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Der Brillenzaunkonig Cyphorhinus phaeocephalus ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkonige Troglodytidae die in Honduras Nicaragua Costa Rica Panama Kolumbien und Ecuador verbreitet ist Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefahrdet Least Concern eingeschatzt BrillenzaunkonigBrillenzaunkonig Cyphorhinus phaeocephalus SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Zaunkonige Troglodytidae Gattung CyphorhinusArt BrillenzaunkonigWissenschaftlicher NameCyphorhinus phaeocephalusSclater PL 1860 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verhalten und Ernahrung 3 Lautausserungen 4 Fortpflanzung 5 Verbreitung und Lebensraum 6 Unterarten 7 Etymologie und Forschungsgeschichte 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise 11 AnmerkungenMerkmale BearbeitenDer Brillenzaunkonig erreicht eine Korperlange von etwa 11 5 bis 12 5 cm bei einem Gewicht von etwa 25 0 bis 26 0 g Die Ohrdecken der Backenbereich das Kinn und die Kehle sind kastanienfarben von dem sich nur einige dustere Federn unter und hinter dem Auge abheben Ganz wenige Exemplare haben weisse Kinn und Kehlfedern Dazu hat er einige Schnabelborsten die aber sparlich verteilt sind und sehr kurz sind Um die Augen hat er einen Ring aus Haut Dieser Ring ist graulich um das Auge und blau bis grau hinter dem Auge Die Iris ist braun Der vordere Oberkopf kann eine kastanienfarbene Farbung haben doch meist sind es braune Federn die hier dominieren und ebenso den Oberkopf den Nacken die Schultern den Rucken und die Brust verzieren Die braunen Ruckenfedern haben eine graue Basis Die braunliche Brust wirkt oft matter als der Rest des Korpers Zerfurchte Federn an Bauch und Brust vermutlich durch Milben hervorgerufen sind relativ haufig Er hat abgerundete stummeligen Flugel die braun mit schwarzen Streifen sind und an den Schirmfedern und den Saumen am auffalligsten wirken Er hat einen kurzen Schwanz Die braunen Steuerfedern sind von vielen schwarzen Binden durchzogen Im Gegensatz zu vielen anderen Zaunkonigen besitzt er nur zehn und nicht wie bei vielen anderen zwolf Steuerfedern Die Beine sind schiefergrau bis schwarz der an der Basis gebogene Schnabel schwarz 1 Verhalten und Ernahrung BearbeitenDer Brillenzaunkonig gilt als territorialer Jager und Sammler der mehr als 80 seiner Zeit mit Futtersuche verbringt Dabei sucht er ca 75 seiner Beute im Laubabfall Die Suche nach Nahrung verlauft stereotyp nach gewissen Mustern So wirbelt er meist Laub umher und untersucht dann den vom Laub gesauberten Platz oder er untersucht die Unterseite von Blattern Nach dem Konsum einer Beute wippt er oft mit dem Kopf ein Verhalten das bisher nicht wissenschaftlich erklart werden kann Bei einer Studie von Brigitte Poulin und Gaetan Lefebvre im Jahr 1996 in den Tiefebenenwaldern in Zentralpanama wurde der Mageninhalt einiger Brillenzaunkonige untersucht Dabei waren Spinnen mit 46 1 die haufigste Beute Ausserdem fand man Doppelfusser Heuschrecken und Kafer Bei 96 2 handelte es sich um bodenbewohnende Gliederfusser Wirbeltiere wie Frosche und Echsen machten nur 3 9 der Beute aus Dieses Ergebnis steht im Einklang mit der Beute anderer Zaunkonig Arten die sich auch fast ausschliesslich von Wirbellosen ernahren Der Brillenzaunkonig unterhalt das Jahr uber eine monogame Beziehung die uber mehrere Jahre dauern kann Mannchen und Weibchen leben in unmittelbarer Nahe Beim Eindringen von Artgenossen in sein Revier reagiert der Brillenzaunkonig aggressiv Er ist meist die gesamte Zeit in Familiengruppen von 2 5 Individuen unterwegs 1 Lautausserungen BearbeitenAls typischer Singvogel vermittelt der Brillenzaunkonig seine Gesangskunste von Generation zu Generation Der Gesang wird als eine Serie klarer melodioser Pfiffe uberlagert von rauen Hennen artigem Gackern beschrieben Alternativ wird es als weiche klare Pfiffe in verschiedener Tonhohe mit eingestreuten kehligen Gluckern und Zirpen beschrieben Beide Geschlechter singen und verteidigen das ganze Jahr ihr zu verschiedenen Zwecken genutztes Territorium Dabei gibt es zwischen den Geschlechtern Variationen im Gesangsverhalten In Panama wurden im Repertoire eines Einzelexemplars neun verschiedene Liedtypen festgestellt 1 Fortpflanzung BearbeitenDer Brillenzaunkonig baut zwei verschiedene Nester ein Schlaf und ein Brutnest Das Schlafnest bestehen aus Wurzelchen Pilzrhizomorphen Streifen abgestorbener Palmwedel kleinen Zweigen und gelegentlich gruner Vegetation wie Farnwedeln und verrottendem Pflanzenmaterial Meist sind sie mit Blattskeletten ausgelegt und haben keine klare kelchformige Struktur Im Gegensatz dazu haben Brutnester im Allgemeinen eine ausgepragte L Form und eine klar abgezeichnete Nestschale unter dem Haupteingang Fur den Bau beider Nester wird ahnliches Material verwendet wobei man im Brutnest eher keine Konturfedern anderer Vogel findet Bisher wurden Brillenzaunkonige in jedem Monat des Jahres ausser im Marz beim Nestbau beobachtet Beide Geschlechter helfen beim Nestbau und schleppen tote Blatter und anderes Material zum Bau an Daruber hinaus helfen oft die Nachkommen einer Familiengruppe bei der Instandhaltung bereits gebauter Nester Laut einer Studie beginnt er den Bau von 90 der Brutnester vor der Brutsaison In einer Studie fand man heraus dass Brillenzaunkonige ihre Schlafnester in mindestens neun verschiedenen Arten von Unterholz Baumen platzierten darunter Oxandra longipetala Poulsenia armata Brechstraucher Bactris Castilla elastica Rhinoria Gustavia Acacia melanoceras und Asplundia Alle Brutnester wurden im Unterholz von Baumen angelegt Fur Brutnester wurden weniger Baumarten verwendet als fur Schlafnester Brutnester werden im Durchschnitt hoher uber dem Boden platziert als Schlafnester Die Nester befinden sich ca 0 6 bis 2 5 Meter uber der Erde Sowohl wahrend der Brut als auch wahrend der Nestbauzeit schlafen die Mannchen und Familienmitglieder getrennt in einem Schlafnest wahrend das Weibchen mit dem neuen Nachwuchs allein im Brutnest verbleibt Im Alter von acht bis zwolf Monaten kommt es beim Brillenzaunkonig zu ersten Brut In der Regel legt er zwei Eier manchmal auch drei Diese sind weiss mit braunen Sprenkeln am dickeren Ende Nach dem flugge werden konnen Jungtiere sich vier bis achtzehn Monate weiter bei den Eltern aufhalten Anders als bei anderen Zaunkonigen der Gattung Campylorhynchus helfen diese aber nicht bei der Aufzucht der nachsten Generation 1 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Brillenzaunkonig bevorzugt die feuchten Tiefebenenwalder und Sekundarvegetationswalder von Honduras Nicaragua Costa Rica Panama Kolumbien und Westecuador In den trockenen Waldern in Mittelamerika an der Pazifikkuste kommt er nicht vor Er gilt als Bewohner der Neotropen und es scheint keine Zugbewegungen in den Breitengraden zu geben Am reichlichsten findet man ihn in den Tiefebenenwaldern seines Verbreitungsgebiets So bewegt er sich in Hohenlagen von Meeresspiegel bis 900 Meter in Panama und von Meeresspiegel bis 1050 Meter in Costa Rica Es gibt Berichte von Zugbewegungen in den Hohenlagen 1 Unterarten BearbeitenEs sind funf Unterarten bekannt 2 Cyphorhinus phaeocephalus richardsoni Salvin 1893 3 kommt von Honduras bis in den Westen Panamas vor Die Subspezies ahnelt C p lawrencii doch ist der Burzel heller rotlich Die schwarzliche Farbung der Backenbereiche fallen weniger aus 1 Cyphorhinus phaeocephalus lawrencii Lawrence 1863 4 kommt in Zentralpanama bis in den Nordwesten Kolumbiens vor Die Subspezies hat eine rotliche Kehle die sich von der blasseren Brust abhebt 1 Cyphorhinus phaeocephalus propinquus Todd 1919 5 ist im Norden Kolumbiens verbreitet Die Unterart ist auf Ober und Unterseite blasser und die Kehle hebt sich farblich deutlicher von der Brust ab 1 Cyphorhinus phaeocephalus chocoanus Meyer de Schauensee 1946 6 ist im westlichen Kolumbien verbreitet Die Unterart ist auf der Oberseite dunkler als die Nominatform der Oberkopf ist schwarzlich das Kinn und der Backenbereich sind auffallig schwarz die Brust unterscheidet sich farblich kaum vom Bauch 1 Cyphorhinus phaeocephalus phaeocephalus Sclater PL 1860 7 kommt vom Sudwesten Kolumbiens bis in den Suden Ecuadors vor Cyphorhinus phaeocephalus infuscatus Zimmer JT 1932 8 wird heute als Synonym zu C p richardsoni betrachtet Die Unterart wirkt dunkler als C p lawrencii und hat oft einen auffalligen schwarzlichen Oberkopf 1 Etymologie und Forschungsgeschichte BearbeitenDie Erstbeschreibung des Brillenzaunkonigs erfolgte 1860 durch Philip Lutley Sclater unter dem wissenschaftlichen Namen Cyphorinus phaeocephalus Das Typusexemplar hatte Louis Fraser in der Provinz Esmeraldas gesammelt 7 In Johann Jakob von Tschudis Avium conspectus fuhrte Jean Louis Cabanis die fur die Wissenschaft neue Gattung Cyphorhinus fur den Kastanienbrust Zaunkonig ein 9 A 1 Dieser Name leitet sich von cyphos cyptō kyfos kyptw fur Auswuchs Hocker sich bucken und rhis rhinos ῥis ῥinos fur Nase ab 9 Der Artname phaeocephalus ist ein griechisches Wortgebilde aus phaios faios fur dunkel braun grau und cephalos cephale kefalos kefalh fur kopfig Kopf 10 Richardsoni ist William Blaney Richardson 1868 1927 3 gewidmet lawrencii George Newbold Lawrence 4 A 2 Chocoanus bezieht sich auf das Departamento del Choco 6 Propinquus bedeutet verwandt ahnlich von prope pro fur nahe gleich wie 11 Infuscatus bedeutet duster von infuscare infuscus fur dunkel machen dunkel schwarzlich 12 Literatur BearbeitenJames A Jobling Helm Dictionary of Scientific Bird Names Christopher Helm London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 George Newbold Lawrence Catalogue of a Collection of Birds made in New Granada by James McLeannan Esq of New York with Notes and Descriptions of New Species In Annals of the Lyceum of Natural History of New York Band 8 1863 S 1 13 biodiversitylibrary org 1867 Henry S Pollock Timothy J Agin Song Wren Cyphorhinus phaeocephalus In Thomas Scott Schulenberg Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Cornell Lab of Ornithology Ithaca NY 4 Marz 2020 englisch birdsoftheworld org Osbert Salvin A communication was read from Mr Osbert Salvin D R S on two new species of birds from Nicaragua as follows In Bulletin of the British Ornithologists Club Band 1 Nr 6 1893 S 32 biodiversitylibrary org Rodolphe Meyer de Schauensee Colombian Zoological Survey Part II Notes on Colombian Crows Wrens and Swallows In Notulae Naturae of The Academy of Natural Science of Philadelphia Nr 161 16 Januar 1946 S 1 14 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Philip Lutley Sclater List of birds collected by Mr Fraser at Esmeraldas Ecuador with descriptions of new species In Proceedings of the Zoological Society of London Band 28 1860 S 291 298 biodiversitylibrary org Walter Edmond Clyde Todd Descriptions of apparently new Colombian birds In Proceedings of the Biological Society of Washington Band 32 1919 S 113 117 biodiversitylibrary org Johann Jakob von Tschudi Jean Louis Cabanis Avium conspectus quae in Republica Peruana repiuntur et pleraque observatae vel collectae sunt in itinere In Archiv fur Naturgeschichte Band 10 Nr 1 1844 S 262 317 biodiversitylibrary org John Todd Zimmer The Central American forms of the musician wren Cyphorhinus lawrencii In American Museum novitates Nr 573 1932 S 1 24 digitallibrary amnh org PDF 435 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brillenzaunkonig Cyphorhinus phaeocephalus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cyphorhinus phaeocephalus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 2 Eingestellt von BirdLife International 2018 Abgerufen am 18 Oktober 2020 BirdLife International Species Factsheet Song Wren Cyphorhinus phaeocephalus Abgerufen am 18 Oktober 2020 Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Song Wren Cyphorhinus phaeocephalus in der Internet Bird Collection Brillenzaunkonig Cyphorhinus phaeocephalus bei Avibase abgerufen am 18 Oktober 2020 Cyphorhinus phaeocephalus im Integrated Taxonomic Information System ITIS Abgerufen am 18 Oktober 2020 xeno canto Tonaufnahmen Brillenzaunkonig Cyphorhinus phaeocephalus Song Wren Cyphorhinus phaeocephalus in der Encyclopedia of Life Abgerufen am 18 Oktober 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Henry S Pollock u a IOC World Bird List Dapple throats sugarbirds fairy bluebirds kinglets hyliotas wrens gnatcatchers a b Osbert Salvin 1893 S XXXII a b George Newbold Lawrence 1893 S 5 Walter Edmond Clyde Todd 1919 S 114 a b Rodolphe Meyer de Schauensee 1946 S 6 a b Philip Lutley Sclater 1860 S 291 John Todd Zimmer 1932 S 3 a b Jean Louis Cabanis in Johann Jakob von Tschudi S 282 James A Jobling S 300 James A Jobling S 318 James A Jobling S 205 Anmerkungen Bearbeiten Cabanis gilt als Autor da Tschudi in einer Fussnote auf S 262 schrieb Genera quaedam nova quae hoc in conspectu obveniunt proposita sunt a Dom J Cabanis Assist Mus Zool Berol qui ad constituendam hanc enumerationem observationes suas benevole mecum communicavit Charles Wallace Richmond erwahnte zwar 1902 dass der Name bereits 1843 von Rene Primevere Lesson S 1068 verwendet wurde doch gilt nach den heutigen Internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur Cyphorhina nicht als Homonym zu Cyphorhinus Art 56 2 Der Name wurde von Sclater vorgeschlagen da Lawrence ihm das Typusexemplar zur Begutachtung geschickt hatte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brillenzaunkonig amp oldid 237361073