ein von Ernst Sprockhoff postulierter alterer Wall mit ca 150 m Durchmesser liess sich bei den neueren Grabungen nicht bestatigen Innerhalb des angeblichen Wallverlaufs wurden aber zwei kleine Pfostengebaude aufgedeckt die aber zu einer Vorburg der zweiten Phase nach Sprockhoff gehoren konnten Diese zweite Phase nach Sprockhoff bzw erste sicher nachgewiesene Burganlage besass die Form eines rundovalen Walls von 60 bis 70 m Durchmesser Der umgebende Burggraben wies eine Breite von ca 15 m und eine Tiefe von 2 0 bis 2 5 m auf Im Nordwesten wurden die Fundamente eines 7 11 m grossen Bergfrieds aufgedeckt Bauspuren sprechen fur die Existenz einer Warmluftheizung Ausserdem wurde ein wohl dreiphasiger Palas in Pfostenbauweise erfasst der alter als der Turm ist Nach dem Abriss des Turms wurde diese Flache von einem dreischiffigen Hallenbau in Schwellbalkenkostruktion eingenommen Der Standort der historisch uberlieferte Kirche ist noch nicht ermittelt worden Heutzutage ist von der Burg nur noch eine kleine Erhohung und eine vorgelagerte langliche Mulde erhalten 1835 und 1891 wurde die ostliche Halfte der Anlage abgegraben und zu einem Allerdeich umgestaltet Literatur BearbeitenH W H Mithoff Furstenthum Luneburg Kunstdenkmale und Alterthumer im Hannoverschen 4 Hannover 1877 S 13 u 33 J Buhring Die Kunstdenkmale des Landkreises Celle Textband Kunstdenkmalerinventare Niedersachsens 38 Osnabruck 1980 S 8 15 Otto von Boehn Fruhgeschichtliche Befestigungen im Landkreis Celle In Der Sachsenspiegel Blatter fur Geschichte und Heimatpflege Band 2 1933 S 9 12 Ralf Busch Die Burg in Altencelle Ernst Sprockhoffs Ausgrabungen 1938 und 1939 In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Band 61 1992 S 95 134 Hans Georg Berger Der Ringwall von Celle Altencelle In Celler Chronik Band 1 1983 S 9 13 Cornelia Lohwasser Siedlung am Fluss Entstehen und Vergehen des hochmittelalterlichen Celle Gottinger Forschungen zur Ur und Fruhgeschichte Band 2 Wachholtz Kiel 2017 S 50 64 Cornelia Lohwasser Archaologie im alten Celle In Celler Chronik Band 21 2014 S 9 32 Cornelia Lohwasser Archaologie im alten Celle Teil 2 In Celler Chronik Band 22 2015 S 9 24 Weblinks BearbeitenEintrag von Sandy Bieler zu Brunonenburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Busch Die Burg in Altencelle S 79 f Ausfuhrlich Matthias Blazek Kloster Wienhausen im Mittelalter dreimal abgebrannt Von der Herzogin aus eigenen Mitteln aufgebaut Nachrichten uber mittelalterliche Feuersbrunste in unserer Heimat Sachsenspiegel 3 Cellesche Zeitung 20 Januar 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brunonenburg amp oldid 231431940