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Bohuslav Matej Cernohorsky getauft am 16 Februar 1684 in Nymburk 14 15 Februar 1742 oder 1 Juli 1742 in Graz 1 war ein bohmischer Komponist Organist Musikpadagoge und Ordenspriester der Minoriten Seine Kunst der Polyphonie sein Konzept von Melodie und Rhythmus seine padagogische Tatigkeit und sein Einfluss auf die zukunftigen Generationen von Komponisten machten ihn zu einer herausragenden Personlichkeit des bohmischen musikalischen Barocks Er wird auch der bohmische Bach 2 genannt Bohuslav Matej Cernohorsky 1684 1742 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenBohuslav Matej Cernohorsky ist in Nymburk in Mittelbohmen vor dem 16 Februar 1684 geboren seine Taufurkunde datiert vom 16 Februar 1684 Er war Sohn des Organisten und Kantors Samuel Josef Cernohorsky 1648 1726 Bei ihm erhielt er Orgelunterricht und die erste musikalische Ausbildung In den Jahren 1700 bis 1702 studierte er Philosophie und Theologie an der Universitat in Prag Nach dem Bachelor trat er im Alter von 19 Jahren in den Minoritenorden an der Basilika St Jakob ein Er setzte sein Studium am Konvent von St Jakob fort und erhielt dort am 2 Juni 1708 die Priesterweihe Unter der Leitung des Provinzials P Bernard Artophae etwa 1650 1723 eines bohmischen Komponisten der Minoriten widmete sich der Orden intensiv der Musik und unterhielt bei St Jakob ein standiges Ensemble von Musikern und Sangern Cernohorsky erhielt so die Moglichkeit seine musikalische Begabung weiterzuentwickeln 3 4 Als im Jahr 1705 St Jakob eine neue Orgel erhielt 5 konnte Cernohorsky sein Orgelspiel weiter vervollkommnen nbsp Regina Coeli TitelblattCernohorsky nutzte die traditionellen Kontakte der Prager Minoriten zu ihren norditalienischen Ordensbrudern und reiste 1710 nach Assisi Er erhielt die Stelle des Hauptorganisten an der Basilika San Francesco in Assisi 1710 1715 Von 1715 bis 1720 wirkte er als Organist und Chorregent an der St Antonius Basilika in Padua einem der bedeutendsten kirchenmusikalischen Zentren damaliger Zeit in Norditalien Cernohorsky unterrichtete Komposition und war wahrscheinlich Lehrer des spateren italienischen Geigers und Komponisten Giuseppe Tartini Bei seinen Besuchen in Venedig beeindruckte ihn die Oper als eine neue musikalische Form In Assisi schrieb er die doppelchorige Kantate Regina coeli ein Meisterwerk der Polyphonie Sie gehort zu seinen schonsten und am haufigsten gespielten Werken Hier wird auch der Einfluss der italienischen Oper deutlich 3 6 Nach einem zehnjahrigen Aufenthalt in Italien kehrte Cernohorsky im Jahr 1720 nach Bohmen zuruck und setzte seine kompositorische und padagogische Tatigkeit fort Er wirkte in Vratislav und Kladsko in Schlesien und weiter in Prag an der Basilika St Jakob Die Jahre 1727 1730 verbrachte er im Konvent in Horazdovice Hier komponierte er wahrscheinlich seine vokal instrumentale Motette Laudetur Jesus Christus fur Sopran Alt Tenor und Bass mit Begleitung von Streichern Trompeten und Orgel ein weiteres Meisterwerk der Polyphonie Die Vratislaver Minoriten verliehen ihm fur sein virtuoses Orgelspiel und seine kompositorische und padagogische Arbeit den Titel Magister musicae In den folgenden Jahren besuchte er vermutlich noch viermal Italien Dort feierte er grosse Erfolge als Organist und Komponist und wurde in der Offentlichkeit Il padre Boeme der bohmische Vater genannt 3 6 Ab dem Jahr 1731 wirkte er wieder als Organist in Padua Nach weiteren zehn Jahren entschied er sich nach Prag zuruckzukehren Er starb wahrend seiner Ruckreise in Graz wahrscheinlich im dortigen Minoritenkonvent Bohuslav Matej Cernohorsky gilt zusammen mit Jan Dismas Zelenka als der fuhrende Vertreter des bohmischen musikalischen Barocks und erfreute sich zu Lebzeiten einer grossen Beruhmtheit Aber nur wenige seiner Werke haben sich erhalten Einiges vernichtete moglicherweise der Brand im Archiv der Basilika St Jakob im Jahr 1754 z B seine Toccata in C Dur eines seiner meistgespielten Werke Eine weit grossere Bedeutung als seinem kompositorischen Erbe wird seiner padagogischen Tatigkeit zugeschrieben Cernohorskys kunstlerische Personlichkeit ubte einen grossen Einfluss auf junge bohmische Musiker aus Mit seinem Namen ist eine ganze Komponistenschule verbunden zu der traditionell Jan Zach Frantisek Ignac Tuma Josef Seger Frantisek Xaver Brixi und Ceslav Vanura gezahlt werden Diese und weitere Musiker haben nach seinen Idealen und in seiner Tradition komponiert und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung bohmischer Musik in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts 6 Werke BearbeitenLaudetur Jesus Christus Offertorium fur einen vierstimmigen Chor Orchester und Orgel 1729 Regina coeli Konzertkantate fur 2 Chore und Orgel 1712 Bearbeitung fur Sopran Violoncello und Orgel nach 1720 Gehort zu seinen schonsten und am haufigsten gespielten Werken Quare Domine irasceris Offertorium fur einen vierstimmigen Chor Orchester und Orgel Vesperae minus solennes a 8 vocibus fur Chor Orchester und Orgel vor 1710 Litanie Lauretanae de Beatae Virginis Maria Victoriosa fur einen vierstimmigen Chor Orchester und Orgel um 1720 Offertorium pro omni tempore Quem lapidaverunt judiae orantem Toccata C Dur fur Orgel Fuge a moll con soggetto cromatico fur Orgel DIE Fuge a moll fur Orgel wurde C falschlicherweise zugeschrieben Sie stammt zweifelsfrei jedoch von Josef Seger Fugen F Dur d Moll D Dur gis Moll c Moll fur OrgelEhrungen BearbeitenIn seiner Geburtsstadt Nymburg wird seit 1991 jahrlich das internationale Musikfestival Nymburske dny B M Cernohorskeho Nymburger Tage des B M Cernohorsky veranstaltet Die Kunstschule in Nymburg ist nach ihm benannt 7 Am Haus das heute an der Stelle seines ehemaligen Geburtshauses in Nymburg steht ist eine Gedenktafel angebracht 8 Literatur BearbeitenJan Nemecek Nastin ceske hudby 18 stoleti Statni nakladatelstvi krasne literatury hudby a umeni Prag 1955 Jan Racek Duch ceskeho hudebniho baroku Prispevek ke slohove a vyvojove problematice ceske hudby 17 a 18 stoleti Edice Akord Brunn 1940 Edice Akord 23 Einzelnachweise Bearbeiten Der Todestag wird unterschiedlich angegeben Archivierte Kopie Memento des Originals vom 29 Oktober 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ceskyhudebnislovnik cz und 1 geben den 14 oder 15 Februar 1742 an 2 und 3 geben den 1 Juli 1742 an Josef Vesely Magister musicae aneb Padre Boemo cili Cesky Bach In CRo 2 Dvojka Toulky ceskou minulosti 13 April 2013 abgerufen am 9 August 2020 tschechisch a b c Katerina Alexandra Stastna Cernohorsky Bohuslav Matej Nicht mehr online verfugbar In Cesky hudebni slovnik osob a instituci 7 Januar 2019 archiviert vom Original am 29 Oktober 2020 abgerufen am 9 August 2020 tschechisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ceskyhudebnislovnik cz Andrea Harrandt Czernohorsky Cernohorsky Bohuslav In Oesterreichisches Musiklexikon online 6 Mai 2001 abgerufen am 9 August 2020 Historie kostela sv Jakuba Vetsiho In Konvent minoritu v Praze 2011 abgerufen am 9 August 2020 tschechisch a b c Bohuslav Matej Cernohorsky In Website der Stadt Nymburk 2022 abgerufen am 11 Februar 2023 tschechisch Zakladni umelecka skola B M Cernohorskeho Nymburg Gedenktafel fur B M Cernohorsky Website der Stadt Nymburg abgerufen am 11 Februar 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bohuslav Matej Cernohorsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katerina Alexandra Stastna Cernohorsky Bohuslav Matej In Cesky hudebni slovnik osob a instituci 7 Januar 2019 abgerufen am 9 August 2020 tschechisch Andrea Harrandt Czernohorsky Cernohorsky Bohuslav In Oesterreichisches Musiklexikon online 6 Mai 2001 abgerufen am 9 August 2020 Bohuslav Matej Cernohorsky In Website der Stadt Nymburk 2022 abgerufen am 11 Februar 2023 tschechisch Till Janzer Die Kunst barocker Polyphonie Bohuslav Matej Cernohorsky In Radio Prague International 31 Juli 2016 abgerufen am 9 August 2020 Bohuslav Matej Cernohorsky In Baroque Composers and Musicians Abgerufen am 9 August 2020 englisch Mit Audiodateien und kurzer Beschreibung einiger Werke Bohuslav Matej Cernohorsky In Choral Public Domain Library Abgerufen am 9 August 2020 englisch Cernohorsky Bohuslav Matej 1684 1742 bei WorldCat supraphonline cz Supraphon Diskografie mit Audiodateien Literatur und andere Medien von und uber Bohuslav Matej Cernohorsky im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Werke von und uber Bohuslav Matej Cernohorsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Noten und Audiodateien von Bohuslav Matej Cernohorsky im International Music Score Library ProjectNormdaten Person GND 120815796 lobid OGND AKS LCCN n87806225 VIAF 102397327 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cernohorsky Bohuslav MatejKURZBESCHREIBUNG tschechischer Komponist und OrgellehrerGEBURTSDATUM 16 Februar 1684GEBURTSORT NymburkSTERBEDATUM 1 Juli 1742STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohuslav Matej Cernohorsky amp oldid 236086527