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Ernst Tewes CO 4 Dezember 1908 in Essen 16 Januar 1998 in Munchen war ein deutscher Priester Er war von 1968 bis 1984 Weihbischof der romisch katholischen Kirche im Erzbistum Munchen und Freising Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 3 1 Publikationen in Buchform 3 2 Beitrage in Sammelwerken 3 3 Zeitschriftenartikel in Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelbelegeLeben BearbeitenBereits mit 14 Jahren engagierte er sich im Bund Quickborn 1926 begegnete er auf Burg Rothenfels erstmals Romano Guardini der ihn nachhaltig pragte Tewes studierte ab 1928 in Bonn Munster und Tubingen Theologie und wurde am 16 Februar 1934 zum Priester fur die Erzdiozese Koln geweiht Nach zwei Kaplansjahren war er weitere zwei Jahre in der Wandernden Kirche des Bistums Berlin tatig 1939 legte er als Priester der Kongregation der Oratorianer des Hl Philipp Neri die Gelubde ab Von 1940 bis 1945 war er als wehrdienstleistender Soldatenseelsorger Als katholischer Kriegspfarrer und somit Soldat im Offiziersrang wurde Tewes im August 1941 mit dem Kinder Massaker in Bjelaja Zerkow Bialacerkiew ein ukrainischer Ort 70 km von Kiew personlich konfrontiert Wahrend er mit seinem evangelischen Kollegen Gerhard Wilczek am 20 August im Kasino beim Mittagstisch sass bat ihn ein verstorter Unteroffizier um Hilfe Zuvor zwischen dem 8 und 19 August waren mehrere hundert judische Manner und Frauen in der Nahe der Kaserne von einem Zug der Waffen SS mit Hilfe ukrainischer Miliz unter Fuhrung von SS Oberscharfuhrer Jager erschossen worden die Kinder der Ermordeten hatte man in einem Gebaude am Ortsrand eingesperrt gehalten Am Abend des 19 August wurde ein Teil der Kinder mit drei vollbesetzten Lastwagen abtransportiert und erschossen Etwa 90 Kinder waren zuruckgeblieben Tewes und Wilczek begaben sich am 20 August als ihnen der Soldat von den Kindern berichtete zu diesem Gebaude Ihr Meldeschreiben vom 22 8 dokumentiert Wir fanden ungefahr 90 Kinder in 2 kleinen Raumen zusammengepfercht in schmutzigstem Zustand deren Wimmern schon in der Nachbarschaft des Hauses zu horen war Eine Anzahl Kinder vor allem Sauglinge waren vollig erschopft und fast leblos Eine deutsche Wache oder Beaufsichtigung war nicht anwesend lediglich ein mit einem Gewehr bewaffneter Ukrainer hielt Wache Deutsche Soldaten hatten ungehindert Zutritt zur Besichtigung und ausserten ihre Emporung uber diese furchtbaren Zustande Da diese Ereignisse sich innerhalb des Befehlsbereich der deutschen Wehrmacht abspielten und somit zu einer Schadigung des Ansehens der deutschen Wehrmacht fuhren mussten begaben wir uns sofort zur Ortskommandantur und machten Meldung 1 Die Kriegspfarrer machten Meldung bei der Ortskommandantur dann bei der Feldkommandantur und informierten die Divisionspfarrer der 295 Infanterie Division Gemeinsam mit Tewes und Wilczek besichtigten der katholische Divisionspfarrer Reuss nach dem Krieg Weihbischof in Mainz und sein evangelischer Kollege Kornmann das Elend Die Erschiessung der ca 90 Kinder fand am Tag nach der Verhandlung beim Feldkommandanten auf Befehl des Standartenfuhrers Blobel auf Weisung des Oberbefehlshabers der 6 Armee Generalfeldmarschall von Reichenau nahe einem Waldstuck statt Nach seiner Ruckkehr aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft ab 1945 kehrte Tewes ins Oratorium Sitz der Weltpriestergemeinschaft der Oratorianer von Munchen zuruck Er wurde 1954 zum ersten Pfarrkurat 1957 zum Pfarrer der neu errichteten Oratorianer Pfarrei St Laurentius Im Jahr 1963 ubertrug ihm der Munchner Erzbischof Julius Dopfner die Leitung des neu eingerichteten Seelsorgereferates am Ordinariat Am 3 Juli 1968 wurde er zum Titularbischof von Villamagna in Proconsulari ernannt mit der Aufgabe im Erzbistum Munchen und Freising Weihbischof fur den Seelsorgebezirk Munchen zu sein 1972 wurde er Dompropst des Metropolitankapitels In der Zeit der Sedisvakanzen 1976 1977 zwischen der Amtszeit der Erzbischofe von Julius Dopfner und Joseph Ratzinger wie auch 1982 zwischen der von Joseph Ratzinger und Friedrich Wetter verwaltete Tewes als vom Domkapitel gewahlter Kapitularvikar kommissarisch das Erzbistum 1983 trat er vom Amt als Titularbischof von Villamagna zuruck und am 31 Juli 1984 emeritierte er von seinem Amt als Weihbischof des Erzbistums Munchen und Freising Wahrend seiner Tatigkeit fur die Munchner Erzdiozese setzte er sich zusammen mit Gerhard Gruber und Bernhard Egger insbesondere fur die Einfuhrung der Berufe Gemeindereferenten und Pastoralreferenten ein Er war wesentlich an der Initiierung dem Auf und Ausbau von Projekten der Citypastoral in der Munchener Innenstadt beteiligt wie der Grundung der Munchner Insel unter dem Marienplatz und dem offenen Angebot der Innenstadtkirche St Michael Munchen Funf nach Funf Kirche ohne Vorzimmer Tewes arbeitete als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz in der Arbeitsgruppe zur Erstellung der Einheitsubersetzung mit 1977 war Tewes einer der beiden Mitkonsekratoren bei der Bischofsweihe von Josef Ratzinger in Munchen nbsp Grabmal von Bischof Ernst Tewes auf dem Friedhof der Oratorianer an St Laurentius MunchenErnst Tewes wurde auf dem Friedhof der Pfarrei St Laurentius beerdigt Auszeichnungen Bearbeiten1978 Ehrendoktor der Katholisch Theologischen Fakultat der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1987 Grosses Verdienstkreuz der BRD 1989 Romano Guardini Preis der Katholischen Akademie von BayernWerke BearbeitenPublikationen in Buchform Bearbeiten Briefe an die Gemeinde aus St Laurentius Munchen Munchen 1966 Liturgie und Kirchenbau 1966 Die Feier der Heiligen Messe zur Erstkommunion 1966 Pfarrgemeinde St Laurentius 1954 1964 1966 Schwerpunkt der pastoralen Erneuerung Munchen 1969 mit Heinz Fleckenstein Gerhard Gruber und Georg Schwaiger Ortskirche Weltkirche Festgabe fur Kardinal Dopfner Wurzburg 1973 Das zweite Vatikanische Konzil Zwanzig Jahre danach Planegg 1986 Seelsorger bei den Soldaten 1940 1945 Planegg 1986 als Hrsg Weggefahrte in bedrangter Zeit Briefe an Priester Munchen 1986 als Hrsg mit Gerhard Gruber Friedrich Bauer und Ehrenfried Schulz Einer ist euer Meister Christus Predigten und geistliche Reden Munchen 1993 ISBN 3 87904 147 4 Enthalt die Bibliographie Tewes S 255 257 Beitrage in Sammelwerken Bearbeiten Vorwort In Albert Keller Hrsg Fragen an den Glauben Ein Sonntagsforum Frankfurt am Main 1979 Geleitwort In Lorenz Zettl Hrsg Funf nach Funf in St Michael Hundertmal Gedanken nach dem Tag Mit einem Geleitwort von Regionalbischof Ernst Tewes Pfeiffer Werkbucher Band 136 Munchen 1976 ISBN 3 7904 0192 7 Dokumentiert Ansprachen aus dem Projekt Funf nach Funf und enthalt drei Ansprachen von Ernst Tewes Geleitwort In Peter Neuhauser Hrsg Funf nach Funf in St Michael Hundertmal Gedanken nach dem Tag Folge Zwei Mit einem Geleitwort von Regionalbischof Ernst Tewes Pfeiffer Werkbucher Band 145 Munchen 1976 ISBN 3 7904 0271 0 Kardinal Julius Dopfner Erzbischof von Munchen und Freising 1961 1976 In Georg Schwaiger Hrsg Das Erzbistum Munchen und Freising im 19 und 20 Jahrhundert Wewel Verlag Munchen 1989 Geschichte des Erzbistums Munchen und Freising Band 3 ISBN 3879041563 S 424 442 Zeitschriftenartikel in Auswahl Bearbeiten Romano Guardini Eine Gedenkrede zu einem Tod In Liturgisches Jahrbuch Band 19 1969 S 129 149 Postulat an eine zeitgemasse Priesterausbildung Erziehung der menschlichen Tugenden durch praktische Einubung In Sacra Congregazione per l Edicatione Catholica Hrsg Seminaria Jahrgang 3 Rom 1969 S 563 572 Hauskirche in unserer Gemeinde Orte der Hoffnung In entschluss Jahrgang 35 1980 S 4 6 Die Kleinen und Stillem im Land In entschluss Jahrgang 37 1982 Heft 7 8 Toleranz und Weite des Geistes Zur Verleihung des Romano Guradini Preises an Walter Dirks und Josef Pieper In zur debatte Jahrgang 11 1981 Heft 3 Kirche Missverstandnis und Argernis In Geist und Leben Jahrgang 57 1984 S 244 287 Gegenwartig ist Christus in seinem Wort In Katholische Akademie der Diozese Rottenburg Stuttgart Hrsg Hohenheimer Protokolle Gottes Wort in den Spuren der Zeit 1989 S 87 90 Literatur BearbeitenGerhard Gruber Fritz Bauer Kirche ohne Vorzimmer Begegnungen mit dem Munchner Regionalbischof Ernst Tewes Planegg 1986 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1240 Hans Jorg Nesner Das Metropolitankapitel zu Munchen seit 1821 In Georg Schwaiger Hrsg Monachium Sacrum Festschrift zur 500 Jahrfeier der Metropolitankirche Zu Unserer Lieben Frau in Munchen Band I Munchen 1994 ISBN 3 422 06116 9 S 475 613 Weblinks BearbeitenErzbistum Munchen Freising Biografie Ernst Tewes Eintrag zu Ernst Tewes auf catholic hierarchy orgEinzelbelege Bearbeiten Ernst Klee Willi Dressen Volker Riess Schone Zeiten Judenmord aus der Sicht der Tater und Gaffer Frankfurt am Main 1988 S 143 Weihbischofe in Freising und Munchen seit 1415 Albertus Johannes Frey Johannes Berger Erasmus Perchinger Ulrich Pramberger Mathias Schach Konrad Mair Augustin Mair Peter Stoll Oswald Fischer Sebastian Haidlauf Bartholomaus Scholl Johann Fiernhammer Johann Kaspar Kuhner Simon Judas Thaddaus Schmidt Johann Sigmund Zeller von und zu Leibersdorf Johann Ferdinand Joseph von Boedigkeim Franz Ignaz Albert von Werdenstein Ernest Johann Nepomuk von Herberstein Herbstein Johann Nepomuk von Wolf Franz Ignaz von StreberVakanz 1841 bis 1911Johann Baptist von Neudecker Alois Hartl Michael Buchberger Johann Baptist Schauer Anton Scharnagl Johannes Neuhausler Ernst Tewes Matthias Defregger Heinrich von Soden Fraunhofen Franz Schwarzenbock Engelbert Siebler Bernhard Hasslberger Franz Dietl Wolfgang Bischof Rupert Graf zu Stolberg Stolberg Normdaten Person GND 119134721 lobid OGND AKS VIAF 54951339 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tewes ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Weihbischof der romisch katholischen Kirche im Erzbistum Munchen und FreisingGEBURTSDATUM 4 Dezember 1908GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 16 Januar 1998STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Tewes amp oldid 238860479