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Anton Scharnagl 15 November 1877 in Munchen 19 Januar 1955 ebenda war ein bayerischer katholischer Geistlicher und Weihbischof im Erzbistum Munchen und Freising Zudem war er Abgeordneter im Bayerischen Landtag Anton Scharnagl um 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1 1 Priester und Weihbischof 1 2 Politiker der BVP Mitglied des Landtags 1 3 Verhalten im Dritten Reich 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenAnton Scharnagl wurde als Sohn des Backermeisters Karl Scharnagl geboren und war Bruder des Politikers Karl Scharnagl Nach Volksschule und der Reifeprufung 1896 am Wilhelmsgymnasium Munchen 1 studierte er Philosophie Theologie und Rechtswissenschaften an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn In Munchen wurde er Mitglied der katholischen Korporation Alemannia Munchen im Kartellverband und ubernahm dort mehrere Chargen Spater wurde er noch Mitglied in den katholischen Studentenvereinen Walhalla Wurzburg Isaria Freising Germania Hohentwiel Freiburg und Karolingia Munchen 2 Priester und Weihbischof Bearbeiten 1901 empfing er die Priesterweihe und war zunachst in der Seelsorge tatig Von 1904 bis 1906 war er Kurat im Priesterhaus St Johann Nepomuk an der Asamkirche und von 1906 bis 1911 Benefiziat am Dom zu unserer lieben Frau jeweils in Munchen Gleichzeitig habilitierte er sich im Jahr 1908 und wurde als Privatdozent fur Kirchenrecht an der theologischen Fakultat der Universitat Munchen tatig Als ausserordentlicher Professor fur Kirchenrecht bayerisches Staats und Verwaltungsrecht kam er 1911 an die Philosophisch theologische Hochschule Freising Scharnagl wurde in Freising 1919 zum ordentlichen Professor ernannt und ubernahm 1929 als Rektor die Leitung dieser Hochschule Innerhalb des Erzbistums Munchen und Freising bekleidete Scharnagl hohe kirchliche Amter 1930 wurde er im Munchener Metropolitankapitel infulierter Domdekan nahm also die zweite Dignitat und somit die zweite Leitungsrolle in diesem Gremium ein Im Jahr 1934 wurde ihm die Aufgabe des Erzbischoflichen Offizials ubertragen Am 10 April 1943 wurde er zum Titularbischof von Zenopolis in Isauria und Weihbischof im Erzbistum Munchen und Freising ernannt die Bischofsweihe empfing er am 9 Mai 1943 durch Michael Kardinal von Faulhaber Kokonsekratoren waren der Augsburger Weihbischof Franz Xaver Eberle sowie der Regensburger Weihbischof Johann Baptist Hocht Scharnagl ubernahm dann auch als Dompropst die Leitung des Metropolitankapitels Im Jahr 1945 war Scharnagl einer der Initiatoren bei der Grundung des Katholischen Mannervereins Tuntenhausen Der Verein gilt als Herz des politischen Katholizismus im Freistaat Bayern 3 Scharnagl ist Verfasser zahlreicher Schriften auf dem Gebiet des Kirchenrechts und war Mitarbeiter am Staatslexikon der Gorres Gesellschaft Politiker der BVP Mitglied des Landtags Bearbeiten Er betatigte sich politisch in der Bayerischen Volkspartei BVP Als deren Abgeordneter gehorte er dem Stadtrat von Freising und ab 1919 dem Kreistag von Oberbayern an wo er den Fraktionsvorsitz seiner Partei innehatte Bei den Landtagswahlen am 6 Juni 1920 zog er im Stimmkreis Freising in den Bayerischen Landtag ein dem er bis zu dessen Gleichschaltung im April 1933 angehorte Dort war er Vorsitzender des Haushaltsausschusses und fuhrend in kirchen und schulpolitischen Fragen Insbesondere machte er sich beim Abschluss des Konkordats zwischen Bayern und dem Heiligen Stuhl verdient Verhalten im Dritten Reich Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Scharnagls Tatigkeit fur die Gestapo bekannt 4 Er wurde zwar in einem Spruchkammerverfahren als nicht betroffen eingestuft 5 jedoch sind mittlerweile mehrere Quellen bekannt die eine solche Tatigkeit belegen 6 7 Derzeit werden die Tagebucher von Kardinal Faulhaber wissenschaftlich ausgewertet Hier hat sich dieser insbesondere auch mit den Geruchten um die Person Scharnagl nach dem Krieg auseinandergesetzt 8 9 nbsp Scharnagls Grab auf dem Munchner OstfriedhofScharnagl wohnte zuletzt im Haus Widenmayerstrasse 2 im Munchner Stadtteil Lehel Ehrungen BearbeitenErnennung zum Papstlichen Hauspralaten 1930 Ehrenburger der Stadt Freising fur seinen Einsatz fur den Ausbau des Hochschulstandorts in Weihenstephan Ernennung am 8 April 1930 1930 Ehrendoktor der LandwirtschaftSchriften BearbeitenDer Begriff der Investitur in den Quellen und der Literatur des Investiturstreites Kirchenrechtliche Abhandlungen Heft 56 Stuttgart 1908 Nachdruck Amsterdam 1965 Das feierliche Gelubde als Ehehindernis In seiner geschichtlichen Entwicklung Strassburger theologische Studien Band 9 Heft 2 3 Freiburg i Br 1908 Bayerisches Volksschulrecht Staatsburger Bibliothek Heft 37 Monchengladbach 1913 Bayerisches Staatskirchenrecht Staatsburger Bibliothek Heft 55 Monchengladbach 1915 Das bayerische Armenrecht Staatsburger Bibliothek Heft 67 Monchengladbach 1916 Religionsunterricht und Schule nach dem neuen kirchlichen Gesetzbuche Flugschrift Vereinigung der Katholiken Deutschlands zur Verteidigung und Forderung der christlichen Schule und Erzahlung Nr 13 ohne Ort 1916 in Katechetische Blatter Sept 1918 Das neue kirchliche Gesetzbuch Eine Einfuhrung mit besonderer Berucksichtigung des bayerischen Rechtes Munchen Regensburg 1918 2 vielfach vermehrte Auflage Munchen Regensburg 1918 Religionsunterricht und Schule nach dem neuen kirchlichen Gesetzbuch Schulpolitik und Erziehung Neue Folge der Sammlung Heft 15 2 verbesserte und vermehrte Auflage Dusseldorf Monchengladbach 1923 Die Schulpolitik in Bayern seit der Revolution Schulpolitik und Erziehung Neue Folge Heft 22 Dusseldorf Monchengladbach 1924 aus Schule und Erziehung 1924 Heft 3 Die nationalsozialistische Weltanschauung Eichstatt 1931 aus Klerusblatt 1931 Nr 9 Nr 11 Nr 12 Nr 13 Die Gottlosenbewegung in Russland und Deutschland Munchen 1932 Nivard Neurauter Autor Anton Scharnagl Anhang Unsere heilige Kirche im Wandel der Jahrtausende Illustrierte Geschichte der Kirche Munchen 1932 Katholisches Eherecht Mit Berucksichtigung der in Deutschland Oesterreich und der Schweiz geltenden staatlichen Eherechts Munchen 1935 Das neue deutsche Ehegesetz mit den fur das Land Osterreich und das Sudetenland geltenden Sondervorschriften Munchen 1939 Zur Geschichte des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 In Historisches Jahrbuch 70 1950 S 238 250 in Verbindung mit dem Landessekretariat des Klerusverbandes Friedhofs und Begrabnisrecht Kirchliches und staatliches Friedhofs und Begrabnisrecht Klerusblatt Juristische Beilage Nr 23 Munchen 1950 in Verbindung mit dem Landessekretariat des Klerusverbandes Die apostolische Konstitution Sponsa Christi vom 21 November 1950 Zur Forderung der weiblichen Orden Kommentar Klerusblatt Juristische Beilage Nr 22 Munchen 1951 in Verbindung mit dem Landessekretariat des Klerusverbandes Die Sakular Institute Klerusblatt Juristische Beilage Nr 14 Munchen 1951 Das Recht der Bekenntnisschule in Bayern nach dem Konkordat der Bayerischen Verfassung und dem Schulorganisationsgesetz Das Recht der Bekenntnisschule in Bayern nach dem Konkordat der Bayerischen Verfassung und dem Schulorganisationsgesetz Teil 1 Klerusblatt Juristische Beilage Nr 10 Munchen 1952 Das Bayerische Konkordat von 1924 und die Kirchenvertrage Das Recht der Bekenntnisschule in Bayern nach dem Konkordat der Bayerischen Verfassung und dem Schulorganisationsgesetz Teil 2 Klerusblatt Juristische Beilage Nr 18 Munchen 1952 Johann Valentin Hart Hrsg Anton Scharnagl Vorwort Dr Alois Rittler Ein Kampfer fur christliche Sitte Wahrheit und Recht Wurzburg 1953 Christoph Satzl Komponist Anton Scharnagl Hrsg und Vorwort Resonet in laudibus Weihnachtsmotette Partitur Altotting 1955 Weblinks BearbeitenEintrag zu Anton Scharnagl auf der Seite von catholic hierarchy com englisch Literatur von und uber Anton Scharnagl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Anton Scharnagl in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der BavariathekEinzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht vom K Wilhelms Gymnasium zu Munchen ZDB ID 12448436 1895 96 Siegfried Koss Wolfgang Lohr Hrsg Biographisches Lexikon des KV 4 Teil Revocatio historiae Band 5 SH Verlag Schernfeld 1996 ISBN 3 89498 032 X S 94ff vgl Zur letzten Reife Katholische Fundamentalisten setzen die CSU unter Druck Ihr Generalthema ist die Abtreibung DER SPIEGEL 24 1992 S 44 8 Juni 1992 vgl Verrater im Bischofspalais DER SPIEGEL 8 1947 S 3 22 Februar 1947 vgl Anton Scharnagl DER SPIEGEL 39 1948 S 18 25 September 1948 vgl SS Spitzel mit Soutane DIE ZEIT Nr 36 3 September 1982 Seite 9 vgl Besier Hrsg Zwischen nationaler Revolution und militarischer Aggression Munchen 2001 S 130 m w N ISBN 3 486 56543 5 Kardinal Faulhaber Geruchte um den Weihbischof Online Angebot der Suddeutschen Zeitung vom 19 Juni 2019 abgerufen am 19 Juni 2019 Kritische Online Edition der Tagebucher Michael Kardinal von Faulhabers 1911 1952 Tagebucheintrag vom 6 November 1946 EAM NL Faulhaber 10025 S 25 27 Verfugbar unter https www faulhaber edition de dokument html idno 10025 1946 11 06 T01 Letzter Zugriff am 18 Marz 2020Weihbischofe in Freising und Munchen seit 1415 Albertus Johannes Frey Johannes Berger Erasmus Perchinger Ulrich Pramberger Mathias Schach Konrad Mair Augustin Mair Peter Stoll Oswald Fischer Sebastian Haidlauf Bartholomaus Scholl Johann Fiernhammer Johann Kaspar Kuhner Simon Judas Thaddaus Schmidt Johann Sigmund Zeller von und zu Leibersdorf Johann Ferdinand Joseph von Boedigkeim Franz Ignaz Albert von Werdenstein Ernest Johann Nepomuk von Herberstein Herbstein Johann Nepomuk von Wolf Franz Ignaz von StreberVakanz 1841 bis 1911Johann Baptist von Neudecker Alois Hartl Michael Buchberger Johann Baptist Schauer Anton Scharnagl Johannes Neuhausler Ernst Tewes Matthias Defregger Heinrich von Soden Fraunhofen Franz Schwarzenbock Engelbert Siebler Bernhard Hasslberger Franz Dietl Wolfgang Bischof Rupert Graf zu Stolberg Stolberg Normdaten Person GND 117109614 lobid OGND AKS VIAF 13076280 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scharnagl AntonKURZBESCHREIBUNG bayerischer katholischer Geistlicher und AbgeordneterGEBURTSDATUM 15 November 1877GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 19 Januar 1955STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Scharnagl amp oldid 237771902