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Dieser Artikel befasst sich mit dem Domdechant in Munster 1591 1664 Zum Domherrn ebenda um 1600 1676 siehe Bernhard von Mallinckrodt Domherr Bernhard von Mallinckrodt auch Bernard von Malinkrot 29 November 1591 in Ahlen 7 Marz 1664 auf Burg Ottenstein war Domdechant in Munster wurde exkommuniziert und starb in Haft Im Bucherverzeichnis seiner umfangreichen Bibliothek ist zum ersten Mal der Begriff Inkunabel fur die fruhen Drucke bis 1500 nachgewiesen Bernhard von Mallinckrodt 1650 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft 1 2 Aufstieg 1 3 Fall 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft Bearbeiten Bernhard von Mallinckrodt entstammte als Sohn des Heinrich von Mallinckrodt zu Kuchen und Dahlhausen 1548 1628 und dessen Gemahlin Remberta von Krevet zu Alfen 1625 dem westfalischen Adelsgeschlecht von Mallinckrodt aus der Grafschaft Mark benannt nach dem Stammsitz Burg Mallinckrodt 1 Sein Elternhaus war protestantisch gepragt Sein Bruder Heinrich 1590 1649 war Domvikar in Munster und Domkantor in Osnabruck Eberhard vor 1600 1658 Domkantor und Domkellner in Munster Sein Neffe Bernhard 1676 Domherr in Munster Zunachst studierte Bernhard in Osnabruck und Minden anschliessend in Helmstedt Marburg und zuletzt in Koln Dort trat er am 11 Marz 1616 zum katholischen Glauben uber Aufstieg Bearbeiten nbsp Furstbischof Christoph Bernhard von Galen 1606 1678 Nach einem Aufenthalt in Rom von 1618 bis 1622 ging von Mallinckrodt nach Munster wo er unterdessen zum Domherrn ernannt worden war 1623 erhielt er die Beforderung zum Domdechanten Als im Jahr 1650 der Bischofsstuhl neu zu besetzen war stellte sich Bernhard von Mallinckrodt zur Wahl die sein Neffe und Konkurrent Christoph Bernhard von Galen gewann Von Mallinckrodt legte gegen diese Entscheidung Protest ein in Rom und beim Kaiser Papst und Kaiser bestatigten jedoch die Wahl von Galens Von Mallinckrodt verweigerte daraufhin die Anerkennung des neuen Bischofs und wurde am 6 Marz 1652 von Chor 2 Kapitel Offizium und Benefizium den Einkunften seiner Pfrunde ausgeschlossen Seine wiederholten Eingaben bei Papst und Kaiser wurden abgelehnt Dennoch verfolgte Bernhard von Mallinckrodt seine Beschwerdefuhrung weiter und wurde infolgedessen am 26 August 1654 von Furstbischof von Galen exkommuniziert Davon unbeeindruckt versuchte von Mallinckrodt nunmehr das Volk fur seine Sache zu gewinnen Das Bekanntwerden seiner bevorstehenden Verhaftung am 7 Oktober 1654 verursachte einige Tumulte in deren Schutz er nach Koln entkam Fall Bearbeiten Mallinckrodts Aktivitaten hatten unterdessen zu einem Konflikt zwischen Burgerschaft und Furstbischof gefuhrt nach dessen Beilegung am 25 Februar 1655 die Absetzung von Mallinckrodts beschlossen wurde Dennoch kehrte von Mallinckrodt im Juli 1657 nach Munster zuruck wo er kurze Zeit spater von furstbischoflichen Soldaten verhaftet auf der Burg Ottenstein in Gewahrsam gesetzt wurde und dort bis zu seinem Tod 1664 verblieb Kurz bevor er starb wurde seine Exkommunikation aufgehoben Bedeutung BearbeitenBernhard von Mallinckrodt wurde eine grosse Gelehrsamkeit bescheinigt und ein immenses Gedachtnis Man kolportierte er sei im Stande gewesen gantze Bucher wo sie in der Welt verloren giengen durch desselben Hulffe zu ersetzen obwohl er fast alle Tage bis in den Abend mit lauter Gastereyen zuzubringen pflegte 3 Von Mallinckrodt besass eine umfangreiche Bibliothek die 1720 in Munster offentlich versteigert wurde der Katalog wies 5355 Nummern auf In dem Verzeichnis das von Mallinckrodt von seinen Buchern angelegt hatte gebrauchte er im Zusammenhang des Ursprungs der ars typographica fur seine bis zum Jahr 1500 gedruckten Bucher das lateinische Wort incunabulae das im Singular Wiege oder Windel bedeutet Das Bucherverzeichnis gilt als erster erhaltener Beleg fur den Begriff Inkunabel als Bezeichnung fur Drucke seit Gutenberg bis zum Jahr 1500 Ein autobiographisches Manuskript befindet sich laut ADB in Munster Literatur BearbeitenElisabeth Broker Bernhard von Mallinckrodt bis zur Wahl Christoph Bernhards von Galen 1591 1650 Munstersche Beitrage zur Geschichtsforschung Heft 25 Heft 76 der ganzen Reihe Coppenrath Munster 1939 zugleich Munster Phil Diss Serverin Corsten Von Bernhard von Mallinckrodt zu Ludwig Hain Ziele und Methoden der fruhen Inkunabelbibliographie In Gutenberg Jahrbuch 70 1995 S 37 50 Franz Hulskamp Mallinckrodt Bernard v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 143 Hermann Keussen Hrsg Die Autobiographie des Munsterschen Domdechanten Bernhard v Mallinckrodt 1635 In Urkundenbuch d Familie v Mallinckrodt Bd 2 Bonn 1911 20 S Wilhelm Kohl Bernhard von Mallinckrodt Domdechant zu Munster 1591 1664 In Alois Schroes Hrsg Monasterium Festschrift zum siebenhundertjahrigen Weihegedachtnis des Paulus Domes zu Munster Regensberg Munster 1966 S 547 566 Hans Lulfing Mallinckrodt Bernhard von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 731 f Digitalisat Karl Tucking Geschichte des Stifts Munster unter Christoph Bernhard von Galen Aschendorff Munster 1865 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Bernhard von Mallinckrodt Quellen und Volltexte Druckschriften von und uber Bernhard von Mallinckrodt im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Gustav von Mallinckrodt Urkundenbuch der Familie von Mallinckrodt Zweiter Band Urkunden 1581 1650 Nachtrage 1397 1627 Aufschworungen Register Siegel und Denkmaler Carl Georgi Verlag Bonn 1911online meint hier den Ort an dem die Wurdentrager im Dom ihren Platz auf einem fur sie reservierten Gestuhl einnahmen Mallinkrot Bernard von In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 19 Leipzig 1739 Sp 752 f Normdaten Person GND 100834604 lobid OGND AKS LCCN n86835117 VIAF 37269903 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mallinckrodt Bernhard vonALTERNATIVNAMEN Malinkrot Bernard vonKURZBESCHREIBUNG romisch katholischer GeistlicherGEBURTSDATUM 29 November 1591GEBURTSORT AhlenSTERBEDATUM 7 Marz 1664STERBEORT Burg Ottenstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard von Mallinckrodt amp oldid 227100471