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Miltenberg Hbf bis 1906 Miltenberg ab 1977 Miltenberg Gbf war ab 1876 der erste Bahnhof der bayerischen Stadt Miltenberg Da er als Kopfbahnhof ein fortwahrendes Betriebshindernis darstellte wurde er im Personenverkehr 1977 durch den rechtsmainischen Bahnhof Miltenberg Nord abgelost und diente von da an bis 2001 als Guterbahnhof Miltenberg HbfEmpfangsgebaude Strassenseite 2009 DatenBetriebsstellenart ehem BahnhofLage im Netz ehem EndbahnhofAbkurzung NM GEroffnung 12 November 1876Auflassung 2005Architektonische DatenBaustil SpatklassizismusLageStadt Gemeinde MiltenbergLand BayernStaat DeutschlandKoordinaten 49 42 12 N 9 14 20 O 49 703333 9 238889 Koordinaten 49 42 12 N 9 14 20 OEisenbahnstreckenAschaffenburg Hbf Miltenberg Hbf km 36 43 Bahnhofe in Bayerni16i16i18 Lage der Miltenberger Bahnhofe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Eroffnung 1 3 Erweiterungen 1 4 Ablosung 1 5 Guterbahnhof ab 1977 2 Empfangsgebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Am 1 Oktober 1854 eroffneten die Koniglich Bayerischen Staats Eisenbahnen KBayStsB den Abschnitt Lohr Aschaffenburg der Ludwigs West Bahn der durchgehenden Verbindung Bamberg Frankfurt am Main Deren Streckenfuhrung uber die Spessartrampe liess die Bahn die Orte im Mainviereck links liegen So gelangten Miltenberg Obernburg und Stadtprozelten zunehmend verkehrstechnisch und damit wirtschaftlich ins Abseits Dennoch zeigte der bayerische Staat aus partikularistischen Grunden kein Interesse eine Bahnverbindung von Lohr nach Aschaffenburg entlang des Mains zu schaffen hatte diese doch dem benachbarten Baden den Anschluss an das eigene Schienennetz in Wertheim oder bei Amorbach ermoglicht und so Konkurrenz fur die Ludwigs West Bahn geschaffen Eroffnung Bearbeiten Am 12 November 1876 erhielt Miltenberg mit der Bahnstrecke Aschaffenburg Miltenberg einen Eisenbahn Anschluss Der Bahnhof entstand in enger Tallage am linken Mainufer in grosstmoglicher Nahe zur Altstadt Fur diese Lage waren nicht zuletzt die partikularistischen Interessen Bayerns ausschlaggebend Der Bahnhof wurde bewusst so angelegt dass eine Verlangerung der Bahn mainaufwarts in Richtung Wertheim uberhaupt nicht und eine Weiterfuhrung nach Amorbach Seckach nur mit Fahrtrichtungswechsel moglich war Dass damit Miltenberg keine uberregionale Bedeutung im Schienenverkehr zukommen konnte nahm die bayerische Politik billigend in Kauf Die K Bay Sts B eroffneten den Bahnhof zunachst als Bahnexpedition 1 Klasse und wandelten ihn zum 12 Dezember 1876 in eine Bahnverwaltung um Erweiterungen Bearbeiten Mit der Eroffnung der Bahnstrecke nach Amorbach am 15 April 1880 erreichte den Kopfbahnhof eine zweite Strecke Ab 1899 konnte uber Amorbach hinaus die badische Stadt Seckach an der badischen Odenwaldbahn erreicht werden Anfang des 20 Jahrhunderts kam es dann doch zum Bahnbau uber Miltenberg hinaus mainaufwarts Am 21 Mai 1906 eroffneten die KBayStsB die Lokalbahn nach Stadtprozelten Da das linke Mainufer teilweise badisches Gebiet war verlief die Strecke vollstandig entlang des rechten Mainufers Spatestens jetzt erwies sich die Lage des Miltenberger Bahnhofs als Fehlentscheidung da der Anschluss in Miltenberg nur uber eine Eisenbahnbrucke uber den Main in einer Lage vor dem Bahnhof moglich war die keinen Platz fur eine Einfahrtskurve in den Miltenberg Hauptbahnhof liess Es war also fur Zuge die von Wertheim nach Aschaffenburg und umgekehrt durchfuhren ein recht aufwandiger Betrieb erforderlich Sie hielten zunachst in Miltenberg Nord fuhren dann auf der Strecke in Richtung Aschaffenburg hielten und setzten nach dem betrieblichen Halt nach Miltenberg Hauptbahnhof zuruck Anschliessend fuhren sie nach erneutem Fahrtrichtungswechsel nach Aschaffenburg weiter Dieser Betrieb glich dem einer Fahrt durch eine Spitzkehre 1912 erhielt Miltenberg durch die Verlangerung Stadtprozelten Wertheim doch noch Anschluss an die Bahnstrecke Lauda Wertheim Ablosung Bearbeiten nbsp Luftbild aus nordlicher Richtung Juni 2009 Spatestens mit der Einfuhrung durchgehender Eilzugverbindungen in der Relation Bodensee Crailsheim Aschaffenburg Frankfurt Main Hauptbahnhof in den fruhen 1950er Jahren erwiesen sich die betrieblichen Zustande im Miltenberger Hauptbahnhof als untragbar so dass in den 1960er Jahren Plane fur einen Umbau der Miltenberger Bahnanlagen reiften Als mogliche Losungen untersuchte die Deutsche Bundesbahn die Verlegung aller Anlagen zum bisherigen rechtsmainischen Haltepunkt Miltenberg Nord unter Beibehaltung des alten Bahnhofs als Guterbahnhof grosse Losung und alternativ nur die Verlegung des Halts durchgehender Personenzuge zum Nordbahnhof und der Guterabfertigung kleine Losung Die DB entschied fur die grosse Losung und gab dafur im Marz 1972 Mittel in Hohe von 1 45 Mio DM fur einen ersten Bauabschnitt frei Miltenberg Nord wurde zum Bahnhof ausgebaut die Zufuhrstrecken umgebaut und eine neue Guterhalle errichtet Schon ab dem Sommerfahrplan 1972 waren durchgehende Zugfahrten Aschaffenburg Miltenberg Nord Wertheim signaltechnisch moglich so dass einzelne Eilzugpaare den Hauptbahnhof umfahren konnten 1975 nahm die DB die Arbeiten fur den zweiten Bauabschnitt auf der die Gleisanlagen des Nordbahnhofs erweiterte ein neues Empfangsgebaude und eine neue Guterabfertigung vorsah und neue Bahnsteige mit Unterfuhrung umfasste Der neue Bahnhof erhielt kein zeitgemasses Dr Stellwerk sondern aus Kostengrunden nur ein elektromechanisches Stellwerk alterer Bauart Am 22 Mai 1977 loste der neue Bahnhof Miltenberg den Miltenberger Hauptbahnhof im Personenverkehr vollstandig ab der Hauptbahnhof hiess von nun an Miltenberg Guterbahnhof Miltenberg Gbf Da die Ara des Dampfbetriebs bereits zu Ende war baute die DB die jenseits der Mud gelegenen nun nicht mehr benotigten Anlagen fur die Lokbehandlung und die Drehscheibe ab Das Lokschuppen Gebaude existiert noch und dient heute Stand 2020 als Lager und Verwaltungsbau eines Schrottplatzes Die Gesamtkosten fur die Verlegung betrugen 5 Mio DM Guterbahnhof ab 1977 Bearbeiten 1990 ubernahm die Fahrdienstleitung des neuen Miltenberger Bahnhofs im Rahmen von Rationalisierungsmassnahmen auf der Maintalbahn auch die Steuerung des Guterbahnhofs Die nach wie vor vorhandenen Formsignale wurden durch Lichtsignale ersetzt das zuletzt als Abstellgleis genutzte Ausziehgleis wurde abgebaut Bis Mitte der 1990er Jahre war der Guterbahnhof stark frequentiert und die Gleisanlagen waren nach wie vor umfangreich Der Guterbahnhof verfugte uber eine Ladestrasse sowie verschiedene Anschlussgleise auch uber einen Anschluss zum Mainufer mit Umschlagsmoglichkeit zur Main Schifffahrt Daruber hinaus diente er zum Abstellen von Guterwagen und der Bahnmeisterei Ab 1997 verlagerten wichtige Kunden darunter ein Deckenplattenhersteller in Amorbach und ein Hersteller von Keramikwaren in Kleinheubach ihre Transporte auf die Strasse Die DB zog daraufhin die bisher hier stationierte Kof III Rangierlok ab die Anlagen dienten nur noch saisonal der Holzverladung Im Rahmen von MORA C kundigte die DB allen noch verbliebenen Kunden zum Ende des Jahres 2001 der letzte regulare Guterzug verliess den Bahnhof am 20 Dezember 2001 Ab 2002 nutzte die Bahn den Guterbahnhof bei Gleisarbeiten an nahe gelegenen Streckenabschnitten noch gelegentlich zum Abstellen von Bauzugen ansonsten uberwucherte die Natur die Anlagen 2005 wurde die Einfahrt in den Bahnhof gesperrt und Anfang Oktober 2007 wurden die Anlagen bis auf das Empfangsgebaude und die Guterabfertigung vollstandig abgebaut Die Flache wurde in ein Gewerbegebiet umgewandelt und sukzessive Geschaften und Gastronomiebetrieben zur Verfugung gestellt Empfangsgebaude Bearbeiten nbsp Gleisseite nach Abbau der Bahnanlagen April 2009 Das Empfangsgebaude im spatklassizistischen Stil erhielt eine Verblendung aus rotem Mainsandstein 1 Nachdem der Personenbahnhof verlegt worden war diente das Empfangsgebaude zunachst der ortlichen Bahnmeisterei und als Wohngebaude fur Bahnbedienstete Nach einer Ausschreibung gelangte das Gebaude 1981 an einen Investor der die Wohnungen in Mietwohnungen umwandelte Das imposante Empfangsgebaude ist ein Kulturdenkmal nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz Literatur BearbeitenHans Wolfgang Scharf Eisenbahnen zwischen Neckar Tauber und Main Bd 1 Historische Entwicklung und Bahnbau EK Verlag Freiburg Breisgau 2001 ISBN 3 88255 766 4 Hans Wolfgang Scharf Eisenbahnen zwischen Neckar Tauber und Main Bd 2 Ausgestaltung Betrieb und Maschinendienst EK Verlag Freiburg Breisgau 2001 ISBN 3 88255 768 0 Alexander Worn 30 Jahre Bahnhof Miltenberg und Abschied vom ehemaligen Miltenberger Hauptbahnhof In der schienenbus Nr 6 2007 S 65 67 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Miltenberg Hauptbahnhof Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Route der Industriekultur Rhein Main Bayerischer Untermain III PDF 1 3 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Miltenberg Hauptbahnhof amp oldid 215759896