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Klassifikation nach ICD 10K76 0 Fettleber fettige Degeneration anderenorts nicht klassifiziertK70 1 Alkoholische HepatitisK71 Toxische LeberkrankheitK73 Chronische Hepatitis anderenorts nicht klassifiziertK75 Sonstige entzundliche LeberkrankheitenK75 2 Unspezifische reaktive HepatitisICD 10 online WHO Version 2019 Eine Steatohepatitis umgangssprachlich Fettleber Hepatitis ist eine Erkrankung bei der entzundliche Veranderungen in einer Fettleber lat Steatosis hepatis auftreten wobei es keine infektiose Ursache wie z B durch Viren gibt Inhaltsverzeichnis 1 Klinik 2 Diagnostik 3 Pathogenese 4 Einteilung 4 1 Einteilung nach Ursache 4 2 Einteilung nach Schweregrad 5 Alkoholische Steatohepatitis ASH 5 1 Ursache 5 2 Therapie und Prognose 6 Nichtalkoholische Steatohepatitis NASH 6 1 Ursachen 6 2 Therapie der NASH 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKlinik BearbeitenBei einer reinen Fettleber treten keine Beschwerden auf Bei einer Steatohepatitis kommt es in etwa der Halfte der Falle zu unspezifischen Beschwerden wie zum Beispiel Druckempfindlichkeit bei vergrosserter Leber Appetitlosigkeit Ubelkeit Vollegefuhl Gewichtsabnahme In schweren Fallen kann eine Gelbsucht Ikterus Fieber und Verschlechterung des Allgemeinzustandes auftreten Diagnostik BearbeitenLaborchemisch sind bei der Steatohepatitis im Gegensatz zur reinen Fettleber sowohl die Cholestase Parameter insbes Gamma GT als auch die Transaminasen als Zeichen der Entzundung in der Leber erhoht Haufig zeigen sich auch eine leichte Vermehrung der weissen Blutkorperchen Leukozytose sowie unter Umstanden eine geringe Erhohung des C reaktiven Proteins An bildgebender Diagnostik wird in der Routine Diagnostik eine Sonographie eingesetzt Unter Umstanden konnen zur Vervollstandigung der Diagnosestellung und zum Ausschluss anderer Erkrankungen der Leber auch weitergehende Untersuchungen notwendig werden wie zum Beispiel die Endosonographie MRT Untersuchungen oder eine ERCP Untersuchung Histologisch gesichert wird die Diagnose durch eine Biopsie Entnahme im Rahmen einer Leberpunktion Histologisch kann jedoch nicht unterschieden werden zwischen einer alkoholischen alkoholbedingten Steatohepatitis ASH oder einer nichtalkoholischen Steatohepatitis NASH Pathogenese BearbeitenDie Steatohepatitis ist eine entzundliche Reaktion aufgrund immunulogischer Faktoren bei bereits vorbestehender Fettleber Steatosis hepatis die durch eine vermehrte Fetteinlagerung in die Leberzellen Hepatozyten gekennzeichnet ist Durch Storungen des Zellstoffwechsels kommt es zu Zellballonierungen und Zelluntergangen Bei einer Steatohepatitis tritt zusatzlich zur Fettleber das Bild einer Leberentzundung Hepatitis auf Einteilung BearbeitenEinteilung nach Ursache Bearbeiten Zwei Formen werden aufgrund der Pathogenese unterschieden Alkoholische Steatohepatitis auch Alkohol Hepatitis oder alkoholische Fettleberhepatitis genannt abgekurzt ASH Ubermassiger Alkoholkonsum kann eine Fettleber und Hepatitis verursachen Nichtalkoholische Steatohepatitis oder nichtalkoholische Fettleberhepatitis abgekurzt NASH alle Formen einer Fettleberhepatitis die nicht durch Alkohol ausgelost worden sindEinteilung nach Schweregrad Bearbeiten Man kann zwei Formen in Bezug auf den Schweregrad der Erkrankung unterscheiden die chronisch persistierende Hepatitis die chronisch aktive fruher chronisch aggressive Hepatitis Die chronisch persistierende Hepatitis ist die leichtere Form der Steatohepatitis Sie verursacht in den meisten Fallen keinerlei Symptome In manchen Fallen treten jedoch uncharakteristische Beschwerden wie allgemeine Oberbauchbeschwerden Verdauungsstorungen Druck und oder Vollegefuhl auf Die chronisch aktive Hepatitis tritt in ca 15 20 aller Falle von Fettleber Hepatitis auf Sie ist die schwerere Form der Erkrankung und verursacht ausgepragtere Symptome zum Beispiel Appetitlosigkeit Ubelkeit Gewichtsabnahme Ikterus und Fieber Das Risiko des Fortschreitens in eine Leberzirrhose ist bei der chronisch aktiven Hepatitis deutlich erhoht Alkoholische Steatohepatitis ASH BearbeitenUrsache Bearbeiten Die alkoholische Steatohepatitis ASH auch als alkoholische Fettleber Entzundung oder alkoholische Fettleberhepatitis bekannt tritt bei regelmassigem ubermassigem Alkoholkonsum auf Die Abgrenzung ergibt sich aus dem taglichen Alkoholkonsum Die Vertraglichkeit von Alkohol ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden und ist unter anderem von moglichen Vorerkrankungen sowie vom Geschlecht abhangig Die schadliche Grenze liegt im Durchschnitt bei uber 40 g Ethanol bei Mannern und uber 20 g bei Frauen 1 Therapie und Prognose Bearbeiten Auch im Stadium einer akuten alkoholbedingten Steatohepatitis ASH Alkohol Hepatitis hilft die Alkoholkarenz d h der strikte Verzicht auf jede Form von Alkohol Solange die Leberzellen noch nicht zu narbigem Bindegewebe umgebaut wurden kann das Organ seine Funktionsfahigkeit wiedererlangen Wahrend die Prognose bei der chronisch persistierenden Form recht gut ist erscheint sie bei der chronisch aktiven Form abhangig vom Krankheitsstadium Bei strikter Abstinenz kann einerseits eine vollige Ruckbildung der Symptome erfolgen andererseits ist bei zunehmendem Ikterus ein Ubergang ins Leberkoma oder in die Zirrhose moglich Nichtalkoholische Steatohepatitis NASH BearbeitenEine nichtalkoholische Steatohepatitis NASH oder nichtalkoholische Fettleber Entzundung oder nichtalkoholische Fettleberhepatitis liegt vor wenn zwar eine Steatohepatitis vorliegt der tagliche Alkoholkonsum jedoch unter 40 g bei Mannern bzw unter 20 g bei Frauen liegt und die Leberwerte Transaminasen auch nach einer dreimonatigen absoluten Alkohol Abstinenz erhoht bleiben Die NASH ist zwar wesentlich seltener als die ASH kommt aber immerhin noch bei etwa einem Prozent der Allgemeinbevolkerung vor 2 Im Gegensatz zur ASH tritt kein Ikterus auf 3 Ursachen Bearbeiten Zu einer NASH kommt es meistens durch Stoffwechselstorungen es gibt aber andere verschiedene Ursachen Die haufigsten Ursachen sind Adipositas schlecht eingestellter Diabetes mellitus HyperlipoproteinamieSeltenere Ursachen sind Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson Zustand nach Darmoperationen insbesondere Dunndarm Resektionen Syndrom der blinden Schlinge parenterale Ernahrung chronisch entzundliche Darmerkrankungenen als Medikamentennebenwirkung langere Behandlung mit Corticosteroiden Amiodaron Tamoxifen oder anderen Medikamenten Gelegentlich bleibt die Ursache aber auch unklar oder es kommen mehrere mogliche Ursachen zusammen 4 Therapie der NASH Bearbeiten Die Therapie besteht in der Therapie der zugrundeliegenden Grundkrankheit z B bessere Einstellung des Diabetes mellitus Gewichtsabnahme bei Adipositas Umstellung einer Medikation bei z B Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstorung Vermehrte korperliche Aktivitat und Ernahrungsumstellung sowie eine moderate Gewichtsreduktion um min 7 bis 10 kann zur Heilung einer NASH fuhren Pioglitazon sowie Vitamin E fuhrten in einigen Studien zu einer Reduktion von Steatose und Entzundung jedoch zeigte sich kein Einfluss auf die Fibrose 5 In der S2k Leitlinie der DGVS werden diese Ansatze nicht empfohlen 6 Laut EASL Leitlinie kann Pioglitazon bei NASH Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 erwogen werden 7 Falls bereits eine fortgeschrittene Leberzirrhose eingetreten ist besteht eine Therapiemoglichkeit in der Lebertransplantation LTx Weitere medikamentose Ansatze werden in praklinischen und klinischen Studien untersucht 8 9 Im April 2019 prasentierte das US amerikanische Pharmaunternehmen Gilead Sciences auf dem internationalen Leber Kongress in Wien Daten einer Proof of Concept Studie hinsichtlich der Fixkombination zweier Substanzen namlich des FXR Agonisten Cilofexor und des ACC Inhibitors Firsocostat 10 Siehe auch BearbeitenZieve SyndromWeblinks BearbeitenArtikel in der Medical Tribune Artikel in der Arzte Zeitung Artikel in der Arztewoche Darstellung auf MedicoConsult de Weiterfuhrender Artikel zur Alkohol Hepatitis in der Pharmazeutischen Zeitung Informationen zur NASH auf www lebertransplantation deEinzelnachweise Bearbeiten Gerd Herold Innere Medizin 2009 Herold Verlag Koln 2009 ISBN 1 111 15195 4 www orpha net Orphanet eine EU geforderte Internet Datenbank mit Informationen uber seltene Krankheiten Lucey et al Alcoholic Hepatitis New England Journal of Medicine 2009 Band 360 26 S 2758 2769 M Dietel J Dudenhausen N Suttorp Harrisons Innere Medizin ABW Wissenschaftsverlagsgesellschaft 17 Aufl 2008 ISBN 978 3 936072 82 2 Sanyal et al Pioglitazone Vitamin E or Placebo for Nonalcoholic Steatohepatitis In The New Englang Journal of Medicine 6 Mai 2010 abgerufen am 24 Oktober 2019 Roeb et al S2k Leitlinie nicht alkoholische Fettlebererkrankungen In AWMF Register Nr 021 025 Januar 2015 abgerufen am 24 Oktober 2019 EASL EASD EASO Clinical Practice Guidelines for the management of non alcoholic fatty liver disease In Journal of Hepatology European Association for the Study of the Liver EASL European Association for the Study of Diabetes EASD European Association for the Study of Obesity EASO 2016 abgerufen am 24 Oktober 2019 Weijun Wang Jinfang Zhao Wenfang Gui Dan Sun Haijiang Dai Li Xiao Huikuan Chu Fan Du Qingjing Zhu Bernd Schnabl Kai Huang Ling Yang Xiaohua Hou Tauroursodeoxycholic acid inhibits intestinal inflammation and barrier disruption in mice with non alcoholic fatty liver disease In British Journal of Pharmacology Band 175 Nr 3 Februar 2018 S 469 484 doi 10 1111 bph 14095 PMID 29139555 wiley com abgerufen am 14 November 2023 Monika Rau Andreas Geier Nicht alkoholische Fettlebererkrankung In Arzneimitteltherapie Arztekammer Baden Wurttemberg Dezember 2017 abgerufen am 24 Oktober 2019 Gilead Presents New Data in Nonalcoholic Steatohepatitis NASH at the International Liver Congress 2019 PM Gilead vom 11 April 2019 abgerufen am 19 April 2019Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu 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