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Benedikt Frei 12 Oktober 1904 in Diepoldsau Schmitter 3 Januar 1975 in Mels war ein Schweizer Prahistoriker mit Fokus auf Urgeschichte und die Laugen Melaun Kultur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBenedikt Frei kam am 12 Oktober 1904 als altester Sohn des Johann Georg Frei und der Maria Sofia geborene Spirig in Diepoldsau Schmitter zur Welt Der Vater war Handsticker die Mutter las sehr gerne und unterrichtete ihre Sohne Benedikt besuchte die Primarschule in Diepoldsau Schmitter und anschliessend die Realschule in Altstatten Die Matura mit Auszeichnung erhielt er vom Kollegium Sarnen das zu dieser Zeit von Benediktinern gefuhrt wurde Ein Studium konnte er sich nicht leisten Dafur liess er sich von der Sekundarschule St Gallen zum Reallehrer ausbilden Seine erste Anstellung fand Frei beim Poligymnasium in Rebstein auf das Schuljahr 1928 29 1930 trat er eine Stelle als Reallehrer in Mels an 1935 ehelichte Bendikt Frei Maria Rosa Jud aus Kaltbrunn und bezog oberhalb des Dorfes Mels ein Haus in dem sie bis zu seinem Tod lebten 1937 beteiligte sich Frei erstmals an einer Ausgrabung auf dem Castels in Mels und entdeckte dort seine Liebe zur Archaologie Durch die Teilnahme an weiteren Grabungen eignete er sich rasch das notige Wissen an sodass er 1938 vom neu geschaffenen Amt fur Ur und Fruhgeschichte zum Betreuer des Rheintals und des Sarganserlandes berufen wurde Ihm sind zum Beispiel die fruhzeitlichen Funde aus dem Depotfund von der Rossheld bei Mels zu verdanken Benedikt Frei war von 1938 bis 1946 der dritte Prasident des Heimatbundes Sarganserland heute Historischer Verein Sarganserland zusammen mit Erwin Rothenhausler war er auch massgeblich an der Herausgabe des 1951 erschienenen Bandes Sargans der Kunstdenkmaler der Schweiz beteiligt 1966 wurde Frei vom Regierungsrat des Kantons St Gallen auf Initiative von Hans Brunner zum Kantonsarchaologen berufen In der Zwischenzeit hatte er ein kleines Museum im Schulhaus in Mels mit Fundstucken aus der Region Sargans eingerichtet Unter seiner Leitung fanden Ausgrabungen an der romischen Villa in Mels sowie archaologische Forschungen in der Heiligkreuzkirche in Uznach in der Pfarrkirche St Georg in Marbach und in der Pfarrkirche St Johann in Montlingen statt Auf Begehren des Klosters Einsiedeln erforschte er die Kirche St Peter auf der Insel Ufenau im Zurichsee Nach der Pensionierung begann Frei mit einer Abhandlung uber die Ur und Fruhgeschichte des Rheintals welche er jedoch nicht fertigstellen konnte 1968 hielt er an der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte daruber einen Vortrag welcher heute in gedruckter Form zu seinem Vermachtnis gehort 1971 erlitt er eine Schlaganfall von dem er sich nicht mehr erholen konnte sodass er bis zu seinem Tod am 3 Januar 1975 von seiner Frau Maria gepflegt werden musste Er wurde auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Diepoldsau beigesetzt Leistungen BearbeitenBenedikt Frei unterrichtete 36 Jahre mathematisch naturwissenschaftliche Facher an der Sekundarschule von Mels Neben seiner Arbeit als Lehrer besuchte er Vorlesungen an der Universitat Zurich und beschaftigte sich mit urgeschichtlichen Ausgrabungen Besondere Bekanntheit erlangte seine in den Kantonen Graubunden und St Gallen geleistete Arbeit Bendikt Frei wurde im Jahr 1966 von der St Gallner Kantonsregierung die damals entschied die Archaologie im Kanton staatlich zu unterstutzen zum ersten St Gallischen Kantonsarchaologen gewahlt Die Universitat Zurich verlieh ihm am 29 April 1964 den Doctor honrus causa Ehrendoktor in Anbetracht der Wichtigkeit seiner Forschungen zur fruhratischen Kultur Frei war seit 1959 Ehrenmitglied des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Diese war ihm in Anerkennung seiner Verdienste um die Urgeschichtsforschung in Liechtenstein verliehen worden Mit dem liechtensteinischen Archaologen David Beck verband Frei eine langjahrige Freundschaft Bei allen Grabungen die Beck durchfuhrte war Frei als Mitarbeiter und Berater dabei Als das Liechtensteinische Landesmuseum neu aufgebaut wurde unterstutzte er dies als wissenschaftlicher Berater Werke BearbeitenBenedikt Freis Hauptwerk sind die Grabungen auf dem Montlingerberg Seine Vermutung war es dass die Grabungen die heiss umstrittene Frage der zeitlichen Einordnung der Melauner Keramik klaren konnte Frei fuhrte von 1951 1956 und 1960 mehrere Grabungskampagnen durch Er konnte dadurch beweisen dass die Melauner Keramik aus der Bronzezeit und nicht wie bisher angenommen aus der Eisenzeit stammte Weiter Grabungen im Engadin belegten seine Ergebnisse Frei war zudem Namensgeber der Fritzens Sanzeno Kultur deren Horizont er bei seinen Grabungen am Montlingerberg als nachfolgende Schicht der Laugen Melaun Kultur ausmachte und die er zunachst als Horizont Fritzens Sanzeno bezeichnete 1 Literatur Auswahl BearbeitenRegula Steinhauser Zimmermann Rheintaler Kopfe Historisch biografische Portrats aus funf Jahrhunderten Hrsg Verein fur die Geschichte des Rheintals Rheintaler Druckerei und Verlag AG Berneck 2004 ISBN 3 03300265 X Benedikt Fehr 1904 1975 Diepoldsau S 157 160 Zur Datierung der Melauner Keramik In Zeitschrift fur Schweizerische Archaologie und Kunstgeschichte Bd 15 Nr 3 1954 1955 1955 S 129 173 doi 10 5169 seals 164067 mit Erwin Rothenhausler und Dora Fanny Rittmeyer Der Bezirk Sargans Die Kunstdenkmaler der Schweiz Bd 25 Die Kunstdenkmaler des Kantons St Gallen Bd 1 Birkhauser Basel 1951 Die archaologische Untersuchung In Die Pfarrkirche St Johann zu Montlingen Geschichtlicher Ruckblick und Bericht zur Restauration 1958 59 s n Buchel u a 1959 S 19 41 Geschichtliches uber die St Georgskirche Marbach In Unser Rheintal 25 1968 S 64 66 Der romische Gutshof von Sargans Archaologischer Fuhrer der Schweiz 3 Schweizerische Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte u a Basel u a 1971 Urgeschichtliche Rater im Engadin und Rheintal In Das Raterproblem in geschichtlicher sprachlicher und archaologischer Sicht Schriftenreihe des Ratischen Museums Chur 28 Ratisches Museum Chur 1984 S 37 50 Hans Hidber 75 Jahre Historischer Verein Sarganserland In Terra Plana Vierteljahresschrift fur Geschichte und Kultur Nr 3 2002 S 3 7 Weblinks BearbeitenRegula Anna Steinhauser Zimmermann Benedikt Frei In Historisches Lexikon der Schweiz J O 150 Jahre Archaologie im Kanton Memento vom 3 Oktober 2017 imInternet Archive In St Galler Tagblatt 19 Oktober 2009 Felix Marxer Dr h c Benedikt Frei a Kantonsarchaeologe In Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein 75 1975 S VI IX Einzelnachweise Bearbeiten Franco Marzatico La seconda eta del ferro In Michele Lanzinger Franco Marzatico Annaluisa Pedrotti Hrsg Storia del Trentino Volume I La preistoria e la protostoria il Mulino Bologna 2000 ISBN 88 15 08369 3 S 479 Fussnote 3 S 557 Normdaten Person GND 1016972857 lobid OGND AKS VIAF 202089684 Wikipedia Personensuche GND Namenseintrag 11078426X AKS PersonendatenNAME Frei BenediktKURZBESCHREIBUNG Schweizer PrahistorikerGEBURTSDATUM 12 Oktober 1904GEBURTSORT Diepoldsau SchmitterSTERBEDATUM 3 Januar 1975STERBEORT Mels Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benedikt Frei amp oldid 239619521