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Die Braunschweigische Landeszeitung war eine vom 28 November 1880 bis zum 15 Februar 1936 in Braunschweig erscheinende Tageszeitung 1 Titelseite der Probenummer vom 28 November 1880 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfangsjahre 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Verbot der Braunschweigischen Landeszeitung 1 4 Verhaltnis Braunschweigische Landeszeitung Braunschweiger Volksfreund 1 5 Das Ende 1936 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfangsjahre Bearbeiten Die Probenummer der Braunschweigische Landeszeitung kam am 28 November 1880 heraus 2 Die Zeitung erschien anfanglich zweimal spater einmal taglich 3 Im Zentrum des Zeitungskopfes befand sich der Braunschweiger Lowe Der Untertitel lautete Organ fur Politik Localgeschichte sic Handels und Geschaftsverkehr 4 Die Zeitung wurde im Verlag von Albert Limbach herausgebracht ihre politische Ausrichtung wurde im Grundungsaufruf mit liberal angegeben 2 Sehr bald schon stellte sich jedoch heraus dass das Blatt das im Herzogtum Braunschweig und nach dem Ersten Weltkrieg im Freistaat Braunschweig eine beherrschende Stellung einnahm eher nationalliberal und konservativ in der Ausrichtung war Ab 1890 galt das Blatt als inoffizielles Organ der Nationalliberalen Partei Der Erfolg der Braunschweigischen Landeszeitung zeigte sich unter anderem daran dass das Blatt 1897 den innerstadtischen Rivalen das Braunschweiger Tageblatt aufgekauft hatte 2 Nachdem Albert Limbach der Grunder der Braunschweigischen Landeszeitung 1890 gestorben war wechselte das Verlagshaus mehrfach den Eigentumer bis es 1909 von Oskar Dietel erworben wurde Dietel war jedoch nur Strohmann des Leohnhardt Konzerns dem tatsachlichen neuen Eigentumer des Verlages 2 Nach Dietels Tod 1917 trat Paul Julius Raabe an seine Stelle Nach dessen Tod 1928 war sein Sohn Helmuth Raabe Verlagsleiter verliess das Unternehmen jedoch 1935 um zur nationalsozialistischen Niedersachsischen Tageszeitung nach Hannover zu wechseln 2 Die Auflagenstarke der Braunschweigischen Landeszeitung lag um 1890 bei 6000 1932 bei 16 000 und 1939 unter anderem Titel bei 59 000 Exemplaren 1 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Die Schlagzeile bezieht sich auf den SA Aufmarsch in Braunschweig vom 17 und 18 Oktober 1931 In den Jahren 1930 bis 1933 war Hanns Dohrmann als Verfasser der Leitartikel der Braunschweigischen Landeszeitung von wesentlicher Bedeutung fur deren weitere politische Ausrichtung machte er doch nun aus dem Blatt ein Sprachrohr der nationalen Opposition und damit allmahlich zum Werkzeug fur NS Gedankengut 2 In diesen Jahren entwickelte sich die Braunschweigische Landeszeitung obwohl die Auflage eher im mittleren Bereich lag 1932 16 000 verkaufte Exemplare zum profiliertesten politischen Organ des Braunschweiger Burgertums Verbot der Braunschweigischen Landeszeitung Bearbeiten Im Vorfeld der Reichsprasidentenwahl 1932 hatte die Braunschweigische Landeszeitung am 13 Januar 1932 den amtierenden Reichskanzler Heinrich Bruning Deutsche Zentrumspartei DZP scharf angegriffen in dem sie ihn u a beschuldigte die Person des ehrwurdigen Reichsprasidenten Paul von Hindenburg als Schachfigur fur seine eigenen politischen Interessen zu missbrauchen Auf Grundlage der Notverordnung vom 28 Marz 1931 belegte Joseph Wirth DZP Reichsminister des Inneren die Zeitung mit einem einwochigen Erscheinungsverbot 5 Die Braunschweigische Landeszeitung ignorierte indes das Verbot und erschien zunachst weiter Hintergrund fur dieses Verhalten war dass der Braunschweigische Minister fur Inneres und Volksbildung Dietrich Klagges NSDAP sich geweigert hatte das Ersuchen des Reichsinnenministers umzusetzen Klagges behauptete die Zeitung habe nur Tatsachen aufgefuhrt die sich beweisen liessen Klagges Weigerung hatte allerdings lediglich zum Ziel sich schutzend vor die Braunschweigische Landeszeitung zu stellen die sich zu diesem Zeitpunkt bereits ideologisch stramm auf NSDAP Linie befand 5 Nachdem das Reichsgericht das Verbot durch Innenminister Wirth jedoch fur rechtens erklart hatte und Reichswehrminister Wilhelm Groener parteilos die Umsetzung des Verbots von Klagges gefordert hatte fugte sich die Braunschweigische Landeszeitung schliesslich und stellte ihr Erscheinen vom 28 Januar 1932 fur eine Woche ein 5 Das Verbot der Braunschweigischen Landeszeitung sowie die Weigerung durch Minister Klagges wurde von den burgerlichen Tageszeitungen Braunschweigs wie z B dem Braunschweiger Allgemeinen Anzeiger den Braunschweiger Neuesten Nachrichten und der Braunschweigischen Staatszeitung nicht redaktionell kommentiert Der Braunschweiger Allgemeinen Anzeiger druckte allerdings die Rechtfertigung der Braunschweigischen Landeszeitung 5 Die sozialdemokratische Zeitung Braunschweiger Volksfreund schrieb jedoch die Braunschweigische Landeszeitung habe den Reichskanzler ubel beschimpft und zeigte sich befriedigt dass der NSDAP Minister sich dem Recht habe beugen mussen zeige sein Verhalten doch nicht nur die Missachtung geltenden Rechts durch Klagges sondern auch dessen Parteilichkeit im Amte 6 Verhaltnis Braunschweigische Landeszeitung Braunschweiger Volksfreund Bearbeiten Unter den in Stadt und Land Braunschweig erschienenen Zeitungen beschaftigten sich keine anderen Braunschweiger Zeitungen so eingehend und in solch einer gehassigen Weise miteinander wie die BLZ und der VF Das Verhaltnis zwischen beiden Blattern ist die Geschichte gegenseitiger Diffamierungen und Beleidigungen die mehrmals zu gerichtlichen Auseinandersetzungen fuhrten Ursprung dieser Feindschaft ist der gegenseitige Glaube das andere Blatt stelle die Inkarnation des politisch Bosen den Staatsfeind dar Klaus Kaiser Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 S 150 Die Braunschweigische Landeszeitung warf dem Braunschweiger Volksfreund unter anderem vor die personliche Diffamierung als Mittel des politischen Kampfes zu nutzen Umgekehrt warf der Volksfreund bereits im Dezember 1930 der Landeszeitung vor ein von jeglicher Tarnung und Hemmung befreites ausgesprochenes Naziorgan zu sein bei dem journalistische Falschungen und Unterschlagungen an der Tagesordnung seien Bevorzugte Zielscheibe des Volksfreundes war dabei der Leitartikelschreiber Hanns Dohrmann der als Nazi Dohrmann bezeichnet wurde 7 Das Ende 1936 Bearbeiten Max Amann Prasident der Reichspressekammer ordnete auf Grundlage des Gesetzes uber die Schliessung von Zeitungsverlagen zwecks Beseitigung ungesunder Wettbewerbsverhaltnisse an dass die Braunschweigische Landeszeitung mit den Braunschweiger Neuesten Nachrichten zum 15 Februar 1936 verschmolzen werde Fortan erschien das Blatt unter dem Titel Braunschweiger Neueste Nachrichten im Zeitungskopf stand daneben aber immer noch Braunschweigische Landeszeitung 8 Am 1 Juni 1941 wurde das Erscheinen einer anderen Zeitung in der Stadt Braunschweig des Braunschweiger Allgemeinen Anzeigers eingestellt woraufhin die Braunschweiger Neuesten Nachrichten in Braunschweiger Landeszeitung umbenannt wurden Im Untertitel wurden die Benennungen Braunschweiger Neueste Nachrichten und Braunschweiger Allgemeiner Anzeiger weitergefuhrt 9 Die Braunschweiger Landeszeitung stellte ihr Erscheinen am 31 August 1944 ein 10 Literatur BearbeitenBritta Berg Braunschweigische Landeszeitung In Luitgard Camerer Manfred Garzmann Wolf Dieter Schuegraf Hrsg Braunschweiger Stadtlexikon Joh Heinr Meyer Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 926701 14 5 S 43 Britta Berg Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschliesslich Helmstedt bis 1810 und Wolfenbuttel bis 1918 Braunschweiger Werkstucke Reihe A Band 40 Der ganzen Reihe Band 93 Veroffentlichungen aus dem Stadtarchiv und der Stadtbibliothek Braunschweig 1995 ISBN 3 930459 08 6 S 50 51 Robert Jordan Die Zeitungen der Stadt Braunschweig Hildesheimer Kurier Hildesheim 1921 S 20 21 Klaus Kaiser Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 Braunschweiger Werkstucke Bd 6 43 Veroffentlichungen aus dem Stadtarchiv Waisenhaus Buchdruckerei und Verlag Braunschweig 1970 zugleich Dissertation Berlin Freie Universitat 1969 Einzelnachweise Bearbeiten a b Britta Berg Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschliesslich Helmstedt bis 1810 und Wolfenbuttel bis 1918 S 50 a b c d e f Klaus Kaiser Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 S 18 Julius Reissner Die Braunschweigische Presse In N N Braunschweigisches Heimatfest vom 31 Juli 3 August 1925 Vieweg amp Sohn Braunschweig 1925 S 78 Robert Jordan Die Zeitungen der Stadt Braunschweig Hildesheimer Kurier Hildesheim 1921 S 19 a b c d Klaus Kaiser Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 S 140 Klaus Kaiser Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 S 141 zitiert nach Klaus Kaiser Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 S 151 Britta Berg Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschliesslich Helmstedt bis 1810 und Wolfenbuttel bis 1918 S 51 und 61 Klaus Kaiser Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 S 18 19 Klaus Kaiser Braunschweiger Presse und Nationalsozialismus Der Aufstieg der NSDAP im Lande Braunschweig im Spiegel der Braunschweiger Tageszeitungen 1930 bis 1933 S 19 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunschweigische Landeszeitung amp oldid 222131629