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Das Borkener Braunkohlerevier ist ein ehemaliges Bergbaurevier in der Westhessischen Senke um Borken in Hessen Hier sind in den tertiaren Sedimenten ergiebige Braunkohlevorkommen aus dem Eozan eingelagert 1 die als Altere Hessische Braunkohle bezeichnet werden und anfangs im Untertagebau spater im Tagebau gefordert wurden Das Borkener Revier wird als grosstes und ergiebigstes Teilrevier dem Nordhessischen Braunkohlerevier zugeordnet Grossbagger aus dem Tagebau Altenburg heute im Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum in Borken Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Niedergang und Einstellung 1 2 Entwicklung der Belegschaft 2 Forderorte 2 1 Tagebau 2 2 Tiefbau 2 3 Flachenausdehnung 3 Bergbaufolgelandschaft 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten1897 wurde beim Bau eines Brunnens in Arnsbach Braunkohle gefunden 2 Um das vermutete grossere Braunkohlevorkommen zu erschliessen wurde die Gewerkschaft Arnsbach gegrundet Unter ihrer Fuhrung wurde von 1900 bis 1909 in einem Tiefbaubetrieb auf dem Gebiet des spateren Tagebaues Gombeth Braunkohle gefordert Die Abbaurechte wurden 1919 von den Deutschen Kaliwerken und 1921 vom preussischen Staat ubernommen Preussen grundete in Folge die Gewerkschaft Grosskraftwerk Main Weser AG die die Braunkohlefelder um Borken erwarb 1922 mit dem Bau des Kraftwerks Borken begann 2 und im Oktober 1927 in der PreussenElektra aufging Die Forderung der Braunkohle wurde von zwei Unternehmen durchgefuhrt im sudlichen Bereich durch die BUBIAG Braunkohle und Brikett Industrie Aktiengesellschaft zwischen den Orten Stolzenbach Dillich und Neuenhain im nordlichen Bereich durch die PreussenElektra zwischen den Orten Haarhausen Gombeth und Grossenenglis Niedergang und Einstellung Bearbeiten Zum Niedergang des Bergbaus im Borkener Revier trug das Grubenungluck von Stolzenbach am 1 Juni 1988 bei in dessen Folge die Schachtanlage Stolzenbach stillgelegt und die Einstellung der gesamten Kohleforderung im Borkener Revier sowie die Stilllegung des Borkener Kraftwerks fruher als geplant vollzogen wurden Der Untertagebau wurde infolge des Unglucks eingestellt der Tagebau wurde bis zur Stilllegung des Grosskraftwerks Main Weser am 15 Marz 1991 im Tagebau Zimmersrode weitergefuhrt Damit endete die Bergbaugeschichte in der Region Das 1992 eroffnete Hessische Braunkohle Bergbaumuseum in Borken halt die Erinnerung an dieses Kapitel regionaler Geschichte wach Entwicklung der Belegschaft Bearbeiten 1922 50 1939 900 1954 1800Forderorte Bearbeiten nbsp Der Gombether See ein Tagebaurestsee im Borkener Revier im Vordergrund eine Schaufel eines EimerkettenbaggersTagebau Bearbeiten Der Abraum der fruhen Tagebaue wurde auf zwei Hochkippen Kippe Altenburg bei Arnsbach und Kippe Dosenberg bei Uttershausen abgelagert Diese Tagebaue wurden dann mit Abraum aus den Nachfolgetagebauen verfullt Von ihnen ist heute ausser Flussbegradigungen und Veranderungen der Parzellierung nichts mehr zu sehen Fur die spateren Tagebaue fehlte dann der Abraum zur Verfullung sodass sie zumeist wasserbaulich rekultiviert wurden Die spateren Tagebaue waren auch gleichzeitig die kleinsten da zuerst die grossen Lagerstatten mit gunstigem Abraum Kohle Verhaltnis abgebaut wurden Ausserdem wurden bei diesen kleinen Tagebauen auch weitaus weniger Oberflachenbereinigungen durchgefuhrt Die Tagebaue Ostheim und Zimmersrode befanden sich nicht auf dem Gebiet der Stadt Borken Tagebau 3 Beginn Ende Status Lage Ortschaft KoordinatenAltenburg I 1923 1943 Stillgelegt landwirtschaftlich rekultiviert zwischen Arnsbach Borken und Trockenerfurth teilweise unter der heutigen Kippe Altenburg 51 048174 N 9 249828 O 51 048174 9 249828Altenburg II 1942 1964 Stillgelegt landwirtschaftlich rekultiviert zwischen Grossenenglis Gombeth und der SchwalmAltenburg III 1946 1955 Stillgelegt landwirtschaftlich rekultiviert teilweise bebaut teilweise im Tagebau Gombeth aufgegangen zwischen dem Kraftwerk Borken der Schwalm und dem Tagebau GombethAltenburg IV 1954 1975 Stillgelegt geflutet Borkener See zwischen Borken Trockenerfurth und Nassenerfurth 51 034686 N 9 266895 O 51 034686 9 266895Schwalm 1958 1961 Stillgelegt landwirtschaftlich rekultiviert zwischen dem Tagebau Altenburg II und der Schwalm nordlich des KraftwerksGrube Singlis 1961 1972 Stillgelegt geflutet Singliser See zwischen Gombeth und Singlis nordlich der L 3149 51 059691 N 9 305133 O 51 059691 9 305133Haarhausen 1 1964 1975 Stillgelegt landwirtschaftlich rekultiviert zwischen Nassenerfurth und Dillich ostlich der L 3149Grube Gombeth 1970 1986 Stillgelegt teilweise als Deponie verfullt geflutet Gombether See zwischen Kraftwerk Gombeth und dem Tagebau Singlis teilweise auf dem Gebiet des Tagebaus Altenburg III 51 059631 N 9 285768 O 51 059631 9 285768Ostheim 1973 1989 Stillgelegt geflutet Goldbergsee zwischen Ostheim und Sipperhausen ca 15 km vom Kraftwerk Borken entfernt Haarhausen 2 1975 1980 Stillgelegt landwirtschaftlich rekultiviert zwischen Haarhausen und Nassenerfurth westlich der L 3149 51 07240 N 9 473264 OGrube Stockelache 1976 1985 Stillgelegt geflutet Naturbadesee Stockelache zwischen Kleinenglis und der Schwalm ostlich der A 49 51 06454 N 9 242764 O 51 06454 9 242764Zimmersrode 1978 1991 Stillgelegt geflutet Zimmersroder See zwischen Zimmersrode und Neuenhain westlich der L 3149Tiefbau Bearbeiten Borken war eines der wenigen Braunkohlereviere in Deutschland in denen auch im Tiefbau gefordert wurde Der mit Abstand grosste Tiefbaubetrieb im Borkener Revier war die Schachtanlage Stolzenbach Nach dem Grubenungluck von Stolzenbach am 1 Juni 1988 wurde die Forderung von Braunkohle im Untertagebau im Borkener Braunkohlerevier komplett eingestellt Tiefbau 4 Beginn Ende Lage Ortschaft KoordinatenAltenburg I 1924 1960 zwischen Arnsbach Trockenerfurth und Borken auf beiden Seiten der Main Weser BahnAltenburg II 1947 1971 nordlich und sudostlich von Grossenenglis angrenzend an den Tagebau Altenburg IISchwalm 1956 1964 zwischen dem Tagebau Altenburg II der Schwalm und GombethAltenburg IV 1960 1967 zwischen dem Tagebau Altenburg IV und Borken sudlich des Tiefbaues Altenburg IWeingrund 1961 1980 sudlich des Tagebaues Altenburg IV unter dem Borkener Stadtwald westlich des Tiefbaues StolzenbachStolzenbach 1956 1988 auf allen Seiten von StolzenbachFlachenausdehnung Bearbeiten Das Borkener Braunkohlerevier beanspruchte eine Flache von 1 500 ha der Gemarkungen der Stadt Borken 5 Altenburg II 114 Hektar Tagebau Altenburg III 65 Hektar Tagebau Altenburg IV 172 Hektar TagebauBergbaufolgelandschaft Bearbeiten nbsp Seenlandschaft des Borkener Braunkohlerevieres Hauptartikel Borkener Seenland und Bergbaufolgelandschaft Die Tagebaurestlocher wurden nach der Auskohlung rekultiviert Dabei wurde Abraum von fordernden Gruben in die ausgekohlten verfullt teilweise fullten sie sich mit Wasser Hierbei entstanden folgende Seen und Teiche 7 sowie 11 13 liegen nicht in den Gemarkungen der Stadt Borken Stockelache Gombether See Singliser See Borkener See Stolzenbacher Teich Teufelsbach Teich Zimmersroder See Haarhauser See Dillicher See Schlossteich Neuenhainer See Dorheimer Teich West Dorheimer Teich Ost 5 Siehe auch BearbeitenDevastierung Bergbau Graflich Schaffgotsch sche WerkeLiteratur BearbeitenMagistrat der Stadt Borken Hrsg 675 Jahre Stadt Borken Beitrage zur Stadtentwicklung 1 Auflage Riemann Melsungen 1992 Magistrat der Stadt Borken Hrsg Borkener Jubilaums Lesebuch 775 2000 Beitrage zur Geschichte der Stadt 1 Auflage Magistrat der Stadt Borken Borken 2000 ISBN 3 932739 08 6 Hans Bickell Horst Schonhut Nordhessischer Braunkohlenbergbau Die Grube Altenburg in Borken Hessen Hrsg Magistrat der Stadt Borken Bernecker Mediengruppe Melsungen 2002 ISBN 3 932739 11 6 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesamt fur Naturschutz Hrsg Steckbrief Westhessische Senke HTML abgerufen am 22 Dezember 2008 HTML Memento vom 21 Juli 2011 im Internet Archive a b Bernd Hessler Vom Ackerburgerstadtchen zur Bergbau und Kraftwerkstadt In Magistrat der Stadt Borken Hrsg 675 Jahre Stadt Borken Riemann Melsungen 1992 S 8 9 Hans Bickell Horst Schonhut Nordhessischer Braunkohlenbergbau Die Grube Altenburg in Borken Hessen Hrsg Magistrat der Stadt Borken Bernecker Mediengruppe Melsungen 2002 S 99 Hans Bickell Horst Schonhut Nordhessischer Braunkohlenbergbau Die Grube Altenburg in Borken Hessen Hrsg Magistrat der Stadt Borken Bernecker Mediengruppe Melsungen 2002 S 101 a b Horst Schonhut Der Borkener See In Magistrat der Stadt Borken Hrsg Das Jubilaums Lesebuch 775 2000 Magistrat der Stadt Borken Borken 2000 ISBN 3 932739 08 6 S 235 Weblinks BearbeitenBorken Hessen Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 5 Dezember 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 21 Januar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Borkener Braunkohlerevier amp oldid 232891331