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Altenplathow ehemals preussisches Amt ist ein nordlich gelegener Stadtteil von Genthin der durch den Elbe Havel Kanal vom ubrigen Stadtgebiet abgetrennt ist AltenplathowStadt GenthinKoordinaten 52 25 N 12 8 O 52 4175 12 137222222222 36 Koordinaten 52 25 3 N 12 8 14 OHohe 36 m u NHNFlache 1 3 km Postleitzahl 39307Vorwahl 03933Kirche von AltenplathowKirche von AltenplathowBeide Stadtteile werden nur durch eine Brucke verbunden uber die die Bundesstrasse 107 fuhrt die durch Altenplathow verlauft und Genthin uber Jerichow mit Havelberg verbindet Von der Bundesstrasse zweigen in Altenplathow auch zwei Kreisstrassen ab die den Stadtteil mit den Nachbarorten Nielebock im Westen und Brettin im Osten verbinden Nordwestlich von Altenplathow erstreckt sich ein weites Kiefernwaldgebiet Altenplathow hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Genthin Schonhausen welche inzwischen stillgelegt ist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerke 3 Sohne und Tochter 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAltenplathow ist eng mit der Adelsfamilie von Plotho verbunden die hier lange Zeit ihren Stammsitz hatte und uber ein Gebiet herrschte das sich bis zu 2000 km ausdehnte Zwischen zwei Armen des Flusses Stremme einen Flussubergang bewachend lag bereits im 12 Jahrhundert die Wasserburg Plothe Der Name der Burg ist von dem slawischen Wort plot Zaun Grenze abgeleitet Vermutlich bestand sie als Burgward bereits im 10 Jahrhundert Bis zum Slawenaufstand von 983 gehorte die Burg zum Bistum Havelberg danach gelangte sie im Zuge der Slawenkreuzzuge Anfang des 12 Jahrhunderts in den Besitz der Grafen von Stade Diese ubereigneten die Burg 1144 dem Magdeburger Erzbistum In der Schenkungsurkunde erfolgte die erste offizielle Erwahnung der Burg Zum Burgbesitz gehorten neben Altenplathow Genthin sowie die Orte Bergzow Grosswusterwitz Gusen Mutzel Rossdorf und Vehlen Burgherr wurde wenige Jahre spater Hermann von Plotho 1135 1170 Gefolgsmann des Erzbistums Magdeburg Sein Grabstein befindet sich noch heute in der Altenplathower Kirche Als 1294 Wolf von Plotho ohne mannlichen Erben starb ging die Burg in den Besitz des Magdeburger Erzbischofs Burchard II uber Als Verwalter wurden die Bruder Johann und Werner Rosenburg eingesetzt welche 1335 von denen von Bredow abgelost wurden Die Burg blieb im Besitz der Magdeburger Erzbischofe bis Erzbischof Otto durch Finanznote gezwungen war die Burg am 17 Oktober 1338 an die von Bredows zu verkaufen 1355 war Otto jedoch bereits wieder in der Lage die Burg zuruckzukaufen Auch in der Folgezeit musste die Burg aus Geldmangel mehrfach verpfandet werden Im September 1434 belagerten die Stadte Magdeburg und Zerbst mit 1 700 Mann die Burg Zuvor hatten sie bereits Parey und Jerichow gesturmt die wie Altenplathow Gebhard von Plotho innehatte In vier Tagen und Nachten wurden drei Last Pulver und 420 Steinkugeln verschossen Am 18 September 1434 einigte man sich auf freien Abzug der Burgbesatzung 1435 musste die Burg im Frieden von Neuwerk an den Erzbischof zuruckgegeben werden 1 Wahrend des 15 Jahrhunderts geriet sie zwischen die Streitigkeiten des Erzbistums mit der Mark Brandenburg und war zeitweilig Angriffsziel oder Stutzpunkt von Raubrittern nbsp Pieschelscher MuhlturmDie schon zur Slawenzeit bei der Burg gelegene Siedlung fuhrte zunachst den Namen Orogawitz doch schon Mitte des 10 Jahrhunderts war der Burgname auch auf den Ort ubergegangen 1420 taucht bereits die Bezeichnung Aldenplote auf Die Dorfbewohner unterstanden den jeweiligen Burgherren und lebten hauptsachlich von der Landwirtschaft Als im 14 Jahrhundert die Orte in der Elbaue begannen Deiche zu errichten wurde Altenplathow Sitz des Elbdeichgerichtes Es verblieb dort bis 1420 und der jeweilige Burgherr fuhrte den Vorsitz 1535 wurde in Altenplathow die Reformation eingefuhrt Ein Visitationsprotokoll fuhrt 1562 als Einwohner den Pfarrer einen Kuster vier Bauern zwei Hirten und weitere 16 Landmanner auf 1634 richtete ein grosser Brand schwere Schaden an und 1639 brach im Ort eine Pestepidemie aus Um 1650 liessen sich funf Kolonisten am Ortsrand nieder und grundeten die Siedlung Wiehl Innerhalb von dreissig Jahren erhohte sich die Zahl ihrer Hauswirte auf achtzehn Schon zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges war die Burg zur Ruine verfallen Nachdem das Erzbistum Magdeburg 1680 als Herzogtum zu Brandenburg gekommen war ordnete Kurfurst Friedrich Wilhelm anlasslich eines Aufenthaltes in Altenplathow 1681 den Abbruch der Burgbefestigungen und die Beseitigung der Graben an Der Burgbesitz wurde zur Domane und verpachtet Die Forstverwaltung wurde ausgegliedert und als Oberforsterei weitergefuhrt Altenplathow erhielt den Status eines koniglichen Amtes dem auch die benachbarte Stadt Genthin unterstand Fur den in den Jahren 1743 bis 1745 gebauten Plauer Kanal wurde auch das Flussbett der Stremme genutzt sodass Altenplathow direkten Anschluss an die neue Wasserstrasse und durch die damit verbundene Schifffahrt einen neuen Erwerbszweig erhielt Auf Anordnung von Konig Friedrich II entstand ab 1763 die Kolonie Breitemark mit zwanzig Hausgrundstucken Ebenfalls auf koniglichen Befehl mussten 1770 zum Aufbau einer von China unabhangigen preussischen Seidenfabrikation 3910 Maulbeerbaume angepflanzt werden und es wurde eine Seidenspinnerei eingerichtet Infolge von Verwaltungsreformen des preussischen Staates erfolgte zunachst 1809 die Loslosung der Stadt Genthin aus dem Amt Altenplathow und mit der Kreisreform von 1815 erfolgte die Auflosung des Amtes und die Eingliederung in den Kreis Jerichow II mit der neuen Kreisstadt Genthin Der Statusverlust wirkte sich jedoch nicht negativ auf das wirtschaftliche Leben Altenplathows aus Schon 1808 hatte der Magdeburger Kaufmann Karl Friedrich von Pieschel 25 Oktober 1779 31 Januar 1855 eine Zichorienfabrik gegrundet der er spater noch eine Schrotgiesserei und eine Olmuhle folgen liess 1839 plante Lenne den Pieschelschen Park 2 Die gunstige Lage am Plauer Kanal der Bau neuer Strassen und die Eroffnung der Eisenbahnstrecke Magdeburg Potsdam im Jahre 1846 lockten weitere Industriebetriebe an In der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts entstanden noch die Altenplathowsche Amtsziegelei und eine Schiffswerft Um 1880 gab es in Altenplathow 20 Schiffseigner mit 65 Beschaftigten und 22 Schiffen Die Zahl der Einwohner des Ortes stieg von 1970 im Jahre 1885 auf 2332 im Jahre 1910 So war die alte Kirche fur die gewachsene Gemeinde zu klein geworden und 1899 entschied man sich das auch baufallig gewordene Gebaude abzureissen und ein neues Gotteshaus zu bauen Dieses wurde nach einjahriger Bauzeit am 25 August 1904 eingeweiht Die Geschichte der eigenstandigen Gemeinde Altenplathow endete mit der Eingemeindung in die Stadt Genthin im Jahre 1923 Gleichzeitig wurde auch der Gutsbezirk Hagen nach Genthin eingemeindet Bauwerke BearbeitenDorfkirche Altenplathow mit Kriegerdenkmal AltenplathowSohne und Tochter BearbeitenJohann Friedrich von Printzen 1631 1691 kurbrandenburgischer General Erbherr auf Jerichow und Altenplathow August Wilhelm Nethe 1812 1901 Oberburgermeister und Ehrenburger von Burg bei Magdeburg Mitglied der Preussischen Nationalversammlung und des Provinziallandtages der Provinz Sachsen Gisbert von Bonin 1841 1913 Staatsminister im Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha Mitglied des Preussischen Herrenhauses Erich Wernicke 1877 1953 Mathematik und Physiklehrer in MarienwerderWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Altenplathow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Zichorienfabriken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Uberlieferung des Amtes Altenplathow im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung Magdeburg Karl Friedrich von Pieschel Ideen fur den Park gefragt Spurensuche im VolksparkEinzelnachweise Bearbeiten Peter Seydenschwanz Chronik S 159 Historie in der Region Genthin abgerufen am 13 Juli 2021Normdaten Geografikum GND 7734884 9 lobid OGND AKS VIAF 242361001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altenplathow amp oldid 223135464