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Marie Louis Emberger 23 Januar 1897 in Thann Reichsland Elsass Lothringen 30 November 1969 in Saint Sulpice Departement Savoie war ein franzosischer Botaniker Sein botanisches Autorenkurzel lautet Emb 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dedikationsnamen 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEmberger wurde durch seinen Vater fruh mit der Flora seines Heimatlandes vertraut gemacht Sie durchwanderten gemeinsam die Vogesen die elsassische Ebene und das Jura Gebirge Als Teenager wollte er Pharmazeut werden doch das Ende des Ersten Weltkriegs nachdem das Elsass an Frankreich zuruckging veranderte seine Plane Anstatt sein Studium in Strassburg fortzusetzen absolvierte er es in Lyon 1918 machte er seinen Abschluss in den Naturwissenschaften wahrend er an der gemischten Fakultat fur Medizin und Pharmazie arbeitete 1920 schloss er sein Pharmaziestudium ab und 1921 verteidigte er seine Doktorarbeit mit dem Titel Recherches sur l origine et l evolution des plastides chez les pteridophytes contribution a l etude de la cellule vegetale die er unter der Leitung seines Doktorvaters Marie Antoine Alexandre Guilliermond angefertigt hatte Ihr Thema war die zytologische Untersuchung von Gefasssporenpflanzen um den Ursprung der Plastiden und Vakuolen bei diesen Pflanzen zu bestimmen Bei dieser Gelegenheit hob er das abwechselnde Phanomen der Ruckbildung und Entwicklung der Plastiden hervor und zeigte zusammen mit Guillermond und Georges Marie Mangenot dass die Zellorganellen zwar ihre Individualitat beibehielten aber eine stark vom Chondriom abweichende Linie darstellten Er untersuchte auch die anderen Zellbestandteile Insbesondere verfolgte er die vollstandige Auflosung des vakuolaren Systems wobei er dessen absolute Unabhangigkeit vom Chondriom herausstellte Fur diese Arbeit erhielt er den Desmazieres Preis der Academie des sciences Nach seinem Studium war er zunachst als Techniker fur organische Chemie an der Fakultat fur Medizin und Pharmazie tatig Dort veroffentlichte er 1919 seine erste Publikation im Bulletin de la Societe botanique de France einen Bericht uber seine Forschungen im Kloster La Grande Chartreuse Ab 1920 arbeitete er als Pharmazeut und veroffentlichte innerhalb eines Jahres sechs Abhandlungen die von Gaston Bonnier an der Academie des Sciences prasentiert wurden Von 1921 bis 1925 war er Dozent an der Fakultat fur Pharmazie in Montpellier und hielt verschiedene Vorlesungen vor allem uber Botanik In dieser ersten Phase seines wissenschaftlichen Lebens beschaftigte er sich mit zytologischen Fragen 1923 absolvierte er seine erste Expedition nach Marokko der mehrere weitere folgen sollten Er verliess Montpellier und wurde Leiter der botanischen Abteilung des Institut scientifique de Rabat sowie Professor am Institut des hautes etudes marocaines in Rabat wo er bis 1936 blieb Im Jahr 1932 verlieh ihm die Akademie der Wissenschaften den Prix de Coincy um sein Gesamtwerk insbesondere seine Arbeiten auf dem Gebiet der Zytologie zu wurdigen Louis Emberger bereiste Marokko von den trockensten bis zu den feuchtesten Regionen bestieg Gipfel und begab sich in die Wuste entweder allein oder zusammen mit anderen Botanikern darunter Rene Maire einen renommierten Systematiker Wahrend seiner Exkursionen wurden mehrere neue Taxa entdeckt die den hohen Artenreichtum 20 Endemismus unterstreichten Das floristische Inventar ermoglichte es Emberger eine phytogeographische Karte von Marokko zu erstellen die in 13 Gebiete unterteilt ist in denen alle Arten der mediterranen Vegetation vorkommen Emberger fuhrte den Begriff der bioklimatischen Stufe ein Als Ergebnis seiner Forschung erstellte er einen Niederschlagsquotienten der es ermoglichte die Hauptklimazonen zu definieren Gleichzeitig zahlte er die Komponenten des mediterranen Klimas auf indem er sowohl klimatologische als auch vegetationskundliche Daten verwendete Das Ergebnis war eine phytogeographische Klassifikation der Klimazonen der Welt die ausschliesslich auf den klimatischen Faktoren basierte die einen entscheidenden Einfluss auf die Vegetation hatten 1936 arbeitete er kurzfristig an der wissenschaftlichen Fakultat der Universitat Clermont Ferrand 1937 ubernahm er den Lehrstuhl fur Botanik an der Universitat Montpellier als Nachfolger seines Stiefvaters Charles Flahault 31 Jahre lang war er die Entwicklung der botanischen Forschung in Montpellier verantwortlich grundete eine international bekannte Schule und leitete von 1938 bis 1964 das Botanische Institut der Universitat Montpellier Hier arbeitete er eng mit Josias Braun Blanquet zusammen ebenfalls ein Student von Flahault 31 Jahre lang entwickelte er die botanische Forschung in Montpellier grundete eine international bekannte Schule leitete von 1938 bis 1964 das Botanische Institut in Montpellier und grundete 1945 mit finanzieller Unterstutzung des CNRS den Service de la carte des groupements vegetaux der 1956 in Centre d etudes phytosociologiques et ecologiques CEPE umbenannt wurde Wahrend seiner Amtszeit unterhielt Emberger fruchtbare Beziehungen zu Marokko Seine Kontakte erstreckten sich auch auf andere Lander des Maghrebs sowie auf zahlreiche Regionen mit mediterranem Charakter wobei er dank der wissenschaftlichen Missionen die er auf Initiative ihrer Regierungen durchfuhrte ein hervorragender Experte wurde 1937 wurde er Korrespondent und 1940 Mitglied der Academie des sciences d outre mer 1949 wurde er Prasident der Acadernie des sciences et lettres de Montpellier 1948 wurde er Vizeprasident und war das von 1949 bis 1969 Prasident der Commission meteorologique de l Herault 1950 wurde er zum Mitglied des franzosischen Komitees fur wissenschaftliche Forschung in Marokko ernannt Auf den internationalen Botanikkongressen in Stockholm 1950 und Montreal 1959 war er Vizeprasident der Sektion fur botanische Geographie und fast zwanzig Jahre lang UNESCO Experte fur die Trockengebiete der Welt Embergers wissenschaftliche Beitrage sind in vier Hauptforschungsbereiche unterteilt und umfassen die Zytologie die Biogeographie die vergleichende Morphologie und Phylogenie sowie die Biosystematik Seine zytologischen Arbeiten widmeten sich den Farnen den Schachtelhalmen und den Barlappgewachseb Seine biogeografischen Arbeiten konzentrierten sich auf die Vegetation des Mittelmeerraums und insbesondere auf die Region des westlichen Hohen Atlas in Marokko Er veroffentlichte Arbeiten uber die Verbreitung und Klassifizierung der marokkanischen Flora insbesondere uber das Halfagras Stipa tenacissima Zu seinen Arbeiten uber Marokko gehorten auch Studien uber die Hohenzonierung der dortigen Bergregionen und die Phytogeographie des Wustenklimas insbesondere des Arganbaums Argania spinosa Weitere Studien befassten sich mit der Assoziation in aquatorialen Waldern die zu einer biogeografischen Klassifizierung des Klimas fuhrten in der er Vergleiche zwischen Australien und den homologen Zonen des Mittelmeerraums zog In der Biosystematik entwickelte er ein Klassifikationsschema fur Gefasspflanzen Ab 1955 war er assoziiertes Mitglied der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique 2 Dedikationsnamen BearbeitenDer agyptische Botaniker Loutfy Boulos 1932 2015 benannte 1965 die Gattung Embergeria zu Ehren von Louis Emberger Schriften Bearbeitenmit Rene Maire und Pio Font Quer La vegetation de l Atlas rifain occidental 1928 mit Rene Maire Plantae maroccanae novae vel minus cognitae 1929 Elements de Morphologie Florale 1931 mit Rene Maire Tableau Phytogeographique Du Maroc 1934 Les Arbres du Maroc 1938 Les Plantes Fossiles dans leurs rapports avec les vegetaux vivants elements de paleobotanique et de morphologie comparee 1944 mit Josias Braun Blanquet und Rene Molinier Instructions pour l etablissement de la carte des groupements vegetaux 1947 Afrique du Nord et Australie mediterraneenne 1958 La place de l Australie mediterraneenne dans l ensemble des pays mediterraneens du Vieux Monde 1959 mit Herve Harant L histoire de la botanique a Montpelier Ouvrage edite a l occasion de l inauguration du nouvel Institut de Botanique et de la restauration du Jardin des Plantes de l Universite de Montpellier 1959 mit Marius Chaudefaud Traite de Botanique systematique 2 Bande 1960 Notice Sur Les Titres Et Travaux Scientifiques 1964Literatur BearbeitenPaul Jaeger Gonthier Ochsenbein Louis Marie Emberger In Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne Charles Baechler Jean Pierre Kinz Federation des Societes d Histoire et d Archeologie d Alsace 2016 abgerufen am 22 Januar 2022 franzosisch Frans Antonie Stafleu Richard S Cowan Taxonomic literature a selective guide to botanical publications and collections with dates commentaries and types Band 1 A G Bohn Scheltema amp Holkema Utrecht 1976 ISBN 90 313 0224 4 S 329 332 doi 10 5962 bhl title 48631 biodiversitylibrary org abgerufen am 22 Januar 2022 G Mangenot Louis Emberger 1897 1969 In Bulletin de la Societe Botanique de France Band 119 sup3 Januar 1972 ISSN 0037 8941 S 7 14 doi 10 1080 00378941 1972 10839127 tandfonline com abgerufen am 22 Januar 2022 Paul Marres Louis Emberger 1897 1969 In Annales de geographie Band 81 Nr 448 1972 S 748 751 persee fr abgerufen am 22 Januar 2022 Roger Buvat Notice necrologique sur M Louis Emberger Correspondant de la section de Botanique In Comptes Rendus de l Academie des Sciences de Paris Band 270 15 Juni 1970 ISSN 0764 4469 S 132 137 academie sciences fr PDF abgerufen am 22 Januar 2022 Jacques Miege In Memoriam Louis Emberger In Candollea Band 25 Nr 2 1970 ISSN 0373 2967 S 183 187 e periodica ch abgerufen am 22 Januar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten IPNI Author Query Results Abgerufen am 21 Januar 2022 Academicien decede Louis Marie Emberger Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 12 September 2023 franzosisch Normdaten Person GND 1055131612 lobid OGND AKS LCCN n85806811 VIAF 112750268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Emberger LouisALTERNATIVNAMEN Emberger Marie LouisKURZBESCHREIBUNG franzosischer BotanikerGEBURTSDATUM 23 Januar 1897GEBURTSORT Thann Departement Haut RhinSTERBEDATUM 30 November 1969STERBEORT Saint Sulpice Departement Savoie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louis Emberger amp oldid 237268089