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Die Anna Michaelis Zeche auch Anna Michaeli Zeche oder Anna Michael Zeche genannt war eine Bergbauanlage auf der Flur der Gemeinde Breitenbach Potucky im heutigen Tschechien im fruheren Bezirk Platten im bohmischen Erzgebirge Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weitere Grubengebaude 4 Abbau 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Zeche lag ostlich von Breitenbach in Richtung Brettmuhl Pila am Hang zwischen dem Schwarzwassers Cerna und dem Sandfelsberg mit dem fruheren Ortsteil Schwimminger Piskovec in einer Hohenlage von ca 895 m u NHN Der Michaelisschacht lag ca 250 m ostlich des Michaelisstollns in einer Hohe von ca 845 m u NHN Geschichte Bearbeiten1883 entdeckte der k k Forstaufseher Rudolf Braun 1826 1894 aus Breitenbach den Erzgang und liess sich acht Grubenmasse verleihen Anna I IV und Michaelis I IV Benannt hat er die Grube nach seiner Frau Anna geb Glaser aus Halbmeil 1826 1899 1 Der Abbau auf der im Konigreich Bohmen gelegenen Anna Michaelis Zeche begann im Jahre 1884 Es wurden 2 Schachte geteuft und der Annastolln bei 875 m u NHN aufgefahren Bis 1894 wurden 1 6 t metallisches Wismut geliefert Nach einem Preissturz des Wismuts wurden die Arbeiten 1895 eingestellt Das Gebaude Brettmuhl Nr 5 wurde als Pochwerk genutzt Dort starb am 15 Marz 1904 die Witwe Ernestine Wilhelmine Kuhn Mutter des Grubensteigers Bruno Kuhn aus Sankt Michaelis bei Freiberg in Sachsen an einer Lungenentzundung Im Jahr 1900 erwarb Freiherr Hans von Morsey Picard Vorsitzender der Fortuna Gewerkschaft Schwarzenberg die Grube Der Annastolln wurde weiter getrieben und ab 1901 der bei 752 m u NHN angesetzte Johannisstolln als Rudolfstolln aufgewaltigt und in Richtung des Grubenfeldes vorgetrieben 1901 wurde eine kleine Aufbereitungsanlage errichtet Nach Erschopfung der Vorrate wurde 1904 der Abbau in der Zeche Anna eingestellt Der Rudolfstolln wurde bis 1918 in einer Gesamtlange von 1040 m aufgefahren Im Juni 1906 wurden auf der stillgelegten Anna Michaelis Zeche heilkraftige radioaktive Bader gegen Rheumatismus verabreicht Der damaligen Werbung zufolge sollte sich die radioaktive Quelle auch fur Trinkkuren gegen verschiedene Krankheiten eignen Die drei Grundstucksbesitzer Freiherr Hans von Morsey Picard Dr Hacklander Stahlgrosshandler aus Kassel und Bergingenieur Schulz aus Hildesheim hofften damit die Anfange zu einem Kur und Badeort geschaffen zu haben Diese Hoffnung erfullte sich nicht Andere Radiumbader wie Oberschlema oder Bad Brambach bluhten in der damaligen Zeit auf die abseits der Touristenstrome im Wald gelegene Kureinrichtung zwischen Breitenbach und Brettmuhl kam uber erste Anfange nicht hinaus Bereits nach kurzer Zeit wurden die Versuche einen Kur und Badebetrieb in der Entlegenheit des oberen Erzgebirges ins Leben zu rufen wegen ausbleibender Kurgaste aufgegeben Im Jahr 1909 ersetzte Heinrich Thumann Tiefbohringenieur aus Halle Saale den im August 1909 zuruckgetretenen Hans von Morsey Picard als Vorsitzender der Fortuna Gewerkschaft Schwarzenberg Mit dem Rudolfstolln sollte das Abbaugebiet des Annastolln unterfahren werden Dieses Ziel wurde nicht erreicht Mit dem Rudolfstolln wurde ein Gang angefahren der sporadisch etwas Zinkblende Bleiglanz und Wismut fuhrte 1910 wurden die Arbeiten eingestellt 1914 erwarb der Obersteiger der St Christoph Fundgrube Breitenbrunn Erzgeb Franz Oswald Nitzsche die Rechte an der Grube Er war seit 1906 der Grubensteiger der Grube 1917 verkaufte er die Rechte an die Osterreichischen Metallhuttenwerke G m b H aus Wien 1918 1919 wurde der Rudolfstolln aufgewaltigt und im durchfahrenen Irrgang der Abbau von Eisenstein aufgenommen Der Stolln wurde weiter ins Feld getrieben Bis 1924 wurden von 4 Arbeitern noch Instandhaltungsarbeiten ausgefuhrt Der Abbau wurde nicht wieder aufgenommen Nach der Annexion des Sudetenlandes durch Deutschland versuchte die Sachsenerz Bergwerksgesellschaft mbH AG zwischen 1941 und Januar 1945 die Bergbauberechtigung fur die Grubenfelder der Anna Zeche und der Michaelis Zeche zu erlangen Bis zum Kriegsende konnte man sich mit dem Eigentumer den Osterreichischen Metallhuttenwerken G m b H nicht uber den Kaufpreis einigen Im Januar 1945 wurden die Verhandlungen beendet Das Revier wurde nach Kriegsende mangels Nachweisen von Uranvorkommen von den Jachymovske doly Joachimsthaler Bergwerke nicht in die Uransuche einbezogen Der Annaschacht und die Stolln wurden sich selbst uberlassen Heute sind sie kaum noch im Gelande zu erkennen Weitere Grubengebaude BearbeitenDer bei785 m u NHN angeschlagene Michaelisstolln wurde mit 55 in Richtung Annazeche aufgefahren Beim Erreichen des Granits bei ca 150 m vom Mundloch wurde der Vortrieb eingestellt Der Stolln hatte eine Teufe von 90 m unter dem Annastolln eingebracht Der Michaelisschacht baute oberflachennah auf einem mit 70 streichenden Morgengang im Granit Die Gangfullung bestand aus Quarz mit eingesprengtem Wismut In 150 m nordwestlicher Entfernung vom Michaelisstolln befindet sich bei 785 m u NHN das Mundloch des mittleren oder Dynamitstolln Der Stolln baute auf dem mit 75 streichenden Morgengang Neu Segen Beim Erreichen des Granits bei ca 100 m wurden die Arbeiten eingestellt Uber die Gruben ist nichts weiteres bekannt Abbau BearbeitenIn der Anna Michaelis Zeche wurden in der ersten Betriebsphase von 1884 bis 1895 13 000 kg metallisches Wismut gewonnen 2 Literatur BearbeitenZeitschrift fur praktische Geologie mit besonderer Berucksichtigung der Lagerstatten Kunde 1905 S 110 111 Oesterreichische Zeitschrift fur Berg und Huttenwesen Band 54 S 517 Philipp Weigel Das sachsische Sibirien sein Wirtschaftsleben 1907 S 61 Fritz Ullman Enzyklopadie der technischen Chemie Bd 12 Urban amp Schwarzenberg 1923 S 85 Fritz Ulmann Enzyklopadie der technischen Chemie Bd Tinte bis Zundwaren Urban amp Schwarzenberg 1943 S 507 Michael Urban Marek Nesrsta Ondrej Malina Ulrich Mockel 9 Hengstererbener Montanwanderung Hengstererben 2020Weblinks BearbeitenAnna Michael Zeche Brettmuhl tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Auch ihre gemeinsame Tochter hiess Anna Fritz Ullman Enzyklopadie der technischen Chemie Bd Tinte bis Zundwaren 1943 S 507 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Michaelis Zeche amp oldid 237085162