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Breitendorf sorbisch Wujezd ist ein Dorf und ein Gemeindeteil der Gemeinde Hochkirch am ostlichen Rand des Landkreises Bautzen in Sachsen BreitendorfGemeinde HochkirchKoordinaten 51 8 N 14 37 O 51 141 14 624 253 Koordinaten 51 8 28 N 14 37 26 OHohe 253 252 346 m u NHNEinwohner 153 31 Dez 2022 Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 02627Vorwahl 03585Luftbildpanorama Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 3 1 Religion 3 2 Personlichkeiten 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Hochwasser 4 2 Verkehr 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Breitendorf und nahere UmgebungAn die 3 74 Quadratkilometer umfassende Breitendorfer Flur grenzen Zschorna und Spittel im Norden Wohla im Osten sowie Eiserode und Lehn im Suden Die hochste Erhebung ist der Wohlaer Berg obersorbisch Bycin nordostlich des Dorfes der unter anderem im Siebenjahrigen Krieg als Feldherrenhugel der Oberlausitz bekannt wurde Von der vorgelagerten 346 Meter uber dem Meeresspiegel liegenden Erhebung bietet sich bei gutem Wetter ein bis zu 50 km weiter Blick zur Heide und Teichlandschaft im Norden Geschichte Bearbeiten nbsp Ober oder Lowkemuhle in BreitendorfDer Ort wurde erstmals urkundlich im Jahre 1252 unter seinem sorbischen Namen als Wgest vgl wujezd Ausfahrt erwahnt Der deutsche Name ist zum ersten Mal 1390 verzeichnet und wurde seitdem verwendet 1 Die Gemeinde gehorte lange Zeit zur Amtshauptmannschaft Lobau bis 1952 und spater zum Kreis Lobau 1979 1994 die Zugehorigkeit wechselte mehrmals zwischen Bautzen und Lobau Im Zuge der Kreisreform 1994 konnten die Einwohner in einem Burgerentscheid zwischen dem Anschluss an Kittlitz oder Hochkirch wahlen Der Ort kam damit wieder zum Landkreis Bautzen Im Dorf wurden zwei vom Buttermilchwasser dem Oberlauf des Kotitzer Wassers angetriebene Muhlen mit jeweils eigenen Muhlteichen betrieben genannt Ober oder Lowkemuhle sowie Niedermuhle Der Teich der Obermuhle ist heute noch teilweise erhalten und wird als Loschwasserteich instand gehalten Bevolkerung BearbeitenFur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnost Muka in den achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts eine Bevolkerungszahl von 281 darunter 261 Sorben 93 und 20 Deutsche 2 Die amtliche Volkszahlung von 1875 gibt einen sorbischen Bevolkerungsanteil von 89 an 220 von 247 3 Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 stieg die Einwohnerzahl unter anderem durch die Aufnahme von Fluchtlingen und Vertriebenen auf zeitweise 327 Ernst Tschernik zahlte in der Gemeinde Breitendorf 1956 einen sorbischsprachigen Anteil von nur noch 20 der Bevolkerung 4 Seitdem ist der Gebrauch des Sorbischen im Ort weiter stark zuruckgegangen Um 1990 betrug die Einwohnerzahl rund 190 Bis 1997 stieg die Zahl zeitweise auf rund 230 an ging seitdem aber wieder zuruck und betragt seit 2005 rund 180 Einwohner Religion Bearbeiten Die Bevolkerung ist grosstenteils evangelisch lutherisch Neben Jauernick gehort Breitendorf als Teil der politischen Gemeinde Hochkirch nicht der dortigen Kirchgemeinde an sondern ist nach Kittlitz gepfarrt Personlichkeiten Bearbeiten Johann Hortzschansky 1722 in Breitendorf 1799 in Gorlitz war ein sorbischer Padagoge Historiker und Philologe Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIm Dorf bestand eine eigene Schule die von 1838 bis 1973 betrieben wurde Das erste 1837 erbaute Schulhaus wurde 1878 durch einen grosseren Neubau auf einem benachbarten Grundstuck erganzt da es den Anforderungen des Volksschulgesetzes von 1873 nicht mehr genugte Uber der Tur des neuen Gebaudes stand in sorbischer Sprache der Spruch Pas moje jehnjata Hute meine Lammer 5 Die Einwohnerzahl des Schulbezirks betrug damals 465 die Schulerzahl 80 bis 90 Die Schulanstalt war eine zweiklassige einfache sorbisch deutsche Volksschule Mit der Angliederung an die Hochkircher Zentralschule im Jahr 1956 wurden in Breitendorf nur noch die ersten vier Klassen unterrichtet Das erste Schulhaus wird heute als Wohnhaus genutzt das zweite wurde 2015 abgerissen und bis zum Sommer 2016 durch ein moderneres Gebaude mit angrenzendem Feuerwehrhaus ersetzt Die Freiwillige Feuerwehr besteht im Ort seit 1874 Die damals angeschaffte von Gustav Adolf Hanel in Dresden gebaute Handdruckspritze ist im Original funktionstuchtig erhalten Heute ist die Breitendorfer Feuerwehr unter anderem aufgrund der abgelegenen Lage eine von vier Feuerwehren in der Gemeinde Hochkirch Die Standorte Plotzen und Zschorna sind als Loscheinheiten untergeordnet Im Ort wurde eine Gaststatte am Bahnhof betrieben deren Raume bis 1990 als Verkaufsraum fur den Konsum genutzt wurden Das Gebaude ist heute ein Wohnhaus Auch danach gab es im Ort noch einen kleinen Laden im Klunker der aber seit 2012 geschlossen ist Der grosste Arbeitgeber ist die Papuso GmbH amp Co KG aus Solingen in Nordrhein Westfalen ein Hersteller von Verpackungsmaterialien der seit 2005 eine Produktionsstatte in Breitendorf betreibt Diese wurde allerdings 2020 geschlossen 6 Hochwasser Bearbeiten Am 9 Juni 2013 gegen 13 00 Uhr regnete es in Breitendorf und Umgebung im Laufe einer Dreiviertelstunde bis zu 70 Liter pro m In der Folge trat das Buttermilchwasser wie viele andere Flusse und Bache in Sachsen uber die Ufer das Wasser von den umliegenden Feldern schoss in Richtung Bahnbrucke und setzte viele Hauser sowie das Feuerwehrhaus unter Wasser Verkehr Bearbeiten Die Bundesstrasse 6 grenzt sudlich an die Breitendorfer Flur Die Bahnstrecke Gorlitz Dresden fuhrt seit 1846 durch den Ort einen eigenen Bahnhof gibt es seit 1906 Das Bahnhofsgebaude mit Stellwerk Fahrkartenschalter und Warteraum wurde 1994 vollstandig abgetragen Seitdem ist die Station Haltepunkt fur Nahverkehrszuge sie wird von der Landerbahn Trilex und der Ostdeutschen Eisenbahn bedient Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Breitendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Breitendorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Breitendorf inoffizielle WebprasenzEinzelnachweise Bearbeiten Breitendorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 Zeitschrift des konigl sachs statistischen Bureaus XXII Jahrgang 1876 S 62f Digitalisat Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 244 Madeleine Siegl Mickisch Schul Schluss In Sachsische Zeitung Regionalausgabe Bautzen 19 Juni 2015 Hochkirch Firma weg was wird aus der Immobilie saechsische de 18 Februar 2022Ortsteile der Gemeinde Hochkirch Breitendorf Wujezd Jauernick Jawornik Kohlwesa Kolwaz Kuppritz Koporcy mit Neukuppritz Nowe Koporcy Lehn Lejno Meschwitz Mjesicy Niethen Necin Plotzen Blocany Pommritz Pomorcy Rodewitz Rodecy Sornssig Zornosyki Steindorfel Trjebjenca Wawitz Wawicy Wuischke Wujezk mit Neuwuischke Nowy Wujezk Zschorna Cornjow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Breitendorf amp oldid 232761412