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Der Baltische Schachbund war der Schachverband der baltischen Schachspieler Er bestand von 1898 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Geschichte des Schachbundes 3 Die Kongresse 4 Schachpublizistik im Baltikum 5 Einzelnachweise 6 LiteraturHintergrund BearbeitenDie Idee eines Schachverbandes in den russischen Ostseeprovinzen bildete sich in den 1890er Jahren heraus Die 1877 erfolgte Grundung des Deutschen Schachbundes DSB und die sich anschliessende Serie der DSB Kongresse wirkte nicht nur auf die deutschbaltischen Schachspieler anregend Es bestanden ausserdem zu der Zeit bereits eine Anzahl aktiver Schachklubs darunter die Vereine in Riga und Dorpat Eine wesentliche Rolle bei der praktischen Umsetzung spielte 1897 eine Rundreise Michail Tschigorins durch das Baltikum Der starkste russische Meister besuchte nacheinander Riga Jurjew Dorpat Reval und Libau und unterstutzte die Idee der geplanten Vereinigung Auch die Nahe zur Hauptstadt Sankt Petersburg begunstigte den Zusammenschluss der dem 1914 gegrundeten Allrussischen Schachverband schliesslich um anderthalb Jahrzehnte vorausging Geschichte des Schachbundes BearbeitenAuf Initiative des ortlichen Schachklubs wurde am 2 April 1898 in Riga eine Versammlung der Schachvereine Livlands und Estlands einberufen Das Ergebnis war der Beschluss den Baltischen Schachbund zu grunden Zu dessen Hauptaufgaben zahlten die Popularisierung des Schachspiels im Baltikum und angelehnt an das deutsche Vorbild die regelmassige Organisierung von Schachkongressen mit Haupt und Nebenturnier Zum Ersten Sekretar wurde von 1898 bis 1901 Friedrich Amelung bestimmt ihm folgten zwischen 1901 und 1913 E Henne und von 1913 bis 1914 August Luth Mit Verlauf und Ende des Ersten Weltkrieges zerfiel der Baltische Schachbund Er kann als Vorlaufer der Schachorganisationen in den nach 1918 unabhangigen Staaten Estland und Lettland angesehen werden Die Kongresse BearbeitenDie Kongresse des Baltischen Schachbundes Nr Zeitpunkt Ort Ergebnisse im Hauptturnier1 1 April 1899 Riga Sieger Robert Behting Riga 7 aus 11 nach Stichkampf gegen Carl Wilhelm Rosenkrantz vor Carl Behting und Hans Seyboth 2 April 1901 Jurjew 1 4 Carl Behting Wilhelm von Stamm beide Riga W Sohn Pernau Rosenkrantz Libau 5 aus 73 April 1904 Reval 1 2 Bernhard Gregory Reval W Ostrogski Moskau 6 aus 94 September Oktober 1907 Riga Zwei Vorgruppen mit 16 Teilnehmern die ersten Drei gelangten ins Finale 1 Rosenkrantz Sankt Petersburg nach 1 0 im Stichkampf 2 S Lurie Jurjew je 4 aus 55 April 1911 Libau Sieger Arwid Kubbel Riga 12 aus 156 April 1913 Mitau Sieger A Hartmanis Riga 11 aus 147 1916 Jurjew nicht stattgefundenSchachpublizistik im Baltikum BearbeitenDie Baltischen Schachblatter sind eine zentrale Quelle fur die Geschichte des Schachbundes 1888 bis 1908 wurden acht Ausgaben die etwa alle zwei bis drei Jahre erschienen von Amelung herausgegeben Neben dem historischen Teil enthielten sie gesammelte Partien aus dem Baltikum sowie Nachdrucke von Schachkompositionen vorwiegend aus der lokalen Presse Ab Heft 9 wurden die Baltischen Schachblatter von Carl Behting und Paul Kerkovius herausgegeben Letzterer besass in Riga Domplatz 5 die Buchdruckerei des Rigaer Tageblatts in dem der Rigaer Schachklub eine Schachrubrik redigierte Ausdruck des intensiven Schachlebens der Region waren zahlreiche Schachspalten in baltischen Zeitungen darunter neben dem Rigaer Tageblatt die Baltische Tageszeitung ab November 1895 14 taglich die Feuilleton Beilage Fur Haus und Familie der Duna Zeitung zunachst mit Andreas Ascharin spater mit Carl Behting als Redakteur und ab 1890 die Revalsche Zeitung Bereits 1881 hatte Friedrich Amelung im Revaler Beobachter eine wochentliche Schachecke eingerichtet die nach einiger Zeit von anderen weitergefuhrt wurde Im Dezember 1896 wurde in der Rigaschen Rundschau unter der Leitung von Paul Kerkovius eine Schachspalte eroffnet der Sankt Petersburger Herold fuhrte ab Ende 1892 unter der Redaktion von Hermann Clemenz und die St Petersburger Zeitung ab Oktober 1895 unter Hans Seyboth ihre wochentlich erscheinende Schachkolumne und schliesslich seit Januar 1893 das Libauer Tageblatt unter der Redaktion von Carl Kupffer 2 Gelegentlich brachten die Neue Dorpater Zeitung und die Libausche Zeitung Schachpartien Hinzu kam noch die in lettischer Sprache erscheinende Monatszeitschrift Austrums mit einer Schachrubrik von Heinrich Adolphi Einzelnachweise Bearbeiten Artikel Memento des Originals vom 6 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www periodika lv in der Duna Zeitung 1 Mai 1899 S 141 Deutsche Schachzeitung Januar 1896 S 28 Literatur BearbeitenAnatoli Jewgenjewitsch Karpow u a Schach enzyklopadisches Worterbuch Sowjetskaja enzyklopedija Moskau 1990 S 319 russisch ISBN 5 85270 005 3 Bodo von Dehn Bekannte baltische Schachmeister in Baltische Hefte Hannover Dohren 9 Jg 1962 63 Heft 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baltischer Schachbund amp oldid 238272687