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Das Steinkohlenbergwerk Gliwice deutsche Bezeichnung bis 1945 Gleiwitzgrube polnisch Kopalnia Wegla Kamiennego Gliwice ist ein stillgelegtes Steinkohlen Bergwerk im Ortsteil Trynek der Stadt Gliwice Tagesanlagen der ehemaligen Grube Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Forderung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Bergwerk wurde am 26 Juni 1901 gegrundet durch die Konsolidation von 16 Grubenfeldern die in den Jahren 1873 bis 1900 verliehen worden waren dadurch entstand eine Gesamtberechtsame von 24 09 km Diese Felder gehorten William Suermondt und einigen weiteren Geschaftsleuten aus dem Rheinland wurden aber schon 1909 zum grossen Teil 64 an die Oberschlesische Eisenindustrie KG in Wirtschaftskreisen kurz Obereisen genannt fur eine Kaufsumme von 2 7 Mio Mark verkauft weil Suermondt das notwendige Kapital zur Errichtung eines Bergwerksbetriebs fehlte 33 5 hielt ein Bankenkonsortium 2 5 verblieben bei Suermondt Spater kamen noch weitere Grubenfelder hinzu und die Grube erreichte eine Grosse von 30 km 1 Im Jahr 1909 begann man nach mehreren Probebohrungen mit der Errichtung der Tagesanlagen und der Niederbringung zweier Schachte Carl Furstenberg Schachte in der Nahe des Bahnhofs Gliwice Trynek Lage 50 277444 18 68349 Da die Teufarbeiten stark durch Wasserzuflusse und Schwimmsandeinbruche behindert wurden und deshalb der Schachtausbau mit Tubbings erfolgen musste konnte erst Ende 1911 die erste Sohle in 185 m Teufe aufgefahren werden Im Jahr 1912 errichtete man nach Entwurfen der haufiger in Oberschlesien tatigen Berliner Architekten Georg und Emil Zillmann das Verwaltungsgebaude die Waschkaue sowie eine Arbeitersiedlung an der ul Pszczynska Im Fruhjahr 1913 begannen die Arbeiten fur einen Wetterschacht in Wojtowa Wies der zunachst eine Teufe von 110 m erreichte Diese Anfangsinvestitionen waren jedoch so hoch dass schon 1914 die Grube an die Oberschlesische Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin verkauft werden musste ein Unternehmen das in Oberschlesien schon mehrere Kokereien betrieb und an Kokskohle interessiert war Unter den neuen Besitzern wurde die Forderung auf 145 103 t erhoht der Kohletransport unter Tage durch Lokomotiven eingefuhrt sowie uber Tage eine Kohlenwasche errichtet 1921 wurden beide Forderschachte auf 305 m tiefergeteuft Obwohl mehrere der von dort aus aufgefahrene Floze nur eine mittlere Machtigkeit von einem Meter hatten konnte Kokskohle von ausgezeichneter Qualitat mit einem niedrigen Asche und Schwefelgehalt gefordert werden Deshalb wurde in der Zwischenkriegszeit eine eigene Kokerei erbaut die 1929 bereits 424 000 t Koks erzeugte 2 3 Bei der Teilung Oberschlesiens im Jahr 1922 verblieb das Gebiet von Gleiwitz beim Deutschen Reich Das Bergwerk gelangte 1923 an ein Konsortium der Schering AG und der Oberschlesische Kokswerke und Chemische Fabriken AG das 1920 auch das niederschlesische Bergwerk Gluckhilf Friedenshoffnung zusammen mit einer leistungsfahigen Kokerei erworben hatten Aufgrund der Zerschneidung des bis dahin einheitlichen Wirtschaftsraums wirkte sich die Trennung in West und Ostoberschlesien auf die wirtschaftliche Lage des Bergwerks so positiv aus dass erhebliche Investitionen in die Modernisierung der Kohlenwasche und der Kokerei getatigt wurden Auch wurde 1932 eine Schwefelsauregewinnungsanlage fertiggestellt 1929 waren auf der Grube 2 550 Personen davon 1 356 unter Tage beschaftigt und es wurden 505 070 t Steinkohlen gefordert 4 Die Weltwirtschaftskrise fuhrte zu einer Reduzierung der Belegschaft sowie der Stilllegung der Kokerei 1932 kam die Grube an die Borsig Kokswerke AG mit Sitz in Zabrze wahrend vier Einzelfelder weiterhin der Schering AG gehorten 1937 erfolgte die Konzentration der gesamten Forderung auf Schacht I 305 m Teufe Doppelforderung Seilfahrt und einziehender Wetterschacht daneben gab es noch zwei ausziehende Wetterschachte 305 m und 185 m Teufe Eine Belegschaft von 2 376 Arbeitern und Angestellten 1 749 unter Tage forderte 811 598 t Kohle Da 1938 die Borsig Aktienmehrheit an die Reichswerke Hermann Goring HGW ubergegangen war liegt die Vermutung nahe dass spatestens von diesem Zeitpunkt an die HGW die Forderung der Gleiwitzgrube ubernommen haben Nach Kriegsende gehorte das Bergwerk zur Vereinigung der Kohlenindustrie von Gleiwitz Gliwickie Zjednoczenie Przemysle Weglowgo Gegenwart BearbeitenIm Marz 2000 wurde die Anlage geschlossen Bei der Schliessung verfugte das Bergwerk uber funf Schachte Die Schachte I und II befanden sich auf dem Zentralgelande in Trynek die Schachte Ostropa Lage 50 28776 18 586475 und Wotowa Wies Lage 50 27752 18 6311 ostlich der Hauptanlage und Schacht Labedy Lage 50 330825 18 6403 am Hafen des Klodnitzkanals Nach 2003 wurde der erhaltene Gebaudekomplex des ehemaligen Bergwerks in das Projekt Nowe Gliwice einbezogen Forderung Bearbeiten1913 40 269 t 1938 831 561 t 1943 878 608 t 1970 1 00 Mio t 1979 4 81 Mio tLiteratur BearbeitenPaul Deutsch Die oberschlesische Montanindustrie vor und nach der Teilung des Industriereviers Bonn 1926 Jerzy Jaros Slownik histoynczny kopaln wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 Kurt Konig Der Steinkohlenbergbau in Oberschlesien von 1945 1955 Wissenschaftliche Beitrage zur Geschichte und Landeskunde Ost Mitteleuropas Herausgegeben vom Johann Gottfried Herder Institut Marburg 1958 Damian Reclaw Przemysl gornego Slaska na dawnej fotografii Muzeum w Gliwicach Gliwice 2015 Wilhelm Stumpe Guteverbesserung des oberschlesischen Hochofenkokses In Stahl und Eisen 62 Jahrgang 1942 Heft 34 online als PDF Jahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau Phonix Verlag Kattowitz Breslau Berlin 1913 Digitalisat letzter Zugriff am 5 Mai 2015 Preussisches Oberbergamt Breslau Hrsg Die schlesischen Bergwerke 1938 Verlag NS Druckerei Breslau 1938 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gliwice coal mine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Stadt Gliwice Mieczyslaw Rosiek Przeglad Gorniczy 50 lat gornictwa w rejonie gliwickim Abgerufen am 3 April 2017 polnisch Einzelnachweise Bearbeiten Reclaw Przemysl gornego Slaska S 140 Abschnitt Kopalnia Gliwice Zugriff am 3 April 2017 Technische Details zur Verwendung der Kohlen aus der Gleiwitzer Grube finden sich hier Zugriff am 3 April 2017 Reclaw S 161 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergwerk Gliwice amp oldid 186384243