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Bartsiella rameauana ist eine halbparasitare Pflanzenart aus der Familie der Sommerwurzgewachse Orobanchaceae Sie ist die einzige Art der Gattung Bartsiella Sie ist nahe verwandt mit der Gattung der Zahntroste Odontites und wird gelegentlich diesen zugerechnet Der Gattungsname ehrt den deutschen Arzt und Botaniker Johann Bartsch 1709 1738 1 Bartsiella rameauanaSystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Sommerwurzgewachse Orobanchaceae Gattung BartsiellaArt Bartsiella rameauanaWissenschaftlicher Name der GattungBartsiellaBolligerWissenschaftlicher Name der ArtBartsiella rameauana Emb Bolliger Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 2 Vorkommen und Standorte 3 Botanische Geschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Bartsiella rameauana ist eine 5 bis 15 cm hoch werdende einjahrige Pflanze Der Stangel wachst niederliegend aufsteigend oder aufrecht und wird an der Basis bis zu 0 9 mm dick Er ist mit einfachen weisslichen und borstigen Trichomen sowie mit sparlich bis reichlich gestreuten bis zu 0 5 mm langen Stieldrusen besetzt Die Kopfchen der Stieldrusen sind ellipsoidisch geformt und bestehen aus vier bis acht selten bis 16 Zellen Der vegetative Teil der Pflanze besteht aus funf bis neun Knoten wovon aus bis zu drei Seitenaste entspringen konnen Diese stehen in einem Winkel von 60 bis 90 sparrig ab Die Laubblatter haben eine Lange von 7 bis 14 mm und eine Breite von 1 bis 1 8 mm sie sind borstig behaart auf den oberen Blattern findet man teilweise Stieldrusen Die Rander sind ganzrandig und etwas nach unten gerollt Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die deutlich vom vegetativen Teil der Pflanze abgesetzten Blutenstande bestehen aus 12 bis 16 Bluten Sie sind zunachst 2 bis 4 cm lang und verlangern sich zur Fruchtreife auf bis zu 5 5 cm Die Hemmzone zwischen vegetativen Teil und aufbluhenden Bluten besteht aus einem bis funf Knoten Die Bluten sind von laubblattartigen eiformig lanzettlichen und ganzrandigen Tragblattern begleitet Sie sind mit einfachen borstigen Trichomen und Stieldrusen besetzt Die Aufbluhfolge der Bluten eines Blutenstandes ist von unten nach oben Die Bluten sind selbstbefruchtend autogam und erreichen eine Lange von 8 5 bis 10 mm Der Kelch ist zur Blutezeit 5 5 bis 6 5 mm lang die Kelchblatter stehen auf etwa der Halfte der Lange frei voneinander Die Kelchzipfel sind schmal dreieckig Die Krone ist braun violett gefarbt etwas mehr als die Halfte der Lange nimmt die 4 5 bis 6 mm lange Kronrohre ein Der Ubergang zwischen Kronrohre und Kronsaum ist dicht behaart Der Kronsaum besteht aus einem 2 8 bis 3 8 mm langen Helm und einer 2 5 bis 3 2 mm langen Unterlippe Die Unterlippe ist bis etwa zur Halfte in drei Zipfel aufgespalten an den Zipfelbuchten sowie am Rand der Zipfel finden sich viele Kopfchendrusen Die vier Staubblatter stehen zum Teil im Helm verborgen Das obere Paar besitzt Staubfaden mit einer Lange von 1 6 bis 2 2 mm am unteren Paar sind sie 2 6 bis 3 5 mm lang Alle Staubfaden sind papillos Die Staubbeutel sind braun violett gefarbt haben eine Lange von 1 1 bis 1 6 mm und stehen im rechten Winkel zu den Staubfaden Die Theken reissen uber die gesamte Lange auf sind am unteren Ende grannig zugespitzt das obere Ende ist stumpf Im unteren Teil sind sie dicht weissbartig behaart am oberen Ende stehen spiralartig geformte Haare Die Pollenkorner haben eine Grosse von etwa 29 35 2 µm ihr Aquatorialquerschnitt ist kreisformig die Pollenkornwand Exine ist uberall gleichmassig dick und grob und unregelmassig skulpturiert Der Fruchtknoten bildet in zwei Fachern insgesamt zehn bis zwolf Samenanlagen Die Narbe ist kopfig Fruchte und Samen Bearbeiten Die Frucht sind ellipsoidisch bis umgekehrt eiformig geformte Kapseln die eine Lange von 4 8 bis 5 3 mm und eine Breite von 2 5 bis 3 mm erreichen Die Samen sind 1 3 bis 1 8 0 4 bis 0 6 mm gross Vorkommen und Standorte BearbeitenBartsiella rameauana ist in Marokko im Hohen und Mittleren Atlas Gebirge verbreitet Sie wachst in Hohenlagen zwischen 2800 und 3600 mm mit Zwerg und Halbstrauchern vergesellschaftet in luckigen Dornpolster Gariguen auf kompaktem Felsgrund Botanische Geschichte BearbeitenDie Art wurde 1932 von Louis Emberger als Odontites rameauanus erstbeschrieben Markus Bolliger stellte sie 1996 vor allem auf Grund von Merkmalen der Behaarung und der Pollenstruktur in eine eigene Gattung Bartsiella Eine weitere 1953 als Odontites pseudo granatensis beschriebene Art stellte er aufgrund unzureichender Herbarmaterialien zunachst als Synonym zu Bartsiella rameauana Literatur BearbeitenMarkus Bolliger Monographie der Gattung Odontites Scrophulariaceae sowie der verwandten Gattungen Macrosyringion Odontitella Bornmuellerantha und Bartsiella In Willdenowia Annals of the Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Dahlem Band 26 1996 S 37 168 Online Teil 1 PDF 2 4 MB Teil 2 PDF 1 2 MB Teil 3 PDF 1 2 MB Teil 4 PDF 2 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartsiella rameauana amp oldid 241919636