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Das Bau und Montagekombinat Kohle und Energie wurde am 1 Juli 1959 gegrundet und war der grosste und leistungsstarkste Baubetrieb der DDR Der jahrliche Umsatz zwischen 1970 und 1990 lag bei uber 2 Milliarden Mark der DDR Logo des BMK Kohle und Energie Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Grundungsphase 1 2 Aussenstellen und kleinere Betriebe 1 3 Umbau 1989 1991 infolge der Wende 2 Kombinatsbetriebe 3 Kombinatseigene Betriebsberufsschulen 4 Kombinatseigene Betriebsferienheime 5 Kombinatseigene Kinderferienlager 6 Betriebsgebaude 6 1 Freizeitgestaltung der Mitarbeiter 7 Sonstiges 8 Weblinks 9 Quellen 10 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Ehemaliges Gebaude der Kombinatsleitung in Hoyerswerda Foto 2011 Grundungsphase Bearbeiten Dem Kombinat wurden bei seiner Grundung als Betriebsteile die vorher selbststandigen Volkseigenen Betriebe VEB Kraftwerks und Industriebau Dresden VEB Bau Union Kohle Lauchhammer VEB Zentrale Baueinrichtungen und Bauorganisation Schwarze Pumpe und VEB Industriebau Cottbus zugegliedert Am 1 Januar 1960 folgten noch der VEB Bagger und Forderarbeiten Dresden sowie der Betriebsteil des VEB Bau Union Sud Dresden auf der Baustelle Schwarze Pumpe Die Kombinatsleitung nahm ihren Sitz in Hoyerswerda Das Kombinat war direkt dem Ministerium fur Bauwesen unterstellt und wurde von diesem wie alle BMKs zentral geleitet Als Vorbereitungsbetriebe wurden am 1 Mai 1968 zwei Unternehmen in das Kombinat eingegliedert der VEB Industrieprojektierung Dresden I IPRO Dresden Ende 1949 gegrundet und der VEB Industrieprojektierung Berlin I IPRO Berlin gegrundet am 1 Januar 1950 Anfang der 1970er Jahre erhielten alle Betriebsteile den Status eines Kombinatsbetriebes KB die Vorbereitungsbetriebe hiessen ab da z B mit erweitertem Aufgabenumfang KB Forschung und Projektierung FOPRO Aussenstellen und kleinere Betriebe Bearbeiten Da am Standort des KB FOPRO Berlin am Kollnischen Park in Berlin keine extensiven Erweiterungsmoglichkeiten bestanden wurde am 1 Juli 1971 eine Aussenstelle des Betriebes in Cottbus gegrundet aus der am 1 Januar 1976 ein Betriebsteil und am 1 Januar 1981 der KB FOPRO Cottbus als eigenstandiger Kombinatsbetrieb hervorging 1979 wurden 16 weitere Betriebe ubernommen VEB Bau Groditz VEB Bau Grossrohrsdorf VEB Bau Pulsnitz VEB Bau Radeberg VEB Bau Stolpen VEB Ausbau Bad Schmiedeberg VEB Hoch und Ausbau Neukirch VEB Hoch und Tiefbau Durrrohrsdorf VEB Hochbau Seifhennersdorf VEB Industriebau Kamenz VEB Baukeramik Gorlitz VEB Fussbodenplatten Freital VEB Heizungsanlagen Dresden Sud VEB Korrosionsschutz Dresden VEB Landtechnik Sacka und VEB Stahlbau Gorlitz Ein Jahr spater folgten noch VEB Bau Coswig VEB Bau Herzberg VEB Hoch und Tiefbau Hainewalde sowie der VEB Stahl und Rohrtechnik Pirna Als letzte Erweiterung des Kombinats wurde am 1 Januar 1981 die Eingliederung des Anfang 1970 gegrundeten VEB Hochbau Cottbus als KB Hochbau Cottbus vorgenommen 1989 erfolgte die Auflosung dieses Kombinatsbetriebes Seine Kapazitaten wurden dem KB Industriebau Cottbus zugeordnet der sich ab da KB Industrie und Hochbau Cottbus nannte Umbau 1989 1991 infolge der Wende Bearbeiten Im Jahr 1989 hatte der VEB BMK Kohle und Energie 17 000 Beschaftigte in 15 Kombinatsbetrieben Dem Kombinat oblag schwerpunktmassig die Bauausfuhrung von Investitionsvorhaben der Kohle und Energiewirtschaft Ab 1959 war es massgeblich an der bautechnischen Vorbereitung und Realisierung von 43 Kraftwerken sowie von allen baulichen Anlagen fur 17 Braunkohlentagebauaufschlusse beteiligt gewesen Bei den Kraftwerksvorhaben befanden sich solche wie die Kraftwerke Lubbenau Vetschau Boxberg und Janschwalde aber auch das Kernkraftwerk Nord in Lubmin bei Greifswald Einen weiteren Aufgabenschwerpunkt bildete die bautechnische Vorbereitung und Errichtung von Industriebauvorhaben fur Betriebe der sogenannten zentralgeleiteten Industrie in den DDR Bezirken Cottbus und Dresden so beispielsweise fur das Chemiefaserwerk Guben das Textilkombinat Cottbus das Fernsehkolbenwerk Friedrichshain Tschernitz den Zinnerzbergbau Altenberg die Baumwollspinnerei Bernstadt oder das Forschungszentrum Mikroelektronik Dresden Ausserdem war das Kombinat an ausgewahlten Vorhaben des Gesellschaftsbaues beteiligt u a am Rundkino Dresden und am Wiederaufbau des Berliner Doms nbsp Altlogo von 1990 nbsp Logo der Union Bau AGAm 1 Mai 1990 entstand durch Privatisierung des Kombinates ohne die drei Vorbereitungsbetriebe die eigene Wege gingen die Union Bau AG mit der Zentralverwaltung in Hoyerswerda und den Hauptniederlassungen Nord Ost in Cottbus und Sud Ost in Dresden Die Union Bau wurde am 18 Juni 1991 von der Dyckerhoff amp Widmann AG Dywidag ubernommen Im Jahr 2001 fusionierte die Walter Bau mit der Dywidag deren Aktienmehrheit sie bereits ab 1992 besass Fortan trat der Baukonzern als Walter Bau AG vereinigt mit DYWIDAG am Markt auf bis am 1 Februar 2005 die Walter Bau AG den Antrag auf Eroffnung des Insolvenzverfahrens stellen musste Das Verfahren wurde am 1 April 2005 eroffnet Einige ausgewahlte Unternehmensbereiche ubernahm zu dieser Zeit die Bauholding Strabag aus der Insolvenzmasse Der KB FOPRO Cottbus wurde durch die Treuhandanstalt per Management Buy out mit Umwandlungserklarung vom 31 Mai 1990 als ARCUS Planung und Beratung Bauplanungsgesellschaft mbH Cottbus privatisiert Zur gleichen Zeit entstand aus dem KB FOPRO Dresden die IPRO Dresden Architekten und Ingenieuraktiengesellschaft Der KB FOPRO Berlin ging in der CBF Engineering GmbH auf einem Unternehmen der danischen Carl Bro Group Kombinatsbetriebe BearbeitenDie Struktur des Kombinates wurde mehrmals dem jeweiligen Baugeschehen angepasst Nachstehend ist die Struktur in den 1980er Jahren aufgefuhrt KB 01 Industriebau BAK Kriwoi Rog UdSSR Hoyerswerda Kriwoi Rog KB 20 Industriebau Boxberg vormals Kraftwerk Boxberg KB 30 KKW Nord Lubmin KB 40 Ausbau Grossenhain KB 50 Industriebau Cottbus KB 60 Industriebau Dresden KB 70 Industriebau Riesa KB 80 Industriebau Bautzen KB 90 Hochbau Cottbus KB 11 Tiefbau Dresden KB 12 Montagebau Hoyerswerda KB 13 Instandsetzung und Vorfertigung Dresden KB 14 Forschung und Projektierung Dresden KB 15 Forschung und Projektierung Berlin KB 16 Forschung und Projektierung Cottbus Institut fur Kernenergiebauten HoyerswerdaDie meisten Ausfuhrungsbetriebe hatten mehrere Oberbauleitungen denen Bauleitungen nachgegliedert waren In den Vorbereitungsbetrieben bestanden sogenannte Produktionsbereiche Kombinatseigene Betriebsberufsschulen BearbeitenFolgende Betriebsberufsschulen BBS wurden betrieben BBS Robert Siewert in Bautzen BBS Erich Weinert in Spremberg BBS Alfred Hecktheuer in Riesa BBS John Schehr in Laubusch BBS Julius Fucik in DresdenKombinatseigene Betriebsferienheime BearbeitenBetriebsferienheim Waldhof Schona Elbsandsteingebirge Ferien und Schulungsheim Felsenmuhle Spreedorf Lausitzer Gebirge Betriebsferienheim Schellerhau Osterzgebirge 2 Bungalows Campingplatz Oberer Waldteich Boxdorf 1 unter anderemKombinatseigene Kinderferienlager BearbeitenFolgende Kinderferienlager wurden betrieben KFL Fiete Jansen in Glowe Kreis Rugen KFL Irene Joliot Curie in Koserow Kreis Wolgast KFL Bergschlosschen in Nossen Sachsen fur die KleinstenBetriebsgebaude Bearbeiten nbsp Betriebsgebaude Strehlener Strasse 22 heuteEines der ehemaligen Betriebsgebaude des BMK Kohle und Energie befindet sich an der Strehlener Strasse in Dresden nahe dem Dresdner Hauptbahnhof Es wurde von 1970 bis 1971 nach den Entwurfen der Architekten Harry Schulze und Achim Riebe als achtstockiges Gebaude erbaut Es ist 108 Meter lang und 12 Meter breit und bildete die Fortsetzung der sudlichen Bebauung der Strehlener Strasse 2 Das Gebaude wurde in der Stahlbeton Skelettbauweise VGB und die beiden Treppenhausturme in Gleitbauweise errichtet Die Fassadenfront ist durch eine b etont horizontale Fassadengliederung 2 gekennzeichnet Diese Gliederung erfolgt durch Brustungen aus Beton mit Waschbeton Oberflachen und Holz Glas Fensterbandern Das Gebaude wurde 2013 durch den Freistaat Sachsen aus der Insolvenzmasse der Walter Bau AG ubernommen und wird im Jahr 2015 hauptsachlich durch die Technische Universitat Dresden genutzt Das Gebaude des KB 14 Forschung und Projektierung Dresden ist heute Sitz der IPROconsult GmbH entstanden aus diesem KB 14 nbsp Burogebaude Thiemstrasse 130 in Cottbus Bauzustand 2011Das Burogebaude fur den Kombinatsbetrieb Forschung und Projektierung Cottbus wurde in drei Bauabschnitten von 1974 bis 1978 nach einem Entwurf von Hellmut Gerth und Rudiger Galley an der Cottbuser Thiemstrasse 130 errichtet Es wurde als zweibandige Anlage fur 750 Arbeitsplatze ausgelegt Beim Bau gelangte das Hubdeckenverfahren lift slab Verfahren zum Einsatz bei dem die sieben Stahlbeton Geschossdeckenplatten monolithisch auf Gelandeniveau hergestellt wurden um anschliessend an Stahlstutzen hydraulisch auf das jeweilige Einbauniveau gehoben und an diesen Stutzen aufgelagert zu werden Der Gebaudestabilisierung dienen in Gleitbauweise hergestellte Treppenhauskerne Horizontale Profilierung durch umlaufend aneinandergereihte Stahlfenster die Brustungen sind in weisser Metallverkleidung hergestellt worden 3 Freizeitgestaltung der Mitarbeiter Bearbeiten Im Jahr 1971 fanden sich Musik interessierte Mitarbeiter des BMK die hauptsachlich dem Kombinatsbetrieb Tiefbau angehorten und anderer Betriebe zusammen und grundeten das Blasorchester der Bauarbeiter Der KB Tiefbau war bis 1990 der Tragerbetrieb des Orchesters und kummerte sich um die finanzielle und materielle Ausstattung Die Ausbildung der Amateurmusiker fand durch Musiker des Ministeriums des Innern statt Im November 1972 trat das Orchester erstmals offentlich in Erscheinung und konnte in den Folgejahren etliche erfolgreiche Auftritte verzeichnen 1990 wurde nach dem Ende der Forderung durch den Tragerbetrieb der Verein Blasorchester Dresden gegrundet der seit 1991 als Musikverein Dresden 71 e V auftritt Sonstiges BearbeitenDie Dreharbeiten des 1986 entstandenen DEFA Films Fahrschule wurden durch den Fuhrpark des KB Instandsetzung und Vorfertigung unterstutzt Fur eine Szene wurde eine Zugmaschine mit Auflieger zur Verfugung gestellt Am Standort des Kaufpark Nickern befand sich fruher ein Betriebsteil des KB Industriebau Dresden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons VEB BMK Kohle und Energie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien UNION BAU AG Dywidag Deutschland Dywidag Systems International GmbH DSI Dywidag OsterreichQuellen BearbeitenVEB BMK Kohle und Energie In Architektur der DDR 33 Jg 1984 Nr 6 S 324 bis S 371 ISSN 0323 3413 30 Jahre VEB BMK Kohle und Energie In Architektur der DDR 38 Jg 1989 Nr 6 S 9 bis S 45 ISSN 0323 3413 Kombinatsbetrieb Forschung und Projektierung Berlin 1949 bis 1979 Jubilaums Schrift Hrsg vom VEB BMK Kohle und Energie KB Forschung und Projektierung Berlin 1979 BAK Buch Buch uber die Entstehung des Bergbau und Aufbereitungskombinat Kriwoi Rog UdSSR 2009 Betriebsliste der Deutschen Rentenversicherung 2009Einzelnachweise Bearbeiten BMK Hrsg Kombinats Rundschau Hoyerswerda 1988 a b Walter May Werner Pampel und Hans Konrad Architekturfuhrer DDR Bezirk Dresden VEB Verlag fur Bauwesen Berlin 1979 S 157 Ingrid Halbach Karl Heinz Muller Steffen Delang Gerold Gatte Peter Bienath Architekturfuhrer Cottbus Verlag fur Bauwesen Berlin Munchen 1993 S 44 ISBN 3 345 00506 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BMK Kohle und Energie amp oldid 232694974