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Die Alte Saline ist eine ehemalige Saline in Bad Reichenhall die nach Planen von Joseph Daniel Ohlmuller und Friedrich von Schenk errichtet wurde In ihr wurde von 1844 bis 1929 aus Sole das Reichenhaller Salz hergestellt Die Alte Saline ist ein Industriedenkmal und steht unter Denkmalschutz 1 Reste der Vorgangerbauten sind als Bodendenkmaler ebenfalls in die Denkmalliste eingetragen 1 Alte Saline HauptbrunnhausGemalde des Vorgangerbaus am Haus Poststrasse 10Die Anlage bildet zudem den Kern des Ensembles Alte Saline der Ensembleschutz umfasst neben der Alten Saline auch die Salinenstrasse den Beamtenstock den Oberen und Unteren Lindenplatz sowie den Feuerwachturm auf dem Gruttenstein 1 Alte Saline ist zudem die Strassenbezeichnung der Gebaude der alten Saline Die Hausnummern wurden beginnend beim Magazin 2 im Uhrzeigersinn fortlaufend vergeben Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Neubau 3 Betrieb 4 Baubeschreibung 4 1 Hauptbrunnhaus 4 2 Maschinenhalle 4 3 Quellenbau 4 4 Sudhauser 4 5 Magazine 4 6 Solereserven 4 7 Bergreserve 4 8 Brunnhauskapelle 4 9 Brunnen 4 10 Weitere Gebaude und Anlagen 4 10 1 Beamtenstock 4 10 2 Triftanlagen 4 10 3 Salinenstadel 4 10 4 Feuerwachtturm 5 Folgenutzung 5 1 Verworfene Planungen 6 Sonstiges 7 Quellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Stadtplan von 1817 mit den Vorgangerbauten der SalineDie Alte Saline steht im Zentrum von Bad Reichenhall am Fusse des Gruttensteins direkt an den Solequellen Aus diesen wurde bereits in prahistorischer romischer und mittelalterlicher Zeit Salz gewonnen Beim Aushub des Fundamentes wurde eine prahistorische Brunnfassung sowie eine Lappenaxt aus der Bronzezeit entdeckt 2 Dies sind klare Beweise fur das Wissen vorgeschichtlicher Siedler um den Wert der Solequellen Die Salzerzeugung war in der Stadt uber Jahrhunderte hinweg einem stetigen Wandel unterworfen der politischen technischen oder naturlichen Ursprungs war Ab 1817 erhielt sie Sole auch uber die von Georg von Reichenbach gebaute Soleleitung vom Salzbergwerk Berchtesgaden Der letzte grosse Einschnitt fur die Salzproduktion in Bad Reichenhall war der grosse Stadtbrand von 1834 Damals wurde die Saline samt Verwaltungsgebauden Sudhausern und unzahligen weiteren Einrichtungen in einer Nacht vernichtet Trotz der grossen Schaden wurde die Salzproduktion wenige Tage spater in improvisierten Sudhutten wieder aufgenommen Auf der Soleleitung die seit 1619 in Betrieb war ruhte in dieser Zeit das Hauptaugenmerk Bereits zwei Tage nach dem Ende des Brandes am 11 November 1834 floss wieder Reichenhaller Sole durch die holzernen Deicheln zu den Filialsalinen in Traunstein und Rosenheim die in der Folge die Hauptlast der bayerischen Salzproduktion tragen mussten 3 Neubau Bearbeiten nbsp Heutiger LageplanIm Gegensatz zur abgebrannten Saline sollte der Neubau nach dem Willen von Konig Ludwig I einem grosszugigen geometrischen Plan entsprechen Um auch die notigen Sicherheitsabstande zu anderen Hausern der Stadt zu gewahrleisten mussten insgesamt 51 Brandstatten Hausgrundstucke erworben werden 4 Im Fruhjahr 1836 begann man mit der Errichtung des Verwaltungsgebaudes des so genannten Beamtenstocks unter der Leitung des Hofarchitekten Friedrich von Gartner 4 1838 erfolgte die Grundsteinlegung des Hauptbrunnhauses Die Plane fur die Saline stammen von Joseph Daniel Ohlmuller sowie dem damaligen Direktor der Salinendirektion der Stadt Friedrich von Schenk Es ist nicht abschliessend geklart wer fur welchen Teil der Plane verantwortlich war Fest steht dass Ohlmuller alleine fur die Brunnhauskapelle zustandig war und die Technik im Hauptbrunnhaus insbesondere die Solepumpen mit den grossen oberschlachtigen Wasserradern aus der Feder von Schenks stammen Die restlichen Gebaude waren moglicherweise ein gemeinsamer Entwurf oder ein Entwurf von Ohlmuller den von Schenk in seiner Funktion als Beauftragter der bayerischen Salinen als Vorgesetzter abzeichnete Das erste Sudhaus am Unteren Lindenplatz nahm 1844 den Betrieb auf das letzte Sudhaus Nr 4 am Oberen Lindenplatz erst 1851 4 Betrieb BearbeitenDie Pumpen im Hauptbrunnhaus sind seit 1840 in Betrieb erst vier Jahre spater ging das erste Sudhaus am Unteren Lindenplatz in Betrieb Das letzte Sudhaus am Oberen Lindenplatz nahm erst 1851 den Betrieb auf 4 ab diesem Zeitpunkt konnte die Saline in Bad Reichenhall mit voller Auslastung betrieben werden 1858 lebten etwa 640 Arbeiterfamilien mit insgesamt 1500 Personen direkt von der Saline Das war fast die Halfte der damals etwa 3200 Einwohner der Stadt 5 Ab 1866 konnte das Salz uber die neu gebaute Bahnstrecke Freilassing Bad Reichenhall transportiert werden was den Vertrieb deutlich erleichterte Auf diesem Wege konnte spater auch Steinkohle als Brennmaterial fur die Sudpfannen in die Stadt gebracht werden Als 1868 das staatliche Salzmonopol aufgehoben wurde ubernahmen die Forstamter die Verwaltung der Saalforste und die alten Handwerkszunfte der Pfannhauser Holzscheiterer Kufer und Stosser schlossen sich 1869 zur Salzbruderschaft zusammen und vereinigten sich 1871 mit dem Knappschaftsverein der Saline 5 1892 wurden die Sudhauser auf die Befeuerung mit Steinkohle umgestellt In den Jahren 1900 bis 1910 betrug die jahrliche Salzproduktion etwa 250 000 Zentner 1911 wurde die Filialsaline in Traunstein aufgegeben 1913 wurde der Triftrechen abgebaut da der Bau des Saalachkraftwerks ein Ende der Holztrift auf der Saalach bedeutete In der Folge wurden in Reichenhall die Muhlbache und weite Teile der Triftanlagen verfullt und uberbaut 1919 konnte die Salzproduktion auf 350 000 Zentner gesteigert werden 5 Ab 1926 wurde der Betrieb schrittweise in die neu errichtete Neuen Saline an der Reichenbachstrasse verlegt 1929 fast 100 Jahre nach dem grossen Stadtbrand von 1834 der den Neubau der Alten Saline notig machte wurde die Salzproduktion in der Alten Saline endgultig eingestellt und wird seitdem ausschliesslich durch die Neue Saline realisiert Baubeschreibung BearbeitenAlle Bauten sind in Backstein mit Rahmungen und Gesimsen in Nagelfluh ausgefuhrt und gruppieren sich geometrisch um drei Hofe In der Mitte der beiden seitlichen Hofe steht je ein grosser von Baumen umsaumter Brunnen In Richtung Beamtenstock an der Salinenstrasse stehen vier Sudhauser an die jeweils ein Salzmagazin anschliesst Direkt am Berghang befinden sich die Bauten der Solereserven und das Werkstattgebaude Oberhalb der Solereserven befinden sich die Bergreserve und der Feuerwachtturm letzterer wurde nicht im Zuge des Neubaus errichtet Beim Neubau der Saline wurde darauf geachtet dass durch grosszugige Abstandsflachen zwischen den Gebauden ein Ubergreifen eines Feuers auf das nachstgelegene Wirtschaftsgebaude erschwert wird 1 Hauptbrunnhaus Bearbeiten Mittelpunkt der gesamten Anlage ist das Hauptbrunnhaus unter dem die Solequellen entspringen Mit den nuchtern gestalteten Funktionsgebauden der Sudhauser Magazine und Solereserven verbindet das Hauptbrunnhaus hauptsachlich der rechteckige Grundriss sowie roter Backstein als uberwiegend genutzter Baustoff Ohlmuller versuchte beim Entwurf des Gebaudes konstruktives Denken Zweckmassigkeitserwagungen und romanische Baugesinnung harmonisch zu vereinen Es sollte eine Fabrik konzipiert werden die neben den Grundsatzen der Funktionalitat auch die der Asthetik wahrt Eine mittelalterlich nachahmende Bauauffassung Ohlmullers kommt vor allem an der Fassade mit dem schmalen hochgezogenen und giebelgekronten Portalbau zum Ausdruck An diesem Portal werden Anleihen des Kirchenbaus der Romanik deutlich es weist grosse Ahnlichkeit mit dem Portal der Kirche in St Zeno auf Die Reliefgruppe uber dem Hauptportal zeigt den heiligen Rupert in der Mitte mit zwei Salinenarbeitern mit einem Salzfassl zu seiner Linken und einer Salzkrucke zu seiner Rechten Die lateinische Inschrift besagt dass fur alle Lebewesen nichts nutzlicher sei als Salz und Sonne 6 Verstarkt wird der Eindruck des Gebaudes durch den basilikalen Baukorper der Brunnhauskapelle die sich mit ihrem steilen Dach uber dem Hauptportal weit uber die anderen Gebaude erhebt 1 7 nbsp Hauptbrunnhaus mit Magazin 3 nbsp Hauptportal nbsp Reliefgruppe uber dem Hauptportal nbsp Hauptbrunnhaus mit Magazin 2Maschinenhalle Bearbeiten nbsp Wasserrader in der MaschinenhalleIn der Maschinenhalle die im sudlichen Flugel des Hauptbrunnhauses untergebracht ist befinden sich grosse Druckpumpen welche die Sole aus einer Tiefe von 14 Metern an die Oberflache befordern Diese werden uber zwei oberschlachtige Wasserrader aus Metall mit einem Durchmesser von 13 Metern angetrieben Jede Umdrehung dauert 17 Sekunden nach vollendeter Umdrehung ertont ein Glockenzeichen wodurch der Brunnwart die akustische Kontrolle des gleichmassigen und ungestorten Gangs der Pumpenanlage hat Das Aufschlagwasser wird uber eine mehrere Kilometer lange Leitung aus dem Alpgarten und Wappachtal im Lattengebirge in eine Brunnenstube und von dort durch einen gewolbten begehbaren Kanal unter der Burg Gruttenstein hindurch zum Hauptbrunnhaus gefuhrt Zwischen den Pumpwerken befindet sich ein Marmorbrunnen der 1931 durch den Munchner Bildhauer Anton Hiller erschaffen wurde An der sudlichen Seitenwand hangt die Gliederkette des ehemaligen Paternosterwerkes das erstmals 1438 errichtet wurde An der Fensterwand befindet sich ein grosser plattenformiger Findlingsblock der bei der Neufassung des Plattenflusses uber dem alten Quellenbauschacht gefunden wurde 6 Die technische Ausstattung fur den Neubau konstruierte Friedrich von Schenk nbsp Zahnrader zum Antrieb der Pumpen nbsp Alte Gliederkette nbsp Marmorbrunnen in der Maschinenhalle nbsp Findling in der MaschinenhalleQuellenbau Bearbeiten Der Quellenbau unterhalb des Hauptbrunnhauses ist durchzogen von einem System von Stollen und Schachten in denen mehrere Solequellen entspringen Pumptechnik aus der Erbauungszeit der Saline befordert die Sole in den Hauptschacht zu den grossen Druckpumpen die Pumpanlage der Karl Theodor Quelle stammt noch aus dem ausgehenden 18 Jahrhundert Das in die Stollen eindringende Susswasser wird im kunstlich angelegten Grabenbach abgeleitet der heute etwa zweieinhalb Kilometer unter der Stadt verlauft bevor er bei der Fruhlingstrasse auf Hohe des Verkehrsverteilers Nord an die Oberflache tritt 1 7 Im Quellenbau herrscht im Sommer und Winter eine gleichbleibende Temperatur von etwa 10 Celsius 1908 wurde der Quellenbau mit elektrischem Licht ausgestattet und ist seitdem eine der wichtigsten Sehenswurdigkeiten der Stadt 8 nbsp Karl Theodor Quelle nbsp Salzgrotte nbsp StollensystemSudhauser Bearbeiten nbsp Nordlicher Innenhof mit Solereserve 1 2 links Magazin 2 hinten sowie Sudhaus 2 rechts Die Sudhauser bilden den westlichen Teil der Salinenanlagen und wurden so weit wie moglich vom Hauptbrunnhaus und damit den Solequellen entfernt errichtet Die Sudhauser verlaufen entlang der Salinenstrasse und sind von Nord nach Sud aufsteigend nummeriert Zwischen jedem Sudhaus liegt ein grosszugiger Sicherheitsabstand um im Falle eines Brandes das Ubergreifen der Flammen von einem auf das nachste Sudhaus zu erschweren Zwischen Sudhaus 1 und 2 befindet sich der Zugang zum nordlichen Innenhof zwischen Sudhaus 2 und 3 der mittlere Innenhof und zwischen Sudhaus 3 und 4 der Zugang zum sudlichen Innenhof Von den technischen Einrichtungen der Sudhauser den Salzpfannen ist heute nichts mehr vorhanden Jede Salzpfanne hatte eine Grundflache von ungefahr 113 m diese wurden anfangs mit Holz ab 1892 mit Steinkohle befeuert In der aktiven Zeit der Saline wurde der Rauch uber Schornsteine anfangs uber 16 kleine spater uber vier hohe abgeleitet welche die Sudhauser in um mehrere Meter uberragten 1 7 Magazine Bearbeiten Direkt an die Sudhauser schliessen sich senkrecht in ostlicher Richtung die Magazine an die wie auch das jeweilige Sudhaus nummeriert sind In den Magazinen wurde das fertige Salz gelagert und zum Weitertransport vorbereitet Solereserven Bearbeiten Die Solereserven liegen in einer Linie mit dem Hauptbrunnhaus am ostlichen Ende des Areals Dort wurde die geforderte Sole vor dem Sieden zwischengelagert Wie auch die Sudhauser sind die Solereserven von Nord nach Sud nummeriert Das vierte Gebaude in dieser Reihe ist das Werkstattgebaude Bergreserve Bearbeiten Oberhalb der Solereserve 2 befindet sich am Hang des Gruttensteins die Bergreserve Brunnhauskapelle Bearbeiten Hauptartikel Brunnhauskapelle nbsp Brunnhauskapelle und FeuerwachtturmIm Obergeschoss des Hauptbrunnhauses befindet sich die Brunnhauskapelle Sie ist dem Heiligen Rupert von Salzburg geweiht der aufs engste mit der Reichenhaller Saline verbunden ist Das Innere der dreischiffigen zwei Stock hohen und zwei Joch tiefen Kapelle ist im romanisch byzantinischen Stil gestaltet Die romanischen Saulen die Kapitelle und die Halbsaulen bestehen aus Marmor Der fur den Boden verwendete Untersberger Marmor stammte aus den Marmorbruchen in Grodig die sich damals im Privatbesitz Konig Ludwigs befanden Die Ornamentmalerei stammt von Joseph Anton Schwarzmann In der Apsis des Mittelschiffs zeigen drei Glasfenster den auferstandenen Christus den Hl Rupert mit Salzfass und den Hl Virgil mit Modell des Salzburger Doms Eine vermutete Mitwirkung von Moritz von Schwind bei der Ausgestaltung der Kapelle ist bisher nicht belegt 7 9 Brunnen Bearbeiten In den beiden ausseren Innenhofen der Saline befindet sich jeweils ein Laufbrunnen Es handelt sich um Brunnen mit achteckigen Steinbecken und gusseisernen Figuren auf einem Mittelpfeiler Die Figur im nordlichen Innenhof stellt den heiligen Rupert dar der nach einer alten Legende als Entdecker der Reichenhaller Solequellen gilt Im sudlichen Innenhof ziert eine Figur des heiligen Virgil den Brunnen Beide Brunnen wurden nach Planen von Friedrich von Schenk und Michael Johann Rudholzner errichtet und sind unter der Aktennummer D 1 72 114 127 in die Denkmalliste eingetragen 1 nbsp Virgiliusbrunnen im sudlichen Innenhof nbsp Rupertusbrunnen im nordlichen InnenhofWeitere Gebaude und Anlagen Bearbeiten Beamtenstock Bearbeiten Hauptartikel Beamtenstock nbsp Beamtenstock in der SalinenstrasseMit der Planung des Verwaltungsgebaudes der Salinenadministration das in der Folge ublicherweise Beamtenstock genannt wurde wurde Friedrich von Gartner beauftragt Sein Entwurf lehnt sich stark an die Bayerische Staatsbibliothek in Munchen an die ebenfalls von ihm geplant wurde Der erste Spatenstich erfolgte am 30 April 1836 Der Beamtenstock ist ein langgestreckter dreigeschossiger Gebaudetrakt mit 25 Achsen Der Rundbogenstil sowie Gartners Formenschatz des Mittelalters und der Fruhrenaissance trafen den Geschmack Konig Ludwig I der sich sehr um den Wiederaufbau der Stadt nach dem grossen Brand engagierte Nach drei Jahren Bauzeit im Jahr 1839 wurde der Beamtenstock als erstes Gebaude fertiggestellt Triftanlagen Bearbeiten Hauptartikel Triftanlagen Bad Reichenhall Zur Alten Saline im weiteren Sinne zahlen auch ihre ehemaligen technischen Anlagen wie die Gradierwerke die Soleleitung Berchtesgaden Reichenhall sowie Reichenhall Traunstein Rosenheim die ehemaligen Triftanlagen an der Saalach und die Triftgrunde Die Strassennamen Im Hammergrund Im Spitzgrund Im Grossen Grund sowie der Furschlachtweg der Leitererweg und der Holzfeldweg erinnern noch heute an die Triftwege und Holzlagerplatze Dort finden sich auch noch zahlreiche Bauwerke aus dieser Zeit wie Ufermauern aus Marmorquadern und mehrere Schleusen wie z B am Leitererweg 47 724736 12 871664 Am Luitpoldwehr oberhalb der Luitpoldbrucke zweigte man das Wasser der Saalach ab und verteilte das Holz das mit dem Wasser der Saalach aus den Bayerischen Saalforsten im salzburgischen Pinzgau nach Reichenhall transportiert wurde auf die Triftgrunde Das Luitpoldwehr ist heute noch vorhanden ebenso wie einige Teile von Ufermauern entlang der Saalach unterhalb der B21 Die Brucke uber den Triftbach die eine Verlangerung der Langen Brucke und spater der Luitpoldbrucke uber die Saalach war befand sich etwa dort wo heute die Einmunundung der Thumseestrasse in die B21 in der Nahe des Kirchberger Bahnhofes ist Spatestens mit dem Betriebsbeginn des Saalachkraftwerks und dem Fehlen des Wassers wurde die Trift eingestellt Die Befeuerung der Sudpfannen wurde schrittweise auf Kohle umgestellt die mit der neu gebauten Eisenbahnlinie nach Reichenhall transportiert werden konnte 1 Salinenstadel Bearbeiten nbsp Salinenstadel an der ReichenbachstrasseAn der Reichenbachstrasse wo sich heute die Neue Saline befindet wurden zur Zeit der Alten Saline mehrere Salinenstadel errichtet Eines dieser Gebaude das sich direkt neben der Bahnstrecke Bad Reichenhall Berchtesgaden befindet ist heute noch nahezu unverandert erhalten Im Gegensatz zu anderen Gebauden erinnert dieser mehrstockige Bau mit dem grossen Giebeldach und den unverputzten Quaderwanden wenig an einen Stadel Der Salinenstadel steht heute unter Denkmalschutz und ist unter der Nummer D 1 72 114 113 in die Denkmalliste eingetragen 1 Ein weiterer Stadel der ausschliesslich aus Holz und in offener Bauweise errichtet wurde befand sich gegenuber der Neuen Saline auf der anderen Seite der Reichenbachstrasse Er diente der Alten Saline unter anderem als Holzlager und wurde auch nach den sich in der Nahe befindenden Triftanlagen Triftstadel genannt Als auf dem Gelande eine Filiale eines Discounters errichtet wurde baute man den Stadel ab und im Salzburger Freilichtmuseum im benachbarten Grossgmain wieder auf Der Stadel kann im Museumsteil Flachgau besichtigt werden und dient dem Museum als Depotgebaude fur landwirtschaftliche Grossgerate 10 Feuerwachtturm Bearbeiten Der Feuerwachtturm zahlt zwar zum Ensemble der Alten Saline wird jedoch nicht zu den Anlagen der Saline gerechnet und stammt auch aus einer anderen Zeit Dieser befindet sich sudlich des Hauptbrunnhauses auf dem Gruttenstein oberhalb der Solereserve 3 Der Feuerwachtturm ist heute als Wohnhaus ausgebaut und nur von oberhalb uber den Pfannhauserweg zu erreichen Folgenutzung BearbeitenIm Jahr 1929 erlosch das Feuer unter der letzten Sudpfanne in der Alten Saline und man verlegte die Produktion endgultig in die Neue Saline am Stadtrand von Bad Reichenhall 11 Dort wird bis heute Sole aus Bad Reichenhall zu Bad Reichenhaller Markensalz weiterverarbeitet Als Bad Reichenhall Garnisonsstadt wurde brachte man anfangs die Mulis in der alten Saline unter 11 Wahrend des Zweiten Weltkriegs waren die Elefanten des Circus Krone in der Saline untergebracht Nach dem Krieg hatten ein Kurmittelbetrieb sowie eine Firma der Elektrobranche ihren Sitz in der Alten Saline und die BayWa unterhielt eine Landmaschinenwerkstatt 11 Im ehemaligen Werkstattgebaude das zu einem Wohngebaude umgebaut wurde kamen nach dem Krieg ungarische Fluchtlinge unter die grosstenteils bei der Saline beschaftigt waren 11 Bis zur Jahrtausendwende nutzte die Saline weiterhin einige Gebaude als Lagerraume der Rest war an Einzelhandelsunternehmen verpachtet Die Saline befindet sich heute im Privatbesitz eines Reichenhaller Bautragers Die ehemaligen Sudhauser und Magazine dienen heute gewerblichen und kulturellen Zwecken Neben einem Arztezentrum finden sich eine Apotheke mehrere Einzelhandelsbetriebe eine Gaststatte sowie die Kunstakademie Bad Reichenhall und das Magazin 4 welches fur unterschiedlichste kulturelle Vorstellungen genutzt wird Die komplett erhaltene Anlage der Alten Saline mit der funktionierenden Technik des 19 Jahrhunderts im Hauptbrunnhaus gilt heute als Industriedenkmal von europaischem Rang Das gesamte Areal mit Hauptbrunnhaus Sudhausern Magazinen Werkstattgebauden und den umschlossenen Hofen und Abstandsflachen steht heute unter Ensembleschutz Die Alte Saline und die Technik im Untergeschoss konnen im Rahmen von Fuhrungen besichtigt werden die auch den Besuch des Salzmuseums beinhalten Der Salzgehalt der Sole aus den alten Solequellen ist inzwischen zur Salzherstellung viel zu gering Aus den Quellen wird heute lediglich noch das Gradierhaus im Kurgarten gespeist die Neue Saline verarbeitet neben Salz aus dem Salzbergwerk in Berchtesgaden Sole aus drei modernen Tiefbohrungen in Ortsgebiet von Bad Reichenhall Verworfene Planungen Bearbeiten Es wurde mehrmals geplant in einem der Sudhauser ein Sole Hallenbad einzurichten 1925 1928 1933 1934 1948 1954 und 1958 wurden diese Plane diskutiert jedoch nie ausgefuhrt 11 In den 1930er Jahren und 1978 uberlegte man die Feuerwehr in der Alten Saline unterzubringen 1966 sollte das Heimatmuseum in der Saline einziehen In dieser Zeit lange bevor das Bayerische Denkmalschutzgesetz in Kraft trat wurden auch Stimmen laut weite Teile der Saline und der grasslichen Backsteinbauten 11 abzureissen und ein Gebaude fur die Post ein Hotel und das Landratsamt dort zu errichten Die hasslichen Gitter sollten entfernt und auf der Grunflache vor dem Hauptbrunnhaus ein Busparkplatz eingerichtet werden Zudem sollten ein Parkhaus eine Gemaldegalerie Markthalle und ein Museum gebaut werden 11 Diese Planungen wurden jedoch alle nicht umgesetzt weshalb die Saline sich ausserlich nahezu unangetastet im Zustand des 19 Jahrhunderts befindet Einziger markanter Unterschied ist das Fehlen der Schornsteine auf den Sudhausern die schon nach dem Ende der Salzproduktion entfernt wurden Sonstiges Bearbeiten nbsp Bombenschaden am Eingang zum sudlichen Innenhof von der Salinenstrasse Tiroler StrasseWahrend des Zweiten Weltkriegs waren die Elefanten des Circus Krone aus Munchen in der Alten Saline untergebracht Die Bauten des Zirkus in Munchen wurden durch Luftangriffe zerstort die Elefanten uberstanden jedoch auch die Bombardierung von Bad Reichenhall im April 1945 unbeschadet 11 In der Nahe des Eingangs zum sudlichen Innenhof schlug wahrend der Bombardierung eine Sprengbombe ein Mehrere Personen die es nicht mehr rechtzeitig in die Schutzraume oder die unterirdischen Anlagen des Quellenbaus geschafft hatten fanden dort den Tod Heute erinnern an dieser Stelle mehrere Gedenktafeln an diese Menschen Im Mauerwerk der beiden Sudhauser sind in diesem Bereich bis heute deutlich die Spuren der Bombensplitter sichtbar Quellen BearbeitenW Lossen Geschichte und Beschreibung der Solequellen der Soleleitungen und der Saline Neuauflage 1968 Fritz Hofmann Im Jahre 1929 erlosch das Feuer unter der letzten Sudpfanne Was aus der Alten Saline schon alles werden sollte in den Heimatblattern vom 27 September 1991 Beilage des Reichenhaller Tagblatts Herbert Pfisterer Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte 1988 Fritz Hofmann Reichenhaller Salzbibliothek 1997 Walter Brugger Die Kirchen der Pfarrei St Nikolaus Bad Reichenhall 1994 ISBN 3 7954 5781 5 Johannes Lang Geschichte von Bad Reichenhall 2009 S 564 567 Johannes Lang Eines der altesten Unternehmen der Welt Heimatblatter vom 26 September 2016 als Beilage des Reichenhaller TagblattsWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Saline Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien alte saline de InternetseiteEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Denkmalliste des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Pfisterer Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte S 300f Lang Geschichte von Bad Reichenhall S 562f a b c d Lang Geschichte von Bad Reichenhall 564ff a b c Hubert Vogel Geschichte von Bad Reichenhall Anton Plenk KG 1995 a b W Lossen Geschichte und Beschreibung der Solequellen der Soleleitungen und der Saline Neuauflage 1968 a b c d Pfisterer Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte S 292 304 Pfisterer Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte S 338 Walter Brugger Die Kirchen der Pfarrei St Nikolaus Bad Reichenhall Salinenstadel 54 auf www freilichtmuseum com de museum haeuser flachgau html abgerufen am 19 September 2018 a b c d e f g h Fritz Hofmann Im Jahre 1929 erlosch das Feuer unter der letzten Sudpfanne Heimatblatter vom 27 September 199147 721027777778 12 877277777778 Koordinaten 47 43 15 7 N 12 52 38 2 O Normdaten Korperschaft GND 2142081 6 lobid OGND AKS LCCN nr96033153 VIAF 140362207 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Saline amp oldid 236070387