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Inhaltsverzeichnis 1 1962 1 1 Kritik aus dem Jahre 1962 2 1963 3 1964 4 1965 5 1966 6 1967 7 1968 8 1969 9 1970 10 1972 11 1980 12 1981 13 1982 14 Literatur 15 Weblinks 16 Einzelnachweise Das American Folk Blues Festival war eine Folk und Blues Tourneeserie die ausschliesslich in Europa stattfand und darauf ausgelegt war vielen US amerikanischen Bluesmusikern die bislang oft nur lokal bekannt waren ein gemeinsames Spielen auf international etablierten Buhnen zu ermoglichen Die ab 1962 von den Frankfurter Impresarios Horst Lippmann und Fritz Rau prasentierten Festivals waren angeregt durch die von dem Jazzkritiker Joachim Ernst Berendt 1960 in Chicago veranstaltete und prominent besetzte Bluessession fur den Sudwestfunk in Baden Baden und losten die erste grosse Blues Begeisterung aus vor allem in Grossbritannien wo Bands wie zum Beispiel die Animals und die Yardbirds als Begleitband fur Sonny Boy Williamson II fungierten Horst Lippmann und Fritz Rau versuchten das gesamte Spektrum des Blues abzudecken was naturlich nicht immer moglich war So wurden verschiedene regionale Stile und Traditionen berucksichtigt sie legten Wert darauf dass immer auch eine Bluesmusikerin vorgestellt wurde und dass neben den Stars auch unbekanntere Musiker zum Zug kamen letzteres galt besonders fur die spateren Festivals Ein besonderer Clou gelang den Veranstaltern damit dass sie das deutsche Fernsehen dazu brachten die Shows in Form von Live Auftritten oder aber Studiokonzerten ohne Publikum fur ein grosseres Publikum aufzubereiten 1 Das Festival zu dem Lippmann und Rau jahrlich etwa zehn US Bluesmusiker nach Europa brachten fand jedes Jahr von 1962 bis 1972 und dann wieder von 1980 bis 1985 statt Lediglich in den Jahren 1971 und 1984 gab es keine Tournee 1962 BearbeitenDas Auftaktkonzert der Reihe fand am 4 Oktober 1962 im Kurhaus Baden Baden statt und wurde vom Sudwestfunk aufgezeichnet bei dem Joachim Ernst Berendt Jazzredakteur war 2 Die erste Festival Tournee bereiste die BRD die Schweiz Osterreich Frankreich und Grossbritannien Dabei traten die Musiker in bekannten Spielstatten wie dem Olympia in Paris und dem Titania Palast in Berlin auf wahrend ihre Musik sonst in den USA eher gering geschatzt worden war Teilnehmende Musiker waren John Lee Hooker der wegen eines Unfalls beim Auftaktkonzert fehlte 2 Memphis Slim der Sanger und Bluesharpspieler Shakey Jake Harris 1921 1990 ein Onkel von Magic Sam T Bone Walker die ehemalige Count Basie Sangerin Helen Humes 1913 1981 Willie Dixon der Schlagzeuger Armand Jump Jackson Brownie McGhee und Sonny Terry Bei der deutschen Fernsehproduktion wirkte noch ein weisser nicht naher erwahnter Studiopianist bei einigen Helen Humes Titeln mit 3 Kritik aus dem Jahre 1962 Bearbeiten Die britische Jazz Zeitschrift Jazz Monthly beschrieb in ihrer Dezember Ausgabe des Jahres 1962 zwei Auftritte in Manchester Die Halle war gut gefullt aber bei weitem nicht ausverkauft Viele reine Jazzfans waren wohl lieber zu Hause geblieben weil Blues zu der Zeit in Europa eher als Teil des Jazz gesehen wurde und nicht als eigenstandige Musikart John Lee Hooker eroffnete beide Auftritte solo und spielte zwei Lieder was vom Publikum gut aufgenommen aber als zu kurz empfunden wurde Im Anschluss daran spielte Memphis Slim der von der Rhythmusgruppe Dixon Jackson begleitet wurde Er war zu der Zeit von anderen Jazzkritikern kritisiert worden dass sein Pianostil stark auf Wiederholungen aufbaute und sein Tempo nicht immer das sicherste sei der Autor von Jazz Monthly verteidigte aber diesen Stil indem er vor allem Slims Begleitung von Willie Dixons Sitting and Crying the Blues hervorhob das Slims Versionen von Going Down Slow und Just a Dream folgte Memphis Slims Gesang wurde als beeindruckend bezeichnet Zwischendurch betatigte sich Dixon wahrend des Auftrittes immer wieder als Moderator und Komiker was wohlwollend aufgenommen wurde aber durch den engen Zeitrahmen auf Kosten der Musik ging Sonny Terry und Brownie McGhee spielten ein relativ langes Set mit funf beziehungsweise sechs Stucken was aber sehr gut ankam und bejubelt wurde Der Kritiker meinte in dem Artikel da das Duo schon sehr bekannt sei und in der Vergangenheit schon ofter zu sehen gewesen war hatte hier zu Gunsten von anderen Kunstlern gekurzt werden konnen Zuweilen verdachtigte er die beiden des polierten Spiels und somit einer fehlenden Authentizitat Ein Vorwurf der dem Duo spater ofter gemacht wurde Dennoch wussten die beiden auch den Autor mit dem von ihm nicht erwarteten Jim Jackson s Kansas City Blues zu uberraschen Shakey Jake Harris spielte als Nachster mit Slim Dixon Jackson als Band Er wurde als solide aber nicht sehr eigenstandig bezeichnet dafur aber als authentisch Daruber hinaus wunschte sich der Autor eine etwas modernere Begleitung als durch die erwahnte Band T Bone Walker riss nicht nur durch sein Spiel und Gesang Mean Mistreater Blues und Stormy Monday den er aber nur sparlich einsetzte das Publikum mit sondern auch durch seine Buhnenshow Gitarre hinter dem Kopf spielen Spagat und ahnliches die das britische Publikum seit Lionel Hampton auf die Trommel springen nicht mehr gesehen hatte Den Abschluss bildeten Helen Humes mit Walker Dixon Jackson und einem unbekannten europaischen Pianisten Ihr Stil wird als Mix aus Swing und dem klassischen Blues der zwanziger Jahre beschrieben Dixon Jackson waren stilistisch eher gewohnt den schwereren Chicago Beat statt des leichteren Kansas City Swing zu spielen was man auch horte Walker machten beide Stile kein Problem Humes sang neben ihrem Hit aus den spaten Vierzigern Million Dollar Secret noch zwei Blueslieder und das Jazzstuck Baby Won t You Please Come Home Sie hatte laut des Kritikers manchmal Probleme mit den ganz hohen Tonen was aber den Gesamteindruck nicht schmalern sollte 4 1963 BearbeitenTeilnehmende Musiker Muddy Waters Otis Spann Memphis Slim Willie Dixon Sonny Boy Williamson Big Joe Williams und Lonnie Johnson Ferner die Sangerin Pianistin und Plattenproduzentin Victoria Spivey der Schlagzeuger Bill Stepney und der Gitarrist Matt Murphy welcher zu der Zeit ein sehr gefragter Studiomusiker war und der unter anderem bei einigen Aufnahmen von Chuck Berry fur das Plattenlabel Chess Records zu horen ist 3 1964 BearbeitenDie Tournee beinhaltete Auftritte in der BRD DDR in West Berlin Sportpalast Schweden Danemark Norwegen in der Schweiz in Grossbritannien und in Frankreich Teilnehmende Musiker waren Sonny Boy Williamson Sunnyland Slim Hubert Sumlin Howlin Wolf Lightnin Hopkins der Bluesharpspieler Hammie Nixon 1908 1984 welcher mit dem Sanger und Gitarristen Sleepy John Estes 1904 1977 als Duo auftrat die Blues und Soul Sangerin Sugar Pie DeSanto die mit ihrer Cousine Etta James beim Chess Label ein Duett aufnahm der Schlagzeuger Clifton James geboren 1936 der ein gut beschaftigter Drummer in Chicago war und unter anderem mit Bo Diddley Johnny Shines und Big Walter Horton aufnahm ausserdem der Country Blues Gitarrist John Henry Barbee 1905 1964 der wegen Krankheit die Tournee abbrechen musste einige Tage spater in Chicago einen Autounfall mit Fahrerflucht verursachte in Untersuchungshaft genommen wurde und einen todlichen Herzinfarkt erlitt 3 1965 BearbeitenTeilnehmende Musiker waren Buddy Guy der James Browns Papa s Got a Brand New Bag spielte J B Lenoir der Pianist und Sanger Eddie Boyd 1914 1994 Komponist des Bluesklassikers Five Long Years und seit den 1930er Jahren in Chicago aktiv der sich anschliessend entschloss Europa zu seiner Heimat zu machen Big Mama Thornton Originalsangerin von Ball and Chain und Hound Dog welche spater durch Janis Joplin beziehungsweise Elvis Presley bekannt wurden Doctor Ross 1925 1993 ein Bluesharp Virtuose und eine One Man Band welcher bereits in den 1950er Jahren fur Sun Records der ersten Plattenfirma von Elvis Presley aufgenommen hatte John Lee Hooker Big Walter Horton dem Sanger und Gitarristen Jimmie Lee Robinson 1931 2003 der wie haufig hier hauptsachlich E Bass spielte in den 1950er Jahren in der Eddie Taylor Band spielte und in den 1990er Jahren eine Burgerinitiative gegen das Plattsanieren der Gegend um die Maxwell Street in Chicago ins Leben rief mit Fred Below 1926 1988 war ein stilpragender Bluesdrummer fur den Rhythmus verantwortlich Fred McDowell 1905 1972 dessen You Got To Move auch die Rolling Stones spielten 3 1966 BearbeitenTeilnehmende Musiker des Festivals waren die beiden Pianisten Roosevelt Sykes 1906 1983 und Eurreal Little Brother Montgomery 1906 1985 die schon seit den spaten 1920er beziehungsweise fruhen 1930er Jahren Platten aufgenommen hatten Den Sprung in den Chicago Blues der funfziger Jahre hatten sie geschafft indem sie zum Beispiel Otis Rush auf seinen Cobra Records Aufnahmen begleiteten Rush nahm ebenfalls am Festival von 1966 teil und stand mit seinen 32 Jahren genau wie Junior Wells fur die neue schwarze Bluesgeneration die sich erstmals den europaischen Jazz aber vor allem Rockfans prasentierte Der E Bassist Jack Myers 1937 2011 und der Schlagzeuger Fred Below der fruher mit Little Walters Originalband The Aces spielte bildeten die Rhythmusgruppe Mit Robert Pete Williams 1914 1980 konnte das Festival mit einem Country Blues Gitarristen aus Louisiana aufwarten der auf der Hohe seiner Schaffenskraft war nachdem er das schon zwei Jahre zuvor beim Newport Folk Festival unter Beweis gestellt hatte Er hatte einen sehr eigenen Stil und man konnte ihn mit keinem anderen Musiker vergleichen Er spielte Country Blues aber eine neue Version sowohl bei seinen Originalen wie den Coverversionen Der Sanger Big Joe Turner 1911 1985 nahm mit dem Boogie Woogie Pianisten Pete Johnson 1904 1967 Ende der 1930er Jahre den Rhythm and Blues schon vorweg ehe dieser nach dem Zweiten Weltkrieg richtig erbluhte Spater inspirierte er die ersten Rock n Roller wie Bill Haley und Elvis Presley die beide Shake Rattle And Roll aufnahmen Er wurde auf dem Festival von Otis Rush der Rhythmusgruppe und wahlweise von den beiden Pianisten begleitet Sippie Wallace 1898 1986 wurde dem klassischen Blues zugerechnet deren bekannteste Vertreter Bessie Smith und Ma Rainey schon jahrzehntelang tot waren Sie war zusammen mit Alberta Hunter und Victoria Spivey eine der letzten Vertreterinnen einer Musikara 3 1967 BearbeitenAuf dem American Folk Blues Festival spielten 1967 Bukka White Hound Dog Taylor Sonny Terry amp Brownie McGhee Hound Dog Taylor der mit The Sky Is Crying von Elmore James auftrat Son House Little Walter Koko Taylor und Skip James 5 1968 BearbeitenAuf dem American Folk Blues Festival spielten 1968 mt Auftritten in Kon und London John Lee Hooker mit Big Walter Horton Eddie Taylor T Bone Walker Jerome Arnold J C Lewis Big Walter Horton mit Eddie Taylor T Bone Walker Jerome Arnold und J C Lewis T Bone Walker mit Eddie Taylor Jerome Arnold Jessie C Lewis Jimmy Reed mit Eddie Taylor Jerome Arnold J C Lewis und Big Joe Williams als Solist mit Cryin Shame und Baby Please Don t Go sowie Curtis Jones 6 1969 BearbeitenIn der Royal Albert Hall traten am 3 Oktober 1969 auf Juke Boy Bonner Earl Hooker Carey Bell John Jackson Clifton Chenier Magic Sam und Whistling Alex Moore 7 1970 BearbeitenBei der Tournee 1970 spielten die nicht naher bezeichneten Chicago Blues All Stars wohl Willie Dixon Clifton James Johnny Shines Big Walter Shakey Horton und Sunnyland Slim sowie Bukka White Champion Jack Dupree Sonny Terry amp Brownie McGhee Lee Jackson und Lafayette Leake 8 1972 BearbeitenAuf dem American Folk Blues Festival 1972 spielten u a in Lunen und Munchen Bukka White Big Joe Williams Robert Pete Williams Roosevelt Sykes und Memphis Slim 9 1980 BearbeitenBei der Fortsetzung des American Folk Blues Festival spielten die Solisten Louisiana Red und Willie Mabon dann in verschiedenen Zusammenstellungen Joseph Washboard Doc Cab Lucky John Flash Whitner Louisiana Red Eunice Davis Sunnyland Slim Hubert Sumlin Carey Bell Eddie Taylor Robert Stroger und Odie Payne 10 1981 BearbeitenBei Konzerten u a in Kamen und in der Siegerlandhalle Siegen traten auf John Cephas amp Phil Wiggins Sunnyland Slim Louisiana Red Carey Bell s Blues Harp Band Margie Evans 11 1982 BearbeitenBeim American Folk Blues Festival 82 spielten James Son Thomas Archie Edwards Bowling Green John Cephas amp Harmonica Phil Wiggins Carey Bell und Margie Evans 12 Literatur BearbeitenSiegfried Schmidt Joos Barry Graves Rock Lexikon Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1973 2 Auflage 1975 Neudruck 1978 ISBN 3 499 16177 X S 390 Michael Rauhut Blues in der DDR Kulturelle Symbolik und politische Interpretation Humboldt Universitat zu Berlin 2006 PDF 293 kB Weblinks BearbeitenDiskographie und Veranstaltungsorte Einzelnachweise Bearbeiten Jazz listened and watched American Folk Blues Festival 1963 Memento vom 18 September 2010 im Internet Archive a b Julia Neupert I m a stranger here Das American Folk Blues Festival in Baden Baden 1962 In SWR2 Jazz Session vom 12 Januar 2021 online a b c d e American Folk Blues Festival Illustrierte Diskographie Jazz Monthly Dec 1962 abgerufen am 11 Dezember 2010 englisch Memento vom 18 Oktober 2008 im Internet Archive PDF 36 kB American Folk Blues Festival 67 bei Discogs American Folk Blues Festival 1968 bei Obcious Blues American Folk Blues Festival 69 bei Discogs American Folk Blues Festival 1970 bei Discogs American Folk Blues Festival 72 bei Discogs American Folk Blues Festival 80 bei Discogs American Folk Blues Festival 81 bei Discogs American Folk Blues Festival 82 bei DiscogsBlues Festivals USA Ann Arbor Blues and Jazz Festival Chicago Blues Festival King Biscuit Blues Festival Long Beach Blues Festival Monterey Bay Blues Festival Sunflower River Blues amp Gospel Festival San Francisco Blues Festival Santa Cruz Blues Festival Tampa Bay Blues Festival Waterfront Blues FestivalEuropa American Folk Blues Festival Blues Schmus amp Apfelmus Blues Festival Bluesfest Eutin Blues Peer Kopenicker Blues und Jazz Festival Lucerne Blues Festival Piazza Blues Festival Rawa Blues 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