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Arsentsumebit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2Cu OH SO4 AsO4 2 und entwickelt nur kleine durchscheinende Kristalle bis etwa 2 mm Grosse in erdigen bis massigen Aggregate oder krustigen Uberzugen von blaugruner gelbgruner oder smaragdgruner bis hellgruner Farbe bei hellgruner Strichfarbe ArsentsumebitArsentsumebit und Mimetesit gelb aus der Tsumeb Mine in NamibiaAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Atsu 1 Chemische Formel Pb2Cu OH SO4 AsO4 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 24 VII B 24 060 8 BG 05 43 04 02 02Ahnliche Minerale TsumebitKristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 3 Raumgruppe Nr P21 m 2 Nr 11 Gitterparameter a 8 85 A b 5 92 A c 7 84 Ab 112 6 2 Formeleinheiten Z 12 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 bis 5Dichte g cm3 gemessen 6 46 berechnet 6 39 4 Spaltbarkeit sprodeBruch Tenazitat unebenFarbe blaugrun gelbgrun smaragdgrun bis hellgrunStrichfarbe hellgrunTransparenz durchscheinendGlanz Glasglanz bis Diamantglanz mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 970nb 1 992ng 2 011 5 Doppelbrechung d 0 041 5 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 88 berechnet 84 5 Pleochroismus sichtbar X hell bis pistaziengrun Y Z flaschengrun 5 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Verwendung 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksEtymologie und Geschichte BearbeitenDer Name Arsentsumebit gibt zum einen seinen ersten Fundort Typlokalitat Tsumeb und zum anderen einen seiner Hauptbestandteile Arsen wieder welches den Arsentsumebit vom Tsumebit unterscheidet Erstmals entdeckt und beschrieben wurde er 1935 von dem franzosischen Colonel Mineralsammler und forscher Jean Paul Louis Vesignie 1870 1954 6 7 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Arsentsumebit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Arsenbrackebuschit Bearthit Brackebuschit Bushmakinit Calderonit Feinglosit Gamagarit Goedkenit Jamesit Lulzacit Tokyoit und Tsumebit die Brackebuschit Gruppe mit der System Nr VII B 24 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunzschen Mineralsystematik ordnet den Arsentsumebit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis zwischen den weiteren Anionen OH etc und dem Hauptanionenkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit mittelgrossen und grossen Kationen OH usw RO4 0 5 1 zu finden ist wo es ebenfalls zusammen mit Arsenbrackebuschit Bearthit Brackebuschit Bushmakinit Calderonit Feinglosit Gamagarit Goedkenit Tokyoit und Tsumebit die Brackebuschit Gruppe mit der System Nr 8 BG 05 bildet Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Arsentsumebit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Phosphate ein Hier ist er nur zusammen mit Tsumebit in der Tsumebitgruppe mit der System Nr 43 04 02 innerhalb der Unterabteilung der Zusammengesetzten Phosphate etc Wasserfreie zusammengesetzte Anionen mit Hydroxyl oder Halogen zu finden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Arsentsumebit und Anglesit weiss aus der Tsumeb Mine in NamibiaTsumebit ist ein Sekundarmineral das sich in den Oxidationszonen von Blei und Kupferlagerstatten bildet und dort durch Substitution aus Mimetesit entsteht In Tsumeb finden sich auch Pseudomorphosen angenommene Kristallform eines anderen Minerals nach Azurit Begleitminerale sind neben Mimetesit und Azurit unter anderem noch Anglesit Bayldonit Cerussit Conichalcit Malachit und Smithsonit Weltweit konnte Arsentsumebit bisher Stand 2011 an rund 25 Fundorten nachgewiesen werden In Deutschland fand sich das Mineral unter anderem in der Grube Clara bei Oberwolfach der Grube Glucksrad in der Gemeinde Schulenberg im Oberharz der Grube Wilder Mann bei Musen bei Bad Ems im Lahntal und bei Raubschloss Grafenroda Weitere Fundorte sind Broken Hill New South Wales und Ashburton Shire Western Australia in Australien die Kupferlagerstatte bei Zapachitsa in der bulgarischen Gemeinde Swoge Moldava Moldau in Tschechien die franzosischen Gemeinden Ebreuil Padern Le Pradet und Les Ardillats Departement Rhone Lavrio Lavrion in Griechenland Wethel im walisischen Powys Grossbritannien sowie die Inyo Mountains im Inyo County die John Long Mountains im Granite County die Gallinas Mountains im Lincoln County New Mexico und Gold Hill im Tooele County in den Vereinigten Staaten Kristallstruktur BearbeitenArsentsumebit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 m Raumgruppen Nr 11 Vorlage Raumgruppe 11 mit den Gitterparametern a 8 85 A b 5 92 A c 7 84 A und b 112 6 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Verwendung BearbeitenArsentsumebit hat wie Tsumebit ausser als Mineralprobe keinerlei wirtschaftliche Bedeutung Siehe auch BearbeitenListe der MineraleEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 453 Webmineral Arsentsumebite englisch Arsentsumebite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 63 3 kB a b c d Mindat Arsentsumebite englisch Collection Mineralogique Don Giovanni Zingo Arsentsumebite franzosisch Decouvert en 1935 ans la mine Tsumeb a Tsumeb district d Otavi Bergland Region d Oshjkoto Namibie par le francais Louis Vesignie 1870 1954 Handbook of Mineralogy Vesignieite englisch PDF 64 3kB Benennung nach Jean Paul Louis Vesignie 1870 1954 Literatur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arsentsumebite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Arsentsumebit Wiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arsentsumebit amp oldid 237416659