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Der Breitblattrige Thymian Thymus pulegioides auch Gemeiner Thymian Gewohnlicher Thymian Quendel Thymian Arznei Thymian oder Feld Thymian genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Thymiane Thymus innerhalb der Familie der Lippenblutler Lamiaceae Breitblattriger ThymianBreitblattriger Thymian Thymus pulegioides IndividuumSystematikOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Lippenblutler Lamiaceae Unterfamilie NepetoideaeTribus MentheaeGattung Thymiane Thymus Art Breitblattriger ThymianWissenschaftlicher NameThymus pulegioidesL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung 5 1 Verwendung als Heilpflanze 5 2 Verwendung in der Kuche 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Gewohnliche Thymian ist ein ausdauernder Halbstrauch der Wuchshohen zwischen 5 und 25 Zentimetern erreicht Der Stangel ist nur am Grund schwach verholzt und scharf vierkantig mit rechteckigem Querschnitt Er ist an zwei Seiten eingesenkt und erscheint daher gefurcht Nur die vier Kanten sind behaart Das Sprosssystem ist sympodial verzweigt mit kurz kriechender Sprossachse Die Laubblatter sind dunn und meist gleich gross behaart oder unbehaart Die Blattadern treten unterseits meist nicht deutlich hervor Blatter duften aromatisch und farben sich oft dunkelrot Die Blutezeit erstreckt sich von Juni bis September Der Blutenstand ist verlangert oder kopfig Die Bluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die oberen Kelchzahne sind schmal dreieckig und behaart oder kahl Die funf purpurfarbenen bis roten Kronblatter sind verwachsen Es werden Klausenfruchte gebildet Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 oder 30 1 nbsp Gewohnlicher Thymian Thymus pulegioides Individuum nbsp Stangel mit am Grund bewimperten Laubblattern nbsp Der Stangel ist im Querschnitt scharf vierkantig mit zwei schmaleren deutlich konkaven Seiten Nur die Ecken sind deutlich behaart nbsp Scheinquirle mit Tragblattern Untersicht Individuum nbsp Blute nbsp Blute diese sind meist deutlich kleiner als Bluten Okologie BearbeitenDer Breitblattrige Thymian ist ein Chamaephyt Halbstrauch d h nur seine untersten Stangelteile sind verholzt Er ist licht und warmeliebend 1 Er zeigt folgende Trockenheitsanpassungen Er hat kleine immergrune Lederblatter mit eingesenkten Drusen die atherische Ole als Transpirationshemmer tragen ausserdem ist er ein Tiefwurzler dessen Wurzel bis zu 1 Meter Tiefe erreichen kann 1 An sonnigen Orten bildet die Pflanze im Winter rote Schutzpigmente im Sommer ist sie grun 2 Hin und wieder findet man Pflanzenpopulationen die statt des typischen durch Thymol bedingten Thymiangeruchs nach Zitrone duften Diese Rasse enthalt das dem Thymol chemisch verwandte Citronellol Es gibt mindestens ein Dutzend unterschiedlich duftender Typen die sich auch genetisch unterscheiden 2 Blutenokologisch handelt es sich um vormannliche Eigentliche Lippenblumen mit herausragenden Staubbeuteln und Narben Neben Zwitterbluten gibt es auch rein weibliche Bluten und rein weibliche Pflanzen Der wurzig schmeckende Nektar wird reichlich produziert und ist von Haaren der Kronrohre verdeckt und damit geschutzt Die stark duftenden Bluten werden von vielerlei Insekten besucht es findet keine Selbstbestaubung statt 2 Die Klausenfruchte besitzen ein Elaiosom das der Ameisenverbreitung dient Deshalb ist die Art gern auf Ameisenhaufen zu finden Der Fruchtkelch ist durch einen Haarkranz verschlossen Die Fruchtreife erstreckt sich von August bis November 2 Vorkommen BearbeitenDer Gewohnliche Thymian ist fast in ganz Europa verbreitet der Schwerpunkt liegt aber im temperaten subozeanischen Bereich In Sudeuropa ist die Verbreitung auf Gebirge beschrankt in Nordengland Irland Finnland und im nordlichen Russland ist diese Art synanthrop Die Ostgrenze der Verbreitung liegt etwa bei 38 o L Der Gewohnliche Thymian gedeiht in Trockenrasen Boschungen in Kiesgruben oder an Felsen ist stellenweise besonders auf Ameisenhaufen zu finden Er bevorzugt frische bis trockene nahrstoffarme basenreiche meist kalkarme humose oder rohe Sand Stein oder Lehmboden Er kommt in Mitteleuropa in vielen Gesellschaften der Klassen Sedo Scleranthetea Festuco Brometea Arrhenatheretea oder der Ordnung Nardetalia vor 1 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Thymus pulegioides erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 3 4 Der Gewohnliche Thymian umfasst funf Unterarten und einen fertilen Bastard die sich vorwiegend in den Blattmerkmalen und in ihren Standortanspruchen unterscheiden 4 Thymus pulegioides subsp effusus Host Ronniger Syn Thymus effusus Host Sie kommt in Frankreich Osterreich Ungarn Bulgarien und im fruheren Jugoslawien vor 4 Thymus pulegioides subsp montanus Trevir Ronniger Syn Thymus serpyllum var montanus Trevir Sie kommt in Sudeuropa und im ostlichen Mitteleuropa vor 4 Thymus pulegioides subsp pannonicus All Kerguelen Syn Thymus froelichianus Opiz Thymus pulegioides subsp carniolicus Borbas ex Desegl P A Schmidt Thymus valderius Ronniger Thymus pannonicus All Sie kommt von Sudeuropa und dem ostlichen Mitteleuropa bis nach Asien vor 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind fur diese Unterart in der Schweiz Feuchtezahl F 1 sehr trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 5 Thymus pulegioides subsp pulegioides inkl Thymus pulegioides subsp chamaedrys Fr Gusul Sie kommt in Europa vor und ist in Nordamerika ein Neophyt 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz fur diese Unterart Feuchtezahl F 2w massig trocken aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 6 Thymus pulegioides nothosubsp pilisiensis Borbas ined Thymus pulegioides subsp chamaedrys Thymus pulegioides subsp pannonicus Sie kommt in Tschechien Rumanien und in der Ukraine vor 4 Verwendung BearbeitenVerwendung als Heilpflanze Bearbeiten Als Heildroge dienen die bluhenden getrockneten Zweige 7 Wirkstoffe sind 0 2 0 6 atherisches Ol unterschiedlicher Zusammensetzung je nach Herkunft der Droge meist mit einem hohen Gehalt an Carvacol daneben mit Thymol Linalool Cineol Caryophyllen und weiteren Monoterpenen und Sesquiterpenen Hydroxyzimtsaurederivate wie Rosmarinsaure Triterpene und Flavonoide 7 Anwendungen dem Breitblattrigen Thymian werden krampflosende und antimikrobielle Wirkungen zugesprochen allerdings mit geringerer Wirksamkeit als beim Echten Thymian Thymus vulgaris da hier der Gehalt an atherischen Olen wesentlich geringer ist und deren Zusammensetzung abweicht 7 Vor allem in der Volksmedizin nutzt man die Droge bei Katarrhen der Atemwege innerlich und ausserlich als Badezusatz Der Einsatz bei Magen Darm Storungen und Appetitlosigkeit erfolgt haufiger als beim Echten Thymian Neben den atherischen Olen durften hierbei die Gerbstoffe und der bittere Geschmack an der Wirkung beteiligt sein 7 Verwendung in der Kuche Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst In der Kuche unterstutzt der Gewohnliche Thymian die Verdauung fetter Speisen passt gut zu Geflugel Schalentieren Wild Lamm Fisch Gemuse Krauteressig Krauterol Suppen Saucen Kartoffeln und Ragouts Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Arno Worz Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 5 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Asteridae Buddlejaceae bis Caprifoliaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1996 ISBN 3 8001 3342 3 S 210 213 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 815 a b c d Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 S 782 783 Carl von Linne Species Plantarum Band 2 Lars Salvius Stockholm 1753 S 592 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D2 26issue 3D 26spage 3D592 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D a b c d e f g Thymus pulegioides In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 13 Januar 2018 Thymus pulegioidessubsp carniolicus Borbas P A Schmidt In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 12 Januar 2023 Thymus pulegioidesL subsp pulegioides In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 2023 01 012 a b c d Ingrid Schonfelder Peter Schonfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen Sonderausgabe Franckh Kosmos Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12932 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Breitblattriger Thymian Thymus pulegioides Album mit Bildern Videos und Audiodateien Breitblattriger Thymian FloraWeb de Breitblattriger Thymian In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Thymian Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia 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