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Bjorn Egge 19 August 1918 in Kristiansand 25 Juli 2007 in Oslo war ein norwegischer Widerstandskampfer Generalmajor der norwegischen Streitkrafte und Diplomat Von 1981 bis 1987 war er ausserdem Prasident des Norwegischen Roten Kreuzes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Widerstandsaktionen 1 3 Gefangenschaft 1 4 Militarkarriere nach dem Zweiten Weltkrieg 1 5 Norwegisches Rotes Kreuz und andere Aufgaben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Ab 1933 fuhr Egge noch als Jugendlicher drei Jahre lang zur See Danach diente er zunachst in der Leibgarde des norwegischen Konigs Haakon VII und besuchte anschliessend die Unteroffiziersschule des norwegischen Heeres Als am 9 April 1940 die deutsche Wehrmacht im Zuge des Unternehmens Weserubung Norwegen okkupierte war Egges Einheit in Sud Norwegen im Einsatz wobei es zu einmonatigen Kampfhandlungen kam 1 Widerstandsaktionen Bearbeiten Wahrend der Besatzungszeit beteiligte sich Egge an verschiedenen Widerstandsaktionen im Norden Norwegens Nach einer vorubergehenden Festnahme durch die Gestapo im Sommer 1941 gelang ihm die Flucht nach Schweden wo er kurzfristig an der Universitat Uppsala studierte Im Marz 1942 war er an der so genannten Operation Performance beteiligt deren Ziel es war den deutschen Blockadering um Schweden zu durchbrechen und kriegswichtiges Material wie Stahl und Kugellager von Goteborg nach Aberdeen zu schmuggeln Das norwegische Schiff auf dem Egge dazu angeheuert hatte wurde jedoch von deutschen Aufklarern aufgebracht Der norwegischen Mannschaft gelang es noch ihr Schiff samt Ladung zu versenken Dennoch gerieten Egge und die ubrigen Besatzungsmitglieder in deutsche Gefangenschaft 1 Gefangenschaft Bearbeiten Egge verbrachte zunachst fast ein Jahr im Internierten und Kriegsgefangenenlager Westertimke in dem Handelsschiffbesatzungen aus 42 Nationen einsassen In Ubereinstimmung mit den Genfer Konventionen stand das Lager unter dem Schutz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz nbsp Eingangstor des KZ Sachsenhausen mit dem dahinterliegenden Appellplatz1943 wurde Egge jedoch auf der Grundlage des sogenannten Nacht und Nebel Erlasses in das Konzentrationslager Sonnenburg bei Kustrin verschleppt Auf dem Weg dorthin uberlebte er einen Bombenangriff der Alliierten auf Stettin 2 In Sonnenburg hatte er zwolf Stunden pro Tag schwerste Arbeit zu verrichten Viele der Mitgefangenen erkrankten an Tuberkulose oder Typhus 43 der insgesamt 151 norwegischen Gefangenen starben darunter viele an Unterernahrung Als die Front naherruckte wurden Egge und weitere norwegische Gefangene im November 1944 in das KZ Sachsenhausen verlegt Dort wurden sie als Nacht und Nebel Haftlinge isoliert und teilweise noch brutaler behandelt als die ubrigen Internierten Egge gehorte zu den sogenannten Schuhlaufern die neue Stiefel fur die deutsche Wehrmacht auf Verschleiss zu testen hatten und dabei taglich einen 45 Kilometer langen Marsch auf dem Appellplatz absolvieren mussten 2 Kurz vor Kriegsende profitierte Egge von der Rettungsaktion der Weissen Busse die das Schwedische Rote Kreuz unter Leitung seines Vizeprasidenten Folke Bernadotte initiiert hatte Etwa 15 000 uberwiegend danische und norwegische Gefangene der Konzentrationslager kamen auf diesem Weg frei Erst nach einer langeren Behandlungszeit in Schweden konnte Egge wieder nach Norwegen zuruckkehren 1 Militarkarriere nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Ende des Krieges liess sich Egge zum Nachrichtenoffizier ausbilden Zunachst fungierte er als Berater des damaligen norwegischen Verteidigungsminister Jens Christian Hauge anschliessend arbeitete er mehrere Jahre als Militarattache an der norwegischen Botschaft in Moskau In den 1960er Jahren gehorte er dem norwegischen Kontingent der Operation der Vereinten Nationen im Kongo an Er war der Erste der 1961 die Leiche des in Ndola bei einem Flugungluck umgekommenen Generalsekretars Dag Hammarskjold sah Egge erklarte damals dass der ansonsten unverletzte Korper Hammarskjolds eine Wunde an der Stirn ein Loch im Kopf aufwies Diese Information gab zu der Spekulation Anlass der Generalsekretar sei nicht durch den Flugzeugabsturz zu Tode gekommen sondern durch einen Pistolenschuss getotet worden 3 Zwischen 1976 und 1980 war Egge Stellvertreter des Kommandeurs am NATO Defence College in Rom Er beendete seine militarische Karriere 1983 als Generalmajor und Kommandant der Festung Akershus Norwegisches Rotes Kreuz und andere Aufgaben Bearbeiten 1981 nahm er auch in dankbarer Erinnerung an die Rettungsaktion der Weissen Busse das Angebot an Prasident des Norwegischen Roten Kreuzes zu werden Diese Aufgabe fullte er bis 1987 aus Bis zu seinem Tod war Egge Ehrenprasident der World Veteran Federation Weltbund der Kriegsveteranen Ausserdem engagierte er sich als Botschafter fur die gemeinnutzige Stiftelse Hvite Busser til Auschwitz Stiftung Weisse Busse nach Auschwitz die Bildungsreisen in die Gedenkstatten der ehemaligen Konzentrationslager durchfuhrt und dabei Gesprache vor allem zwischen Schulern und Zeitzeugen vermittelt In den letzten Jahren seines Lebens trat er in den Medien mehrfach als sicherheitspolitischer Experte auf Er warnte vor dem zu grossen Einfluss der USA auf die Weltpolitik und verurteilte die Entsendung norwegischer Soldaten in die Krisengebiete des Irak und Afghanistans 4 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1980 wurde Bjorn Egge als Kommandeur des Sankt Olav Ordens ausgezeichnet Er war ausserdem unter anderem Kommandeur des Order of the British Empire und Ritter des schwedischen Schwertordens 2005 erhielt er die Henry Dunant Medaille der Internationalen Rotkreuz und Rothalbmondbewegung Noch im Juni 2007 wurde ihm fur seine Verdienste im Kampf gegen den Nationalsozialismus ein polnischer Orden verliehen Die norwegische Regierung ehrte Egge mit einem Staatsbegrabnis Die Beisetzung in der Osloer Dreifaltigkeitskirche fand am 3 August 2007 in Anwesenheit von Kronprinz Haakon statt Die Gedenkrede hielt Ministerprasident Jens Stoltenberg Einzelnachweise Bearbeiten a b c ard de 60 Jahre Kriegsende Im letzten Moment gerettet Memento vom 23 Juli 2007 im Internet Archive Interview mit Bjorn Egge 2005 a b hvitebusser no Les hele Bjorn Egges historie Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive norwegisch Bericht in der schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter 24 Marz 2007 Legosoldat skot Hammarskjold nytid no Out of area hvor er vi da Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Interview mit der norwegischen Zeitung Ny Tid Literatur BearbeitenBjorn Egge De ga oss en dag til a bruke Et liv for forsvar frihet og fred Forum Oslo 1996 ISBN 82 03 29072 8 norwegisch Autobiographie Weblinks BearbeitenNRK Krigsveteran dod 25 Juli 2007 mit Foto norwegisch Aftenposten War hero dead at 88 26 Juli 2007 englisch Normdaten Person GND 119556324 lobid OGND AKS LCCN n83120900 VIAF 22954115 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Egge BjornKURZBESCHREIBUNG norwegischer Kriegsveteran und Prasident des norwegischen Roten KreuzesGEBURTSDATUM 19 August 1918GEBURTSORT KristiansandSTERBEDATUM 25 Juli 2007STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bjorn Egge amp oldid 236616568