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Benno Chajes 14 November 1880 in Danzig 3 Oktober 1938 in Ascona Schweiz war ein deutscher Mediziner Hochschullehrer fur Sozial und Gewerbehygiene und zeitweise preussisches Landtagsmitglied der SPD Benno Chajes 1880 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenChajes stammte aus einem burgerlichen judischen Elternhaus Nach dem Gymnasium in Danzig studierte Chajes Medizin in Freiburg im Breisgau und Berlin Er wurde 1903 in Freiburg zum Dr med promoviert Verheiratet war er mit der Stieftochter von Eduard Bernstein Kate Schattner Chajes gehorte dem Kreis um Bernstein an Ab 1903 war er Assistenzarzt zunachst an der Charite und danach von 1904 bis 1907 an einer privaten Klinik bei Alfred Blaschko Danach war er zur Weiterbildung kurzzeitig im Hospital St Louis in Paris tatig und ab 1908 an der Urologischen Klinik in Berlin bei Hans Heinrich Goldschmidt Seit 1911 praktizierte Chajes in einer von ihm eroffneten Privatklinik als Facharzt fur Haut und Geschlechtskrankheiten sowie fur Urologie in Berlin Im Ersten Weltkrieg war Chajes Kriegsteilnehmer Wahrend der Novemberrevolution war er Vorsitzender des Arbeiter und Soldatenrates fur den Regierungsbezirk Frankfurt Im Dezember 1919 war er Delegierter auf dem ersten Reichsratekongress Zwischen 1915 und 1920 war Chajes Stadtverordneter in Berlin Schoneberg Ausserdem gehorte er zwischen 1928 und 1932 dem preussischen Landtag an Seit 1919 war Chajes ordentlicher Dozent und seit 1930 Honorarprofessor fur Gewerbehygiene und soziale Hygiene an der technischen Hochschule in Berlin Seit 1931 ubernahm er nach dem Tod von Alfred Grotjahn das Institut fur Sozialhygiene und war seit 1932 ausserordentlicher Professor an der Universitat in Berlin Fur die Wahl als Institutsleiter sprachen sich die Gewerkschaften aus und auch Ministerprasident Otto Braun hat Chajes unterstutzt Chajes war Herausgeber oder Redakteur etwa der Zeitschrift fur soziale Hygiene Fursorge und Krankenhauswesen 1919 1923 dem Zentralblatt fur Gewerbehygiene und Unfallverhutung der Zeitschrift fur Schulgesundheitspflege und soziale Hygiene Daruber hinaus verfasste er zahlreiche medizinische und sozialhygienische Schriften Darunter war der Grundriss zur Berufskunde und Berufshygiene 1919 Lehrbuch der Gewerbehygiene 1921 und das Kompendium der sozialen Hygiene 1931 Aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde ihm Anfang Mai 1933 der Lehrauftrag an der Universitat Berlin entzogen Er emigrierte zunachst in die Schweiz Von dort ging er im Marz 1933 in die Turkei und wanderte von dort im Herbst nach Palastina aus 1 Dort war er massgeblich am Aufbau sozial und gewerbehygienischer Einrichtungen sowie des Krankenkassen und Krankenhauswesens beteiligt 2 Er verstarb wahrend einer Reise in die Schweiz 1938 Literatur BearbeitenHeinrich Weder Sozialhygiene und pragmatische Gesundheitspolitik in der Weimarer Republik am Beispiel des Sozial und Gewerbehygienikers Benno Chajes 1880 1938 Matthiesen Husum 2000 Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 87 ISBN 978 3 7868 4087 9 Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 29 f Online PDF 3 9 MB Chajes Benno Dr med In Alfons Labisch Florian Tennstedt Der Weg zum Gesetz uber die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens vom 3 Juli 1934 Entwicklungslinien und momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland Teil 2 Akademie fur offentliches Gesundheitswesen in Dusseldorf 1985 ISSN 0172 2131 S 390 391 Manfred Sturzbecher Chajes Benno In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 236 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Benno Chajes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Benno Chajes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie von Benno Chajes In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Kristin Etzold Exodus der Sozialmedizin in den dreissiger Jahren von Berlin in die USA das Erbe Alfred GrotjahnsEinzelnachweise Bearbeiten Fischer S 467 sowie Elmer Schabel Soziale Hygiene zwischen sozialer Reform und sozialer Biologie Fritz Rott 1878 1959 und die Sauglingsfursorge in Deutschland Matthiesen Husum 1995 S 416 Wolfram Fischer Hrsg Exodus von Wissenschaften aus Berlin Verlag Walter de Gruyter Berlin 1994 ISBN 3 11 013945 6 S 461 Digitalisat Normdaten Person GND 122367405 lobid OGND AKS LCCN no2001041717 VIAF 27951934 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chajes BennoKURZBESCHREIBUNG Mediziner Hygieniker und Abgeordneter SPD GEBURTSDATUM 14 November 1880GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 3 Oktober 1938STERBEORT Ascona Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benno Chajes amp oldid 239434883