www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Bremsen Begriffsklarung aufgefuhrt Bremsen Tabanidae auch Bremen oder Viehfliegen sind eine Familie aus der Unterordnung der Fliegen Brachycera in der Ordnung der Zweiflugler Diptera Die Mannchen der meisten Arten sind Blutenbesucher und ernahren sich von Pollen und Nektar die Weibchen gehoren zu den blutsaugenden hamatophagen Insekten und stechen vor allem Saugetiere Besonders aktiv sind die meisten Arten in Mitteleuropa zwischen April und August an schwulen Tagen Die Larven entwickeln sich meist in feuchten Lebensraumen im Boden oder im Wasser daher sind Bremsen besonders haufig im Umland von Gewassern in Sumpfgebieten und in nassen Wiesen anzutreffen BremsenRegenbremse Haematopota pluvialis SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Fliegen Brachycera Teilordnung TabanomorphaUberfamilie TabanoideaFamilie BremsenWissenschaftlicher NameTabanidaeLatreille 1802UnterfamilienChrysopinae Pangoniinae Scepsidinae TabaninaeBremsen werden auch als Viehfliegen bezeichnet 1 Im norddeutschen Raum werden sie oft Blinde Fliegen genannt in Westdeutschland Blinder Kuckuck in Suddeutschland und Teilen Osterreichs und der Schweiz Breme 1 Brame oder Bramer historisch findet sich Bramse Dazu gibt es historisch eine sprachliche Vermengung mit den parasitaren Dasselfliegen die sich beispielsweise in der norddeutschen Bezeichnung Dase fur eine Bremse aussert oder umgekehrt in Artbezeichnungen wie Schafbremse die zu den Dasselfliegen gehort Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweise und Ernahrung 1 1 Lebenszyklus 2 Bremsen als Krankheitsubertrager 3 Gattungen und einige mitteleuropaische Arten 4 Fossile Belege 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLebensweise und Ernahrung BearbeitenBei den meisten der etwa 4000 Arten saugen nur die Weibchen Blut wahrend die Mannchen Bluten besuchen und Nektar saugen Eine Blutmahlzeit genugt zur Reproduktion Bei einigen Arten Unterfamilie der Pangoniae ernahren sich die Weibchen ebenfalls pflanzlich Deren Russel ist zum Teil sehr lang um an Nektar zu gelangen 2 Einige tropische Arten leben von Aas Die Mundwerkzeuge der Bremsen sind zu einem stilettartigen Saugrussel umgebildet der aus Labrum Hypopharynx und den paarigen Mandibeln und Maxillen besteht Die Stechborsten werden von hinten vom Labium umschlossen Im Gegensatz zu dem der Stechmucken ist der Stich von Bremsen sofort deutlich spurbar und schmerzhaft Sie sind meist ausgesprochene sogenannte Pool feeder die also mit groben Mundwerkzeugen eine offene Wunde in die Haut reissen Von austretendem Blut Lymphe und Zellflussigkeit ernahren sie sich An der Stichstelle tritt Juckreiz auf Wie bei Muckenstichen bildet sich dort fur einige Stunden eine Quaddel Bremsen werden speziell vom Schweiss angelockt und konnen auch durch Kleidung stechen Wie viele blutsaugende Insekten spritzen sie vor dem Blutsaugen ein gerinnungshemmendes Sekret das bei der relativ grossen Stichwunde ein Weiterbluten nach dem Saugen verursacht Bremsen konnen bis zu 0 2 ml Blut saugen Lebenszyklus Bearbeiten Die Ablage von 25 bis 1000 Eiern findet an wassernahen Pflanzen statt Die Larven durchlaufen meist 6 bis 13 Entwicklungsstadien leben zum Teil wechselnd rauberisch und von pflanzlichen Resten am im Wasser und im feuchten Boden Schlamm bis sie sich an trockeneren Orten verpuppen Der Entwicklungszyklus dauert je nach Klimazone mehrere Monate bis mehrere Jahre In Mitteleuropa bilden z B die Tabaniden eine Generation haben also einen Jahreszyklus Die erwachsenen Tiere leben 2 bis 4 Wochen 3 Bremsen als Krankheitsubertrager BearbeitenBremsen konnen durch ihren Stich mechanisch Milzbrand Weilsche Krankheit Tularamie und Lyme Borreliose 4 auf den Menschen ubertragen siehe auch Infektionswege und blutsaugende Insekten Die humanpathogene Filarie Loa loa benutzt in Westafrika Vertreter der Bremsenunterfamilie Chrysopinae als Zwischenwirt 5 Die Surra der Pferde und Kamele wird auch ausserhalb des Tsetsegurtels ebenso wie die Kreuzlahme der Pferde in Sudamerika von Tabaniden auf mechanischem Wege ubertragen Weiterhin stehen Bremsen unter dem Verdacht in Afrika Nagana auf Tiere und die Schlafkrankheit auf den Menschen ebenfalls auf mechanischem Wege zu ubertragen 6 Pferdebremsen Tabanus sudeticus konnen das zu den Lentiviren gehorende EIA Virus auf mechanischem Wege ubertragen 7 8 Gattungen und einige mitteleuropaische Arten BearbeitenAus Deutschland sind 58 Arten der Bremsen bekannt 9 Atylotus Atylotus fulvus Atylotus rusticus Chrysops Chrysops caecutiens Gemeine Blindbremse Chrysops divaricatus Chrysops flavipes Chrysops parallelogrammus Chrysops relictus Goldaugenbremse Chrysops rufipes Chrysops sepulcralis Chrysops viduatus Haematopota Haematopota bigoti Haematopota crassicornis Haematopota italica Haematopota pluvialis Regenbremse Haematopota scutellata Haematopota subcylindrica Heptatoma Heptatoma pellucens Hybomitra Hybomitra tarandina Hybomitra tropica Pangonius Pangonius micans Philipomyia Philipomyia aprica Silvius Silvius alpinus Tabanus Tabanus autumnalis Tabanus bifarius Tabanus bovinus Rinderbremse Tabanus bromius Gemeine Viehbremse Tabanus cordiger Tabanus glaucopis Tabanus maculicornus Tabanus mikii Tabanus quatuornotatus Tabanus spodopterus Tabanus sudeticus Pferdebremse Tabanus tergestinus Tabanus unifasciatus Therioplectes Therioplectes gigas nbsp Bremse nbsp Tabanus sp nbsp Tabanus bromius nbsp Tabanus bromius nbsp Tabanus bromiusmit StechrusselFossile Belege BearbeitenFossile Belege dieser Familie sind rar Der alteste gesicherte Nachweis ist eozanen Alters aus baltischem Bernstein wie auch aus einer geologischen Schicht dieses Alters auf der Isle of Wight Aus dem zumeist etwas jungeren dominikanischen Bernstein ist die Gattung Stenotabanus beschrieben 10 In mesozoischen Ablagerungen gefundene Brachycera die einst als Angehorige dieser Familie angesehen wurden sind heute anderen Taxa zugeordnet 11 12 Siehe auch BearbeitenParasiten des MenschenLiteratur BearbeitenThe fossil tabanids Diptera Tabanidae when they began to appreciate warm blood and when they began transmit diseases PMID 12687759 Seasonal prevalence of bovine trypanosomosis in a tsetse infested zone and a tsetse free zone of the Amhara Region north west Ethiopia PMID 15732457 Josef Boch Christian Bauer Veterinarmedizinische Parasitologie Thieme Stuttgart 2006 ISBN 3 8304 4135 5 Dieter Matthes Tierische Parasiten Biologie und Okologie Springer Verlag Berlin u a 2013 ISBN 978 3 663 20186 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bremsen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Bremse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Fam Tabanidae Bremsen Memento vom 5 Juli 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b Lexikon der Biologie Bremsen spektrum de abgerufen am 27 September 2020 Dieter Matthes Tierische Parasiten Biologie und Okologie Berlin u a 2013 S 27 Josef Boch Christian Bauer Veterinarmedizinische Parasitologie Stuttgart 2006 S 271 ff Steven W Luger Lyme Disease Transmitted by a Biting Fly Memento vom 16 November 2017 imInternet Archive In The New England Journal of Medicine Band 322 Nr 24 1990 S 1752 Oliver A Radtke Die Insekten als standige Mit und Gegenspieler des Menschen Memento vom 7 Marz 2005 im Internet Archive Sir David Bruce In whonamedit com Equine infektiose Anamie Memento vom 28 Februar 2009 im Internet Archive Ubertragung L D Foil W V Adams J M McManus C J Issel Bloodmeal residues on mouthparts of Tabanus fuscicostatus Diptera Tabanidae and the potential for mechanical transmission of pathogens In Journal of Medical Entomology J Med Entomol November 1987 Band 24 Nr 6 S 613 616 doi 10 1093 jmedent 24 6 613 Wolfgang Schacht Tabanidae In Hubert Schumann Rudolf Bahrmann Andreas Stark Checkliste der Dipteren Deutschlands Entomofauna Germanica Band 2 Studia dipterologica Supplement 2 AMPYX Halle 1999 ISBN 3 932795 01 6 S 113 114 George O Poinar Roberta Poinar The amber forest a reconstruction of a vanished world Princeton University Press Princeton NJ 1999 ISBN 0 691 02888 5 Fossil Diptera Catalog Web Version Family TABANIDAE Auf hbs bishopmuseum org letzte Revision 15 September 1996 abgerufen am 22 Juni 2014 George O Poinar Life in Amber Stanford University Press Stanford Cal 1992 ISBN 0 8047 2001 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bremsen amp oldid 237640794