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Axel Herbert Ewald Ripke 28 April 1880 in Mitau 5 Dezember 1937 war ein deutscher Journalist und Politiker Deutsche Vaterlandspartei DVP NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend fruhe Laufbahn und Erster Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit und Karriere als Gauleiter 1 3 Spates Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJugend fruhe Laufbahn und Erster Weltkrieg Bearbeiten Ripke studierte nach dem Abschluss seiner Schullaufbahn Geschichte und Philologie Nach dem Studium arbeitete er zunachst als Journalist 1908 heiratete er die Schriftstellerin Dr Lenore Kuhn die wahrend ihrer Ehe als Lenore Ripke Kuhn und spater nach ihrer Scheidung 1920 und zweiten Heirat mit dem Kunstler Hermann Frobenius im Jahr 1922 als Lenore Frobenius Kuhn bekannt war Politisch stand Ripke in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg dem imperialistisch nationalistischen Alldeutschen Verband nahe Enge Verbindungen unterhielt er insbesondere auch zu dem Historiker Friedrich Meinecke einer intellektuellen Fuhrungsfigur im Lager der Rechten Seit 1912 tat Ripke sich zudem als Herausgeber der national liberalen Zeitschrift Der Panther hervor Diese Zeitschrift die in dem von Erich Ernst Schwabach in Leipzig gegrundeten Panther Verlag erschien und deren Schriftleitung Ripkes Ehefrau ubernahm vertrat ebenfalls vorwiegend imperialistische Positionen Schon ihr Name der auf eine aggressive Geste der kaiserlichen Aussenpolitik im Jahre 1911 den sogenannten Panthersprung nach Agadir anspielte stellte ein Bekenntnis zum Kurs eines expansiven Nationalismus dar Nach Beginn des Ersten Weltkrieges stimmte die Zeitschrift folglich auch sofort auf eine den Krieg unterstutzende patriotische Linie ein Ripke selbst wurde im Winter 1914 15 als Leutnant der Reserve eingezogen In den folgenden Jahren war er vor allem in Pressestellen des Heeres und der Militarverwaltung tatig Seine Vertretung in der Redaktion des Panthers ubernahm derweil seine Frau Im spateren Verlauf des Krieges im November 1917 kehrte Ripke als Pressechef der damals neugegrundeten Deutschen Vaterlandspartei ins Zivilleben zuruck Daneben trat Ripke weiterhin mit einer Reihe von die Kriegsmoral befeuernden Publikationen an die Offentlichkeit so mit dem Sammelband Zehn deutsche Reden an dem auch die spatere Fuhrungsfigur der NSDAP Ernst Graf zu Reventlow beteiligt war Nachkriegszeit und Karriere als Gauleiter Bearbeiten Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch des Kaiserreiches soll Ripke Karl Hoffkes wie auch einem Schriftstuck in seiner Akte beim Obersten Parteigericht der NSDAP zufolge kurzzeitig Generalsekretar der Deutschen Volkspartei DVP gewesen sein Diese musste er vorgeblich verlassen nachdem er als Generalsekretar in kurzer Zeit eine grosse Schuldenlast von angeblich 40 000 Reichsmark verursacht hatte 1919 bekleidete er zudem das Amt eines Geschaftsfuhrers des Hansa Bundes Spater war er fur die Zeitung Burgervorwarts tatig In den fruhen 1920er Jahren fand Ripke Anschluss an Kreise der volkischen Rechten Anfang 1925 wurde er eines der ersten Mitglieder der neugegrundeten NSDAP Bald danach am 27 Marz 1925 wurde Ripke dann von Adolf Hitler zum Gauleiter des Gaues Rheinland Nord ernannt dessen Organisationszentrale in Elberfeld angesiedelt war Zu seinen engsten Mitarbeitern im Gau zahlten Karl Kaufmann Hellmuth Elbrechter und Joseph Goebbels Binnen kurzer Zeit kam es zu schweren Differenzen zwischen Ripke und seinen Mitarbeitern die den politischen Kurs ihres Chefs als zu moderat ablehnten Die jungen Radikalen prangerten insbesondere den fehlenden revolutionaren Impetus Ripkes an Auf dem Hohepunkt der Auseinandersetzung des Trios mit Elbrechter veroffentlichte Goebbels im Juni 1925 schliesslich den Aufsatz Verkalkte Intelligenz der kaum versteckte scharfe Angriffe auf Ripke enthielt In Goebbels Tagebuchern finden sich in dieser Zeit ausserdem zahlreiche Polemiken gegen Ripke wie Er hasst meinen Radikalismus wie die Pest Er ist doch nur ein verkappter Burgerlicher Mit diesen macht man keine Revolution 1 In dem Bestreben Ripke zu sturzen fadelte die Clique Kaufmann Goebbels Elbrechter schliesslich eine Intrige gegen diesen ein indem sie ihn bei der Parteifuhrung in Munchen der Unterschlagung von Parteigeldern bezichtigten Im Juli 1925 wurde daraufhin ein Parteiehrengerichtsverfahren zur Untersuchung des Vorwurfes eingesetzt dessen Vorsitz Gregor Strasser ubernahm Ripke beurlaubte sich noch vor dem Abschluss der Untersuchung am 7 Juli 1925 selbst und trat der Rankespiele seiner Untergebenen mude von seinem Posten zuruck Neuer Gauleiter wurde Kaufmann Goebbels jubelte uber das Revirement an der Spitze des Gaus Jetzt nimmt die Jugend das Ruder in die Hand Und dann gehts mit allen Winden voran In diesem Winter noch wird man uns furchten lernen Nach der Trennung konzedierte der spatere Propagandaminister jedoch dass er unendlich viel bei ihm Ripke gelernt habe und dass dieser ein Ereignis in meinem Leben gewesen sei Spates Leben Bearbeiten In der zweiten Halfte der 1920er Jahre war Ripke Redakteur bei der deutschnationalen Bergisch Markischen Zeitung Zeitweise soll er zudem von seiner zweiten Ehefrau der Arztin Greta Ripke Luck unterhalten worden sein 1929 wurde er fur die NSDAP Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Wuppertal wo er sich als effektiver Redner hervortat In der Gauleitung Dusseldorf ubernahm er zu dieser Zeit die Sachbearbeitung der Kommunalpolitik Seine Hoffnung bei der Reichstagswahl von 1930 von der Partei auf die Wahlliste aufgenommen zu werden erfullte sich dagegen nicht Wahrend Ripke innerhalb der Parteifuhrung damals noch gute Beziehungen zu Gregor Strasser und Walther Buch unterhielt uberwarf er sich bald mit dem Dusseldorfer Gauleiter Florian was zu anhaltenden Konflikten fuhrte Alfred Rosenberg ernannte ihn im Februar 1932 zum Landesleiter des Kampfbundes fur Kultur fur Rheinland und Westfalen widerrief die Ernennung aber im April auf Drangen Florians Den Hohepunkt der Auseinandersetzung mit Florian markierte ein Gutachten des Gerichtsarztes Schutt vom Sommer 1932 das Ripke fur geisteskrank erklarte Die Gruppe um Florian und dessen Adlatus Vetter kennzeichnete Ripke fortan als einen fur die Partei untragbaren Pathologen sic und verwies auf Geruchte denen zufolge Ripkes Zustand die Folgen einer in seiner Jugend zugezogenen Syphilis sei Daneben wurden angebliche Charaktermangel Ripkes kritisiert und ihm vorgeworfen ein Konjunkturpolitiker ubelster Art zu sein Im Herbst 1932 beantragte Florian den Ausschluss Ripkes aus der NSDAP Als Anlass hierzu berief er sich auf einen Auftritt Ripkes als Redner bei einer Versammlung des von der NSDAP abgelehnten Alldeutschen Verbandes Nachdem Ripke Widerspruch gegen die Ausschlussentscheidung der Dusseldorfer Gauleitung eingelegt hatte wurde die Entscheidung des Falles dem Obersten Parteigericht der NSDAP ubertragen das mit Beschluss vom 9 November 1932 Ripkes endgultigen Ausschluss verfugte Im Mai 1934 erreichte Ripke kurzzeitig seine Rehabilitierung und Wiederaufnahme in die Partei die jedoch infolge von Florians Widerspruch bald danach wieder zuruckgenommen wurde Entscheidung des Gaugerichtes Dusseldorf vom 9 Mai 1934 Auf lokaler Ebene konnte er noch einmal in die Politik zuruckkehren als er als Stadtverordneter erneut in die Stadtverordnetenversammlung von Wuppertal gewahlt wurde Schriften BearbeitenDeutschland und England in Marokko und Tripolis Unsere Politik in Gegenwart und Zukunft 1911 Neue Weltkultur 1915 Zehn deutsche Reden Leipzig 1915 Der Koloss auf tonernen Fussen Gesammelte Aufsatze uber Russland Munchen 1916 Der Weg zur Macht im Reich und in Preussen 1932 Denkschrift Literatur BearbeitenKarl Hoffkes Hitlers politische Generale Die Gauleiter des 3 Reiches Ein biographisches Nachschlagewerk Veroffentlichungen des Instituts fur Deutsche Nachkriegsgeschichte Bd 13 Grabert Verlag Tubingen 1997 ISBN 3 87847 163 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Axel Ripke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Bundesarchiv N 2240Einzelnachweise Bearbeiten Ralf Georg Reuth Goebbels Eine Biographie Piper Munchen 2000 ISBN 3492120237 S 89 Normdaten Person GND 116557621 lobid OGND AKS VIAF 261519906 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ripke AxelALTERNATIVNAMEN Ripke Axel Herbert Ewald vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Politiker DVP NSDAP GEBURTSDATUM 28 April 1880GEBURTSORT MitauSTERBEDATUM 5 Dezember 1937 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Axel Ripke amp oldid 225336691