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Die Alpen und Maiensasse in der Walser gemeinde Triesenberg in Liechtenstein sind ein wesentlicher Teil der dortigen Vieh und Alpwirtschaft die in Triesenberg uber Jahrhunderte die vorherrschende Erwerbsgrundlage bildete Triesenberger Alpen Liechtenstein Alpelti Bargalla Bargi Gaflei Garsalli Sareis Silum Steg Sucka TurnaAlpen rot und Maiensasse blau der Gemeinde Triesenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaftssystem 3 Einzelne Alpen und Maiensasse 4 Tabelle 5 Quellen 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenArchaologische Funde weisen darauf hin dass die Nutzung der gunstig gelegenen Hochweiden oberhalb der Waldgrenze wahrscheinlich so alt ist wie die Besiedlung des Rheintals Im Hochmittelalter erschlossen die Walser die hoheren Lagen mit Dauersiedlungen und dehnten die Alpwirtschaft im Wesentlichen auf die heute genutzten Gebiete aus Bis ins 16 Jahrhundert waren die Walser Alpen nicht im Besitz der dorflichen Gemeinschaft wie das bei der im Rheintal ansassigen Bevolkerung ublich war Es waren durchwegs Gruppen einzelner Bauern die Alpen als Lehen nahmen und kauften 1562 legten die Gemeindsleute von Triesenberg ihre Privatalpen nicht aber die Maiensasse zusammen und regelten deren Nutzung mit Anteilsrechten Im Jahr 2000 wurde der Alpbesitz der Ortsgemeinde Triesenberg Eigentum der politischen Gemeinde 1 Wirtschaftssystem Bearbeiten nbsp Maiensass Silum Blick von Vordersilum zum Grauspitz Um das Siedlungsgebiet moglichst intensiv zu nutzen besteht anstelle einer reinen Weidewirtschaft eine gemischte Heu und Weidewirtschaft Dazu wurde zwischen den Heimstatten und den hoch gelegenen zum Heuen nicht geeigneten Gemeindealpen mit den genossenschaftlich organisierten Maiensassen Silum und Steg eine Zwischenstufe eingerichtet Der Jahresablauf war durch die Wirtschaftsform der Transhumanz bestimmt Ende Mai bezogen die Triesenberger die Maiensasse Rund drei Wochen spater wurde das Vieh auf die hoher gelegenen Alpen getrieben In der ersten Septemberhalfte kehrten die Tiere auf die Maiensasse zuruck Ab Anfang Oktober wurden die Wiesen des rheintalseitigen Heimguts abgeweidet Nach Allerheiligen brachte man das Vieh in die hochstgelegenen Stalle wo das dort geerntete und eingelagerte Heu verfuttert wurde Um Weihnachten war das Vieh dann im Heimstall untergebracht wobei bis ins 20 Jahrhundert auch dem auf den Heubergen gewonnenen Wildheu Bedeutung zukam Da auch die Kinder im Alpwirtschaftsbetrieb mitarbeiteten war im beginnenden 17 Jahrhundert der Widerstand der Triesenberger Bevolkerung gegen die Einfuhrung der allgemeine Schulpflicht besonders gross In der Alpwirtschaft blieb trotz den Gemeindealpen bis ins spate 19 Jahrhundert die unrationelle Einzelsennerei ublich 1887 verkaufte Furst Johann II seine Alp Sucka der Gemeinde mit der Bedingung die Einzelsennerei aufzugeben Neben den nun entstandenen vier Alpsennereien in Sucka Turna Alpelti und Bargalla bestanden im Dorf drei Sennereigenossenschaften Bis in die 1940er Jahre wurde auch die Arbeit in den Heubergen gemeinschaftlich geleistet Als Gemeinwerk gilt bis heute die Alpraumung auf den Gemeindealpen In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts fuhrte der Strukturwandel zu einem grossen Ruckgang der Arbeitsplatze in der Landwirtschaft Heute pendelt ein Grossteil der Bevolkerung ins Tal wo ein breites Angebot an Arbeitsplatzen besteht Einzelne Alpen und Maiensasse Bearbeiten nbsp Alp Silum im Hintergrund AlpsteinSilum Die sich rheintal und saminatalseitig erstreckende Alp wurde um 1509 17 erstmals als Walser Alp erwahnt und wird heute von der Alpgenossenschaft Silum genutzt Silum entwickelte sich ab dem spaten 19 Jahrhundert zu einem Ferien und Naherholungsgebiet Hauptartikel SilumGaflei Bis zum Verkauf von 1860 61 diente Gaflei den Triesenberger Besitzern als Maiensass Danach begann auf dem weiterhin alpwirtschaftlich genutzten Gaflei der Tourismus in den liechtensteinischen Alpen Gaflei wurde zum ersten Kurort von Liechtenstein 1952 kaufte die Gemeinde Vaduz die auf Trieserberger Gemeindegebiet gelegene Alp Obwohl seit 2006 die Alpgebaude abgebrochen sind werden die Alpweiden weiterhin genutzt Hauptartikel GafleiGarsalli Die Alp Garsalli im Saminatal wird ab 1516 als Eigentum der Triesenberger bzw Walser erwahnt Die Alpe kann mit Vieh nur uber das Chemi Kamin uber einen rauen Zick Zack Weg durch eine Rufe bestossen werden Das Garsalli durfte fruher als Kuhalp genutzt worden sein in den Alpstatuten von 1867 ist es als Galtalp genannt In den 1920er Jahren wurde das Holz ausgedehnter Schlage durch den Saminabach getriftet Der Stall im unteren Garsalli wurde 1947 48 erbaut zum Schutz der Tiere vor der Hitze und den Bremsenz Viehfliegen Die Bewirtschaftung erfolgte ab den 1990er Jahren gemeinsam mit dem Bargi und in jungster Zeit mit Bargalla Seit 2000 gehoren 433 ha des Garsalli mit zum Waldreservat Garsalli Zigerberg Auf 1450 m u M befindet sich die Furst Johannes Hutte eine ehemalige furstliche Jagdhutte 2 nbsp Auf der Alp Sucka dienten die Alp gebaude auch als Kuranstalt Das 1888 bis 1890 erbaute Kurhaus wird heute als Berggasthaus Sucka gefuhrt Bargalla Die beidseits des Berggrats zwischen dem Rhein und dem Saminatal gelegene Bargalla wird in Triesenberg auch als Alpa Alp bezeichnet Sie wurde 1509 17 erstmals erwahnt als Walser Alp Als Genossenschaftsalp war Bargalla 1562 von Triesenbergern ubernommen worden und wurde Gemeindealp Beidseits des Grats befindet je eine Alpstallung sowie auf der Ostseite die Jagdhutte des Jagdreviers Bargalla wobei die Alpstallung im Saminatal nicht mehr benutzt wird Die traditionelle Kuhalp wird heute vorwiegend mit Galtvieh bestossen 3 Etwa 120 Meter sudwestlich der saminatalseitigen Alphutte befindet sich auf 1721 m u M der geografische Mittelpunkt von Liechtenstein Markiert wird der Mittelpunkt durch einen rund vier Tonnen schweren Findling Sucka Die Kuhalp Sucka liegt im Saminatal westlich von Steg Bei der ersten Erwahnung um 1509 17 wird Sucka als Triesner Alp und der heutige Alpteil Duraboda als eigene Walser Alp bezeichnet Ab der Zeit um 1600 erscheint Duraboda als herrschaftliche Alp Sucka gehorte im 17 Jahrhundert den Grafen von Hohenems und ab 1712 den Fursten von Liechtenstein die es an Private verpachteten und 1887 der Gemeinde Triesenberg verkauften 1963 wurde eine bronzene Lanzenspitze der Spaten Bronzezeit gefunden 4 Siehe auch Alpe Sucka Alpelti Das Alpelti oder Alple im Saminatal wurde 1403 erstmals erwahnt als der Walser Hensli Gassner vom Triesenberg das Alpelti von Triesen zu Erblehen erhielt 1665 wurde Alpelti von den Triesenbergern gekauft Nebst Kuhen und Galtvieh wurden in den 1980er Jahren teilweise auch Schafe gesommert 5 nbsp Ringformig angeordnete Hutten im GrossstegSteg Die Entstehung und Entwicklung der ringformigen Bebauung der Maiensasssiedlung sind ungeklart und haben ihre Wurzeln weder im Recht der ursprunglich im Rheintal lebenden Ratoromanen noch ist sie typisch fur die Walser Die umliegenden Weiden werden als Alp Grossstag Grosssteg und als Alp Chleistag Kleinsteg bewirtschaftet Fruher war Steg auch fur die Forstwirtschaft von Bedeutung 6 Hauptartikel Steg Liechtenstein Bargi Die Alp Bargi oder Bergle liegt nordostlich oberhalb vom Steg Sie kam 1355 zusammen mit Grossstag und einem Teil von Malbun als Erblehen des Kirchspiels Schaan Vaduz an mehrere Triesenberger Walser 1562 wurde das Bargi Teil der Triesenberger Gemeindealpen Einige Jahre vor den anderen Triesenberger Alpen im Jahr 1882 wurde auf dem Bargi die gemeinsame Sennerei eingefuhrt Auf der traditionellen Kuhalp werden seit dem 20 Jahrhundert vor allem Galtvieh oder auch Schafe gesommert Das uber keine Zufahrtsstrasse verfugende Bargi blieb in der zweiten Jahrhunderthalfte oft auch leer 7 nbsp Alp Turna im Hintergrund StachlerkopfTurna Die Kuhalp im Hochtal Malbun wurde fruher mit Malbun bezeichnet Bereits 1355 erhielten Triesenberger Malbun von Schaan als Lehen Noch 1911 wurde der Name Turna nur fur den Platz um die Alphutte verwendet In jungerer Zeit wird die Alp zusammen mit der Alp Sareis betrieben Der seit 1963 von Malbun zum Restaurant Sareis fuhrende gleichnamige Sessellift liegt im Gebiet der Alp Turna 8 Sareis Die Alp Sareis in Triesenberg oft Uberem Grad hinter dem Grat genannt liegt im grosstenteils zu Vorarlberg gehorenden Gamperdonatal Sie wurde 1542 erstmals erwahnt als Triesenberg und Nenzing die Grenzen festlegten Seit 1960 die Grenze zwischen Liechtenstein und Osterreich im Bereich der Alp Sareis neu festgelegt wurde liegt ein Teil der Alp auf osterreichischem Hoheitsgebiet Sareis ist eine Galtviehalp die uber keine Zufahrtsstrasse und Stallgebaude verfugt 9 Tabelle BearbeitenAlp Herkunft des Namens Eigentumerin Flache insgesamt Weideflache Alpgebaude QuelleSilum rat rom sulam sulom Hofstatt Bauplatz Grund Boden Alpgenossenschaft Silum 40 7 ha 24 ha 1477 m u M 10 11 Gaflei altrat rom cuvlieu Ort mit Hohlen oder uberhangenden Felsen Gemeinde Vaduz 25 7 ha 6 4 ha 1483 m u M 2006 abgebrochen 12 13 Garsalli altrat rom clusella kleine Talenge Gemeinde Triesenberg 465 ha 31 7 ha 1669 m u M 2 Bargalla altrat rom Diminutiv bargella zu rat rom bargia Schopf Gadenstatt Heustadel 243 7 ha 70 ha Ostseite 1683 m u M Westseite 1660 m u M 3 14 Sucka abgegangenes alemannisch Sugge sumpfiges Gebiet 130 6 ha 54 ha 1402 m u M 4 Alpelti walserisches Diminutiv von Alp 122 3 ha 34 ha 1618 m u M 5 15 Grosssteg urspr Steg Brucke uber die Samina Alpgenossenschaft Gross Steg 150 2 ha 38 ha ca 1300 m u M 6 Kleinsteg Alpgenossenschaft Kleinsteg 161 9 ha 32 haBargi kleines Berggut Gemeinde Triesenberg 96 1 ha 26 ha 1448 m u M 7 16 Turna Plural des abgegangenen Mundartworts Turn zu Deutsch Turm Felskopf 337 4 ha 104 ha 1800 m u M 8 Sareis rat rom serra Engpass Verschluss 96 1 ha 26 ha 1860 m u M 9 17 Quellen BearbeitenHerbert Hilbe Ulrike Mayr Triesenberg In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Alois Ospelt Alpwirtschaft In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 a b Josef Eberle Garsalli In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 a b Herbert Hilbe Bargalla In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 a b Herbert Hilbe Sucka In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 a b Herbert Hilbe Alpelti Alple In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 a b Alois Ospelt Steg In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 a b Herbert Hilbe Bargi Bergle In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 a b Herbert Hilbe Turna In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 a b Herbert Hilbe Sareis In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 Herbert Hilbe Silum In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 Kartenausschnitt von Swisstopo abgerufen am 22 April 2019 Alois Ospelt Gaflei In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 Dezember 2011 Zeitreise Karten von Swisstopo abgerufen am 22 April 2019 Kartenausschnitt von Swisstopo abgerufen am 22 April 2019 Kartenausschnitt von Swisstopo abgerufen am 22 April 2019 Kartenausschnitt von Swisstopo abgerufen am 22 April 2019 Kartenausschnitt von Swisstopo abgerufen am 22 April 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triesenberger Alpen amp oldid 238443728 Bargalla