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Der Balkan Salbei Salvia forskaehlei auch Bulgarischer Salbei genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Salbei Salvia innerhalb der Familie der Lippenblutler Lamiaceae Sie ist in Bulgarien und der nordlichen Turkei beheimatet und wird selten als Zierpflanze verwendet Balkan SalbeiBalkan Salbei Salvia forsskaolii SystematikEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Lippenblutler Lamiaceae Unterfamilie NepetoideaeGattung Salbei Salvia Art Balkan SalbeiWissenschaftlicher NameSalvia forskaehleiL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Verwendung 5 Taxonomie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Ausschnitt eines Blutenstandes mit Scheinquirlen nbsp Ausschnitt eines Blutenstandes nbsp Zygomorphe Blute gut zu erkennen ist der lange GriffelVegetative Merkmale Bearbeiten Der Balkan Salbei ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 25 bis zu 100 Zentimetern erreicht 1 und eine Flache mit einem Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern bedeckt Der aufrechte meist verzweigte Stangel kann an seiner Basis verholzen und ist borstig drusig behaart 1 2 Die Laubblatter bilden eine dichte Blattrosette Die wenigen gegenstandig am Stangel angeordneten Laubblatter sind relativ klein Die Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist relativ lang Die einfache relativ dicke rau behaarte Blattspreite ist bei einer Lange von bis zu 30 Zentimetern sowie einer Breite von bis zu 23 Zentimetern eiformig mit meist herzformigem Spreitengrund und schwach gesagtem Blattrand Die Seitennerven sind deutlich sichtbar 1 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die etwa sechswochige Blutezeit beginnt meist im Juni in einem sonnigen warmen Herbst kommt es oft zu einer Nachblute Der endstandige meist verzweigte aufrechte bis geneigte borstig drusig behaarte traubige Blutenstand besteht aus funf bis funfzehn voneinander isolierten Scheinquirlen mit jeweils vier bis acht kurz gestielten Bluten Die grunen Tragblatter sind bei einer Lange von etwa 5 Millimetern eiformig mit zugespitztem oberen Ende und hochstens so lang wie der Blutenkelch 1 3 Die zwittrige Blute ist zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Der grune und oft rotlich uberlaufene Blutenkelch ist 8 bis 9 Millimeter lang die Kelchoberlippe ist dreizahnig die unterlippe zweizahnig 1 Die bis 30 Millimeter lange Blutenkrone besteht aus einer weissen Kronrohre einer violettblauen gespaltenen oberen Kronlippe und einer dreiteiligen untere Kronlippe mit breitem ausgerandeten Mittellappen und schmaleren Seitenlappen Die untere Kronlippe ist in der Mitte hellgelb oder weiss gefleckt mit blauen oder braunlichen Streifen 1 3 Okologie BearbeitenBlutenokologisch besitzt der Balkan Salbei vormannliche eigentliche Lippenblumen die Nektar und Pollen anbieten Als Bestauber dienen vor allem Honigbienen Hummeln und andere Wildbienen Vorkommen BearbeitenDer Balkan Salbei ist in Bulgarien und sudostwarts in der Region des Schwarzen Meeres bis in die nordliche Turkei verbreitet 4 5 Der Balkan Salbei besiedelt Wiesen Waldrander und trockene Hange bis in Hohenlagen von 1900 Metern 1 Verwendung BearbeitenDer Balkan Salbei wird selten als Zierpflanze genutzt Er gedeiht am besten in normalem etwas lehmigen Gartenboden der aber durchlassig und insbesondere im Winter eher trocken sein sollte Die robuste Pflanze kommt mit sonnigen bis halbschattigen und trockenen bis massig trockenen Standorten gut zurecht Sie eignet sich fur naturnahe Landschaftsgarten und weitlaufige Staudenrabatten beispielsweise zusammen mit bodendeckendem Balkan Storchschnabel herbstbluhenden Rudbeckien und Stauden Sonnenblumen Ahnlich wie der Muskatellersalbei verbreitet sich der Balkan Salbei leicht durch Selbstaussaat Die Pflanze ist winterhart bis 29 C Zone 5 6 Aus den oberirdischen Pflanzenteilen des Balkan Salbeis lasst sich ein atherisches Ol gewinnen dessen Zusammensetzung stark von den klimatischen und geographischen Standortfaktoren des Pflanzenbestandes abhangt Zu den Hauptkomponenten des Ols zahlen die entzundungshemmenden Terpen Derivate Germacren D b Caryophyllen a Cadinol und d Cadinen 7 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Salvia forskaehlei erfolgte 1767 durch den schwedischen Naturforscher Carl von Linne in Mantissa Plantarum S 26 8 Veroffentlichte diese Art ein weiteres Mal in Systema Naturae 12 Auflage Band 2 S 67 allerdings unter dem Namen Salvia forskohlei 9 Mit dem artspezifischen Namensteil forskaehlei und forskohlei ehrte er beide Male seinen ehemaligen Schuler Peter Forsskal 10 der 1763 in seinem 32 Lebensjahr wahrend einer Expedition in die Lander des arabischen Raums in Jemen verstorben war Verschiedene Florenwerke des 20 Jahrhunderts widersprechen sich in der Schreibung des Pflanzennamens Salvia forskaehlei L Salvia forskahlei L Salvia forskahlii L Salvia forskaohlei L 11 Die Namensverwirrung scheint darin begrundet dass Peter Forsskal personlich auch unter den Namen Forskaol Forskal und Forsskahl aufgetreten war In wissenschaftlichen Veroffentlichungen wird meist der Name Salvia forskahlei verwendet wahrend die englischsprachige und deutschsprachige Gartenliteratur meist den Namen Salvia forsskaolii verwendet welcher dem tatsachlichen Namen des Namensgebers am nachsten kommt 3 Weitere Synonyme fur Salvia forskaehlei L sind Salvia bifida Forssk Salvia longepetiolata K Koch Salvia bithynica Briq amp Post Salvia bulgarica Davidov Salvia pontica Freyn amp Bornm ex Hand Mazz 4 5 Literatur BearbeitenBetsy Clebsch The New Book of Salvias Timber Press Portland 2003 ISBN 0 88192 560 8 S 120 123 The Royal Horticultural Society Stauden Die grosse Enzyklopadie Dorling Kindersley Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 8310 2752 1 S 413 Leo Jelitto Wilhelm Schacht Hans Simon Die Freiland Schmuckstauden Handbuch und Lexikon der Gartenstauden Band 2 I bis Z 5 vollig neu bearbeitete Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 808 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Balkan Salbei Salvia forsskaolei Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Thomas Meyer Michael Hassler Mittelmeer und Alpenflora Balkan Salbei Salvia forskahlii Datenblatt mit Fotos und Bestimmungsschlussel a b John Sutton The Gardener s Guide to Growing Salvias Timber Press 1999 ISBN 0 88192 474 1 S 68 69 a b c Leo Jelitto Wilhelm Schacht Hans Simon Die Freiland Schmuckstauden Handbuch und Lexikon der Gartenstauden Band 2 I bis Z 5 vollig neu bearbeitete Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 808 a b Salvia forskaehlei In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 7 Februar 2021 a b Datenblatt Salvia forskaehlei bei Plants of the World online POWO John Whittlesey The Plant Lovers s Guide to Salvias Timber Press 2014 ISBN 978 1 60469 419 2 S 95 Arif Ipek Bilal Gurbuz Umit Bingol Fatmagul Geven Mesut Uyanik Gencay Akgul Kiarash Afshar Pour Rezaeieh Belgin Cosge Senkal Comparison of Essential Oil Components of Salvia forskahlei L Collected from Nature and Cultivated In Journal of Essential Oil Bearing Plants Band 17 Nr 5 S 1012 1016 Taylor amp Francis 2014 doi 10 1080 0972060X 2014 901615 Linnaeus Carl von 1767 Mantissa plantarum 26 Linnaeus Carl von 1767 Systema Naturae ed 12 2 67 Eintrag Forsskal Pehr 1732 1763 bei International Plant Names Index IPNI Salvia forskahlii im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 7 Februar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balkan Salbei amp oldid 208538542