www.wikidata.de-de.nina.az
Das Garnisonregiment XII auch Garnisonbataillon XII war eine Infanterieverband der altpreussischen Armee Garnisonbataillon XIIOffizier und Musketier des Garnisonbataillons XII 1770Aktiv 1744 bis 1788 aufgelost Staat PreussenTruppengattung InfanterieEhemalige Standorte Emden 1744 1757 und 1763 1788 Aurich 1763 1765 Inhaber 1744 1757 Ernst Georg von Kalckreuth 1763 1787 Wilhelm Rene de l Homme de Courbiere 1787 1788 Philipp Lambert de BeauvryeStammliste Altpreussische InfanterieregimenterStammnummer ohneKriege und wichtige Schlachten Siebenjahriger Krieg Kapitulation von Emden 1757 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Starke und Organisation 3 Verwendung 4 Uniformierung 5 LiteraturGeschichte BearbeitenSeit 1684 unterhielten die Kurfursten von Brandenburg bzw ab 1701 die Konige in Preussen zur Wahrnehmung ihrer Interessen eine kleine Garnison in der Grafschaft Ostfriesland Das zwei Kompanien umfassende Marinier Corps war in Emden und Greetsiel stationiert 1744 fiel die Grafschaft Ostfriesland an Preussen Da es zu diesem Zeitpunkt auch schon lange keine preussische Marine mehr gab die die Existenz einer Spezialeinheit von Marineinfanteristen gerechtfertigt hatte wurde aus den vorhandenen Mariniers und Soldaten des letzten Grafen von Ostfriesland ein nuer Verband aufgestellt Das Garnisonbataillon XII Chef des neugebildeten Bataillons wurde Ernst Georg von Kalckreuth der zuvor bereits letzter Kommandeur des Marinier Corps in Ostfriesland war Nach Ausbruch des Siebenjahrigen Kriegs marschierten Ende Juni 1757 franzosische Truppen in Ostfriesland ein und ruckten auf Emden vor Kalckreuth beabsichtigte die Stadt trotz ihrer wenig geeigneten Bastionen zu verteidigen doch die Nachrichten vom Herannahen der zahlenmassig weit uberlegenen Gegner bewirkten eine Massendesertion der Soldaten des Garnisonbataillons Als am 3 Juli die Franzosen vor Emden standen verfugte Kalckreuth nur noch uber 180 Mann Er wollte es dennoch auf einen Kampf ankommen lassen willigte dann aber auf Drangen des Emder Magistrats der die Folgen einer gewaltsamen Ersturmung der Stadt vor Augen hatte in die Kapitulation ein Die noch verbliebenen Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft wodurch das Garnisonbataillon XII zu bestehen aufhorte Ostfriesland blieb bis zum Fruhjahr 1763 ohne preussische Garnison Nach Beendigung des Krieges ruckte am 27 Marz 1763 Oberstleutnant Wilhelm Rene de l Homme de Courbiere mit seinem Freibataillon in Emden ein um die preussische Militarprasenz in Ostfriesland wiederherzustellen Courbiere und seine Einheit hatten sich wahrend des Krieges so sehr hervorgetan dass dieses Freibataillon als einziges seiner Art nicht bei Kriegsende aufgelost wurde sondern Bezeichnung und Stationierungsort des vorherigen Garnisonbataillons XII ubertragen bekam Am 3 April traf das Freicorps Volontaires de Prusse des Oberstleutnants Friedrich Adolf Rudolf von Trumbach in Emden ein und wurde dort am folgenden Tag aufgelost Wahrend die Offiziere ihren Abschied erhielten wurde ein Teil der Soldaten zur Verteilung auf andere Regimenter nach Wesel eskortiert die meisten jedoch zur Verstarkung von Courbieres Bataillon verwendet 1788 wurden die Garnisonregimenter aufgelost die funf Kompanien des Garnisonbataillons XII wurden den neu aufgestellten Depotbataillonen der Infanterieregimenter zugeteilt drei gingen an das Regiment Eckartsbers je eine an das Regiment Romberg und das Regiment Eichmann Starke und Organisation BearbeitenBei seiner Erstaufstellung 1744 bestand das Garnison Bataillon XII aus drei Kompanien Musketiere zu je 200 Mann wahrend ein regulares preussisches Infanteriebataillon jener Zeit funf Musketier und eine Grenadierkompanie zu je 120 Mann besass Das Garnisonbataillon war anfangs also irregular in seiner Struktur Bei Ausbruch des Siebenjahrigen Krieges hatte das Bataillon eine regulare Zusammenstellung erlangt funf Musketier und eine Grenadierkompanie der ublichen Starke Als Courbieres Freibataillon 1763 in Emden eintraf war es nur knapp 350 Mann stark Nach der Verstarkung durch die Soldaten des aufgelosten Freicorps von Trumbach kam es auf 600 Mann und konnte in funf Kompanien aufgeteilt werden Durch weitere Erganzungen erhielt das Garnisonbataillon in der Folgezeit wieder seine regulare Starke von funf Musketier und einer Grenadierkompanie die es bis zum Schluss behielt Da Ostfriesland aus Rucksicht auf die Empfindlichkeiten der Landesbewohner die sehr entschlossen ihre angestammten Freiheiten verteidigten 1744 nicht in das preussische Kantonssystem eingegliedert worden war verfugte auch das Garnison Bataillon XII im Unterschied zu den meisten anderen Garnisonsverbande uber keinen Kanton aus dem es regelmassig Rekruten erhalten hatte Es war auf die Werbung von Freiwilligen angewiesen und weil sich Ostfriesen nur sehr selten fur den Dienst werben liessen setzten sich die Mannschaften des Bataillons vorwiegend aus Landfremden zusammen Anders als in den ubrigen preussischen Garnisonsstadten wo die ortlichen Burger verpflichtet waren im Rahmen einer genau regulierten Einquartierung Soldaten dauerhaft in ihren Hausern aufzunehmen wurde auch von diesem Verfahren mit Rucksicht auf mogliche Unruhe unter der Bevolkerung kein Gebrauch gemacht Stattdessen hatte das Bataillon als es unter Kalckreuths Kommando stand als Ersatz fur die Einquartierung aus der Emder Stadtkasse einen jahrlichen Betrag von 874 Talern erhalten und beschaffte dafur die Quartiere fur die Soldaten durch Anmietung selber 1763 hofften die Burger Emdens mit Courbiere ein ahnliches Arrangement zu treffen aber der Freibataillonkommandeur und seine halbregularen Truppen waren die raueren Sitten der Kriegsjahre gewohnt Courbiere liess seine Soldaten eigenmachtig Quartiere in jedem Haus das ihnen zusagte beschlagnahmen Wenn sie auf versperrte Turen stiessen verschafften sie sich gewaltsam Einlass Die aufgebrachten Burger Emdens beschwerten sich bei Konig Friedrich II wegen des Bruchs ausdrucklicher Abkommen von 1744 die der Stadt Freiheit von Einquartierung garantierte Die Beschwerde wurde nach Uberprufung als berechtigt anerkannt und die Errichtung einer Kaserne ein Novum in Preussen vorgeschlagen Da die Frage der Finanzierung strittig war die Ostfriesischen Landstande verlangten dass der preussische Staat die Baukosten komplett ubernahm wahrend umgekehrt eine Beteiligung der Ostfriesen vorausgesetzt wurde konnte erst im Oktober 1764 mit dem Bau auf dem Gelande der einstigen Emder Burg begonnen werden nachdem die ostfriesischen Vertreter eingewilligt hatten einen erheblichen Teil der Kosten zu ubernehmen Am 16 November 1765 bezogen die Soldaten die neu errichtete Kaserne und auch eine seit 1763 zur Erleichterung der auf Emden liegenden Einquartierungslasten in Aurich garnisonierende Kompanie kehrte nun zuruck Verwendung BearbeitenWie alle stehenden Garnisonsverbande war auch das Garnisonbataillon XII vorwiegend zur Verteidigung seines Stationierungsortes vorgesehen obgleich es in Ausrustung und Ausbildung den Feldeinheiten entsprach Wegen dieser Zweitrangigkeit galten bei der Auswahl der Soldaten weniger strenge Massstabe Da die wenig beeindruckenden Emder Befestigungsanlagen eine erfolgreiche Verteidigung gegen einen ernsthaft auftretenden Angreifer kaum zuliessen war die eigentliche Aufgabe des Bataillons die Zugehorigkeit Ostfrieslands zu Preussen zu unterstreichen und durch seine Prasenz als Reprasentant der staatlichen Macht zu wirken Uniformierung Bearbeiten nbsp Die Uniformen des Garnisonbataillons XII von 1744 bis 1757Von 1744 bis 1757 trug das Bataillon die schlichte Uniform der Garnisonstruppen Preussischblaue Beinkleider Westen und Rocke mit rotem Innenfutter sowie schwarzen Armelaufschlagen dazu schwarze Gamaschen und Dreispitze Als Coubieres Freibataillon zum Garnisonbataillon XII wurde durfte es als besondere Auszeichnung seine bisherige Uniform behalten und musste nicht die ublichen Garnison Monturen anlegen Es trug daher blaue Rocke mit rotem Futter Armelaufschlagen und Kragen dazu weisse Beinkleider und Westen Gamaschen und Dreispitze blieben schwarz Literatur BearbeitenTileman Dothias Wiarda Ostfriesische Geschichte Bd 9 Von 1758 bis 1786 Verlag August Friedrich Winter Aurich 1792 Kurzgefasste Stamm und Rangliste aller Regimenter der Koniglich Preussischen Armee von deren Stiftung an bis Ende 1785 Christian Friedrich Himburg Berlin 1786 Onno Klopp Geschichte Ostfrieslands unter preussischer Regierung bis zur Abtretung an Hannover von 1744 1815 C Rumpler 1858 Julius Mebes Beitrage zur Geschichte des Brandenburgisch Preussischen Staates und Heeres Band 1 Luderitz 1861 Johann David Erdmann Preuss Die Lebensgeschichte des grossen Konigs Friedrich von Preussen Ein Buch fur jedermann Band 1 Nauck 1834 Eduard Lange Die Soldaten Friedrich s des Grossen H Mendelssohn 1853 Gunther Gieraths Die Kampfhandlungen der brandenburgisch preussischen Armee Walter de Gruyter 1964Infanterieregimenter der altpreussischen Armee in der Fruhen Neuzeit Infanterieregimenter No 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60Garnisonregimenter No I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII NGStehende Garnison Grenadier Bataillone I SGGB II SGGB III SGGB IV SGGB V SGGB VI SGGBLandregimenter Berliner Stettiner Konigsberger MagdeburgerFeldjager zu Fuss Sachsische Regimenter 1756 S 50 S 51 S 52 S 53 S 54 S 55 S 56 S 57 S 58 S 59 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altpreussisches Garnisonregiment No XII amp oldid 230910314