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Alfred Blaschko geboren am 3 Marz 1858 in Freienwalde gestorben am 26 Marz 1922 in Berlin war ein deutscher Mediziner der sich als Sozialhygieniker und Dermatovenerologe Arzt fur Haut und Geschlechtskrankheiten hauptsachlich der Bekampfung der Geschlechtskrankheiten widmete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBlaschko Sohn eines Freienwalder Arztes studierte ab 1876 Medizin in Berlin 1880 schloss er sein Studium mit der Promotion bei Hermann Munk und einer Dissertation uber das Sehzentrum bei Froschen ab 1 Im Anschluss folgte bis 1883 eine chirurgische und internistische Ausbildung in Stettin am von dem Chirurgen Georg Wegner 1843 1917 geleiteten Stadtischen Krankenhaus 1883 liess sich Blaschko dann in Berlin nieder wo er Facharzt einer grossen Krankenkasse wurde Im Rahmen dieser Tatigkeit beschaftigte er sich als erster mit beruflich bedingten Hautkrankheiten Angeregt durch einen mehrwochigen Arbeitsaufenthalt bei Moritz Kaposi in einer Wiener Hautklinik widmete sich Blaschko der Erforschung von Gewerbedermatosen und berichtete z B 1886 uber den Nachweis von Silber in der Haut von Metallarbeitern 1888 habilitierte er sich im Fach Dermatologie Seit 1892 beschaftigte sich Blaschko ausfuhrlich mit Geschlechtskrankheiten Er wies als erster auf die Paraffinembolie der Lunge nach Quecksilberinjektionen hin mit der bis dahin die Syphilis behandelt wurde Ebenfalls setzte er sich fur eine stationare Behandlung der Geschlechtserkrankten anstatt der damals ublichen sittenpolizeilichen Uberwachung ein Aber auch mit anderen dermatologischen Erkrankungen wie Kriegsmelanosen Ichthyosen Licht und Radiumtherapie beschaftigt sich Blaschko Trotz zu Lebzeiten anerkannter wissenschaftlicher Leistungen blieb Blaschko eine Professur wegen seines judischen Glaubens und seines sozialistischen Engagements versagt Etwa seit 1890 widmete sich Blaschko mehr der Prophylaxe als der Behandlung der Geschlechtskrankheiten Er engagierte sich fur Verhutung und Aufklarung 1895 setzte sich Blaschko intensiv mit der im Kreis Memel auftretenden Lepra auseinander und erreichte die Einrichtung eines Leprosoriums in Memel Siehe auch Lepra Memel Dieses Engagement spiegelt Blaschkos soziale Einstellung wider die er auch politisch als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vertrat Blaschko war 1902 Mitbegrunder der Deutschen Gesellschaft zur Bekampfung von Geschlechtskrankheiten Massgeblich beteiligt war er spater an der Einfuhrung des Reichsgesetzes zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten Anhand von 170 Fallen beschrieb Blaschko 1901 streifig angeordnete Dermatosen die spater nach ihm benannten Blaschko Linien Diese Linien korrelieren wahrscheinlich mit Wachstumslinien der Haut in der Embryogenese Im Jahr 1912 warnte Blaschko vor einer venerischen Durchseuchung der Gesellschaft und rief zum Kampf gegen Geschlechtskrankheiten auf 2 nbsp Grab Blaschkos auf dem Friedhof GrunewaldBlaschko wurde auf dem Friedhof Grunewald in der Abteilung V beigesetzt Der deutsch britische Biochemiker Hermann Blaschko war sein Sohn Ehrungen BearbeitenSeit 1932 mit Unterbrechung von 1934 bis 1947 tragt eine Strasse in Berlin Britz den Namen Blaschkoallee Von 1987 bis 2011 war Blaschkos Grab ein Ehrengrab der Stadt Berlin Schriften Auswahl BearbeitenBetrachtungen zur Architektonik der Oberhaut Berlin 1887 Behandlung der Geschlechtskrankheiten in Krankenkassen und Krankenhausern Berlin 1890 Verbreitung der Syphilis in Berlin Berlin 1892 Syphilis und Prostitution vom Standpunkt der offentlichen Gesundheitspflege Berlin 1893 Die Lepra im Kreise Memel Berlin 1897 Hygiene der Prostitution und venerischen Krankheiten Jena 1900 Die Nervenverteilung in der Haut in ihrer Beziehung zu den Erkrankungen der Haut Wien 1901 Literatur BearbeitenFelix Pinkus Alfred Blaschko 1858 1922 In Medizinische Klinik vom 16 April 1922 S 519 Digitalisat Volkmar Sigusch Alfred Blaschko 1858 1922 In Volkmar Sigusch Gunter Grau Hrsg Personenlexikon der Sexualforschung Campus Verlag Frankfurt am Main New York 2009 S 47 51 Florian Tennstedt Alfred Blaschko Das wissenschaftliche und sozialpolitische Wirken eines menschenfreundlichen Sozialhygienikers im Deutschen Reich In Zeitschrift fur Sozialreform 25 Jahrgang 1979 S 513 523 S 600 613 S 646 667 PDF Digitalisat Albert Wiedmann Blaschko Alfred In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 289 Digitalisat Lutz Sauerteig Blaschko Alfred Dermatovenerologe In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 186 Rudolph Bauer Blaschko Alfred In Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Lambertus Freiburg 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 87 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Blaschko Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alfred Blaschko im Katalog der 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