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Das Archaologische Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster ist ein archaologisches und kulturgeschichtliches Museum in Brandenburg an der Havel im deutschen Bundesland Brandenburg Es prasentiert etwa 10 000 archaologische Funde aus 130 000 Jahren menschlicher Kulturentwicklung aus dem Land Brandenburg Das vom Brandenburgischen Landesamt fur Denkmalpflege getragene Museum ist im ehemaligen Kloster St Pauli aus dem 13 Jahrhundert untergebracht Das Sankt Paulikloster im Luftbild Inhaltsverzeichnis 1 Dauerausstellung 2 Sonderausstellungen 3 Geschichte der Ausstellungsgebaude 3 1 Dominikanerkloster 3 2 Profane Umnutzung 3 3 Umnutzung zum Museum 4 Direktor 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDauerausstellung Bearbeiten nbsp Blick auf das Stratorama stratigraphisches Grossdiorama Die im September 2008 eroffnete Dauerausstellung wird auf einer Flache von mehr als 2000 m in chronologischer Abfolge prasentiert Etwa 10 000 Artefakte sind zu sehen Die Ausstellung ist in die Zeitabschnitte Steinzeit Bronzezeit Eisenzeit Romische Kaiserzeit Slawenzeit Mittelalter und Neuzeit gegliedert Die ausgestellten archaologischen Funde werden durch Schautafeln Rekonstruktionszeichnungen Modelle und Multimedia Stationen erganzt Zu den herausragenden Exponaten der Dauerausstellung gehoren das alteste bekannte Tragenetz der Welt vom mesolithischen Moorfundplatz Friesack das Konigsgrab von Seddin mit einer der reichsten Grabausstattungen der Bronzezeit in Mitteleuropa der Bronzehort vom Burgberg Lebus Reste mehrerer Kultwagen und etliche Munzschatze aus verschiedenen Epochen darunter der erst in den letzten Jahren gefundenen Munzschatz von Altlandsberg sowie der Goldfund aus dem Landkreis Potsdam Mittelmark Museumspadagogisch von besonderer Bedeutung ist das sowie das Stratorama des Kunstlers Thomas Bartel ein 33 m messendes stratigraphisches Grossdiorama das einen Schnitt durch die verschiedenen Erdschichten des Untergrundes darstellt Es befindet sich im Raum der Bronzezeit und nimmt eine Flache von 4 6 Metern ein Der Betrachter sieht anschaulich die aufeinander folgenden Erdschichten mit den dazugehorigen Funden und Befunden Das Praparat besteht grosstenteils aus Styropor und Styrodur es zeigt einen idealen Grabungsschnitt stellt also Befunde der verschiedenen Epochen nebeneinander dar die aber auf einer so kleinen Flache in der Realitat nicht vorkommen Das Museum verfugt uber mehrere freie Raume und Freiflachen die fur Sonderausstellungen und Tagungen sowie Konzerte oder Lesungen genutzt werden Sonderausstellungen BearbeitenDas Museum zeigt regelmassig Ausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen 1 1997 Nicht nur Sand und Scherben 1999 Die Brandenburg 1999 2001 Bodendenkmalschutz und archaologische Forschung im Land Brandenburg 2000 terra archaeologica 2000 Umwelt und Mensch Archaologische Entdeckungen aus der Fruhzeitz der Niederlausitz 2001 Weites Feld 2003 Das Konigsgrab von Seddin 2003 ein weites Feld Archaologen und Biologen entdecken Spuren aus dem versunkenen Garten der Natur 2003 Freyenstein Stadtplanung im 13 Jahrhundert Zerstort Verlegt Aufgelassen Die Stadtwustung Freyenstein 2003 Blick durch den Bauzaun Archaologie in Zossen 2004 2008 Licht und Schatten 2004 Vom Hacksilber zum Golddollar 2005 Spitze des Eisbergs Herausragende Funde aus den Bestanden des Archaologischen Landesmuseums 2005 Mo nu ment Aufnahmen Bau und Kunstdenkmale im fotografischen Abbild Aufnahmen von Dieter Moller 2009 Lettlands viele Volker Archaologie der Eisenzeit von Christi Geburt bis zum Jahr 1200 2010 Ackern Flossen Jagen 2011 OPAL Archaologische Schmuckstucke auf Brandenburgs langster Gastrasse 2012 1636 Ihre letzte Schlacht Leben im Dreissigjahrigen Krieg 2012 Schatze des Mittelalters Schmuck aus dem Staatlichen Archaologischen Museum Warschau 2012 Jahrhundertausstellung 100 Dinge aus 100 Museen erzahlen Geschichten aus 100 Jahren 2013 Sagenhafte Steinkreuz 2014 Frauenleben im Mittelalter 2014 Terror in der Provinz Brandenburg Fruhe Konzentrationslager 1933 1934 2014 Sonntag von Hannah Hallermann 2014 15 Vogelzug Bronzezeit aus der Vogelperspektive 2015 Zeugen der Vergangenheit 2015 Neu ist nur das Wort Globalisierung bei Nutzpflanzen von der Vorgeschichte bis in die Neuzeit BUGA Begleitausstellung 2015 Die Havel von Brandenburg bis Havelberg 2015 Kulturgut Tafelbilder von Roland Eckelt 2015 Archaologie Fotografien von Thomas Kalak 2015 16 Archaologische Landschaften Veranderung und Nutzung von Landschaft im Spiegel der Archaologie 2015 16 Garten im Mittelalter 2016 Zwischen Krieg und Frieden Waldlager der Roten Armee in Brandenburg 1945 2016 Also sprach Zarathustra Illustrationen zu den Reden von Zarathustra Bilder von Thomas Bartel 2016 17 Kleine Welten Sonderausstellung zum MuseobilBOX Projekt 2016 17 Gebrannte Erde Neun Jahrhunderte Backstein in Brandenburg und Berlin 2016 17 Vergessenen Schatze Grabkeramik der Lausitzer Kultur aus Privatbesitz 2017 Ziegeleigeschichte der Mark Brandenburg im 19 Jahrhundert 2017 Die antiken Statten von morgen Ruinen des Industriezeitalters Fotografien von Manfred Hamm 2017 2019 Schwimmendes Holz 2018 Archaeomusica The Sounds and Music of Ancient Europe 40 000 Jahre Musikgeschichte Europas eine multimediale Wanderausstellung mit musikalischen Darbietungen 2018 19 Bekenntnis und Behaglichkeit Kachelofen der Reformationszeit 2018 19 Ausgezeichnet Baukultur und Archaologie 25 Jahre Brandenburgischer Denkmalpflegepreis 1992 2017 2018 19 SHARING HERITAGE Europaisches Kulturerbejahr 2018 2019 Hinrich Brunsberg und die spatgotische Backsteinarchitektur in Pommern und der Mark Brandenburg 2020 cats von Sabelzahnkatzen und Stubentigern 2021 Ausgeschlossen Archaologie der NS Zwangslager 2022 23 Lein oder nicht Lein Geschichte einer KulturpflanzeAusstellungsreihe denkmal aktiv 2013 Von Ziegelstreichern Gipsformern und Metallrestauratoren Fotoreportagen rund um den Denkmalschutz 2014 Unbequeme Denkmale 2015 Denkmalschutz Weltkulturerbe und Tourismus 2016 Suburban Tales Fotoreportagen uber Denkmale in den Vorstadten 2017 GottesHauser 2018 Der junge Blick auf Altes Schlosser und Herrenhauser in Deutschland und PolenGeschichte der Ausstellungsgebaude Bearbeiten Hauptartikel Kloster St Pauli Brandenburg an der Havel Dominikanerkloster Bearbeiten nbsp Paulikloster 1995 noch mit Notdach versehen nbsp Paulikloster Zustand 2008 nach RestaurierungDer Gebaudekomplex des Klosters St Pauli wurde im Jahr 1286 von Dominikanern gegrundet als der Markgraf Otto V der Lange seinen Stadthof in der Neustadt Brandenburg zur Verfugung stellte und finanzielle Starthilfe gewahrte Im 13 und 14 Jahrhundert wurde der Bau im Stil der norddeutschen Backsteingotik stetig erweitert Zwar wirkt der Bau auf den ersten Blick einheitlich beim naheren Hinsehen offenbaren sich aber verschiedene Unterbrechungen Der Baufortschritt hing von den vorhandenen finanziellen Mitteln ab Das Kloster der Neustadt bildete zusammen mit anderen Konventen die Ordensnation Mark Brandenburg Dadurch entstand ein systematisch abgestimmtes Klosternetz Nach der Reformation die sich in Brandenburg recht behutsam durchsetzte erfolgte keine gewaltsame Vertreibung der Klosterinsassen sie durften aber nicht mehr in der Offentlichkeit wirken Das Ende fand das Kloster mit der Abberufung 1547 von Prior Joachim Bartoldi nach ihm ist kein Nachfolger uberliefert Hermann wurde 1560 als letzter Bruder der Dominikaner in Brandenburg erwahnt Mehrjahrige Bemuhungen des Rates der Neustadt von Brandenburg soziale Einrichtungen in dem verfallenden und durch Vandalismus beschadigten ehemaligen Kloster unterzubringen fuhrten erst 1560 zum Erfolg Die Klosterkirche wurde als evangelische Pfarrkirche umgenutzt Die damit auch neu entstandene Pauligemeinde der Neustadt wurde erst wieder im Jahr 2000 mit der Katherinengemeinde vereinigt Ab 1565 brachte die Stadt dort ausserdem ein Armenhaus unter ein Wohnstift fur alte Burger 1575 wurde im Ostflugel das Heilig Geist Hospital eroffnet 1717 erhielt der Turm eine geschweifte Barockhaube von dem Zimmermann Balthasar Sandtner Eine umfassende Restaurierung erfuhr die Kirche in den Jahren 1867 1869 Im fruhen 20 Jahrhundert war eine farbige Neufassung und die Wiederherstellung des abgebauten Barockaltars geplant 1933 wurden geplante Umgestaltungen des Chores aus Kostengrunden nicht umgesetzt Profane Umnutzung Bearbeiten Im Jahr 1941 sollte die Klosteranlage als Jugendherberge umgenutzt werden dies verhinderte jedoch der Krieg Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Klosteranlage zerstort und die Anlage verfiel Eine rasche Restaurierung des Chores zur Nutzung fur den Gottesdienst der Gemeinde scheiterte an den Kosten und Problemen bei der Beschaffung von Baumaterialien Umnutzung zum Museum Bearbeiten Ein erster Restaurierungsversuch zur Einrichtung eines Museums wurde 1967 aufgrund knapper finanzieller Mittel abgebrochen und die Anlage verfiel Weil die Museumsplane scheiterten wurde um 1975 uber eine Nutzung als Bibliothek nachgedacht Nach der Wende 1991 erfolgten erneute Sicherungsarbeiten Das Mauerwerk wurde instand gesetzt und das vollig zugewachsene Kirchenschiff freigelegt Am 29 November 2000 beschloss die Stadt Brandenburg und am 13 August 2002 der Brandenburger Landtag den Ausbau des Klosters St Pauli als Landesmuseum Von 2004 bis 2008 folgte der Wiederaufbau Die Eroffnung des uberwiegenden Teiles der Dauerausstellung erfolgte am 24 September 2008 Seit Anfang August 2009 sind auch die letzten beiden Fachabteilungen geoffnet Schliesslich zogen die zu DDR Zeiten im Schloss Babelsberg vorhandenen Exponate zum Thema Ur und Fruhgeschichte im Land Brandenburg in die ehemaligen Klostergebaude Erwahnenswert sind beispielsweise Funde der Bodendenkmalpflege aus den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus darunter auch Material des kaiserzeitlichen Graberfeldes von Kemnitz 2 Direktor BearbeitenFranz Schopper seit 2004Siehe auch BearbeitenListe archaologischer Museen Liste der Landesmuseen Liste der Museen in BrandenburgLiteratur BearbeitenMarcus Cante Fuhrer durch das Paulikloster Brandenburg an der Havel Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Zossen OT Wunsdorf 2010 ISBN 978 3 910011 58 8 Franz Schopper Archaologisches Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster Begleitheft zur Dauerausstellung Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Zossen OT Wunsdorf 2008 ISBN 978 3 910011 52 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Archaologisches Landesmuseum Brandenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Archaologisches Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek www landesmuseum brandenburg deEinzelnachweise Bearbeiten Sonderausstellungen auf der Webseite des Museums Abgerufen am 1 September 2020 Georg Piltz Kunstfuhrer durch die DDR Urania Verlag 1973 S 121 f 52 406111111111 12 563055555556 Koordinaten 52 24 22 N 12 33 47 O Normdaten Korperschaft GND 16155662 0 lobid OGND AKS VIAF 170961649 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Archaologisches Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster amp oldid 235389632