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Barringerit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen intermetallische Verbindungen Carbide Nitride Phosphide und Silicide mit der chemischen Zusammensetzung Fe Ni 2P 3 1 und damit chemisch gesehen ein Eisen Nickel Phosphid mit einem Nickelanteil von bis zu 33 9 5 Die idealisierte und nur bei synthetischem Material erreichbare chemische Zusammensetzung wird mit Fe2P angegeben 5 Die in den runden Klammern angegebenen Elemente konnen sich dabei in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zum Phosphoranteil des Minerals Bei einem Anteil von uber 50 bis 100 Nickel wird die Verbindung allerdings als Mineral Transjordanit Ni2P 1 angesprochen BarringeritBarringerit Aggregat aus der Hatrurim Formation IsraelAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1968 037 1 IMA Symbol Bgr 2 Chemische Formel Fe Ni 2P 3 1 Mineralklasse und ggf Abteilung ElementeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 11 010 4 1 BD 10 01 01 21 01Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol ditrigonal dipyramidal 6 m2Raumgruppe P6 2m Nr 189 Vorlage Raumgruppe 189Gitterparameter a 5 87 A c 3 46 A 3 Formeleinheiten Z 3 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 7 5 bis 8 4 VHN20 1097 5 Dichte g cm3 berechnet 6 92 5 Spaltbarkeit nicht definiertFarbe grauweiss 4 Strichfarbe grau 4 bis weiss 5 Transparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzBarringerit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in mikrokristalliner Form entdeckt werden Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und von grauer bis weisser Farbe wirkt unter dem Auflichtmikroskop im Vergleich zu Schreibersit allerdings blaulicher 5 Die Oberflachen der Kristallite zeigen einen metallischen Glanz Barringerit wurde bisher fast ausschliesslich in Meteoriten entdeckt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Daniel Moreau Barringer vor 1929 Erstmals entdeckt wurde Barringerit 1968 in einem der Meteoriten Bruchstucke aus dem Meteoritenstreufeld Imilac auch Ollague 6 das nahe dem Ort Ollague auch Ollague in der bolivianischen Provinz Nor Lipez gefunden wurde Analysiert und beschrieben wurde das Mineral durch Peter R Buseck der es nach Daniel Moreau Barringer 1860 1929 benannte 5 Dieser hatte den ebenfalls nach ihm benannten Barringer Krater untersucht und als einer der ersten dessen meteoritischen Ursprung postuliert Das Typmaterial des Minerals wird in der Nininger Sammlung im Zentrum fur Meteoritenforschung an der Arizona State University in Tempe bei Phoenix aufbewahrt 5 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Barringerit noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr I A 11 010 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Elemente und dort der Abteilung Metalle und intermetallische Verbindungen wo Barringerit zusammen mit Allabogdanit Andreyivanovit Florenskyit Halamishit Melliniit Monipit Negevit Nickelphosphid Schreibersit Transjordanit und Zuktamrurit die unbenannte Gruppe I A 11 bildet 4 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 7 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Barringerit in die neu definierte Abteilung der Metallische Kohlenstoff Stickstoff und Phosphorverbindungen ein Diese ist weiter unterteilt nach der genauen Art der Verbindung so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Phosphide zu finden ist wo es zusammen mit Monipit die unbenannte Gruppe 1 BD 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Barringerit in die Klasse und gleichnamige Abteilung der Elementminerale ein Hier ist er zusammen mit Allabogdanit Melliniit Monipit Nickelphosphid und Schreibersit in der Barringeritgruppe Phosphide mit der System Nr 01 01 21 innerhalb der Unterabteilung Elemente Metallische Elemente ausser der Platingruppe zu finden Kristallstruktur BearbeitenBarringerit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P6 2m Raumgruppen Nr 189 Vorlage Raumgruppe 189 mit den Gitterparametern a 5 87 A und c 3 46 A sowie drei Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenBarringerit konnte praktisch ausschliesslich in Meteoriten nachgewiesen werden allerdings sind bisher auch drei irdische Fundstellen dokumentiert Stand 2018 In seiner Typlokalitat dem in Bolivien an der Grenze zu Chile entdeckten Meteoriten Bruchstuck Imilac oder auch Ollague bzw Ollague tritt das Mineral in mikrokristalliner Form als 10 bis 15 mm breiten und einige hundert mm langen Bandern auf die aus einzelnen Kornern mit weniger als 1 mm Durchmesser bestehen und sich entlang der Grenzflachen zwischen Schreibersit und Troilit bildeten Als weitere Begleitminerale traten hier noch Kamacit und Olivin hinzu 5 In dem Mondmeteoriten Yamato 793274 der 1979 oder 1980 im Konigin Fabiola Gebirge in der Antarktis gefunden wurde 8 9 trat Barringerit als einzelnes Korn in einer Regolith Brekzie bestehend aus einem Gemisch von Material aus den Maren und Hochlandern des Mondes Als Begleiter traten hier Plagioklase und naturliche Glaser auf 5 Weitere bekannte Meteorite in denen Barringerit nachgewiesen werden konnte waren der 1879 in der argentinischen Provinz Entre Rios niedergegangene Nogoya der 1911 oder 1912 nahe der armenischen Hauptstadt Jerewan niedergegangene Erevan auch Jerewan oder Eriwan 10 der 1875 nahe Sao Francisco do Sul in Brasilien gefundene Santa Catharina auch Morro do Rocio der im Januar 2000 in den gleichnamigen vereisten See in Kanada eingeschlagene Tagish Lake den 1826 im Gebiet der italienischen Metropolitanstadt Catania niedergegangenen Mineo den 1997 nahe dem gleichnamigen Plateau in Zentrallibyen gefundene Dar Al Gani 319 der 1877 im litauischen Bezirk Panevezys niedergegangene Jodzie der 2001 im gleichnamigen Gouvernement des Sultanats Oman gefundene Dhofar 225 der 1930 in der russischen Oblast Orenburg im Ural niedergegangene Boriskino der 1838 im Gebirge Koue Bokkeveld in der sudafrikanischen Provinz Westkap niedergegangene Cold Bokkeveld der 1889 in der ukrainischen Oblast Mykolajiw niedergegangene Mighei der 1891 in der Umgebung des Barringer Kraters in Arizona gefundene Canyon Diablo und der 1950 nahe der gleichnamigen Stadt in Kentucky niedergegangene Murray 11 Daneben wurde Barringerit noch in der Hatrurim Formation der israelischen Wuste Negev bei Siwaga und auf dem Transjordan Plateau im jordanischen Gouvernement Amman und am Fluss Kaltat im Targhasa Massiv in der russischen Region Krasnojarsk gefunden 11 Der angebliche Fund von Barringerit in der Oxidationszone einer platinhaltigen Cu Ni Sulfid Lagerstatte im Hulusitai Kohlefeld in China erwies sich dagegen als fehlerhafte Ubersetzung des chinesischen Begriffs fur Apatit 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPeter R Buseck Phosphide from meteorites Barringerite a new iron nickel mineral In Science Band 165 1969 S 169 171 doi 10 1126 science 165 3889 169 Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 55 1970 S 317 323 rruff info PDF 531 kB abgerufen am 21 Juni 2018 Franz Brandstatter Christian Koeberl Gero Kurat The discovery of iron barringerite in lunar meteorite Y 793274 In Geochimica et Cosmochimica Acta Band 55 Nr 4 April 1991 S 1173 1174 doi 10 1016 0016 7037 91 90170 A Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barringerite Sammlung von Bildern Barringerit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 18 Mai 2023 Barringerite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Mai 2023 englisch David Barthelmy Barringerite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 17 Mai 2023 englisch Barringerite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 18 Mai 2023 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Barringerite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 18 Mai 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated May 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Mai 2023 abgerufen am 17 Mai 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 351 kB abgerufen am 18 Mai 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 49 englisch a b c d e Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d e f g h i j Barringerite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 57 kB abgerufen am 18 Mai 2023 Imilac auch Ollague In lpi usra edu Meteoritical Bulletin Database abgerufen am 18 Mai 2023 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 18 Mai 2023 englisch Yamato 793274 In lpi usra edu Meteoritical Bulletin Database abgerufen am 18 Mai 2023 Yamato 793274 Lunar meteorite Y 793274 Queen Fabiola Mts Yamato Mts Queen Maud Land Dronning Maud Land Eastern Antarctica Antarctica In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Mai 2023 englisch Jerewan Meteorit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 18 Mai 2023 a b Fundortliste fur Barringerit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 18 Mai 2023 Erroneously Report of Barringerite from Hulusitai coal field China In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Mai 2023 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barringerit amp oldid 239001460