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Aurorit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Mn2 Mn4 3O7 3H2O 3 und damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Manganoxid Aurorit stellt zudem das Mangan Analogon des Zink Manganoxids Chalkophanit ZnMn4 3O7 3H2O 3 dar und ist von diesem optisch sehr ahnlich aussehenden Mineral nur durch eine chemische Analyse zu unterscheiden 7 AuroritAurorit Aggregat aus der Typlokalitat Aurora Mine Treasure Hill District Nevada USAAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1966 031 1 IMA Symbol Aro 2 Chemische Formel Mn2 Mn4 3O7 3H2O 3 Mn Ag Ca Mn4 3O7 3H2O 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV F 05 IV F 11 010 4 FL 20 07 08 02 02Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol trigonal rhomboedrisch 3Raumgruppe R3 Nr 146 Vorlage Raumgruppe 146 oder R3 Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 4 Gitterparameter a 7 51 A c 20 73 A 4 Formeleinheiten Z 6 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 3 5 Dichte g cm3 berechnet 3 81 6 Spaltbarkeit nicht definiertFarbe grauschwarz 5 bis schwarz im Durchlicht hellbraun 6 Strichfarbe braun 5 Transparenz undurchsichtig durchsichtig an sehr dunnen Kanten 6 Glanz Metallglanz 5 Aurorit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem entwickelt jedoch nur mikroskopisch kleine Kristalle bis etwa 8 mm Grosse in schuppigen tafeligen und kornigen Mineral Aggregaten Das Mineral ist im Allgemeinen undurchsichtig und nur an sehr dunnen Kanten durchsichtig Die Oberflachen der grauschwarzen bis schwarzen im Durchlicht auch hellbraunen Kristalle und Aggregate zeigen einen metallischen Glanz Auf der Strichtafel hinterlasst Aurorit einen braunen Strich Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Aurorit in der Aurora Mine bei Summit am Treasure Hill im White Pine County des US Bundesstaates Nevada Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Arthur S Radtke Charles M Taylor und Donnel Foster Hewett 1881 1971 8 die das Mineral nach dessen Typlokalitat benannten 9 Radtke Taylor und Hewett reichten ihre Untersuchungsergebnisse 1966 zur Prufung bei der International Mineralogical Association ein interne Eingangs Nr der IMA 1966 031 3 die den Aurorit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Anerkennung wurde 1967 mit der Publikation der New Mineral Names im Fachmagazin American Mineralogist bestatigt 10 Im gleichen Jahr folgte auch die Publikation der Erstbeschreibung im Fachmagazin Economic Geology der Society of Economic Geologists 9 Ein Aufbewahrungsort fur das Typmaterial des Minerals ist bisher nicht bekannt Stand 2021 11 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Aurorit zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Hydroxide wo er zusammen mit Chalkophanit Hydrocalumit Lithiophorit und Quenselit die Lithiophorit Quenselit Gruppe mit der System Nr IV F 05 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch an dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz orientiert erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IV F 11 10 In der Lapis Systematik entspricht dies der erweiterten und prazisierten Abteilung Hydroxide und oxidische Hydrate wasserhaltige Oxide mit Schichtstruktur wo Aurorit zusammen mit Birnessit Buserit Chalkophanit Cianciulliit Ernienickelit und Jianshuiit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 5 Die seit 2001 gultige und von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 12 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Aurorit ebenfalls in die Klasse der Oxide genauer der Oxide Hydroxide V 5 6 Vanadate Arsenide Antimonide Bismuthide Suldide Selenide Telluride Jodide und dort in die Abteilung der Hydroxide ohne V oder U ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit von Kristallwasser und oder Hydroxygruppen sowie der Verknupfungsart in der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung Hydroxide mit H2O OH Lagen kantenverknupfter Oktaeder zu finden ist wo es zusammen mit Chalkophanit Ernienickelit und Jianshuiit die unbenannte Gruppe 4 FL 20 bildet Auch die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Aurorit in die Klasse der Oxide und Hydroxide ein dort allerdings in die Abteilung der Mehrfachen Oxide ein Hier ist er ebenfalls zusammen mit Chalkophanit Jianshuiit und Ernienickelit in der Chalkophanitgruppe mit der System Nr 07 08 02 innerhalb der Unterabteilung der Mehrfache Oxide mit der Formel ABO2 x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenAurorit kristallisiert in der trigonalen Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 146 Vorlage Raumgruppe 146 oder R3 Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 mit den Gitterparametern a 7 51 A und c 20 73 A sowie 6 Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenAurorit bildet sich als kleine Aderfullungen in Mikrorissen manganhaltiger Calcite Als weitere Begleitminerale konnen unter anderem Chlorargyrit Kryptomelan Pyrolusit gediegen Silber silberhaltiger Todorokit und Quarz auftreten 6 Als seltene Mineralbildung ist Aurorit nur aus wenigen Orten bekannt wobei weltweit bisher rund 20 Fundorte dokumentiert sind Stand 2021 13 Ausser an seiner Typlokalitat Aurora Mine sowie in der nahe gelegenen Hidden Treasure Mine und der Ward Beecher Mine im Gebiet um Summit am Treasure Hill im White Pine County fand sich das Mineral in Nevada noch am Yucca Mountain im Nye County und in der unter anderem von der Potosi Mine ausgebeuteten Erzlagerstatte Comstock Lode im Storey County Weitere bekannte Fundstatten fur Aurorit in den USA liegen in Arizona Cochise Greenlee und Yuma County und New Jersey Sterling Hill Sussex County Weder in Deutschland noch in der Schweiz sind bisher Fundorte bekannt 14 Der bisher einzige bekannte Fundort in Osterreich ist das Bergwerk Arzberg mit Eisen Blei Silber Vererzungen in der Gemeinde Spital am Semmering in der Steiermark 15 Weitere Fundorte liegen unter anderem mehrere Fundstatten in den Mount Lofty Ranges in Sudaustralien die Gold und Silber Lagerstatte Guandi im Kreis Linxi in der Autonomen Region Innere Mongolei in China Agios Konstantinos in der griechischen Gemeinde Lavrio die ehemalige Gold Mine Kawazu bei Rendaiji nahe Shimoda in Japan und eine polymetallische Lagerstatte bei Argent einem Ort etwa 100 km ostlich von Johannesburg in der sudafrikanischen Provinz Mpumalanga 14 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenArthur S Radtke Charles M Taylor D F Hewett Aurorite argentian todorokite and hydrous silver bearing lead manganese oxide In Economic Geology Band 62 Nr 2 1967 S 186 206 doi 10 2113 gsecongeo 62 2 186 englisch Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 52 1967 S 1579 1589 englisch 2 PDF 800 kB abgerufen am 25 Mai 2021 Carl Hintze Handbuch der Mineralogie Walter de Gruyter amp Co Berlin 1974 ISBN 3 11 005850 2 S 186 187 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aurorite Sammlung von Bildern Aurorit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 24 Mai 2021 Aurorite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 25 Mai 2021 englisch Aurorite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 25 Mai 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2021 PDF 3 5 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2021 abgerufen am 24 Mai 2021 englisch a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 244 englisch a b c d e Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d Aurorite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 72 kB abgerufen am 24 Mai 2021 Ulrich Wagner Aurorit Aurorite In wagnerul de Abgerufen am 24 Mai 2021 Charles A Anderson Memorial of Donnel Foster Hewett June 24 1881 February 5 1971 In American Mineralogist Band 58 1973 S 367 369 englisch minsocam org PDF 348 kB abgerufen am 27 Mai 2021 a b Arthur S Radtke Charles M Taylor D F Hewett Aurorite argentian todorokite and hydrous silver bearing lead manganese oxide In Economic Geology Band 62 Nr 2 1967 S 186 206 doi 10 2113 gsecongeo 62 2 186 englisch Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 52 1967 S 1579 1589 englisch 1 PDF 800 kB abgerufen am 25 Mai 2021 Catalogue of Type Mineral Specimens A PDF 357 kB Commission on Museums IMA 9 Februar 2021 abgerufen am 27 Mai 2021 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 25 Mai 2021 englisch Localities for Aurorite In mindat 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