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Bolheim ist ein Ortsteil von Herbrechtingen im Landkreis Heidenheim in Baden Wurttemberg Fruher wurde auch die Schreibweise Bolheim Wurttemberg verwendet um eine Verwechslung mit anderen Ortschaften zu vermeiden Der Ort liegt in den Naturraumen Albuch Hartsfeld und Lonetal Flachenalb Bis zu seiner Eingemeindung war Bolheim selbstandig und hatte die Gemeindekennziffer 137115 BolheimStadt HerbrechtingenWappen von BolheimKoordinaten 48 38 N 10 9 O 48 632222222222 10 149722222222 484 Koordinaten 48 37 56 N 10 8 59 OHohe 484 472 615 mFlache 22 4 km Einwohner 3209 31 Dez 2020 herbrechtingen deBevolkerungsdichte 143 Einwohner km Eingemeindung 1 Marz 1972Postleitzahlen 89542 89522Vorwahl 07324Karte Die Lage von Bolheim und Anhausen im Stadtgebiet von Herbrechtingen Winterlicher Blick auf Bolheim vom Herbrechtinger Baumlesberg 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Siedlungsteile 1 2 Ehemalige Siedlungen 1 3 Gewasser 1 3 1 Brenz 1 3 2 Klosterbach 1 3 3 Orstel oder Wedel 1 3 4 Andere 2 Geschichte 3 Das fruhere Bolheimer Gemeindewappen 4 Sagen 4 1 Sieben Schwaben 4 2 Schatz von Burg Furtheim 5 Sehenswurdigkeiten und Kultur 5 1 Sehenswurdigkeiten 5 2 Veranstaltungen 5 3 Sport und Spiel 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Einrichtungen 6 2 Verkehr 6 2 1 Schiene 6 2 2 Strassen 6 2 3 Historische Anderungen der Strassennamen 7 Personlichkeiten 7 1 Ehrenburger 7 2 Mit Bolheim in Verbindung stehende Personen 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise 11 AnmerkungenGeographie BearbeitenBolheim liegt im Landkreis Heidenheim etwa zwei Kilometer nordwestlich der Stadtmitte von Herbrechtingen und etwa funf Kilometer sudlich derjenigen der Kreisstadt Heidenheim Benachbarte Ortschaften sind Mergelstetten im Norden Herbrechtingen im Osten Dettingen am Albuch im Sudsudwesten Heldenfingen im Sudwesten und Kupfendorf im Nordwesten Der Ort liegt uberwiegend rechtsseits der Brenz die den Ort von Nord nach Sud durchfliesst vor der Talmundung der kurzen Orstel die dieser von Nordwesten her zulauft Am ostlichen Rand passiert die Brenzbahn in der linken Talaue den Ort parallel zu ihr lauft die Bundesstrasse 19 Der Ort hat 3209 Bewohner Stand 31 Dezember 2020 die Gemarkungsflache betragt etwa 2230 ha von denen ungefahr 55 bewaldet sind Der Ort liegt am Rande des grossten zusammenhangenden Waldgebietes von ganz Baden Wurttemberg auf der verkarsteten Schwabischen Alb Die Landschaft ist recht vielseitig und reicht von einer im Tal gelegenen besiedelten Flusslandschaft bis zu weitlaufigen nahezu unbesiedelten Wald Acker und Trockenflachen im Westen auf dem sudlichen Albuch Flurbezeichnungen dort auf hau und Brand deuten auf fruhere Rodungen hin die im Zentrum der Gemarkung offen geblieben sind die am Rande gelegenen dagegen sind heute wieder nahezu vollstandig mit Wald bedeckt Im Westen der Gemarkung liegt der obere Teil des Trockentals Ugental Wenig westlich im Taleinschnitt der Orstel wurde bei fruherem Gesteinsabbau im Oberjura die mindestens 150 m lange Lindachhohle entdeckt Siedlungsteile Bearbeiten nbsp Gebietskarte von Bolheim nbsp Strassenkarte von Bolheim nbsp Bolheim und Anhausen im Oberamt Heidenheim Gebietsstand 1813 mit den fruheren Herrschafts und Amtergrenzen Legende nbsp Markungen Bolheim Ugenhof und Anhausen im Oberamt Heidenheim um 1860Bolheim Gemarkungsflache 1 800 ha Bolheim Der bei weitem grosste Hauptort Neubolheim 1 Im Jahre 1856 gegrundete Fabrikansiedlung damals fast einen Kilometer brenzaufwarts der geschlossenen Ortschaft heute mit Bolheim zusammengewachsen Bleiche 1 Buchhof Steht an der nordlichen Gemarkungsgrenze zu Mergelstetten in einer Hohenrodungsinsel zwischen mittlerem Ugen und Brenztal Der Hof wurde 1862 erstmals erwahnt und hiess bis 1965 Buch Der Buchhof ist heute fur die Allgemeinheit nur noch uber eine Zufahrtsstrasse an der Buchhofsteige zwischen den Reutenen und Mergelstetten erreichbar Ugenhof 2 Steht nahe dem Ugental ganz im Westen der Gemarkung in einer Rodungsinsel Wurde 1571 wieder errichtet an derselben Stelle befand sich vormals Ugendorf welches 1291 zu Anhausen kam und im 14 Jahrhundert unterging Anhausen Gemarkungsflache 435 ha 3 Kloster Anhausen 1 Fruher auch Brenzanhausen in solitarer Lage unterhalb von Bolheim am rechten Brenzufer stehende ehemalige Benediktinerklosteranlage Siehe Hauptartikel Kloster Anhausen an der Brenz Siedlung Anhausen Die nordwestlich vom Kloster gelegene Mahlbergsiedlung wurde im Jahre 1953 60 gegrundet Riedmuhle 1 Beim ehemaligen Kloster Anhausen an der Brenz gelegene Muhle aus der Zeit um 1700 gehorte fruher einmal zum Kloster und hatte mittelalterliche Vorgangerbauten Wangenhof Nordwestlich von Anhausen auf der Albuchhohe 1624 war der Hof bereits Staatsdomane 1 Ortsteile ohne Ortstafel 2 Ugendorf wurde aufgegeben die Gemarkungsflache von 150 ha ist in die von Bolheim vorher 1650 ha ubergegangen spater folgte die Neugrundung der Siedlung als Ugenhof 3 Der Weiler wird durch eine grune Ortshinweistafel angekundigt da der Ort in Siedlung und Kloster Anhausen geteilt ist Ehemalige Siedlungen Bearbeiten Burgstall Retzenberg In den ausgedehnten Waldern westlich von Bolheim befinden sich Uberreste eines festen Hauses mit spatmittelalterlichen Siedlungsfunden auf einem Bergsporn Rezenberg uber dem Ugental Furtheim Nach den Burgherren von Furheim benannte Siedlung im Eingangsbereich des Furtheimer Tales am Nordrand der Gemarkung Das abgegangene Dorf sicherte die Furt durch die Brenz und wurde seinerseits durch die nahegelegene Burg Hurwang Furtheim gesichert Da die Querungshilfe uber die Brenz zum Erreichen der Bohnerzgruben am Retzenberg von grosser Bedeutung war konnte sich der Ortsname auf die Furt bezogen haben Fruher stellten die Burg und das abgegangene Dorf eine Einheit dar heute liegt die Burg auf der Gemarkung Mergelstetten die einstige Siedlung hingegen auf Bolheimer Gewasser Bearbeiten Brenz Bearbeiten Auf einer Lange von vier Kilometern durchfliesst die Brenz die Gemarkung Bolheim Im nordlichen Teil ist die Brenz zweigeteilt der westliche Arm ist der Treibwasserkanal der Firma Zoeppritz Bis in die 1970er Jahre war die Brenz im Bereich zwischen dem Fischerviertel und den Wiedenwiesen uber 100 Meter breit hatte Seitenbuchten und Altarmstucke war stellenweise nur wenige Zentimeter tief und floss sehr langsam In ihr lagen einige Flussinseln worauf heute der Strassenname Worthstrasse noch hindeutet Da es so in der Vergangenheit ofter zu Uberschwemmungen kam wurde die Brenz in den 1970er Jahren begradigt Das Wasserwirtschaftsamt fruher hauptsachlich mit der Begradigung der Flusse betraut welches immer noch seinen Bauhof in Bolheim betreibt ist heutzutage bemuht so weit es geht Teile des ursprunglichen Flusslaufes wiederherzustellen also die Brenz zu renaturieren Ein grosser Teil des Wassers der Brenz bahnt sich seinen Weg von Bolheim aus unterirdisch in Richtung Osten wahrend die geschwachte Brenz unterhalb des Ortes den langen Weg durch die Schleife des Eselsburger Tals nimmt Klosterbach Bearbeiten Dieser kleine zumindest im unteren Bereich auch Kiesertalgraben genannte Auenbach rechts der Brenz entspringt zwischen einer Gartnerei in Bolheim und dem Pumpwerk der Landeswasserversorgung in der Nahe der Sportplatze sudlich von Bolheim im Gewann Brunnele Er hat eine Lange von anderthalb Kilometern mehrere kleine Nebenarme bei der Lange nicht mitgerechnet durchfliesst unter anderen auch das Gewann Ried und wird deshalb auch Ried genannt Orstel oder Wedel Bearbeiten Im ostlich der Brenz gelegenen Teil von Bolheim verlauft auf voller Lange ein Kanal der heute den sogenannten Orstel Orstelgraben oder Wedel unterirdisch zur Brenz fuhrt Heute deuten nur noch die Strassennamen Wedelstrasse und Grabenstrasse sowie der Orstel Staudamm darauf hin dass das vom Karst im Bereich Ugental gespeiste Gewasser fruher oberirdisch floss Er ist wie das ebenfalls Wedel genannte Karstflusschen in der Stadt Heidenheim ein gewohnlich eher unscheinbarer Wasserlauf solche konnen bei entsprechender Witterung aber stark und verheerend anschwellen Andere Bearbeiten Andere Bache sind heute fast ganzlich verschwunden Entlang der heutigen Bachstrasse in der breiten linken Brenztalaue etwa zeigt sich heute nur noch ein kleiner Graben fruher jedoch lag an der Einmundung des Baches sudlich von Anhausen ein kleiner See Auch dieser Bach der am Anfang des 20 Jahrhunderts noch regelmassig Wasser fuhrte wurde inzwischen kanalisiert und uberbaut Geschichte BearbeitenIn der Romerzeit zahlte Anhausen zu dem Gau Alba fur Alb Fur Bolheim ist leider kein Gau nachzuvollziehen da es urkundlich erst spater erwahnt wurde hochstwahrscheinlich zahlte es zu demselben Gau wie Anhausen oder eventuell wie Herbrechtingen also Raetia Ries Im Jahre 774 wurde Bolheim erstmals in einer Abschrift einer Besitzurkunde des Klosters Anhausen erwahnt Urkunden belegen dies aber erst ab dem Jahre 1320 der heutige Name leitet sich von Bolem Hugel oder Bol Sumpf ab beide sind plausibel da sie ortlichen Gegebenheiten zur Zeit der Namensgebung entsprechen In der Ortsmitte von Bolheim steht der Lindenberg ein Umlaufhugel der fruhzeitlichen Brenz Einige Flurstucke haben heute noch die Namen Bruhl Buhl Breite und so weiter die umgebende Sumpflandschaft ist aber spatestens mit der Begradigung der Brenz verschwunden Wie auch die Orte in der unmittelbaren Umgebung hat also wohl auch der Name Bolheim seinen Ursprung in der Bezeichnung der Lage der Ortschaft In den letzten Jahrhunderten wurden besonders die Schreibweisen Bollheim Poll und Polheim verwendet welche auf alten Karten des Herzogtums Schwaben bzw Alemannien verzeichnet sind Auffallig ist auch die Endung heim die Bolheim mit vier weiteren Ortschaften in der Umgebung gemeinsam hat Heidenheim in der Umgebung des Kastells Aquileja an einem ein Kreuzungspunkt von Romerstrassen nordlich davon Schnaitheim im Suden Bolheim im Westen Steinheim und im Osten Nattheim Der Ugenhof besitzt eine eigene Gemarkung weil er in der Vergangenheit ein kleines Dorf war Bereits im Jahre 1291 erwarb das Kloster Anhausen Guter in Ugendorf auch Uegendorf bei welcher Gelegenheit dieser Ort erstmals schriftlich erwahnt wurde Im 14 Jahrhundert soll der Ort dann verlassen gewesen sein und im Jahre 1562 regte das Kloster Anhausen eine Wiederbesiedlung an um die Guter gegen eine Fremdbewirtschaftung durch die Nachbargemeinden zu sichern In der Ortsmitte von Bolheim steht auf dem Lindenberg die Kirche des Ortes Sie hat keinen Kirchenheiligen oder dieser ist zumindest heute nicht mehr bekannt Bei Restaurierungsarbeiten wurde festgestellt dass die heutige Kirche auf den Grundmauern einer noch viel alteren errichtet wurde 1329 erscheint das Kloster Anhausen als begutert in Altheim 1406 wurde das Kloster Anhausen zu Bolheim geschlagen 1449 begann der Krieg gegen den Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg Ansbach seine Gegner waren die schwabischen und frankischen Stadte Im September desselben Jahres brannten die Ulmer unter anderem das Kloster Anhausen nieder Auch das Dorf Bolheim hat gebrannt was der Zeitzeuge Michel Eisele in seiner fruhen Kindheit miterlebt hat und in einer Urkunde aus dem Jahr 1511 zu Protokoll gab 1492 gab es ein Dorfgericht auch ein Amtmann wird erwahnt Einem Herbrechtinger Pachtbauern wurde sein Lehen abgesprochen da dieser sich nicht genug darum gekummert habe 1529 wurde der Retzenberg fruher Ratzenberg zum Abbau von Bodenschatzen durch die Patrizierfamilie Besserer aus Ulm freigegeben 1550 geht ein Bittgesuch von der Gemeinde Bolheim an den Herzog mit folgenden Punkten Forderung eines Verbots fur den Forstmeister im Gemeindewald nach eigenem Ermessen Holz zu hauen Keine Abfuhr des jahrlichen Brennholzanteils aus einem strittigen Waldgebiet zwischen Bolheim und dem Kloster Anhausen Verbot fur den Ulmer Forstmeister Wildobst und Ackerich Eicheln aufzulesen Verbot des Forstmeisters einen Teil des Gemeindewaldes vollstandig zu roden 1646 Am 2 September ist die Armee Turennes aus Richtung Aalen im Anmarsch Sie lagert im Bereich Mergelstetten und Bolheim 1648 wurden Anhausen und Bolheim wegen der Zugehorigkeit zur Herrschaft Heidenheim endgultig wurttembergisch 1802 wurden Anhausen und Bolheim in das neu gegrundete Oberamt Giengen eingegliedert 1808 wurde das Oberamt Giengen wieder aufgelost Anhausen und Bolheim gingen wieder ins Oberamt Heidenheim uber Laut dem koniglichen Manifest Friedrichs I von Wurttemberg von 1810 bezuglich der Landeseinteilung waren Bolheim und Anhausen Amtsorte 1830 erstreckte sich die Markungsgrenze von Anhausen noch bis deutlich innerhalb der heutigen Siedlungsflache von Bolheim Hinter dem Rathaus verlief die Ortsgrenze 1838 wurde das ehemalige Klosters Anhausen mit Riedmuhle Ugenhof und Wangenhof der Gemeinde Bolheim zugeschlagen 1896 gab es Planungen zur Anbindung der Lokalbahn Amstetten Gerstetten an die Brenzbahn um 1913 Diese wurden 1921 vom Reichsverkehrsministerium endgultig abgelehnt Dabei sollte die Strecke im Norden an Heldenfingen vorbeilaufen in einem Bogen durch einen Bahnhof im Sudosten des Dorfes angeschlossen werden Im weiteren Streckenverlauf ware die Trasse parallel zur heutigen Landstrasse verlaufen wobei im Norden Heuchlingens ein weiterer Bahnhof entstehen sollte Es wurde Dettingen in einem Bogen umfahren werden und im Sudosten einen Bahnhof erhalten Der Streckenverlauf nach Bolheim sollte am Lochhaule vorbei uber das Kiessental verlaufen Dabei hatte im Norden des Klosters Anhausen ein weiterer Bahnhof entstehen und letztendlich die Strecke beim Bahnhof Herbrechtingen in die Brenzbahn munden sollen In einer weiteren Variante wurde geplant dass die Strecke uber die Albstrasse den Suden von Bolheim tangiert und mit einem Bahnhof in der Nahe des Bolheimer Rathauses Richtung Herbrechtingen angeschlossen wird In beiden Fallen hatte die Brenz durch ein Bruckenbauwerk gequert werden mussen 1906 1945 III S war das Kfz Kennzeichen fur die im Jagstkreis befindlichen Gemeinden des Oberamts Heidenheim zu denen auch Bolheim zahlte Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Land Wurttemberg Baden Kennzeichen wie folgt vergeben 1948 1956 AW Amerikanisch Wurttemberg Baden 1950 1956 W bzw WB beide Wurttemberg Baden seit dem 1 Juli 1956 das bis heute geltende Kennzeichen HDH fur den Landkreis Heidenheim Am 28 August 1953 wurde der grosstenteils auf der Gemarkung Bolheim liegende Streckenabschnitt zwischen Mergelstetten und Herbrechtingen der Bundesstrasse B 19 als erste Spannbetonstrasse des europaischen Kontinents und Versuchsstrecke in Betrieb genommen Kurz nach der Eroffnung war bereits das erste Unfallopfer zu beklagen 1950 1958 entstand das Wohngebiet Mittling nordwestlich des Ortskerns 1965 1972 wurde im Westen das Buchfeldle bebaut in dem auch die spatere Hauptschule entstand Bolheim entwickelte sich durch die Industrialisierung spater nicht mehr vom Kernort sondern vom nordlich vom Ortskern auf einer kunstlichen Insel gelegenen Betriebsgelande Zoeppritz aus Das Betriebsgelande und spater auch die nahe zum Betriebsgelande entstandene Siedlung wurde als Neubolheim bezeichnet Im Laufe des 20 Jahrhunderts wuchs das zuvor baulich getrennte Neubolheim mit dem sudlich gelegenen Bolheim zusammen Die katholische Pfarrkirche St Martin existiert seit 1963 seit 1970 besteht die Pfarrei Bolheim war bis 1972 eine eigenstandige Marktgemeinde und wurde am 1 Marz mit seinem Ortsteil Anhausen nach Herbrechtingen eingemeindet 1 Bolheim war vor der Eingemeindung mit damals etwa 2896 Einwohnern die grosste Gemeinde im Kreis Heidenheim die im Zuge der letzten Gemeindereform in eine andere eingegliedert wurde Die noch heute selbstandigen Gemeinden Hermaringen Dischingen Nattheim Niederstotzingen Stadt waren deutlich kleiner und Sontheim an der Brenz mit etwa 2964 Einwohnern nur etwas grosser 1973 folgte der Luckenschluss im Norden zwischen Bolheim und Neubolheim namens Hinter den Buhlen Bis in die siebziger Jahre gab es sowohl in Bolheim als auch in Anhausen ein Forstamt Spater entstanden noch die Wohngebiete Wiedenwiesen spate 80er Jahre und nach einer langeren Ruhephase Obere Wiesen im zweiten Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende die beide durch ihre grosstenteils engere Bauart auffallen Zur Jahrtausendwende wurde bei der Energieerzeugung besonders auf Solarstrom gesetzt Auf dem Dach des ehemaligen Unternehmens Zoeppritz sind auf einer Flache von 1 6 ha Solarkollektoren installiert Auch die Wassergewinnung des bisherigen Pumpwerks soll durch einen Neubau noch weiter ausgereizt werden Einwohnerzahl Jahr Bolheim Anhausen Gesamt1632 865 86 9511634 92 1650 64 1834 9001844 2 Anm 1 948 84 10321852 10521858 11101871 12381880 11901890 11631900 11201910 12141925 13541929 14481933 14481939 15191950 22521956 26071961 28981970 30941972 1 Marz 2700 360 30601999 31832004 31802005 32102006 31 Dez 2912 240 31522007 31 Dez 2916 241 31572009 31 Dez 2883 230 31132010 31 Dez 2907 244 31512011 31 Dez 2905 247 31522012 31 Dez 2888 252 31402013 31 Dez 2934 240 31742014 31 Dez 2900 229 31292016 31 Dez 3006 239 32452017 31 Dez 2992 239 32312018 31 Dez 3000 244 32442019 31 Dez 2983 251 32342020 31 Dez 2968 241 3209Statistiken ca 134 Einwohner je Quadratkilometer Auslanderanteil 5 2 Das fruhere Bolheimer Gemeindewappen Bearbeiten nbsp Das Gemeindewappen von BolheimAm 9 Marz 1953 wurde das Wappen durch die vorlaufige Regierung verliehen Unter rotem Schildhaupt darin ein doppelreihig von Schwarz und Silber Weiss geschachter Balken in Silber auf schwarzem Berg eine rote schwarz gedeckte Kirche mit silbernen Fenstern und Ture Der schwarz silber geschachte Balken ist dem Wappen des Klosters Anhausen entnommen die Kirche geht auf das Wappen des Klosteramts Anhausen zuruck Sagen BearbeitenSieben Schwaben Bearbeiten In Bolheim wird ein Teil des dortigen Landschaftsschutzgebietes nach einer Begebenheit der Sieben Schwaben offiziell als Hasenloch bezeichnet Ehemals sieben nach Sturmschaden 2017 nur noch sechs in einer Reihe wachsende Baume an einer ansonsten waldlosen Stelle erinnern noch heute an die angeblich dort erfolgte Begegnung der Schwaben mit dem Hasen Schatz von Burg Furtheim Bearbeiten Man sagt sich bis heute dass ein Schatz mit einer goldenen Krone auf der Burgruine Furtheim auch Ruine Hurwang genannt vergraben sei Mancher Schatzsucher hatte schon zu nachtlicher Stunde nach dem Schatz gegraben Doch keiner hat ihn je gefunden Dennoch glauben viele Menschen an die Sage des vergrabenen Schatzes Sehenswurdigkeiten und Kultur BearbeitenSehenswurdigkeiten Bearbeiten Burgruine Furtheim Burgstall Retzenberg Kloster Anhausen Lindenbergschule Riedmuhle Landschaftsschutzgebiet Hasenloch im Westen mit ausgedehnten Waldern Naturschutzgebiet Eselsburger Tal sudlich des Klosters Anhausen Lindachhohle Naturdenkmal Der Urweltpfad Bolheim dessen Start und Zielpunkt sich am Wanderparkplatz am Brunnenhau befinden ist ein 8 Kilometer langer Rundweg teilweise befestigt und fuhrt durch das Ugental die Klifflinie den Wangenhof das Landschaftsschutzgebiet Tiefer Weg und den Steinbruch Der Pfad ist Bestandteil des Europaischen Geoparks Schwabische Alb 3 Die Evangelische Pfarrkirche liegt auf dem hochsten Punkt in der Ortsmitte und ist im Kern mittelalterlich im 17 und 18 Jahrhundert erweitert und umgebaut worden Erst gegen Ende des 20 Jahrhunderts wurden bei Restaurierungsarbeiten in der Kirche und bei Arbeiten am Fundament Hinweise darauf gefunden dass bereits am selben Ort schon einmal eine Kirche stand Daraus lasst sich schliessen dass auch die Ortsgrundung schon lange vor der ersten urkundlichen Erwahnung Bolheims stattfand Veranstaltungen Bearbeiten In Bolheim findet regelmassig ein internationales Reitturnier statt Kinderfest jahrlich mit Festzug vom Tal durch den Ortskern die Lindensteige hinauf zum Festplatz Florianshock der Feuerwehr Abteilung Bolheim Aufstellung des Maibaums seitens der Feuerwehr BolheimSport und Spiel Bearbeiten Der Sportverein Bolheim 1900 e V hat heute etwa 1100 Mitglieder und entstand 1971 aus dem RSV und TV Bolheim Einrichtungen Sommer Kneippanlage bei der Riedmuhle Kliffhutte zwischen Ugenhof und WangenhofEinrichtungen Winter Loipen Skipiste mit temporarem LiftWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenEinrichtungen Bearbeiten Wasserwerk Das Wasserwerk in Bolheim versorgt gemeinsam mit den Werken in Bad Uberkingen Eybach und Lonsee 46 000 Einwohner auf der Ostalb in den Landkreisen Alb Donau Heidenheim und Goppingen mit Frischwasser Die jeweilige Fordermenge betragt jeweils 1 000 000 m pro Jahr ausser in Lonsee dort sind es nur etwa 300 000 m im Jahr Die Forderleistung soll in den folgenden Jahren im Werk Bolheim erhoht werden Untersuchungen haben ergeben dass die maximale Ausbaustufe fur die Forderung in Bolheim und im Eselsburger Tal etwa bei 5 Millionen Kubikmeter im Jahr liegt Das Versorgungsgebiet reicht von Bad Uberkingen bis Bolheim und von Bohmenkirch bis Lonsee Das Wasserwirtschaftsamt in Bolheim ist fur den wurttembergischen Teil der Brenz zustandig Buchfeldschule Grund und ForderschuleVerkehr Bearbeiten Eine kurze Aufstellung der umgesetzten und geplanten Verkehrsinfrastruktur Schiene Bearbeiten Ein Haltepunkt an der Brenzbahn wird nicht mehr bedient der nachste Bahnhof ist in Herbrechtingen oder Heidenheim Mergelstetten Strassen Bearbeiten In den Bereichen Mittling und Hinter den Buhlen wurden die Strassen nach Baumen und Strauchern benannt Im sogenannten Fischerviertel sind die Strassen wie der Name schon verrat nach Fischarten benannt Das Oschwengle erhielt Vogelnamen Im Buchfeldle und in der alten Ortsmitte wurden wiederum die ortlichen Gegebenheiten und die Nachbarorte fur die Strassenbenennungen hinzugezogen Dem Neubaugebiet in den Wiedenwiesen wurden Flurnamen als Benennung zugewiesen beruhmte Bolheimer Personlichkeiten wurden im Neubaugebiet sudlich von Neubolheim bedacht Im Gewerbegebiet Fischerbreite wurden ausschliesslich Berufe als Namensgeber verwendet Bundesstrassen B 19 in Ortsplanen oft falschlicherweise als Heidenheimer Strasse eingezeichnet dieser Name ist nicht moglich da er schon auf derselben Gemarkung vergeben ist Offiziell wird der Abschnitt Bolheim Ost genannt Landesstrassen L 1164 Heidenheimer Strasse Albstrasse 4 L 1082 Zoeppritzstrasse Herbrechtinger Strasseehemalige Kreisstrassen K 3018 Riedstrasse Herbrechtinger Strasse 4 Fur die Landesstrasse 1164 ist eine Verbindungsstrasse zur B 19 geplant 4 Die bisher geplante Umgehungsstrasse ist bereits nicht mehr im Regionalplan von Ostwurttemburg verzeichnet und wird demnach entweder nicht mehr oder erst in ferner Zukunft gebaut Eine weitere Umgehungsmoglichkeit ware eine Verbindung zwischen Bahnbrucke am alten Bahnhof von Bolheim und Anhausen Ein moglicher Verlauf ware direkt nach der schon erwahnten Bahnbrucke der L 1082 eine Strasse zwischen dem Gewerbegebiet von Bolheim und dem Herbrechtinger Wohngebiet sudlich an der Riedmuhle vorbei dabei musste eine Brucke die Brenz uberqueren Anschluss fande sie wieder an der L 1164 dabei konnte die L 1082 zur Kreisstrasse oder Gemeindestrasse herabgestuft werden Mittlerweile wird eine andere Moglichkeit angestrebt wonach die Umgehung zumindest fur LKW uber 3 5 t schon uber die Kreisstrasse 3019 danach uber die L 1079 zur B 19 Anschlussstelle fuhren soll Historische Anderungen der Strassennamen Bearbeiten Alte Strassenbezeichnung Neue Strassenbezeichnung Anmerkung bzw Grund der AnderungWiesenstrasse In den Stegwiesen Nach Eingemeindung Wegen Doppelbenennung im StadtgebietBadgasse Wassergasse Um Verwechslung mit der Badstrasse in Herbrechtingen zu vermeiden Hauptstrasse Herbrechtinger Strasse Hauptstrasse und Herbrechtinger Strasse wurden zusammengefasstBrenzstrasse Uferstrasse Nach Eingemeindung Wegen Doppelbenennung im StadtgebietSchulstrasse Lindenbergplatz Der Name war im Herbrechtinger Ortsteil Bissingen bereits vergeben Brunnengasse Kurze Strasse Die Einmundung von Kurze Strasse in die Uferstrasse wurde zu PrivatgrundFinkenweg Milanstrasse Um Verwechslung mit der Finkenstrasse in Herbrechtingen zu vermeidenAnhauser Strasse Albstrasse Namenskonflikt mit existierender Strasse in HerbrechtingenSteinstrasse war ein Weg zw Bergstrasse und Buhlstrasse Es existierte bereits eine Strasse auf dem Buigen in HerbrechtingenNadelesbaumweg mittlerer Teil der Gartenstrasse Nach zusammenwachsen mit der Gartenstrasse vereinheitlichter NamePersonlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Georg Schwarz 20 Dezember 1862 in Bolheim 5 August 1929 in Heilbronn Technischer Direktor der NSU Motorenwerke zum Ehrenburger ernannt im September 1927Mit Bolheim in Verbindung stehende Personen Bearbeiten Karl Gotz 11 Marz 1903 in Neubolheim 9 Februar 1989 in Stuttgart Autor Lehrer SS Sturmbannfuhrer Albrecht Unsold 20 April 1905 in Bolheim 23 September 1995 in Kiel Astrophysiker Heinz Zeller 31 August 1925 in Bolheim 24 Juni 1992 in Heidenheim an der Brenz Schriftsteller MundartdichterLiteratur BearbeitenGemeinde Bolheim In Christoph Friedrich von Stalin Hrsg Beschreibung des Oberamts Heidenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 19 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1844 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bolheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Messtischblatter in der Deutschen Fotothek 7326 Heidenheim von 1928 7327 Giengen von 1931Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 449 Gemeinde Bolheim In Christoph Friedrich von Stalin Hrsg Beschreibung des Oberamts Heidenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 19 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1844 S 143 Volltext Wikisource Urweltpfad Bolheim PDF 1 51 MB Abgerufen 13 November 2022 Regionalplan siehe KartenteilAnmerkungen Bearbeiten Die Beschreibung des Oberamtes Heidenheim schlusselt diese Anzahl weiter in 1020 evangelische und 12 katholische Einwohner auf Normdaten Geografikum GND 7742982 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bolheim amp oldid 237717977