www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Effenberger Pseudonyme Jan Sliwinski bzw Jan Slivinski bzw Jean Sliwinski bzw Jan Sliwinsky bzw Jan Slivinsky 5 Mai 1884 in Wien Osterreich Ungarn 31 Juli 1950 in Warschau war ein Autor Komponist Sanger Ubersetzer der auch wegen seiner Pariser Galerie Au Sacre du Printemps kunstgeschichtliche Bedeutung hat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Galerie Au sacre du printemps 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJan Sliwinski war unehelicher Sohn des Landschaftsmalers und Lithografen Robert Sliwinski und wurde vom Ehepaar Effenberger adoptiert Er maturierte in Prag wo er anschliessend Germanistik Anglistik und Romanistik studiert und uber Nikolaus Lenau promoviert hat Lenau und die Musik unter besonderer Berucksichtigung der osterreichischen Musikverhaltnisse der 30er und 40er Jahre In Prag hat er auch die irische Gouvernante der Kinder von Thomas Masaryk Gladys Miller kennengelernt und geheiratet mit der er zwei Sohne hatte Gladys Effenberger starb wahrend des Ersten Weltkrieges was aber Sliwinski erst Jahre spater erfuhr Zwischen 1909 und 1912 war Sliwinski zuerst Volontar dann Assistent und zuletzt Skriptor in der Osterreichischen Nationalbibliothek 1 was zu der Legende gefuhrt hat dass er Leiter der Musiksammlung 2 bzw gar vormals Direktor der Kaiserlichen Bibliothek in Wien gewesen ware 3 Eben uber diese Zeit berichtet der mit Effenberger befreundete Pianist Arthur Rubinstein in seiner Autobiografie 4 weshalb Effenberger auch in Harvey Sachs Arthur Rubinstein Die Biographie beschrieben wird der romantische Dr Effenberger der fruher einen Bart wie Christus trug aber nun da er aus der Kaiserlichen Bibliothek geworfen wurde weil er die Frau von irgend jemand verfuhrt hat rasiert und todtraurig ist Hans Effenberger alias Sliwinski war ein Musikkritiker und ein Freund von Rubinstein Szymanowski und Fitelberg Als Rubinstein ihn kennenlernte versuchte er sich dadurch uber Wasser zu halten dass er heimlich einen internationalen Katalog der pornographischen Literatur erarbeitete 5 1913 besuchte er mit Ehefrau und beiden Sohnen England wo er sich in Tingewick bei Buckingham Buckinghamshire und spater in London aufhielt Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich am 26 August 1914 freiwillig zu den Polnischen Legionen des Jozef Pilsudski lernte Polnisch und verwendete den polnischen Namen Sliwinski oder Sliwinski Effenberger In der Schweiz veranstaltete er 1916 eine Propagandaausstellung Polnische Legionen die am 22 Juni 1916 in Zurich eroffnet und anschliessend auch in Bern und Basel gezeigt wurde Er komponierte Musikstucke und Lieder nach eigenen Texten und ubersetzte Gedichte von Rabindranath Tagore von denen einige von Alexander Zemlinsky sowie 1918 von Karol Szymanowski vertont wurden der 1926 ubrigens auch sieben Gedichte von James Joyce vertont hat Sliwinski war mit Adolf Loos befreundet dem er 1923 zu seiner Ausstellung im Salon d Automne verhalf und den er mit Tristan Tzara bekannt machte dessen Pariser Haus Loos 1925 26 entwarf und baute Hans Heinz Stuckenschmidt berichtet in seiner Autobiografie Zum Horen geboren dass er 1925 in Sliwinskis Galerie Au sacre du printemps die auch ein Musikgeschaft war selbst zeitgenossische Noten verkauft habe und anlasslich der offiziellen Eroffnung des osterreichischen Pavillons auf der Exposition internationale des Arts Decoratifs et industriels modernes gemeinsam mit Sliwinski das Finale von Gustav Mahlers Dritter Sinfonie vierhandig auf der Orgel gespielt habe dessen Arrangement von ihnen selbst stammte Sliwinski der ein versierter Organist und Pianist war begleitete wiederholt Karl Kraus bei dessen Pariser Vorlesungen am Klavier 6 Daruber hinaus stellte er sowohl Brassai als auch Oskar Kokoschka dem in Paris lebenden James Joyce vor 7 Auf drangenden Wunsch von James Joyce sollte er 1928 gemeinsam mit diesem und dem Komponisten Geoffrey Molyneux Palmer 1928 dessen Vertonungen von James Joyce Gedichten Chamber Music verlegen wovor der Komponist aber zu Joyce Leidwesen dem Palmers Vertonungen am besten von samtlichen Chamber Music Vertonungen gefallen haben zuruckgeschreckt ist 8 Der Nachlass von Joyce Verlegerin Sylvia Beach enthalt eine Fotopostkarte die Sliwinski gemeinsam mit George Antheil dessen Frau Boske und Hermann von Wedderkop zeigt 1930 kam er nach Warschau Er erteilte Deutschunterricht an der Militarakademie wurde Adjutant von Marschall Jozef Pilsudski komponierte Musik und beschaftigte sich mit Ubersetzungen Nach mehrjahriger Pause begann er 1937 wieder Gedichte in deutscher Sprache zu schreiben Im September 1939 wurde er im Dienstgrad eines Hauptmanns zur Armee berufen durch Rumanien und Frankreich kam er nach Grossbritannien wo er den Zweiten Weltkrieg in Schottland verbrachte Er war Mitarbeiter des polnischen Armechors Am 19 Januar 1949 wurde er musikalischer Leiter des Instituts der Polnischen Kultur in London Mitte Juli 1950 kehrte Sliwinski nach Polen zuruck wo er den polnischen Schriftsteller Jaroslaw Iwaszkiewicz traf Er besuchte den Staatlichen Musikverlag in Krakau weil er auf eine Anstellung hoffte kehrte aber enttauscht nach Warschau zuruck wo er in der Wohnung des Komponisten Andrzej Panufnik eine Hirnblutung erlitt und wenig spater im Kindlein Jesu Krankenhaus im Alter von 66 Jahren starb Galerie Au sacre du printemps BearbeitenKunstgeschichtliche Bedeutung hat Sliwinski durch seine um 1925 in Paris eroffnete Galerie Au sacre du printemps in der 5 Rue du Cherche Midi erlangt deren Namen seine Verehrung fur Stravinsky ausdruckt In der Galerie fanden unter anderem die ersten Einzelausstellungen von Berenice Abbott Andre Kertesz und Kiki de Montparnasse statt Daruber hinaus zeigte sie 1928 die zweite gemeinschaftliche Surrealismus Ausstellung Le Surrealisme existe t il Existiert der Surrealismus bei der Werke von Max Ernst Georges Malkine Andre Masson Joan Miro Francis Picabia und Yves Tanguy zu sehen waren Das schon 1923 von Gabriel Guevrekian gestaltete Geschaftsportal der Galerie ist nicht mehr erhalten 9 Im Fruhjahr 1929 wurde die Galerie von Jeanne Bucher unter ihrem eigenen Namen ubernommen und mit einer Ausstellung eroffnet die zwischen 1 April und 1 Mai 1929 Werke von Braque de Chirico Ernst Gris Klee Laurens Leger Lipchitz Lurcat Marcoussis Masson Miro und Picasso zeigte 10 Schriften BearbeitenLenau und die Musik unter besonderer Berucksichtigung der osterreichischen Musikverhaltnisse der 30er und 40er Jahre Dissertation Deutsche Universitat Prag 1908 Graf Auguste de La Garde Gemalde des Wiener Kongresses 1814 1815 Erinnerungen Feste Sittenschilderungen Anekdoten Nach dem Franzosischen mit Benutzung von Ludwig Eichlers Ubersetzung neu herausgegeben und eingeleitet von Hans Effenberger 1912 Richard Teschners indisches Theater In Deutsche Kunst und Dekoration Band 16 Heft 9 Juni 1913 S 217 222 Legionsleutnant Dr Jan Sliwinski Effenberger Kriegsbilder Ausstellung des k u k Osterreichischen und Ungarischen Kriegspressequartiers Kriegsbilder des Polnischen Hilfskorps Basel Oktober 1916 Literatur BearbeitenEva Maria Huttl Hubert Sliwinski Effenberger Jan Hans In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 358 f Direktlinks auf S 358 S 359 Claire Loos Jan Slivinski In Elsie Altmann Loos Lina Loos Claire Loos Adolf Loos Der Mensch Prachner 2002 S 201 f Myra Teicher Russel James Joyce s Chamber Music The Lost Song Settings Indiana Univ Press 1993 ISBN 0 253 34994 X Piotr Mitzner Gabinet cieni Schattenkabinett Verlag Fundacja Zeszytow Literackich Warszawa 2007 ISBN 978 83 60046 80 7 Krzysztof A Kuczynski Er war ein wunderbarer Zigeuner Uber Jan Effenberger Sliwinski In Theodor Csokor amicus amicorum Hrsg und eingeleitet von Brygida Brandys Lodz 1994 S 72 84 Weblinks BearbeitenSchenker Documents Literatur von und uber Hans Effenberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hans Effenberger in der Deutschen Digitalen Bibliothek Hausakten des Archives der Osterreichischen Nationalbibliothek Suchbegriff Hans Effenberger Fotografien von Andre Kertesz Der Kunsthandler Jan Slivinski Le marchand d art Jan Slivinsky Jan Slivinski lesend Slivinsky en train de lire Portrataufnahme Jan Slivinski in seiner Galerie Sacre du Printemps Galerie Sacre du Printemps Portrait of Jan Slivinski circa 1925 Slivinskis Galerie Au sacre du printemps Kiki de Montparnasse et un sculpteur hongrois Kiki de Montparnasse in Slivinskis Galerie Au sacre du printemps Exposition a la galerie le Sacre du Printemps portrait groupe Ausstellung in Slivinskis Galerie Au sacre du printemps Exposition a la galerie le Sacre du Printemps portrait Ausstellung in Slivinskis Galerie Au sacre du printemps Apres l inauguration de l exposition du sacre du printemps Nach einer Ausstellungseroffnung in Slivinskis Galerie Au sacre du printemps Das Foto zeigt von links nach rechts Eduard Waldraff Max Ackermann Bertel Schleicher Julius Herburger Piet Zwart Enrico Prampolini Willi Baumeister Ida Thal Hackmuller unbekannt Zlatko Neumann Adolf Loos Piet Mondrian und Michel Seuphor Einzelnachweise Bearbeiten Hausakten des Archives der Osterreichischen Nationalbibliothek Suchbegriff Hans Effenberger Memento des Originals vom 5 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot aleph onb ac at Anthony van Hobokens Brief vom 21 Marz 1928 an Heinrich Schenker Oskar Kokoschka Mein Leben Vorwort und dokumentarische Mitarbeit Remigius Netzer Bruckmann Munchen 1971 S 199 Arthur Rubinstein Erinnerungen Die fruhen Jahre Fischer Frankfurt 1976 S 450 471f 482 und 501 Harvey Sachs Arthur Rubinstein Die Biographie Kindler Munchen 1997 S 207 Karl Kraus Die Fackel Nr 686 690 S 37 Nr 726 729 S 75 Im Widerspruch zu Kokoschkas Autobiografie halten es Kokoschkas Biografen fur wahrscheinlicher dass sich Kokoschka irrte und er Joyce nicht schon 1924 von Sliwinski sondern erst Ende 1930 von dem Maler Augustus John vorgestellt wurde der damals Joyce portratiert hat Myra Russel Chamber Music Words by Joyce Music by Molyneux Palmer In ICarbS Band 5 1 1985 S 31 44 hier S 43 Gabriel Guevrekian In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Galerie Jeanne Bucher Memento des Originals vom 7 Oktober 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jeanne bucher com Normdaten Person GND 107563312 lobid OGND AKS LCCN nr93042178 VIAF 59608076 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Effenberger HansALTERNATIVNAMEN Sliwinski Jan Pseudonym Sliwinsky Jan Pseudonym Jean Sliwinski Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Autor Komponist Sanger UbersetzerGEBURTSDATUM 5 Mai 1884GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 31 Juli 1950STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Effenberger Musiker amp oldid 228631940 Galerie Au sacre du printemps