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Brun von Querfurt um 974 in Querfurt 14 Februar oder 9 Marz 1009 in dem Grenzgebiet Preussens Russlands und Litauens auch Bruno mit seinem kirchlichen Namen Bonifacius genannt war ein deutscher Erzbischof und Missionar und der zweite christliche Apostel und Martyrer bei den heidnischen Prussen Gekopfter Brun von Querfurt Fresko aus dem Kloster Swiety Krzyz Heiligkreuz Polen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Schriften 4 Denkmaler 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenBrun entstammte der Dynastie von Querfurt und war verwandt mit der sachsischen Kaiserfamilie Er war einer von vier Sohnen von Brun dem Alteren dem ersten bezeugten Herrn der Burg Querfurt im Hassegau und dessen Frau Ida Er wurde in der beruhmten Domschule von Magdeburg ausgebildet wurde dort Domkapitular und Priester Im Jahre 997 berief ihn Kaiser Otto III in seine Hofkapelle gerade zu der Zeit als der Tod des Adalbert von Prag den Kaiser heftig bewegte Brun begleitete Otto III auf dessen zweiter Reise nach Italien und trat dort um dem hl Adalbert nachzueifern als Monch in das Kloster der heiligen Alexius und Bonifacius ein in dem auch Adalbert einige Jahre verbracht hatte Spatestens zu dieser Zeit nahm Brun auch den Namen Bonifacius an 1001 schloss Brun sich dem hl Romuald an dem grossen Eiferer gegen die Nachlassigkeit die in vielen Monchsklostern eingerissen war nbsp Denkmal in Gizycko Lotzen 2019Im Jahre 1002 liess Brun sich von Papst Silvester II den Missionsauftrag fur Polen erteilen und trat somit in die direkte Nachfolge Adalberts von Prag 1004 wurde Brun in Merseburg zum Erzbischof fur die Slawenmission geweiht fand aber keine Unterstutzung bei Konig Heinrich II der gegen den Polenherzog Boleslaw I Chrobry Krieg fuhrte Er ging zu Konig Stephan dem Heiligen von Ungarn fand aber auch hier keine Unterstutzung und zog deshalb weiter zu dem russischen Grossfursten Wladimir I nach Kiew Von dort aus wollte er bei den Petschenegen die vom unteren Don bis zur unteren Donau lebten missionieren Wahrend eines funfmonatigen Aufenthaltes in ihrem Lande gelang es ihm den grosseren Teil dieses Volkes zu bekehren aber nach seiner Abreise fielen sie wieder vom Glauben ab Er hatte aber doch wenigstens noch einen Frieden zwischen ihnen und dem Grossfursten zustande gebracht Im Jahre 1008 wandte er sich seinem Hauptziele zu und ging an den Hof Boleslaw I Chrobry Da zwischen diesem und Konig Heinrich indessen ein neuer Krieg ausgebrochen war sandte er einen seiner Gefahrten nach Schweden wo Konig Olaf Schosskonig mit einem grossen Teile seines Volkes sich fur die Taufe gewinnen liess Dann machte er noch einen letzten Versuch Heinrich und Boleslaw auszusohnen indem er ein Schreiben an den spateren Kaiser richtete aber auch dies blieb vergebens Schliesslich machte er sich mit achtzehn Gefahrten auf den Weg ins Land der Prussen 1 Uber sein Schicksal bei den Prussen und uber sein Ende ist nur bekannt dass er bis an die Grenzen Russlands und Litauens Lituae vorgedrungen war und samt seinen Gefahrten am 14 Februar oder 9 Marz 1009 von heidnischen Sudauern einem Teilstamm der Prussen oder Litauern erschlagen wurde 2 Bruns Missionsversuche blieben erfolglos Die Prussen wurden im 13 Jahrhundert durch den Deutschen Orden unterworfen und missioniert Das Grossfurstentum Litauen ubernahm als letztes europaisches Territorium 1387 den christlichen Glauben Dies wurde im Zuge der Litauerkriege des Deutschen Ordens als opportun angesehen um die bereits seit 85 Jahren andauernde Auseinandersetzung mit dem Deutschen Orden zu beenden Gedenken Bearbeiten nbsp Inschrift am Denkmal in Gizycko Lotzen Um Bruns Mission und Martyrium ranken sich mehrere ostpreussische Legenden 3 In der ostpreussischen Stadt Lotzen heute Gizycko erinnert seit 1937 die katholische Pfarrkirche St Bruno an den Bischof und Martyrer Ausserdem wurde 1998 auf einem Hugel in der Nahe der Feste Boyen ein Denkmal zu Ehren von Brun von Querfurt aufgestellt Demnach fand er am 9 Marz 1009 an ebendieser Stelle seinen Martyrertod Diese Aussage gilt jedoch als ungesichert Sein Gedenktag katholisch evangelisch ist der 9 Marz Schriften BearbeitenVita Sancti Adalberti Leben des heiligen Adalbert von Prag 4 deutscher Text in Lorenz Weinrich Hrsg unter Mitarbeit von Jerzy Strzelczyk Heiligenleben zur deutsch slawischen Geschichte Adalbert von Prag Otto von Bamberg Rudolf Buchner Franz Josef Schmale und Hans Werner Goetz Hrsg Ausgewahlte Quellen zur Geschichte des deutschen Mittelalters Freiherr Vom Stein Gedachtnisausgabe Band XXIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 01422 7 S 70 117 Brief an Heinrich II 1008 in Heinrich von Zeissberg Die Kriege Kaiser Heinrich s II mit Herzog Boleslaw I von Polen Gerold Wien 1868 S 353 360 Denkmaler BearbeitenBraunsbrunnen am Brunnenherrenweg in Querfurt Braunsbrunnen am Markt in QuerfurtLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Brun von Querfurt In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 766 767 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Dieter Berg Brun von Querfurt In Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon Band 1 2 vollig neu bearbeitete Auflage de Gruyter Berlin New York 1978 ISBN 3 11 007264 5 Sp 1053 1056 Karl Lohmeyer Brun von Querfurt In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 433 f Hanns Leo Mikoletzky Brun von Querfurt Bonifacius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 674 f Digitalisat Reinhard Wenskus Studien zur historisch politischen Gedankenwelt Bruns von Querfurt Mitteldeutsche Forschungen Bd 5 ISSN 0544 5957 Bohlau Munster u a 1956 Zugleich Marburg Lahn Univ Diss 1953 54 Landkreis Saalekreis Hrsg Der heilige Brun von Querfurt Eine Reise ins Mittelalter Begleitband zur Sonderausstellung Der heilige Brun von Querfurt Friedensstifter und Missionar in Europa 1009 2009 im Museum Burg Querfurt 19 Juni bis 20 Dezember 2009 Querfurt 2009 ISBN 978 3 00 028548 6 Manfred Orlick Kolumbus Osteuropas In Wahre Geschichten um die Strasse der Romanik S 71 80 Tauchaer Verlag 2016 ISBN 978 3 89772 276 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brun von Querfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brun von Querfurt im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Publikationen uber Brun von Querfurt im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Anmerkungen Bearbeiten Art Brun von Querfurt In Georg Hermanowski Ostpreussen Lexikon Adam Kraft Verlag Mannheim 1980 ISBN 3 8083 1162 2 S 65 66 hier S 66 Andreas Kossert Masuren Ostpreussens vergessener Suden Siedler Berlin 2001 ISBN 3 88680 696 0 S 20 Wilhelm Johann Albert von Tettau Jodocus Donatus Hubertus Temme Volkssagen Ostpreussens Litthauens und Westpreussens Berlin 1837 S 34 35 Der heilige Bonifacius in Preussen TextausgabenNormdaten Person GND 118674749 lobid OGND AKS LCCN no95013328 VIAF 79398987 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brun von QuerfurtALTERNATIVNAMEN Bruno von Querfurt BonifaciusKURZBESCHREIBUNG deutscher Erzbischof fur die Ostmission MartyrerGEBURTSDATUM um 974GEBURTSORT QuerfurtSTERBEDATUM 9 Marz 1009STERBEORT Grenzgebiet Preussens Russlands und Litauens Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brun von Querfurt amp oldid 236286794