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August Josef Ludwig von Wackerbarth Pseudonym August Raugraf von Wackerbarth 7 Marz 1770 in Koschendorf bei Drebkau 19 Mai 1850 in Niederlossnitz war ein sachsischer Historiker Kunsthistoriker und Kunstsammler Er nannte sich auch August Graf von Wackerbarth August J von Wacker Bard oder August J von Bard August Josef Ludwig von Wackerbarth 1819 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachfahren 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAugust von Wackerbarth wurde geboren als Sohn des August Heinrich Ferdinand von Wackerbarth 1745 1822 Gutsherr auf Koschendorf in der Markgrafschaft Niederlausitz und seit 1800 auf Kogel bei Ratzeburg im Herzogtum Lauenburg und der Sophie Augusta geb von Oertzen Nach Besuch der Stadtschule in Kamenz studierte er in Wittenberg und Gottingen Jura verbrachte ein Jahr in Dresden und Leipzig und zog 1794 nach Wien wo er zeitweise als kurfurstlich sachsischer Legationssekretar arbeitete und in literarischen Kreisen verkehrte 1 Er unternahm Reisen nach England Amerika Ostindien Italien und in die Turkei Von 1801 an wohnte er alsdann abwechselnd in Hamburg Lubeck und Ratzeburg Seit 1792 schrieb er zahlreiche historische und kunsthistorische Werke von denen einige nur Bruchstucke geplanter grosserer Werke sind Anderes blieb Entwurf Seine selbst publizierten Bucher zeichneten sich durch schwarmerischen Stil und sonderbare Theorien aus Das Cotta sche Morgenblatt fur gebildete Stande bezeichnete seine Werke als literarische Merkwurdigkeiten 2 Wackerbarth galt als gebildeter und hoflicher Kavalier doch auch als uberspannt und weltfremd Er ging 1804 eine Ehe mit Baroness Friederike Sophie von Schwendendorff aus dem Haus Dolitz bei Leipzig ein Friederike Sophie trennte sich am 1 Januar 1811 in Hamburg von ihrem Ehemann Im selben Jahr ging dieser nach Paris um bei Kaiser Napoleon eine Geldforderung gegen das Herzogtum Lauenburg zu betreiben wahrend sein Vater in Ratzeburg eine Vormundschaft fur ihn beantragte aufgrund seines geistigen Zustandes diese wurde aber spater wieder aufgehoben 3 Der Ehe mit Friederike entstammte ein Sohn Hermann 1807 1839 der Jura studierte jedoch mit 32 Jahren kinderlos starb indem er 1839 in der Elbe ertrank nbsp Schloss Wackerbarths Ruh 1805Der Generalfeldmarschall und Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth 1662 1734 war ein Vetter seines Urgrossvaters Balthasar Heinrich von Wackerbarth gewesen nach dem ruhmreichen Verwandten hatte er seinen Vornamen erhalten Den vom Generalfeldmarschall errichteten Ruhesitz das Schloss Wackerbarths Ruh in der Lossnitz das zwischenzeitlich in andere Hande gekommen war kaufte August von Wackerbarth 1808 zuruck Seit 1810 nannte er sich Graf da er diesen Titel als vermeintlicher Erbe seines Urgrossonkels beanspruchte erhielt jedoch hierfur niemals eine landesherrliche Bestatigung Mit dem Erwerb von Kunstwerken und Antiken uberzog er seine Mittel 1820 bezifferte er seine Gemaldesammlung auf etwa 4000 Stuck 4 1816 verlor er das Schloss Wackerbarths Ruhe durch Konkurs kaufte es 1824 erneut und musste es nachdem das Anwesen um 1840 die grosste Ausdehnung erreicht hatte 1846 wieder versteigern lassen Nach dem Tode seines Vaters hatte er 1822 das Wackerbarth sche Stammgut Kogel geerbt wahrend Koschendorf an seine einzige Schwester Wilhelmine fiel Infolge seines finanziellen Unvermogens kam er zeitweise unter Kuratel wahrend der grosse Kogeler Gutsbesitz unter Zwangsverwaltung stand Jedoch konnten dessen Ertrage die hohen Schulden immer wieder abtragen und das kostspielige Lossnitzer Weingut lange Zeit mitfinanzieren nbsp Der Grabstein von August Josef Ludwig von WackerbarthAm bekanntesten wurde der zu seiner Zeit als Sonderling geltende von Wackerbarth durch einen mehr als drei Jahrzehnte andauernden Rechtsstreit gegen das Herzogtum Sachsen Lauenburg in dem er enorme Anspruche aufgrund eines von seinen Vorfahren einst an den Herzog Franz I ausgegebenen und nie zuruckgezahlten Darlehens geltend machte Den Prozess begann er bereits als 18 Jahriger 1788 beim Oberappellationsgericht Celle gegen Georg III wo er teilweise obsiegte 5 und fuhrte ihn dann vergebens vor dem Reichskammergericht fort Nachdem das Herzogtum 1803 1814 unter franzosische Besatzung gekommen war suchte er vergeblich Unterstutzung fur seine Forderung bei Napoleon und anschliessend beim Wiener Kongress 6 danach verfolgte er den Anspruch gegen die danischen Konige als neue Landesherren weiter und machte ihn schliesslich 1848 bei der Frankfurter Nationalversammlung geltend stets ohne Erfolg Das seit dem 16 Jahrhundert hochgezinste Burgschaftsdarlehen bezifferte Wackerbarth 1820 mit uber 200 Millionen Louisdor 7 einer Summe die den Wert des gesamten Herzogtums weit uberschritt Seine letzten Lebensjahre soll der sich selbst auch Raugraf nennende August von Wackerbarth auf dem Weingut Zechstein in Zitzschewig verbracht haben Er ist auf dem Alten Friedhof von Kotzschenbroda begraben Nachfahren Bearbeiten1847 legitimierte August von Wackerbarth seinen ausserehelichen Sohn mit der Hamburgerin Sophie Weydemann Theobald genannt Teut 1816 1904 der zugleich 1847 die Erhebung in den sachsischen Adelsstand unter dem Namen von Wackerbarth erhielt 8 Dieser hatte Mathilde von Weber Tochter des Karl von Weber geheiratet und praktizierte als Augenarzt Augusts Schwester Wilhelmine Ehefrau des Ferdinand Leopold von Boltzig protestierte zunachst gegen diese Legitimation und zog die Vaterschaft ihres Bruders ebenso wie den Leumund der Mutter in Zweifel versohnte sich jedoch spater mit dem Neffen und vererbte ihm schliesslich 1864 ihr elterliches Gut Koschendorf Teut hatte zeitweise auch die Heimburg in Niederheimbach am Rhein erworben Die Nachfahren blieben bis 1945 auf Koschendorf ansassig und wanderten dann nach Kanada aus Da Augusts legitimer Sohn Hermann vorverstorben und der aussereheliche Sohn Teut nicht lehnsfahig war wurde nach Augusts Tod 1850 das seit etwa 1160 im Familienbesitz befindliche Wackerbarth sche Stammgut Kogel von der danischen Krone als erledigtes Lehen eingezogen und an die Familie von Bulow verkauft Werke BearbeitenParallele zwischen Peter dem Grossen und Karl dem Grossen 1792 Morgenblicke in der Leipziger Allee 1793 Vergleichung zwischen Hakem und Nero 1793 Parallele zwischen Leopold II und Albrecht II 1793 Schilderung des Kaisers Aurengzeb 1794 Vergleichende Zuge zwischen Anton Raphael Mengs und Sir Joshua Reynolds 1794 Wanderungen am Rheine 1797 Zuruf an den sich zu Wien bildenden Kongress 1814 Der erste Feldzug der Osmanischen Turken auf europaischen 1819 Merkwurdige Geschichte des weltberuhmten Gog und Magog 1820 Die Geschichte der letzten grossen Revolution von Schina 1821 Die Geschichte der grossen Teutonen 1821 Die fruheste Geschichte der Turken bis zur Vernichtung 1821 Kaiser Karls des Grossen Buchersammlung Walhalla oder wunderbare Begebenheiten ausserordentlicher Menschen 1829 Der Briten erste Heerfahrt gegen China 1840 9 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Wackerbarth August Joseph Ludwig Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 52 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1885 S 46 49 Digitalisat mit weiteren Quellen Franz Schnorr von Carolsfeld Wackerbarth August Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 451 f Walther Eugenius Duhrssen Wackerbarth Eine biographische Skizze In Archiv des Vereins fur die Geschichte des Herzogthums Lauenburg 1903 S 77 100 Volltext Mathis Leibetseder Rouven Pons Anleitung zur Welteroberung in Sachsisches Archivblatt Heft 1 2005 S 18 19 Online Ausgabe der Zeitschrift Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Josef Ludwig von Wackerbarth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sachsisches Staatsarchiv Hauptstaatsarchiv Dresden Onlinefindbuch zum Bestand 12800 Personennachlass August Josef Rau Graf von WackerbarthEinzelnachweise Bearbeiten Wurzbach BLKO siehe Literatur Wurzbach BLKO siehe Literatur Franz Schnorr von Carolsfeld Wackerbarth August Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 451 f Franz Schnorr von Carolsfeld Wackerbarth August Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 451 f Franz Schnorr von Carolsfeld Wackerbarth August Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 451 f Siehe Wurzbach BLKO unter Literatur Franz Schnorr von Carolsfeld Wackerbarth August Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 451 f GHdA Band 20 Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser B Briefadel Band IV C A Starke Limburg an der Lahn 1959 S 551 552 Werke teils aus Ansetzung ID Wackerbarth August Joseph Ludwig von 117086355 ferner aus Wurzbach BLKO unter Literatur Normdaten Person GND 117086355 lobid OGND AKS LCCN no2002059438 VIAF 59852709 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wackerbarth August Josef Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Wackerbarth August Graf von Wacker Bard August J von Bard August J von Wackerbarth August Raugraf von Pseudonym KURZBESCHREIBUNG sachsischer Historiker Kunsthistoriker und KunstsammlerGEBURTSDATUM 7 Marz 1770GEBURTSORT Koschendorf bei DrebkauSTERBEDATUM 19 Mai 1850STERBEORT Niederlossnitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Josef Ludwig von Wackerbarth amp oldid 239276039