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Der alte Hauptbahnhof Solingen ist ein ehemaliger Bahnhof in Solingen Er wurde 1890 unter dem Namen Bahnhof Solingen Sud eroffnet im Jahr 1913 in Solingen Hbf umbenannt und im Jahr 2006 stillgelegt Den Namen Solingen Hauptbahnhof tragt seit Dezember 2006 der Bahnhof in Solingen Ohligs Seit 2006 wird das Gebaude als Forum Produktdesign genutzt Alter HauptbahnhofAlter Solinger HauptbahnhofAlter Solinger HauptbahnhofDatenBauform DurchgangsbahnhofAbkurzung KSEroffnung 1890Auflassung 2006LageStadt Gemeinde SolingenLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandKoordinaten 51 9 49 N 7 5 3 O 51 16358 7 08405 Koordinaten 51 9 49 N 7 5 3 OEisenbahnstreckenSolingen Remscheid KorkenzieherbahnBahnhofe in Nordrhein Westfaleni16i16i18 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 1 1 Lage und Umgebung 1 2 Architektur und Denkmalschutz 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Eroffnung als Bahnhof Solingen Sud 2 3 Umbenennung in Solingen Hauptbahnhof 2 4 Stilllegung und Umbau zur Regionale 2006 3 Forum Produktdesign 4 Weblinks 5 QuellenLage und Beschreibung BearbeitenLage und Umgebung Bearbeiten Der alte Hauptbahnhof befindet sich am Sudrand des Stadtbezirks Solingen Mitte sudlich der Innenstadt in der Parkanlage Sudpark Er liegt ostlich der Kolner Grunewalder Strasse die als Bundesstrasse 229 klassifiziert ist und ist uber die Bahnhofstrasse zuganglich Dort befindet sich auch ein grosszugig gestalteter gepflasterter Bahnhofsvorplatz mit mehreren Stellplatzen fur PKW Die Bahnstrecke Solingen Remscheid verlauft zweigleisig sudlich an dem Bahnhofsgebaude vorbei zwischen den beiden Stationen Solingen Grunewald im Westen und Solingen Mitte im Osten Sudlich der Bahnstrecke befindet sich das J A Henckels Zwillingswerk Im Westen befindet sich die Lutherkirche Der alte Hauptbahnhof bildet den Startpunkt des rund 15 Kilometer langen Radwanderwegs Korkenziehertrasse sowie des kleinen Industrierundgangs Made in Solingen Architektur und Denkmalschutz Bearbeiten nbsp BahnsteigbruckeDer in einer leichten Hanglage befindliche alte Hauptbahnhof besteht im Kern aus den im Zweiten Weltkrieg zerstorten Resten des 1908 10 errichten Wartesaalgebaudes Dabei handelt es sich um einen dreigeschossigen Putzbau dessen ursprungliches Mansarddach beim Wiederaufbau 1953 56 durch ein Flachdach ersetzt wurde Die Empfangshalle mit uberkragendem Flachdach wurde 1953 56 in zeittypischer Glasarchitektur nach Planen des Architekten Willmann von der Bundesbahndirektion Wuppertal errichtet 1 Eine Besonderheit stellt die auf der Ruckseite gelegene geschlossene Bahnsteigbrucke dar die uber die Bahngleise zu den Bahnsteigen fuhrt Bei der ebenfalls 1908 10 errichteten Brucke handelt es sich um eine genietete Stahlkonstruktion mit grossflachigen Metallsprossenfenstern Sie gilt im Rheinland als die letzte erhaltene Bahnhofsuberfuhrung der Vorkriegszeit 1 Im April 1993 wurde das Bahnhofsgebaude in die Denkmalliste der Stadt Solingen eingetragen 2 Zum Umfang der denkmalgeschutzten Baububstanz gehort das Bahnhofsgebaude inkl Empfangshalle die historische Bahnsteigbrucke auf der Ruckseite sowie das zum Bahnhof gehorende Stellwerk Solingen West um 1910 Das in anspruchsloser Architektur gestaltete Gebaude der ehemaligen Expressgutabfertigung steht nicht unter Denkmalschutz Es beherbergt heute eine Spielhalle 1 Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Stadt Solingen bemuhte sich bereits in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts um einen Anschluss an das Eisenbahnnetz was sich jedoch u a aufgrund der anspruchsvollen Topografie nicht realisieren liess Als die Bergisch Markische Eisenbahn Gesellschaft BME in den 1860er Jahren eine Eisenbahnstrecke zwischen Gruiten und Koln Deutz plante nutzten die Solinger diese Gelegenheit Die geplante Bahnstrecke Gruiten Koln Deutz fuhrte zwar weit abseits des damaligen Solinger Stadtgebiets durch das Gebiet der Stadte Merscheid und Hohscheid doch die Stadt Solingen erlangte einen Teilerfolg in den Verhandlungen mit der BME und bekam eine Stichbahnstrecke vom geplanten Bahnhof bei Ohligs dem heutigen Hauptbahnhof und einem geplanten Bahnhof Weyersberg im Westen der Solinger Altstadt zugesprochen 3 52Die Bauarbeiten fur die knapp 5 6 Kilometer lange Stichstrecke begannen 1864 und wurden 1867 beendet Am 25 September 1867 wurden sowohl der Bahnhof Ohligs Wald wie auch der Bahnhof Weyersberg feierlich eroffnet 3 52So gross die Freude uber den neuen Bahnhof am Weyersberg anfanglich auch war so schnell kam in Solingen die Ernuchterung Der Bahnhof lag abgelegen von der Altstadt in einer Talsohle und war nur uber abschussige Strassen zu erreichen was den Warentransport von und zum Bahnhof nicht nur im Winter gefahrlich machte 4 Eroffnung als Bahnhof Solingen Sud Bearbeiten nbsp Informationstafel zum alten Hauptbahnhof des Rundgangs Made in SolingenAb den 1880er Jahren wurde die Bahnstrecke Solingen Wuppertal Vohwinkel errichtet die vom Weyersberg her kommend erst sudlich und dann ostlich um die Altstadt herumfuhrte Zum Anschluss an den Personen und Guterverkehr wurden entlang der Strecke im damaligen Solinger Stadtgebiet zwei Bahnhofe gebaut der Bahnhof Solingen Nord am Schlagbaum und der Bahnhof Solingen Sud an der Kolner Strasse 1 Mit der Eroffnung der sogenannten Korkenzieherbahn im Jahre 1890 wurde der Verkehrsanschluss der Stadt Solingen vor allem in Richtung Ruhrgebiet verbessert Der ebenfalls 1890 eroffnete Bahnhof Solingen Sud lag deutlich naher an der Altstadt als der bisherige Bahnhof Weyersberg und war deutlich vergunstiger zu erreichen Aus diesem Grunde wurde auch die Stichstrecke von Ohligs daher noch im selben Jahr bis zum Sudbahnhof verlangert der Personenverkehr am Weyersberg wurde eingestellt 4 Der Sudbahnhof wurde als zusammenhangender Komplex aus Wartehalle und Guterschuppen in Fachwerkbauweise errichtet Seine Gestaltung war etwas reprasentativer als die des Nordbahnhofes bei beiden stand jedoch die Funktionalitat im Vordergrund Umbenennung in Solingen Hauptbahnhof Bearbeiten Mit Eroffnung der Bahnstrecke Remscheid Solingen uber die Mungstener Brucke in den Jahren 1896 97 stieg die Verkehrsbedeutung des Bahnhofs an dem nun auch die Zuge der neuen Strecke hielten Bereits 1898 beauftragte die Stadt Solingen den Regierungsbaumeister G Kuchler zur Ausarbeitung von Planen die Bahntrasse so weit nach Norden zu verlegen damit die Kolner Strasse mithilfe einer Brucke uber die Bahnstrecke gefuhrt werden konnte Mit steigendem Verkehrsaufkommen ab dem Jahre 1900 wuchs der Druck in der Bevolkerung den Bahnhof umzubauen und zu erweitern So wurde das von Kuchler geplante Bauprojekt zwischen 1908 und 1910 realisiert Dabei wurde das alte Bahnhofsgebaude abgerissen und ein neues reprasentatives Empfangsgebaude errichtet Der Zugang zu den Gleisen erfolgte fortan uber eine geschlossene stahlerne Bahnsteigbrucke Der Guterverkehr wurde uber Guterhallen im Osten abgefertigt 1 Im Jahr 1913 erhielt der Bahnhof aufgrund seiner gewechsenen Bedeutung fur die Stadt Solingen den Namen Solingen Hauptbahnhof Seit der Stilllegung des Personenverkehrs auf der Korkenzieherbahn 1942 diente der Bahnhof nur noch dem Verkehr auf der Strecke von Ohligs uber Remscheid nach Wuppertal Wahrend des Zweiten Weltkriegs war der Bahnhof bei dem verheerenden Luftangriff auf Solingen am 4 November 1944 eines der Hauptziele der alliierten Bomber Von den rund 500 Toten an diesem Tag wurden viele am damaligen Hauptbahnhof geborgen 5 20 Das Empfangsgebaude wurde bei dem Luftangriff grosstenteils zerstort der Zugverkehr in der Folge zunachst eingestellt 1 nbsp Ehemaliger Hauptbahnhof Gleise und Bahnsteige Zu Beginn der 1950er Jahre wurde der Wiederaufbau des Bahnhofsgebaudes geplant Unter Einbeziehung der erhaltenen Bausubstanz wurde ab 1953 das Wartesaalgebaude wiederhergestellt das um eine moderne Empfangshalle in Glasarchitektur erweitert wurde Das Gebaude erhielt zudem einen 22 Meter hohen Uhrenturm Alle Bauarbeiten wurden 1956 abgeschlossen Aufgrund von Baumangeln musste der Uhrenturm bereits 1978 wieder abgerissen werden 1 Auch sonst war der Solinger Hauptbahnhof durch die Bundesbahn dem baulichen Verfall preisgegeben Das Fahrgastaufkommen sank kontinuierlich der Service der Bundesbahn wurde abgebaut Die bei weitem grossere Verkehrsbedeutung fur die Grossstadt Solingen hatte seit der Stadtevereinigung 1929 der Bahnhof in Solingen Ohligs Anfang der 1990er Jahre war der Hauptbahnhof in einem desolaten Bauzustand und er wurde in der Bevolkerung als Schandfleck wahrgenommen 1991 wurde in einem Gutachten jedoch der Denkmalwert des Gebaudeensembles festgestellt Der Eintrag in die Solinger Denkmalliste erfolgte unter der laufenden Nummer 929 am 21 April 1993 2 Stilllegung und Umbau zur Regionale 2006 Bearbeiten Noch bis 1995 erfolgte noch eine Bedienung des Streckenstucks der Korkenzieherbahn bis zum Bahnhof Solingen Wald im Guterverkehr danach wurden nur noch Anschliesser im Bereich des Hauptbahnhofs angefahren Im Jahre 1996 entschied der Solinger Stadtrat dass der alte Hauptbahnhof stillgelegt werden sollte Dies geschah im Rahmen der Modernisierung der Bahnstrecke Remscheid Solingen sowie der Regionale 2006 und ging mit der Errichtung zweier Stationen in unmittelbarer Nachbarschaft einher die die Verkehrsbeziehungen innerhalb Solingens deutlich verbessern sollten Mit der Eroffnung des Haltepunkts Solingen Grunewald westlich des Hauptbahnhofs am 6 Mai 2006 wurde der alte Solinger Hauptbahnhof geschlossen und als Betriebsstelle aufgelassen die Zuge hielten nur noch am neuen Haltepunkt Neben Miltenberg und Velbert liegt hier der seltene Fall vor dass ein Hauptbahnhof ausser Betrieb ging Bis zum 10 Dezember 2006 hatte Solingen keinen Hauptbahnhof mehr Erst mit dem Fahrplanwechsel an diesem Tag wurde die zweite neue Station der Bahnhof Solingen Mitte ostlich des ehemaligen Hauptbahnhofs eroffnet und der Bahnhof in Solingen Ohligs zeitgleich in Solingen Hauptbahnhof umbenannt wodurch Solingen wieder einen Hauptbahnhof erhielt Im Rahmen der Regionale 2006 wurde das Bahnhofsgebaude ebenfalls saniert und das Umfeld als Sudpark umgestaltet Der ehemalige Bahnhof wurde zum Forum Produktdesign umgewandelt Die Empfangshalle wird fur Wechselausstellungen genutzt dort wurde auch ein Shop fur Solinger Schneidwaren eingerichtet In das ehemalige Wartesaalgebaude zog ein Gastronomiebetrieb ein Im Kopfbau der ehemaligen Guterhallen wurde das Museum Plagiarius eingerichtet ein Museum fur Produktpiraterie In den ubrigen Hallen wurden Kunstlerateliers angesiedelt Ende Februar 2022 schloss das im Bahnhofsgebaude befindliche Restaurant infolge der Corona Pandemie sowie aufgrund baulicher Mangel am Gebaude 6 Die Schliessung loste eine Debatte uber die Zukunft des im Eigentum der Stadt Solingen befindlichen Bahnhofsgebaudes aus 7 Forum Produktdesign BearbeitenDas Bahnhofsgebaude beherbergt seit seinem Umbau 2003 06 das Forum Produktdesign Im Gebaude untergebracht sind unter anderem die Buro und Leerraume des Instituts fur Produkt Innovationen IPI das als sogenanntes In Institut zur Fakultat fur Maschinenbau und Sicherheitstechnik zur Bergischen Universitat Wuppertal gehort 8 Zum Institut gehort der 2014 eingerichtete Lehrstuhl fur Neue Fertigungstechnologien und Werkstoffe 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alter Hauptbahnhof Solingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hauptbahnhof Solingen in rheinische industriekultur de abgerufen am 20 Marz 2023 Der ehemalige Hauptbahnhof Solingen jetzt Sudbahnhof in youtube com abgerufen am 20 Marz 2023 Strassenbahngleisreste am damaligen Hbf in tramtracks de abgerufen am 20 Marz 2023Quellen Bearbeiten a b c d e f g Hauptbahnhof Solingen In rheinische industriekultur com Abgerufen am 20 Marz 2023 a b Denkmalliste Solingen In solingen de 1 Juli 2022 abgerufen am 21 Marz 2023 a b Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Band 3 Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Braun Duisburg 1975 ISBN 3 87096 126 0 a b Stadt Sparkasse Solingen Mangenberg Selbstverlag Solingen 1988 S 3 ff Ralf Rogge Armin Schulte Kerstin Warncke Solingen Grossstadtjahre 1929 2004 Wartberg Verlag 2004 ISBN 3 8313 1459 4 Martin Oberpriller Pachtvertrag wird aufgehoben Restaurant Steinhaus schliesst bis Ende Februar 23 Dezember 2021 abgerufen am 21 Marz 2023 Redaktion Alter Hauptbahnhof Rathaus hofft auf privaten Trager In Das SolingenMagazin 10 Marz 2023 abgerufen am 21 Marz 2023 deutsch Institut fur Produkt Innovationen p im Forum Produktdesign Abgerufen am 22 Marz 2023 Lehrstuhl fur Neue Fertigungstechnologien und Werkstoffe In Bergische Universitat Wuppertal Abgerufen am 22 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alter Hauptbahnhof Solingen amp oldid 239399717