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Alioramus anderer Zweig aus lat alius anders und ramus Zweig ist eine Gattung theropoder Dinosaurier aus der Oberkreide Asiens die zu der Tyrannosauridae gezahlt wird AlioramusDer Schadel von Alioramus remotusZeitliches AuftretenOberkreide Maastrichtium 1 72 bis 66 Mio JahreFundorteMongoleiSystematikEchsenbeckensaurier Saurischia TheropodaTyrannosauroideaTyrannosauridaeTyrannosaurinaeAlioramusWissenschaftlicher NameAlioramusKurzanov 1976ArtAlioramus remotus Alioramus altai 2 Bisher sind zwei Skelettfunde aus der Mongolei bekannt die aus dem Maastrichtium vor ca 72 bis 66 Mio Jahren stammen und zwei verschiedenen Arten zugeschrieben werden der Typusart Alioramus remotus und der 2009 beschriebenen Art Alioramus altai Die Verwandtschaftsbeziehungen zu anderen Gattungen der Tyrannosauridae sind ungeklart aber einige Experten glauben Alioramus sei eng mit dem zeitgenossischen Tarbosaurus verwandt oder gar ein juveniles Synonym dieser Gattung Alioramus war ein verhaltnismassig kleiner und graziler Tyrannosaurier der sich durch eine lange Schnauze auszeichnete die auf der Oberseite eine Reihe von funf knochernen Hockern zeigte Des Weiteren zeigt Alioramus mehr Zahne als jeder andere Tyrannosauride Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Entdeckungsgeschichte und Benennung 4 Palaookologie 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDas erste Skelett beschrieb der russische Palaontologe Sergei Kurzanov im Jahr 1976 als Alioramus remotus Kurzanov schatzt dieses Exemplar auf funf bis sechs Meter Lange 3 Das ontogenetische Stadium dieses Individuums ist jedoch umstritten weswegen es sich auch um ein Jungtier handeln konnte Der teilweise Schadel dieses Exemplars wurde wahrend der Fossilisation zusammengedruckt und war ungefahr 45 Zentimeter lang 4 5 Der Schadel war lang und flach ein Merkmal das sich haufig bei basalen ursprunglichen Tyrannosauroideen und bei den Jungtieren grosserer Tyrannosauriden findet nbsp Alioramus im Grossenvergleich mit einem MenschenDas paarige Nasenbein war verschmolzen und mit einer Reihe von funf unregelmassigen knochernen Hockern versehen die entlang der Verbindungsnaht des Nasenbeins verliefen Diese Hocker sind alle uber einen Zentimeter hoch 3 Auf dem verschmolzenen Scheitelbein Parietale am Hinterkopf sass ein transversal ausgerichteter Vorsprung der sogenannte Nuchalkamm den alle Tyrannosauriden gemeinsam haben Bei Alioramus ist der Nuchalkamm deutlich verdickt ahnlich wie bei Tarbosaurus und Tyrannosaurus Wie der Rest des Schadels waren auch die Unterkiefer lang und dunn ein weiteres Merkmal das moglicherweise auf ein Jungtier hinweisen konnte 5 Der Unterkiefer zeichnet sich wie bei Tarbosaurus durch einen Kamm an der Aussenflache des Angular Knochen aus der mit der Hinterseite der Dentale verhakt ist wodurch der Kiefer nicht die Flexibilitat hat wie man sie bei anderen Tyrannosauriden sehen kann 6 Andere Tyrannosauriden hatten vier Zahne an jeder Seite des paarigen Zwischenkieferbeins die D Formig im Durchmesser waren Einschliesslich der 16 oder 17 Zahne in jeder Halfte des Oberkiefers und der 18 Zahne in jeder Unterkieferhalfte hatte Alioramus insgesamt 76 bis 78 Zahne mehr als jeder andere Tyrannosauride 7 Nach dem Fund von Yutyrannus einem 9 Meter langen Tyrannosauriden der vollstandig mit Daunenfedern bedeckt war ist es sehr wahrscheinlich dass Alioramus ebenfalls ein Federkleid besessen hat Systematik BearbeitenPalaontologen klassifizieren Alioramus innerhalb der Uberfamilie Tyrannosauroidea eine genauere Einordnung blieb wegen der sparlichen Uberreste jedoch umstritten 5 Nach einer kladistischen Analyse aus dem Jahr 2003 kann Alioramus innerhalb der Familie Tyrannosauridae und der Unterfamilie Tyrannosaurinae zusammen mit Tyrannosaurus Tarbosaurus und Daspletosaurus eingeordnet werden 8 Eine weitere Studie aus dem Jahr 2004 unterstutzt dieses Ergebnis merkt aber an dass eine Position ausserhalb der Tyrannosauridae ahnlich wahrscheinlich sei wobei die oft als juvenil interpretierten Merkmale auch eine basale Position innerhalb der Tyrannosauroidea widerspiegeln konnten 5 Eine andere Studie berucksichtigt Alioramus aufgrund der wenigen Fossilien nicht 9 Brusatte und Kollegen die 2009 mit Alioramus altai eine weitere Art beschrieben kommen jedoch ebenfalls zu dem Schluss dass Alioramus innerhalb der Tyrannosauridae und der Tyrannosaurinae klassifiziert werden muss 2 Tarbosaurus und Alioramus teilen sich verschiedene Schadelmerkmale inklusive eines Hakmechanismus zwischen den Knochen des Unterkiefers Beiden Gattungen fehlt die Zacke am Nasenbein die das Nasenbein mit dem Tranenbein Lacrimale verbindet diese Zacke findet sich bei allen anderen Tyrannosauriden ausser bei adulten Daspletosaurus Die beiden Gattungen sind vielleicht eng miteinander verwandt und stellen einen asiatischen Zweig der Tyrannosauridae dar 6 8 Einige Exemplare von Tarbosaurus zeigen eine Reihe von Beulen auf dem Nasenbein ahnlich den Hockern von Alioramus nur wesentlich niedriger Die lange und flache Form des Alioramus remotus Schadels lasst nach Ansicht einiger Forscher darauf schliessen dass das Individuum noch nicht geschlechtsreif war als es starb Manchmal wird sogar vermutet dass es sich um einen juvenilen Tarbosaurus handelt der zur selben Zeit am selben Ort lebte Die ausgepragteren Hocker auf dem Nasenbein und die hohere Anzahl von Zahnen bei Alioramus sprechen jedoch fur eine Trennung der beiden Taxa selbst wenn es sich um ein Jungtier handeln wurde 7 Ausserdem zeigen Funde von noch nicht geschlechtsreifen Tarbosaurus Individuen die gleiche Anzahl an Zahnen wie Erwachsene Tarbosaurus Individuen 10 11 Die Entdeckung der zweiten Art Alioramus altai bestatigt die Abgrenzung von Alioramus von anderen Tyrannosauriden Gattungen 2 Tyrannosauridae Albertosaurinae Albertosaurus Gorgosaurus Tyrannosaurinae Daspletosaurus N N Alioramus N N Tarbosaurus TyrannosaurusKladogramm der Tyrannosauridae nach Holtz 2004 5 Tyrannosauridae Albertosaurinae Albertosaurus Gorgosaurus Tyrannosaurinae N N Daspletosaurus N N Tarbosaurus Alioramus N N Nanotyrannus TyrannosaurusAlternatives Kladogramm der Tyrannosauridae nach Currie und anderen 2003 8 Entdeckungsgeschichte und Benennung Bearbeiten nbsp Bajanchongor der mongolische Aimag Provinz wo Alioramus entdeckt wurde Das Typmaterial PIN 3141 1 von Alioramus remotus ist ein teilweiser Schadel der zusammen mit drei Mittelfussknochen gefunden wurde Eine Gemeinschaftsexpedition der Sowjetunion und der Mongolei fand diese Uberreste in den fruhen 1970er Jahren in der Wuste Gobi der Fundort ist als Nogon Tsav bekannt und liegt im Bajanchongor Aimag Der russische Palaontologe Sergei Kurzanov beschrieb den Fund im Jahr 1976 Die Hocker und der flache Schadel grenzen dieses Tier so markant von anderen Tyrannosauriden ab dass Kurzanov glaubte sein Fund sei nur entfernt mit anderen Mitgliedern der Tyrannosauridae verwandt Dementsprechend nannte er die Gattung Alioramus aus den lateinischen Wortern alius anders und ramus Zweig und die Art A remotus was ebenfalls aus dem Latein kommt und so viel wie entfernen bedeutet 3 Der im Jahr 2009 von Brusatte Carr Erickson Bever und Norell beschriebene Alioramus altai ist durch einen nahezu vollstandigen und guterhaltenen Schadel sowie durch weite Teile des Postkraniums bekannt des Restskelettes das sich dem Schadel anschliesst Das Artepitheton altai weist auf das Altaigebirge 2 Palaookologie Bearbeiten nbsp Eine kunstlerische Restauration von Alioramus remotus nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nbsp veraltete Lebendrestauration von Alioramus altaiDie Sedimentgesteine bei Nogon Tsav sind wahrscheinlich gleich alt wie die der Nemegt Formation 3 Das Alter dieser geologischen Formation wurde zwar nie radiometrisch bestimmt die in der Fossiluberlieferung dokumentierte Fauna lasst jedoch auf einen Ablagerungszeitraum wahrend des Maastrichtiums vor etwa 72 bis 66 Millionen Jahren 12 schliessen der letzten Stufe der Kreidezeit 13 Die Zeit des Maastrichtiums in der Mongolei wie sie in der Nemegt Formation und bei Nogon Tsav uberliefert ist zeichnet sich durch ein feuchtes Klima aus verglichen mit den halbtrockenen Umgebungen die in der alteren unterliegenden Barun Goyot Formation und der Djadochta Formation erhalten sind In den Sedimenten der Nemegt Formation finden sich Uberreste von Uberschwemmungsebenen grossen Flussen und Palaoboden jedoch gab es auch periodische Durren 14 Diese Umgebung bot Raum fur eine diversere und generell grossere Dinosaurierfauna als in fruheren Zeiten Kurzanov bemerkte dass andere Theropoden wie Tarbosaurus Ornithomimosaurier und Therizinosaurier im selben Fundort entdeckt wurden 3 diese Uberreste wurden jedoch nie detailliert beschrieben Falls die Nogon Tsav Fauna der Fauna der Nemegt Formation ahnlich war gab es des Weiteren troodontide Theropoden Pachycephalosaurier Ankylosaurier und Hadrosauriden 13 Sauropoden aus der Gruppe der Titanosaurier waren fur die Rauber der Nemegt Formation ebenfalls eine potentielle aber durch ihre Grosse sehr schwere Beute 6 Einzelnachweise Bearbeiten Gregory S Paul The Princeton Field Guide To Dinosaurs Princeton University Press Princeton NJ u a 2010 ISBN 978 0 691 13720 9 S 103 Online a b c d Stephen L Brusatte Thomas D Carr Gregory M Erickson Gabe S Bever Mark A Norell A long snouted multihorned tyrannosaurid from the Late Cretaceous of Mongolia In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Bd 106 Nr 41 2009 S 17261 17266 doi 10 1073 pnas 0906911106 a b c d e Sergej M Kurzanov Novyj pozdnemelovoj karnozavr iz Nogon Cava Mongoliya In Sovmestnaya sovetsko mongolskaya paleontologicheskaya ekspediciya Trudy Bd 3 1976 ISSN 0320 2305 S 93 104 Philip J Currie Theropods from the Cretaceous of Mongolia In Michael J Benton Mikhail A Shishkin David M Unwin Evgenii N Kurochkin Hrsg The age of dinosaurs in Russia and Mongolia Cambridge University Press Cambridge u a 2003 ISBN 0 521 54582 X S 434 455 a b c d e Thomas R Holtz Jr Tyrannosauroidea In David B Weishampel Peter Dodson Halszka Osmolska Hrsg The Dinosauria 2nd edition University of California Press Berkeley CA u a 2004 ISBN 0 520 24209 2 S 111 136 a b c Jorn H Hurum Karol Sabath Giant theropod dinosaurs from Asia and North America Skulls of Tarbosaurus bataar and Tyrannosaurus rex compared In Acta Palaeontologica Polonica Bd 48 Nr 2 2003 ISSN 0567 7920 S 161 190 PDF Datei 1 70 MB a b Philip J Currie Cranial anatomy of tyrannosaurids from the Late Cretaceous of Alberta In Acta Palaeontologica Polonica Bd 48 Nr 2 2003 S 191 226 PDF 1 8 MB a b c Philip J Currie Jorn H Hurum Karol Sabath Skull structure and evolution in tyrannosaurid dinosaurs In Acta Palaeontologica Polonica Bd 48 Nr 2 2003 S 227 234 PDF 137 kB Thomas D Carr Thomas E Williamson David R Schwimmer A new genus and species of tyrannosauroid from the Late Cretaceous middle Campanian Demopolis Formation of Alabama In Journal of Vertebrate Paleontology Bd 25 Nr 1 2005 ISSN 0272 4634 S 119 143 doi 10 1671 0272 4634 2005 025 0119 ANGASO 2 0 CO 2 Evgenij A Maleev Novyj hishnyj dinozavr iz verhnego mela Mongolii In Doklady Akademii nauk SSSR Bd 104 Nr 5 1955 ISSN 0002 3264 S 779 783 In englischer Sprache New carnivorous dinosaurs from the Upper Cretaceous of Mongolia online PDF 12 41 kB Philip J Currie Allometric growth in tyrannosaurids Dinosauria Theropoda from the Upper Cretaceous of North America and Asia In Canadian Journal of Earth Sciences Bd 4 Nr 4 2003 ISSN 0008 4077 S 651 665 doi 10 1139 e02 083 Felix M Gradstein James G Ogg Alan G Smith Hrsg A Geologic Time Scale 2004 Cambridge University Press Cambridge u a 2004 ISBN 0 521 78142 6 a b Tomasz Jerzykiewicz Dale Russell Late Mesozoic stratigraphy and vertebrates of the Gobi Basin In Cretaceous Research Bd 12 Nr 4 1991 ISSN 0195 6671 S 345 377 doi 10 1016 0195 6671 91 90015 5 Halszka Osmolska Nemegt Formation In Philip Currie Kevin Padian Encyclopedia of Dinosaurs Academic Press San Diego CA u a 1997 ISBN 0 12 226810 5 S 471 472 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alioramus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alioramus remotus Memento vom 25 Januar 2007 imInternet Archive bei The Theropod Database englisch Skull image of Alioramus Memento vom 10 Januar 2007 im Internet Archive bei The Grave Yard englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alioramus amp oldid 239273211