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Alfred de Quervain 28 September 1896 in La Neuveville 30 Oktober 1968 in Bern war ein Schweizer Theologe reformierter Konfession Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium Sozialarbeit und Pfarrdienst 1 2 Pfarrer in Elberfeld und Dozent an der Kirchlichen Hochschule Elberfeld 1 3 Ruckkehr in die Schweiz Professor an der Universitat Bern 2 Schriften 3 Literatur 4 Fussnoten 5 WeblinksLeben BearbeitenAlfred de Quervain wurde als Altester von funf Geschwistern in eine Pfarrersfamilie geboren sein Grossvater und sein Vater waren Pfarrer 1 Bis zum Alter von 12 Jahren wuchs er am Bielersee auf dann zog seine Familie nach Trubschachen im Emmental 2 Die Maturitatsprufung legte er am Freien Gymnasium Bern ab Studium Sozialarbeit und Pfarrdienst Bearbeiten Der Familientradition folgend studierte Quervain Theologie und Philosophie in Bern Basel Marburg und an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin Pragende Lehrer waren Paul Natorp Bernhard Duhm und Paul Wernle 3 In dieser Zeit standen ihm Leonhard Ragaz und Hermann Kutter nahe die beiden Schweizer Vorkampfer des Religiosen Sozialismus 1 Quervain entschloss sich nach dem Theologischen Examen nicht sogleich in den Pfarrdienst zu treten Stattdessen schloss er sich der Sozialen Arbeitsgemeinschaft in Berlin an und leistete Sozialarbeit in den Arbeiter und Elendsvierteln im Osten Berlins 4 Seine erste Pfarrstelle von 1923 bis 1926 trat er in Frankfurt am Main an in der altesten Hugenottengemeinde Deutschlands Anschliessend war er Pfarrer der reformierten Gemeinden in Stuttgart von 1926 bis 1928 und in seiner Heimatstadt La Neuveville von 1928 bis 1931 5 Nebenher setzte er seine theologischen Studien fort und schrieb Bucher Im Wintersemester 1928 1929 wurde er mit einer an der Universitat Wien vorgelegten Dissertation uber Gesetz und Freiheit promoviert 1930 habilitierte er sich in Basel mit einer Arbeit uber Die theologischen Voraussetzungen der Politik Grundlinien einer politischen Theologie 5 Fur ihn wichtige Gesprachs und Korrespondenzpartner waren Carl Schmitt und Gustav Radbruch 6 Pfarrer in Elberfeld und Dozent an der Kirchlichen Hochschule Elberfeld Bearbeiten Im Herbst 1931 bestellte die Niederlandisch reformierte Gemeinde in Elberfeld Alfred de Quervain zu ihrem Pastor 7 Sie war 1847 entstanden als sich reformierte Gemeindeglieder den Unionsbestrebungen Friedrich Wilhelms III widersetzten und eine eigene Gemeinde grundeten 8 Auch 84 Jahre nach ihrer Grundung war die Gemeinde noch von Hermann Friedrich Kohlbrugge ihrem ersten Pastor gepragt und vom Geist der Julich Bergische Kirchenordnung von 1671 die synodal presbyteral verfasste nicht dem Staat unterworfene Gemeinden schuf 9 Karl Barth wohnte wahrend der Barmer Bekenntnissynode bei der Familie Quervain 10 Neben seiner Tatigkeit als Seelsorger hielt Quervain an der Kirchlichen Hochschule der Bekennenden Kirche in Elberfeld seit deren Grundung im Wintersemester 1935 1936 Vorlesungen und Seminare 7 Als Pfarrer und als theologischer Lehrer in Elberfeld in Predigten Vorlesungen Schriften und Gutachten meine deutschen Mitchristen zum Widerstand gegen den totalen Staat und seinen Angriff auf den Nachsten aufgerufen zu haben erschien ihm ruckblickend als der wichtigste Dienst seiner Lebens 11 Ruckkehr in die Schweiz Professor an der Universitat Bern Bearbeiten Ende 1938 kehrte Quervain in sein Heimatland zuruck und wurde Pfarrer in Laufen 12 1944 wurde er als ausserordentlicher Professor fur Ethik an die Universitat Bern berufen ab 1948 lehrte er dort als ordentlicher Professor Ethik Praktische Exegese und franzosisch reformierte Theologie 13 Sein Hauptwerk war die Ethik 1942 erschien der erste Band mit dem bezeichnenden Titel Heiligung 1945 zur politischen Ethik der zweite Band Kirche Volk Staat 1953 folgte Ehe und Haus 1956 Ruhe und Arbeit Eigentum und Lohn Im letzten Band zeigt sich seine Ethik stellenweise als durch eine eher konservative gelegentlich kulturpessimistische Haltung beeinflusst 14 Schriften BearbeitenDer Glaubenskampf der Hugenotten 1924 Calvin Sein Lehren und Kampfen 1926 Die theologischen Voraussetzungen der Politik 1931 Das Gesetz des Staates 1932 Vom christlichen Leben Eine Auslegung von Romer 12 und 13 1934 Die Freiheit der Kirche und ihr Dienst an Volk und Staat 1934 online Vom rechten Verstandnis der christlichen Freiheit und von der Bewahrung dieser Freiheit im burgerlichen Leben 1935 Volk und Obrigkeit eine Gabe Gottes 1937 Christi Reich und die irdischen Reiche 1939 Die Heiligung Ethik I 1942 1946 Kirche Volk Staat Ethik II 1 1945 Humanismus und Evangelische Theologie 1947 Ehe und Haus Ethik II 2 1953 Ruhe und Arbeit Lohn und Eigentum Ethik II 3 1956 Das Judentum in der Lehre und Verkundigung der Kirche heute Theologische Existenz heute NF Bd 130 Chr Kaiser Verlag Munchen 1966Literatur BearbeitenKlaus Wegenast Alfred de Quervain Theologe In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 1100 1102 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Werner Gollner Die politische Existenz der Gemeinde Eine theologische Ethik des Politischen am Beispiel Alfred de Quervains Lang Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 631 32552 5 Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 In Wolfgang Lienemann Frank Mathwig Hg Schweizer Ethiker im 20 Jahrhundert Der Beitrag theologischer Denker Theologischer Verlag Zurich TVZ Zurich 2005 ISBN 3 290 17370 4 S 105 131 Marco Hofheinz Kampfbegriff Schopfungsordnung Die Kontroverse zwischen Otto Piper und Alfred de Quervain am Ende der Weimarer Republik In Marco Hofheinz Hendrik Niether Hrsg Glaubenskampfe zwischen den Zeiten theologische politische und ideengeschichtliche Konzepte in der Weimarer Republik Franz Steiner Verlag Stuttgart 2022 Weimarer Schriften zur Republik 22 ISBN 978 3 515 13374 6 S 197 222 Hartmut Ludwig Eberhard Rohm Evangelisch getauft als Juden verfolgt Calwer Verlag Stuttgart 2014 ISBN 978 3 7668 4299 2 S 280 281 Hans Scholl Alfred de Quervain ein reformierter Ethiker im Kirchenkampf In Reformierte Kirchenzeitung Jg 129 1988 S 79 83 und 112 116 Herwart Vorlander Kirchenkampf in Elberfeld 1933 1945 Ein kritischer Beitrag zur Geschichte des Kirchenkampfes in Deutschland Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1968 passim bes S 54ff Fussnoten Bearbeiten a b Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 In Wolfgang Lienemann Frank Mathwig Hg Schweizer Ethiker im 20 Jahrhundert Der Beitrag theologischer Denker Theologischer Verlag Zurich TVZ Zurich 2005 S 105 131 hier S 109 Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 108 Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 109 und 110 Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 110 a b Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 111 Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 112 a b Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 117 Benjamin G Locher Kohlbrugge Hermann Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 423 425 Digitalisat dort wird irrtumlich Friedrich Wilhelms II genannt Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 118 und 119 Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 119 Zitiert nach Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 Zitat S 105 Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 126 Werner Gollner Alfred de Quervain 1896 1968 hier S 127 Martin Honecker Art Arbeit Teil VII 18 20 Jahrhundert In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 3 S 639 659 hier S 652 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred de Quervain im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Streubestande in der Burgerbibliothek BernNormdaten Person GND 118597310 lobid OGND AKS LCCN nr97026337 VIAF 112524474 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quervain Alfred deKURZBESCHREIBUNG Schweizer Theologe reformierter KonfessionGEBURTSDATUM 28 September 1896GEBURTSORT La NeuvevilleSTERBEDATUM 30 Oktober 1968STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred de Quervain Theologe 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