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Bisholder ist ein Stadtteil neben dem Koblenzer Stadtteil Guls Es liegt zwischen Obstbaumplantagen etwa einen Kilometer sudwestlich von Guls Richtung Winningen hoch uber dem Tal der Mosel Die Ortslage Bisholder lila am Stadtteil Koblenz Guls Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Landguter von Bisholder werden unter verschiedenen Namen Bizelre Byzolten Bysselred Bisholter in mittelalterlichen Schenkungsurkunden zwischen 1019 und 1300 erwahnt Die Besitzverhaltnisse sind wechselnd Schenkungsempfanger sind das Kloster Kaufungen 1019 durch Kaiser Heinrich II und die Deutschordenskommende Koblenz 1281 Es kann nicht eindeutig bewiesen werden dass das heutige Bisholder gemeint ist es wird durch den Kontext mit anderen nahe liegenden Orten die zeitgleich mitverschenkt werden von Historikern jedoch angenommen Im 14 Jahrhundert war Bisholder Lehnsbesitz der Grafschaft Chiny Diese wird unter Wenzel 1364 vom Herzogtum Luxemburg erworben das nach der Abdankung Karls V von 1555 bis zum Spanischen Erbfolgekrieg 1713 14 Provinz der Spanischen Niederlande war In der Spatphase des Dreissigjahrigen Kriegs waren hier etwa 100 spanische Soldaten stationiert 1644 Vor diesem Hintergrund wird Bisholder manchmal im regionalen Volksmund und auch nach eigenem Selbstverstandnis Kleinspanien genannt obwohl es eine zivile spanische Bevolkerung nie gegeben hat und auch heute nicht gibt Schwedische Truppen richteten im Dreissigjahrigen Krieg schwere Verwustungen an und die Pest loschte fast die gesamte Bevolkerung aus Die demographische Erholung im 18 und 19 Jahrhundert erfolgte so langsam dass selbst 1860 nur vier Familien in Bisholder lebten Nach 1714 gehorte Bisholder zu den Osterreichischen Niederlanden Erst mit der Eroberung des Rheinlandes und der Stadt Koblenz im Ersten Koalitionskrieg durch franzosische Revolutionstruppen 1794 endet die Eigenschaft Bisholders als eine von Kurtrier umgebene Habsburger Exklave die sie uber 400 Jahre lang innegehabt hatte Wahrend der franzosischen Zeit gehorte Bisholder innerhalb des Arrondissement de Coblence zum Kanton Rubenach Wie Koblenz fallt Bisholder nach dem Wiener Kongress an Preussen und ist Teil der Rheinprovinz Innerhalb des Landkreises Koblenz kam es zur Burgermeisterei Winningen Im Jahr 1925 hatte Bisholder 148 Einwohner Seit dem 1 April 1938 gehorte Bisholder zur Gemeinde Guls die am linken Moselufer liegt Diese fiel 1970 durch Eingemeindung an die Stadt Koblenz Durch diesen Schritt gehort nun auch Bisholder zu Koblenz und ist ein eigenstandiger Stadtteil geworden Vom historischen Kern ist nur noch wenig zu erkennen Vielmehr ist das Bisholder des fruhen 21 Jahrhunderts ein beliebter Vorort von Koblenz Bisholder wird von Osten durch eine einzige offizielle relativ steile Hauptzugangsstrasse von Guls aus erschlossen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die katholische Kapelle St Antonius EremitKatholische Kapelle St Antonius EremitDie Antoniuskapelle im Kern spatgotisch jedoch verandert wird 1546 in einer Urkunde erstmals genannt aus der sich ergibt dass sie zur Pfarrei des heutigen Koblenz Lay gegenuber auf der rechten Moselseite gehorte Auch aus Strassennamen Zum Layerbach ist diese Zuordnung noch erkennbar Der Pleban aus Lay erhielt nach dieser Urkunde fur das Verlesen der Messe jahrlich einen Wein und Fruchtzins sowie 1 Malter Korn Fur die Eintreibung war der Sendschoffe verantwortlich der auch die umliegenden Wingerte und Weidelander verpachtete Im einschiffigen Kapellenraum befindet sich eine barocke Antonius Statue ruraler Herkunft mit Schwein und Glockengelaut Das Glockchen ein ubliches ikonographisches Attribut steht hier noch zusatzlich im Zusammenhang mit einer lokalen Tradition die auf eine Aufzeichnung aus dem Dreissigjahrigen Krieg zuruckgeht Danach habe eine Frau deren Mann von schwedischen Soldaten zusammengeschlagen wurde geschworen wenn ihr Mann wieder gesund wurde ware sie bereit 1 Jahr lang aus eigenen Mitteln die Kapelle zu unterhalten und drei Mal taglich das Ave zu lauten Aus diesem Brauch wurde das Ehrenamt Pastor zu Bisholder das von Jahr zu Jahr am 1 Januar Schlusselubergabe von Familie zu Familie weitergereicht wurde Bis 1981 wurde um 7 12 und 19 Uhr zu Ehren des Heiligen Antonius von Hand gelautet Das Pastoramt gibt es formal immer noch obwohl 1982 ein elektrisches Lautwerk eingesetzt wurde Nur zwei Messen im Jahr werden gelesen eine am 17 Januar fur den Eremiten Antonius die zweite am 13 Juni fur Antonius von Padua Vom historischen Ortskern stehen nur noch wenige Bauten es handelt sich dabei um ein Fachwerkhaus und aus dem Jahr datierendes Bruchsteinhaus Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Koblenz GulsLiteratur BearbeitenErich Franke Koblenzer Kostbarkeiten Stadtgeschichtliche Skizzen in Wort und Bild Bd 2 Hg von Wolfgang Schutz Koblenz 1973 Alois Pickel Bisholderer Chronik Koblenz 2014 Ulrike Weber Bearb Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 3 3 Stadt Koblenz Stadtteile Werner Worms 2013 ISBN 978 3 88462 345 9 Weblinks BearbeitenGeschichtliche Informationen zu Bisholder in regionalgeschichte net50 334166666667 7 5322222222222 Koordinaten 50 20 3 N 7 31 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bisholder amp oldid 216794808