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Der Bauer Morgengang ist ein 5 5 Kilometer langer Erzgang im Bergbaugebiet des Marienberger Reviers Namensgebend fur den Gang war die Bauernzeche Die Fundgrube ist die erste namentlich auf diesem Gang bekannte Grube Der markante Haldenzug in der Ortslage Lauta Ortsteil von Marienberg steht unter Denkmalschutz Die einzelnen Halden sind Biotope und stehen unter Naturschutz Der Haldenzug ist Teil des UNESCO Welterbes Montanregion Erzgebirge Lauta mit dem dahinterliegenden Haldenzug Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie 3 Geschichte 3 1 2 Hauptperiode des erzgebirgischen Bergbaus 3 2 3 Hauptperiode des erzgebirgischen Bergbaus 3 3 Bergarbeiten der Wismut AG SDAG Wismut 3 4 Der Flussspatbergbau 3 5 Schauanlage Rudolphschacht 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Bauer Morgengang streicht durchschnittlich 30 NO und fallt zwischen 68 und 74 NNW ein Der grossere und bedeutendere Teil des Ganges ist das Gegentrum westlich des Lautenbaches Uber Tage wird der Verlauf des Ganges durch den Haldenzug visualisiert der ostlich des Ortes Lauta liegt und vom Lautenbach rund 600 Meter in ostnordostliche Richtung verlauft Der Haldenzug des Gegentrums verlauft sudlich von Lauta rund zwei Kilometer lang nach Westsudwest bis zur Dreibruderhohe Etwa auf halber Strecke wird er vom Gangzug des Elisabeth Flachen gekreuzt Geologie BearbeitenDer Bauer Morgengang ist ein hydrothermaler Gang und gehort zur Quarz Polymetall Assoziation der kb Formation in der silberreiche Blei Zinkerze vorherrschen Er wird von einem Lamprophyrgang begleitet Uberpragungen durch jungere Abfolgen sind auf Gangkreuze mit Stehenden oder Flachen Gangen beschrankt Geschichte Bearbeiten nbsp Nachbau des Pferdegopels auf dem Rudolphschacht2 Hauptperiode des erzgebirgischen Bergbaus Bearbeiten Der Silberbergbau auf dem Erzgang in der Grube Bauernzeche wurde erstmals im Quartal Crucis 1523 erwahnt Diese war unter anderem im Besitz des Leipziger Kaufmanns Georg Kreuziger In kurzer Folge entstanden weitere Gruben auf dem Erzgang Die Halden haben einen regelmassigen Abstand der der Grosse der damaligen Grubenfelder von 84 14 m bei der Fundgrube und 56 14 m bei den Maassen im Streichrichtung des Ganges entspricht Auf Grund der geringen Grosse der Halden ist davon auszugehen dass es sich um Schachte mit Handhaspeln handelte Die Fordertiefe betrug deshalb maximal 30 bis 50 m Von diesen Halden sind nicht mehr alle erhalten Die Ausbeute auf dem Erzgang erbrachte zwischen 1533 und 1597 83 334 Gulden 1 Um genugend Aufschlagwasser fur die Wasserhebung zur Verfugung zu haben wurde 1551 der Reitzenhainer Zeuggraben bis Lauta fertiggestellt Damit war es moglich Kunstgezeuge auf den Gruben des Bauer Morgenganges des Elisabeth Flachen und des benachbarten Kiesholzes anzutreiben Die Wasserlochzeche der heutige Rudolphschacht auf dem Bauer Morgengang abgeteuft Ihr Ursprung ist der 15 Maassenschacht auf dem Bauernzeche Gegentrum Durch die Probleme und Kosten bei der Wasserhaltung sowie infolge des Dreissigjahrigen Krieges war der Erzbergbau weitgehend zum Erliegen gekommen 3 Hauptperiode des erzgebirgischen Bergbaus Bearbeiten Der Bergmeister Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra unternahm grosse Anstrengungen um die Gruben nachhaltig wieder in Betrieb zu nehmen So wurde 1777 im Herzog Carl Schacht auf dem Bauer Morgengang durch Johann Friedrich Mende eine Wassersaulenmaschine installiert Diese erfullte jedoch die in sie gesetzten Erwartungen nicht Ein letzter Aufschwung des Bergbaus auf dem Bauer Morgengang begann im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts 1830 erreichte der auf dem David Flachen aufgefahrene Weisstaubner Stolln den Gang Der Stolln wurde von hier auf dem Hangenden Trum des Bauer Morgenganges auch als Gottes Segen Morgengang bezeichnet vorgetrieben und erreichte 1835 den Wasserlochschacht in einer Teufe von 128 Metern Das weitere Ziel der Auffahrung war der Salomo Flache den man am 14 Dezember 1836 erreichte Zuvor hatte man den bis dahin unbekannten Amandus Flachen uberfahren Dieser sollte sich zum Hauptgang der Grube entwickeln Man benannte den Gang nach dem Freiberger Bergrat Carl Amandus Kuhn 1838 1839 wurde auf der Wasserlochschacht zum Forderschacht ausgebaut Die Schachtrohre wurde ausgemauert der Schacht aufgesattelt und ein Pferdegopel installiert Der Schacht erhielt am 23 Januar 1839 den Namen des neuen Bergmeisters Rudolph Hering und hiess fortan Rudolphschacht Zur Hebung der Grubenwasser wurde zwischen 1842 und 1844 im Schacht ein Kunstrad mit einem Durchmesser von 13 Metern eingebaut Um das notwendige Aufschlagwasser zu erhalten sollte die 22 Meter uber dem Weisstaubner Stolln liegende Hundstrecke auf dem Bauer Morgengang vom Salomo Flachen bis zum Herzog Carl Schacht aufgefahren werden Man entschied sich aber die Hundstrecke zwischen Rudolphschacht und dem alten Abrahamer Kunstschacht auf einer Lange von 582 Metern bis zu einer Hohe von zwei Metern nachzureissen Vom Abrahamer Kunstschacht bis zum Herzog Carl Schacht war kein Nachriss notwendig da die Strecke bis zum Herzog Carl Schacht ansteigt Hier nutze man die uber den Schacht mittels einer Rosche vom Lautenteich herangebrachten Wasser Allerdings reichte die Wassermenge nicht aus um das Kunstrad durchgangig zu betreiben Deshalb wurde 1846 47 der Kathariner Wasserlauf uber den die Grube fruher das Aufschlagwasser bekam auf einer Lange von 1500 Metern aufgewaltigt Hieruber konnte nun das Wasser des Raitzenhainer Zeuggrabens zur Grube geleitet werden 1844 wurde der Schacht bis zur 1 Gezeugstrecke mit einer Teufe von 186 Metern niedergebracht 1847 erreichte man auf dieser Strecke das Gangkreuz des Bauer Morgenganges mit dem Salomo Flachen Hier fand man Abbaue der Alten die bis auf diese Strecke reichten 1848 kam es mit dem Muhlenbesitzer Lorenz und Consorten zu Streitigkeiten um die Rechte am Aufschlagwasser Ende 1848 kam es deshalb zum Mangel an Aufschlagwasser In der Folge mussten die Baue unter dem Weisstaubner Stolln trotz guter Silberanbruche aufgegeben werden Die Schachtteufe hatte zu diesem Zeitpunkt die 2 Gezeugstrecke bei 203 Metern erreicht Mit der Konsolidierung mehrerer alter Grubenreviere zur Marienberger Silberbergbau Aktiengesellschaft im Jahr 1862 wurde der Rudolphschacht der Zentralschacht der Gewerkschaft 2 Zur Wasserhaltung wurde 1865 eine 16 PS Lokomobile aufgestellt der Schacht gesumpft und 1866 bis zur 2 Gezeugstrecke bei bis auf 223 Meter weiter geteuft Das Ziel der Auffahrungen war zu diesem Zeitpunkt das Erreichen des Elisabeth Flachen Nach 410 Metern vom Rudolphschacht wurde der im Bauer Morgengang aufgefahrene Weisstaubner Stolln mit dem Gang durchschlagig 1868 wurde im Schacht die 3 Gezeugstrecke bei 243 Metern erreicht und die Gangkreuze Bauer Morgengang mit dem Amandus Flachen und des Salomo Flachen mit dem Amandus Flachen untersucht Von 1871 73 wurde eine Wassersaulenmaschine zur Wasserhaltung eingebaut und der Schacht bis zur 3 Gezeugstrecke auf eine Teufe von 263 Metern gebracht 1877 loste eine Dampffordermaschine den Pferdegopel ab Im selben Jahr erreichte die Schachtteufe die 4 Gezeugstrecke Nach dem Inkrafttreten des neuen Aktienrechtes am 18 Juli 1884 entschied sich die Marienberger Silberbergbau Aktiengesellschaft 1888 zur Umwandlung der AG in eine Gewerkschaft unter dem Namen Vater Abraham Fundgrube zu Marienberg 1899 wurde der Bergbau im Revier des Rudolphschachtes eingestellt Der Schacht hatte bei einer Teufe von 322 Metern die 5 Gezeugstrecke erreicht Die Gewerkschaft begann mit dem weiteren Vortrieb des Tiefe Hilfe Gottes Stolln um das Revier auf einer tieferen Sohle vom Wasser zu losen Der Vortrieb wurde im Juni 1904 eingestellt und im Dezember alle Bergrechte geloscht Bergarbeiten der Wismut AG SDAG Wismut Bearbeiten Im Februar 1947 begann die Wismut AG mit der Aufwaltigung des Rudolphschachtes Der Schacht erhielt die Schachtnummer 45 Im Marz 1947 wurde die Weisstaubner Stolnnsohle erreicht Im September 1947 wurde mit der Sumpfung des Grubenfeldes begonnen Im April 1948 konnte die Sumpfung mit dem Erreichen der 5 Sohle abgeschlossen werden Bis Ende 1949 wurden 20 800 Meter alte Strecken aufgewaltig und 5600 Meter neue Strecken vorgetrieben Zum Erschliessen tieferer Sohlen wurde im Elisabeth Flachen der Blindschacht 300 bis zur 8 Sohle mit einer Teufe von 214 Metern niedergebracht Der Bauer Morgengang wurde auf der 6 und der 6 Sohle aufgefahren und untersucht Die Haupterzlieferanten im Bereich des Rudolphschachtes waren der Elisabeth Flache 6 9 t Uran und der Amandus Flache 7 6 t Uran Zur Aufschliessung des Grubenfeldes im Bereich des Schachtes Vater Abraham wurde der Schacht 139 geteuft Er war mit dem Rudolphschacht auf mehreren Sohlen verbunden Im Herbst 1954 wurden die Arbeiten eingestellt Der Flussspatbergbau Bearbeiten Am 1 April 1955 wurde der VEB Spatgruben Barenstein Betriebsabteilung Marienberg gegrundet Ziel war der Abbau der bekannten Flussspatvorkommen auf einigen Gangen Im Revier des Rudolphschachtes wurden der Amandus Flache und der Elisabeth Flache untersucht Sie erwiesen sich als nicht bauwurdig Der im Bereich des Schachtes 139 gewonnene Flussspat entsprach oft nicht den geforderten Qualitatsanforderungen Der Abbau wurde deshalb im Dezember 1958 eingestellt Schauanlage Rudolphschacht Bearbeiten 2005 2006 wurde der Pferdegopel nachgebaut Das Treibehaus beherbergt die Ausstellung Bergbau im Marienberg Revier es finden Schauvorfuhrungen statt Die oberen zwanzig Meter der Schachtrohre konnen besichtigt werden Literatur BearbeitenOtfried Wagenbreth et al Bergbau im Erzgebirge Technische Denkmale und Geschichte Hrsg Otfried Wagenbreth Eberhard Wachtler 1 Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1990 ISBN 3 342 00509 2 S 265 Rolf Lange mit Beitragen von Axel Hiller Die Wismut in Marienberg Band I Bergbau und Geologie Hrsg Rolf Lange 1 Auflage 2006 ISBN 3 00 019626 9 Rolf Lange Der Bergbau auf Flussspat Marienberg Erzgebirge 1955 1958 Hrsg Rolf Lange 1 Auflage 2000 ISBN 3 00 006719 1 Kalender fur den sachsischen Berg und Huttenmann 1827 bis 1851 Konigliche Bergakademie zu Freiberg Jahrbuch fur den Berg und Hutten Mann 1852 bis 1872 Konigliche Bergakademie zu Freiberg Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1873 bis 1917 Montanregion Erzgebirge Pilotstudie Marienberg S 33ff Anlagen Online Version Falk Meyer Der Marienberger Bergbau um 1600 In Tagungsband 10 Internationaler Montanhistorik Workshop vom 3 7 Oktober 2007 in Dittrichshutte Thuringen 2007 S 47 58 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bauer Morgengang Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pferdegopel auf dem Rudolphschacht In marienberg de Abgerufen am 28 Dezember 2019 Fordertechnik Pferdegopel Lauta In unbekannter bergbau de Abgerufen am 28 Dezember 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Wagenbreth Bergbau im Erzgebirge S 265 Wagenbreth Bergbau im Erzgebirge S 28550 665335 13 151708 Koordinaten 50 39 55 2 N 13 9 6 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bauer Morgengang amp oldid 196827573